Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2018

Komplex, düster und mit einem Hauch von Wahnsinn belegt

Im Kopf des Mörders - Kalte Angst
0

Endlich geht es weiter mit der Reihe um Max Bischoff.
Auch hier klang der Klappentext mehr als vielversprechend und ich freute mich auf unterhaltsame Lesestunden.
Der Einstieg fiel mir auch gleich wieder ...

Endlich geht es weiter mit der Reihe um Max Bischoff.
Auch hier klang der Klappentext mehr als vielversprechend und ich freute mich auf unterhaltsame Lesestunden.
Der Einstieg fiel mir auch gleich wieder recht leicht.
Max Bischoff hat es hier mit einem ziemlich bizarren Fall zutun, der mir im wahrsten Sinne des Wortes die Haare zu Berge stehen ließ und so einige Abgründe offenbarte,
Besonders gut gefiel mir, das man nicht nur die Perspektiven von Seiten der Ermittler erfährt, sondern auch die Opfer erlebt. Was dem Ganzen sehr viel schmerzvolles und unausweichliches verlieh. Man fühlte sich so direkt ganz nah am Geschehen und erlebte die Qalen und Ängste als das, was sie waren. Man sieht kein entkommen, was es um ein vielfaches tiefer macht.
Gleichzeitig zaubert er eine düstere , surreale und unheilvolle Atmosphäre.

Max Bischoff mochte ich schon im ersten Band sehr gern, hier hat er meine Sympathien noch um einiges gesteigert. Er ist ein Mensch der sich nicht nur mit Verbrechern herumschlägt, sondern der auch ein Herz und einen Hintergrund hat, der mir immer wieder vor Augen führt, wo seine Schwachstellen liegen. Ganz besonders mochte ich in diesem Band auch Böhmer, da er direkt mit Max zusammenarbeitet und man so ein Stück weit auch in seine Seelen blicken kann.
Die Handlung selbst geht relativ schnell voran und es passiert alles sehr schnell. Jedoch nicht so schnell, das man nicht in der Lage ist mitzukommen.
Keine Frage, es trifft mitten ins Mark und lässt auch nicht unberührt. Die Taten selbst könnten brutaler und nervenzehrender kaum sein. Man findet sich direkt bei den Opfern wieder, denen das ganze Mitgefühl gilt. Gleichzeitig begibt man sich auf Spurensuche und kommt doch auf keinen Nenner. Ich hatte schon schnell meinen ersten Verdächtigen, doch Arno Strobel gelang es geschickt, mich komplett aufs Glatteis zu führen.
Was mich durchaus zum lächeln brachte, denn damit war für mich überhaupt nicht zu rechnen, was auch einen guten Thriller ausmacht.
Daneben kann man auch sehr gut an den Ermittlungen teilhaben und die einzelnen Schritte sehr gut nachvollziehen. Die Charaktere selbst sind nicht nur lebendig, sondern auch sehr ausdrucksstark und authentisch. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen.

Neben den ziemlich bizarren Mordfällen gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang , der Max´ persönlich betrifft. Persönlicher als ihm lieb ist. Es hat die ganze Verletzlichkeit zutage geführt, die hier zugrunde liegt und mich komplett mitfiebern und mitzittern lassen. Wut und Angst haben mich gleichermaßen beschäftigt und nicht zur Ruhe kommen lassen.
Der Schreibstil des Autors ist auch hier wieder sehr leicht und fließend. Man fliegt so schnell durch die Seiten das man gar nicht merkt wie einem geschieht.
Die Spannngskurve wird dabei merklich angezogen und man bekommt all die Abgründigkeit und Perfidität zu spüren.
Es hat einen Hauch von Wahnsinn und man kennt nur ein Ziel: Das Ganze zu stoppen.
Doch wie soll man jemanden stoppen, der wie ein Phantom durch dien Welt wandert und seine Taten verübt?
Der Autor hat es geschickt verstanden Wendungen einzuweben , die man nicht erwartet und die das Kopfkino und die Emotionen noch weiter anheizen.
Einzig die Lösung von allem und die Ausarbeitung dessen, war für mich etwas zu einfach und zu schnell, da hatte ich mir etwas mehr erhofft. Dennoch hat mir der Thriller enorm gut gefallen und ich bin schon jetzt sehr gespannt wie es weitergeht.
Sclussendlich ein Thriller, der nicht nur die menschlichen Abgründe offenbart, sondern auch zeigt wo unsere Schwachstellen verborgen sind.

