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Veröffentlicht am 24.04.2018

Ein interessanter Fall, der Einblicke in die Kultur und das Leben in Saudi-Arabien gibt

Wüstenblut
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"Wüstenblut" ist der dritte Band einer Krimi-Reihe, die sich auch sehr mit der saudi-arabischen Kultur befasst. Zu den Hauptfiguren gehört dabei Katya Hijazi, die es als Frau in einer männerdominierten ...

"Wüstenblut" ist der dritte Band einer Krimi-Reihe, die sich auch sehr mit der saudi-arabischen Kultur befasst. Zu den Hauptfiguren gehört dabei Katya Hijazi, die es als Frau in einer männerdominierten Gesellschaft nicht leicht hat, vor allem in ihrer Arbeit für die Polizei. Die Autorin schildert sehr direkt, wie Katya durch moralische und religiöse Vorstellungen eingeschränkt wird und wie dies sie sowohl beruflich als auch privat beeinflusst. Es ist leicht, mit ihr und anderen Charakteren, die benachteiligt werden, mitzufühlen, doch Ferraris urteilt nicht über die für uns fremdartigen Sitten, sondern stellt verschiedene Sichtweisen - von sehr modernen bis hin zu konservativen - vor.

Die Einschränkungen, die sich aus der Geschlechterungleichheit ergeben, wurden ebenfalls geschildert und es ist mir leicht gefallen, Katyas Frustration nachzuvollziehen, selbst wenn sie letztlich eine wichtige Rolle bei der Aufklärung des Falles gespielt hat. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Kultur des Landes und ich fand besonders interessant, dass gezeigt wurde, dass es auch für Männer keine unbedingt ideale Regelung ist und sie in ihren Beziehungen negativ beeinflusst werden können, was am leitenden Ermittler Ibrahim gezeigt wird. Für den westlichen Leser ist vielleicht einiges befremdlich, aber die dargestellte Situation regt definitiv zum Nachdenken an.

Der Fall selbst war interessant, gut aufgebaut und lange undurchschaubar. Die Ermittlungen gingen nicht zu schnell voran, was aufgrund der Tatsache, dass der Serienmörder bislang unentdeckt handeln konnte, sehr glaubwürdig war. Es gibt dabei ein paar beklemmende Momente, vor allem, wenn es um das Ausmaß der Taten und die dahinter liegende Motivation geht; bei Serientätern hofft man beim Lesen immer, dass sie gefasst werden können, bevor sie sich ihr nächstes Opfer vornehmen und das hat Ferraris gut herausgearbeitet.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Hat mich gut unterhalten

Geliebte der Nacht
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"Geliebte der Nacht" hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist zu großen Teilen vorhersehbar, die Romanze entwickelt sich sehr schnell, ist ein bisschen seicht und voller Klischees, aber das hat mich alles ...

"Geliebte der Nacht" hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist zu großen Teilen vorhersehbar, die Romanze entwickelt sich sehr schnell, ist ein bisschen seicht und voller Klischees, aber das hat mich alles nicht wirklich gestört; das Buch hat mich trotzdem unterhalten und ich habe es gerne gelesen.

Die Protagonisten sind beide weitgehend sympathische Charaktere. Während ich Gabrielle toll fand, hatte ich allerdings ein paar Probleme mit Lucan. Die Autorin hat seine Sichtweise gut dargestellt, sodass man die Gründe für sein nicht immer ideales Verhalten nachvollziehen konnte, doch gerade gegen Ende hat es mich ein wenig gestört, wenn er sich schon wieder missverständlich ausdrückte. Seine Vergangenheit fand ich allerdings interessant; außerdem war es amüsant, wenn Gabrielle ihm die Stirn geboten hat. Ich mochte, dass sie getan hat, was sie für richtig hielt - selbst wenn sie insgesamt zu nachgiebig und zu rasch bereit war, ihre bisherige Realität aufzugeben. Die Nebenfiguren sind noch ein bisschen blass geblieben, haben aber auf jeden Fall Potential.