Fazit:
Mit dem zweiten Band der Reihe um Max Bischoff gelingt Arno Srobel eine mehr als gelungene Fortsetzung.
Komplex, düster und mit einem Hauch von Wahnsinn belegt.
Ein Thriller der nicht nur die menschlichen Abgründe offenbart, sondern auch zeigt wo unsere wahren Schwachstellen verborgen liegen.
Ich bin wieder einmal sehr begeistert von Arno Strobel, da er sich auch nicht ziert und alles zeigt, wie es wirklich ist. Es wird nichts beschönigt, sondern so gezeigt, wie es wirklich ist.
Ich bin schon jetzt sehr gespannt auf den dritten Band.
Eine Thriller Reihe die ich jedem ans Herz legen kann.
Temporeich, voller Wendungen und mit einer Spannung belegt, die sich immer weiter steigert.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Mit Unicorn Rise gelingt Claudia Romes ein recht guter Start in ihre magische Reihe

Unicorn Rise (1) Kristallflamme
0

Seit jeher liebe ich die Bücher der Autorin, sie hat eine ganz besondere Art und Weise den Leser in den Bann zu ziehen und ihn all die Magie spüren zu lassen. Auch hier stellt sie ihr Können wieder sehr ...

Seit jeher liebe ich die Bücher der Autorin, sie hat eine ganz besondere Art und Weise den Leser in den Bann zu ziehen und ihn all die Magie spüren zu lassen. Auch hier stellt sie ihr Können wieder sehr gut unter Beweis.
Der Einstieg hier fiel mir eigentlich recht leicht. Auch wenn sich zu Beginn tausend Fragezeichen bei mir bildeten. Man wird in eine Situation hineinkatapultiert, die nervenzehrend, explosiv und enorm emotional ist.
Was dazu führt, das man all die Zerrissenheit, den Schmerz und die Ängste intensiv spürt. Zugleich hat es aber auch etwas sehr sanftes und zerbrechliches an sich.
Danach wird ins Hier und Jetzt gewechselt.
Dabei lernt man Tara kennen, aus dessen Perspektive wir auch alles erfahren. Es wirkt vielleicht etwas eindimensional, schafft es aber auch einen relativ guten Einblick in ihr Leben zu verschaffen.
Ich mag Tara. Sie ist anders, nicht nur was ihr Äußeres betrifft. Sie ist recht weich, schutzbedürftig und zugleich merkt man auch, das eine große Stärke in ihr schlummert.
Ich fand es jedoch zweifelhaft, das sie sofort alles magische so hingenommen hat, Es wurde nicht allzuviel hinterfragt, was ich doch recht schade fand.
Neben Tara lernt man noch weitere Charaktere kennen. Marybell war eine der Personen die mich immer wieder zum lachen brachte. Was angesichts der doch recht ernsten Situation enorm für Erleichterung sorgte.
Cole dagegen enpfand ich als doch recht interessant. Besonders bei diesen beiden Charakteren denke ich, kommt noch eine ganze Menge auf uns zu und ich bin gespannt, was sich letztendlich dabei herauskristallisieren wird.

Die Handlung selbst schritt sehr schnell voran. Es gab keine Zeit für Überlegungen. Man geriet in eine Handlung die es wirklich in sich hatte und mich komplett mitriss.
Besonders toll haben mir dabei auch die Charaktere gefallen, die keine Symphatie erfahren. Das förderte gleich eine Welle an Dunkelheit hervor.
Über die Grundhandlung erfährt man schon recht viel, auch wenn ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, es bleibe recht oberflächlich.
Ebenso erfährt man auch einiges über Ambarr und die Hintergründe, was es mir ermöglichte, mir ein Bild davon zu machen.
Die Grundthematik selbst hat mich sehr fasziniert. Vor allem was es mit den Totems auf sich hat. Es wirkt sehr kraftvoll, mystisch und unglaublich magisch.
Ich würde gern noch mehr über die Einheit von Mensch und seinem Totem erfahren. Denn ich denke da liegt noch viel mehr verborgen, als wir ahnen können.

Die Autorin schafft es auch hier wieder gekonnt, das ich die Magie förmlich spüren konnte. Sie schwebt über allem wie ein sanfter Schimmer. Etwas, was die Welt anders und besonders macht.
Man blickt dabei auch in die ein oder anderen Abgründe.
Man muss genau prüfen, wer Freund und wer Feind ist.
Was hier gar nicht mal so leicht ist, denn die Grenzen dessen verschwimmen zusehends ineinander.
Alles in allem konnte mich der Auftakt von sich überzeugen. Die Emotionen müssen jedoch noch weiter hervorkommen, leider blieben diese für mich etwas außen vor.
Ich konnte mich jedoch gut in die Charaktere und die Welt ansich hineinversetzen und die Handlung nachvollziehen.
Allzu viele Überraschungen gab es für mich nicht, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tat.
Durch den fließenden und bildhaften Schreibstil der Autorin, bin ich nur so durch die Seiten geglitten.
Sie hat eine sehr sanfte und teils zaghafte Art, den Leser das Erlebte spüren zu lassen.
Dabei zieht sie die Spanungskurve immer mehr an.
Das Ende empfand ich jedoch als etwas unglücklich gewählt. Ich musste tatsächlich immerzu blättern, weil ich nicht glauben konnte, das es tatsächlich das Ende sein sollte.
Es ist kein Cliffhanger, das nicht. Für mich endete es einfach zu abrupt. Das hat leider einen faden Beigeschmack bei mir hinterlassen. Dennoch freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung und bin gespant auf Ambarr und wie sich die Charaktere weiterentwickeln werden.

Fazit:
Mit Unicorn Rise gelingt Claudia Romes ein recht guter Start in ihre magische Reihe.
Man trifft auf unheimlich faszinierende Geschöpfe und dazwischen Tara, die immer mehr ans Herz wächst.
Ein Handlung die komplex, magisch und und recht vielschichtig gestaltet ist. Es gibt noch die ein oder andere Schwachstelle. Dennoch konnte es mich überzeugen und mitreißen.
Ich bin schon gespannt darauf, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Ein eindringlicher Thriller der das nackte Grauen zutage fördert

Während du stirbst
0

Wir kennen das ja alle. Man trifft sich in einem Cafe´, plaudert nett miteinander. Eins führt zum anderen und man landet in der Wohnung des anderen.
Eigentlich nichts besonderes.
Doch für Jessica Gold ...