Das Buch lässt sich flüssig und leicht lesen und durch den Handlungsstrang um die Rogues, die eine ernsthafte Bedrohung sind, ist die Geschichte ziemlich spannend. Es gibt hier ein paar überraschende Ereignisse, sogar emotionale Momente und durch die Enthüllung in den letzten Kapiteln wird man neugierig darauf, wie es weiter gehen wird. Der Kampf wird bestimmt noch einige Auswirkungen auf die Charaktere haben...

Veröffentlicht am 12.04.2018

Im Mittelteil etwas anstrengend, davon abgesehen aber eine sehr schöne Liebesgeschichte

The Mistake – Niemand ist perfekt
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"The Mistake: Niemand ist perfekt" hat mir an sich sehr gefallen. Es ist eine schöne Liebesgeschichte mit starken, gut ausgearbeiteten Charakteren, deren Chemie kaum zu leugnen ist... aber ich fand ein ...

"The Mistake: Niemand ist perfekt" hat mir an sich sehr gefallen. Es ist eine schöne Liebesgeschichte mit starken, gut ausgearbeiteten Charakteren, deren Chemie kaum zu leugnen ist... aber ich fand ein paar Kapitel in der Mitte des Buches ein wenig anstrengend. Das liegt nicht daran, dass es Unstimmigkeiten zwischen Grace und Logan gab; das war glaubwürdig und sehr echt dargestellt, sodass es mir leicht gefallen ist, beide Positionen zu verstehen und gerade mit der Protagonistin mitzufühlen. Vor allem fand ich toll, dass der große Konflikt, den es in vielen Liebesromanen gibt, hier nicht erst kurz vor Ende des Buches aufgekommen ist, aber ich mochte auch, dass Logans titelgebender Fehler richtige Konsequenzen hatte und er darum kämpfen musste, dass ihm verziehen wird.

Ich konnte gut verstehen, dass Grace verletzt war und nicht wusste, ob sie ihm noch eine Chance geben wollte. Die Kapitel, in denen es eigentlich keinen Kontakt zwischen den beiden gibt, fand ich dennoch ein bisschen zäh, vielleicht, weil ich wollte, dass die Geschichte vorangeht und es mir so vorkam, als würden die beiden ein wenig stagnieren. Sobald sie wieder miteinander geredet haben, und sei es mit noch so wenig Versöhnungsbereitschaft, konnte die Handlung mich dann wieder fesseln und ich fand es schön zu sehen, wie letztlich mit dem Problem umgegangen wurde. Grace und Logan sind beide sympathische Charaktere und sie passen sehr gut zusammen, sodass mir die Entwicklung und Darstellung ihrer Beziehung insgesamt gefallen hat. Die Mischung von humorvollen und ernsten Momenten war gelungen und die Autorin hat deutlich gezeigt, wieso die beiden zusammen gehören.

Am Ende ging vielleicht alles ein bisschen zu glatt, gerade was Logans Probleme betraf, aber ich mochte die letzten Kapitel trotzdem und es war ein schöner Abschluss der Geschichte.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Schöne Liebesgeschichte

Going for the Goal
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Liebesgeschichten, in denen auch Sport eine Rolle spielt, lese ich normalerweise gerne, weshalb ich gespannt auf "Going for the Goal" war - vor allem, da ich die Dynamik zwischen Jillian und Nick vielversprechend ...

Liebesgeschichten, in denen auch Sport eine Rolle spielt, lese ich normalerweise gerne, weshalb ich gespannt auf "Going for the Goal" war - vor allem, da ich die Dynamik zwischen Jillian und Nick vielversprechend fand. Das Buch hat mir in dieser Hinsicht genau das gegeben, was ich erwartet hatte; die Autorin hat das Knistern zwischen den Protagonisten toll dargestellt und zudem gezeigt, wie leicht sie sich auf emotionaler Ebene näher kommen und welcher Konflikt sich aufgrund ihrer beruflichen Verbindung ergibt. Ich konnte auf jeden Fall verstehen, wieso Jillian zögerte, eine Beziehung mit ihrem Klienten einzugehen, und diese Situation wurde gut und von allen Seiten dargestellt. Man hat deutlich gesehen, wie sehr sie ihren Job liebt, wie wichtig er ihr ist und wie schwer sie es als Frau in einer von Männern dominierten Welt hat.

Generell hat mir gefallen, dass die Arbeit der beiden neben der Liebesgeschichte eine wichtige Rolle spielte, und das nicht nur, weil sie einen Einfluss auf die Romanze hatte. Die Autorin hat die Kampagne, die gestartet wurde, um Nicks Image zu verbessern, und das Spiel an sich interessant geschildert. Zwar war es für mich ein bisschen unrealistisch, wie schnell der 'Punisher' gereift ist, aber andererseits sieht man die ganze Zeit, dass er ein guter Mensch ist und all das schon in ihm steckte, sodass das nur ein kleiner Kritikpunkt ist. Er war definitiv durchgängig ein sympathischer Charakter, ebenso wie Jillian. Ich mochte sie sowohl als Paar als auch jeden für sich sehr und konnte leicht mit ihnen mitfühlen. Besonders toll fand ich aber Ben, den Bruder des Protagonisten, und Jaime, deren Geschichte wohl im zweiten Band erzählt wurde; dieses Buch möchte ich nun unbedingt lesen und ich hoffe, dass es noch übersetzt werden wird.

Die Handlung und die Entwicklung der Beziehung zwischen den Charakteren fand ich realistisch und an sich gut dargestellt. Das Drama kurz vor Ende war meiner Meinung nach jedoch ein wenig überflüssig, da die Figuren schon so genug Probleme hatten und es traurig war, beide leiden zu sehen. Davon abgesehen war die Liebesgeschichte schön, da die beiden wirklich gut zusammen passen und ihre ganzen Wortgefechte unterhaltsam waren.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Fesselnde Geschichte

Seiltanz zwischen den Welten
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"Seiltanz zwischen den Welten" ist ein Buch, das mich von Anfang an gefesselt hat. Schon die Beschreibungen von Rinas Alltag sind interessant, da sie zu einer Zirkusfamilie gehört und deshalb ein eher ...

"Seiltanz zwischen den Welten" ist ein Buch, das mich von Anfang an gefesselt hat. Schon die Beschreibungen von Rinas Alltag sind interessant, da sie zu einer Zirkusfamilie gehört und deshalb ein eher ungewöhnliches Leben führt, obwohl sie zur Schule gehen muss und normale Probleme hat. Dazu kommen noch die rätselhaften Ereignisse und die magische Komponente, die die Geschichte für mich faszinierend und spannend gemacht hat.

Rina selbst ist eine sympathische Protagonistin, die mir schnell ans Herz gewachsen ist. Sie ist bereit, für die Menschen, die sie liebt zu kämpfen und lässt sich nicht unterkriegen, selbst wenn sie große Angst hat. Mir hat auch gefallen, dass die schrecklichen Ereignisse in ihrer Vergangenheit sie wirklich beeinflusst haben und man immer noch spürt, wie es sie belastet und verändert hat. Es gab ein paar Szenen, die unheimlich anmuteten und es war bewundernswert, wie sie mit diesen fremdartigen, unglaublichen Situationen umgegangen ist.
Ihre anderen Familienmitglieder waren ebenfalls gut ausgearbeitete Charaktere und ich mochte, dass sie sehr unterschiedlich waren und in der Geschichte eine recht große Rolle gespielt haben; vor allem Danilo fand ich toll.

Die Liebesgeschichte fand ich überzeugend und sie war schön geschrieben. Ewan ist ein interessanter Charakter, der stark von seinen Umständen geprägt ist, und aufgrund dessen frage ich mich auch, wie genau die Beziehung mit ihm funktionieren soll. Gerade das Ende des Buches macht neugierig auf den zweiten Band, der ja zum Glück schon bald erscheinen soll. Die Probleme der Protagonisten sind definitiv noch nicht vorbei und ich bin gespannt, wie es weiter geht.