Wir kennen das ja alle. Man trifft sich in einem Cafe´, plaudert nett miteinander. Eins führt zum anderen und man landet in der Wohnung des anderen.
Eigentlich nichts besonderes.
Doch für Jessica Gold wird eine einzige Begegnung zu ihrem ganz persönlichen Alptraum.
Denn plötzlich findet sie sich in den Fängen eines Psychopathen wieder und das an Weihnachten.
Als ich Dominic und Jessica kennenlernte war ich sehr zwiegespalten.
Wirklich sympathisch waren mir beide nicht. Beide wirkten undurchsichtig, aber sie haben mich auch irgendwie fasziniert und nicht mehr losgelassen.
Im Laufe des Geschehen konnte ich auch immer mehr Emotionen entwickeln, was dem Grundgerüst der Story zu verdanken ist.
Jessica macht hierbei ein richtiges Martyrium durch, das an Perfidität kaum zu überbieten ist.
Mehr als einmal war ich wie gelähmt vor Entsetzen und Fassungslosigkeit.
Es war einfach erniedrigend und kaum zu fassen.
Dominik überreicht Jessica an diesen 12 Tagen jeden Tag ein Geschenk. Eins schlimmer als das andere und auch die Auswirkungen sind verheerend.
Mehr als einmal hab ich mich gefragt, wie kann ein Mensch sowas heil überstehen und die Frage ist natürlich, wird sie es überhaupt lebend überstehen?
Im Laufe des Buches lernen wir die beiden Hauptpersonen immer näher kennen und verstehen. Wobei verstehen wäre zuviel gesagt, aber man begreift nach und nach.
Man lernt ihr Umfeld kennen.
Auf sehr eindringliche Weise macht uns die Autorin auf ein sehr grausames Spiel aufmerksam, dessen Ende ungewiss ist.
Doch nicht nur Dominic und Jessica spielen eine zentrale Rolle.
Auch die Polizistin Kim ist eine weitere wichtige Person. Sie ist eine Frau mit spürbaren Ecken und Kanten. Sie hat ihr eigenes Päckchen zu tragen. Ich mochte sie und ihre Intelligenz.
Ihre Ermittlungsmethoden wurden dabei sehr gut und nachvollziehbar dargestellt.
Im Laufe des Geschehen gibt es spürbaren Entwicklungen, die nicht unberührt lassen.
Die Autorin hat hier einige Wendungen eingebaut, die mich doch ziemlich überrascht haben und die ich so nicht erwartet habe.
Man gerät in einen Strudel aus Gewalt, Macht und Ausweglosigkeit. Man ist gefangen zwischen Entsetzen und spürbaren Grauen.
Ich fand es so genial gestrickt, das es mich einfach überrollt hat.
Der Abschluss des Buches hat mich jedoch etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einfach weil ich nicht weiß, ob die Geschichte jetzt zu Ende ist oder ob sie noch weitergeht.
Insgesamt ist es recht spannend gehalten. Mitunter entstehen jedoch auch ein paar Längen, die es etwas langatmig erscheinen lassen. Ich geb zu, das hat meinen Lesefluss etwas gestört. Trotz allem hat es mich jedoch fasziniert und nicht mehr losgelassen.

Die Charaktere wirken undurchsichtig und facettenreich. Man lernt immer wieder neue Seiten an Ihnen kennen. Sie wirken authentisch und berühren auf ihre ganz eigene Weise. Das fand ich doch recht erstaunlich, da sie mir im Kern eigentlich nicht wirklich sympathisch waren.
Ihre Handlungen und Gedankengänge waren jedoch stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Die Handlung an sich ist gut durchstrukturiert und besticht durch gezielte Wendungen.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Jessica und Kim. Was ihnen mehr Raum und Tiefe verschafft.
Das Buch ist in 2 Teile gegliedert, die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge.
Der Schreibstil der Autorin ist eindringlich und stark einnehmend. Im Laufe des Geschehen löst das Buch einen ziemlichen Sog aus, dem man sich nicht entziehen kann.
Das ist wieder eins dieser Bücher die erst wirken müssen. Es beeindruckt nachhaltig.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Ein eindringlicher Thriller der das nackte Grauen zutage fördert.
Er ist sehr facettenreich gestaltet und besticht durch einige Wendungen.
Ich denke, das ist wieder eins dieser Bücher wo sich die Meinungen spalten werden.
Die einen werden es lieben, die anderen nicht.
Eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Mit ihrem neues Thriller hat mir die Autorin einiges an Gänsehaut beschert, was auch an der schwierigen, schmerzlichen und brisanten Thematik liegt

Du stirbst nicht allein
0

"Während du stirbst" von Tammy Cohen hat mir ziemlich gut gefallen, daher war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch.
Hierbei wagt sie sich an eine ziemlich brisante Thematik heran, die nur aufgrund des ...

"Während du stirbst" von Tammy Cohen hat mir ziemlich gut gefallen, daher war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch.
Hierbei wagt sie sich an eine ziemlich brisante Thematik heran, die nur aufgrund des Klappentextes schon einiges an Emotionen zutage fördert.
Interessant sind hierbei die Sichtweisen. Denn wir erhalten die von mehreren Personen. Sei es nun von Journalisten, Opfern oder der Ermittlerin. Was ein ziemlich breites Spektrum schafft. So kann man sich sehr gut mit den einzelnen Personen auseinandersetzten und diese ergründen.
Man taucht in ihre Psyche ein und begreift und verinnerlicht , was diese ausmacht und was sie fühlen.
Das ganze ist sicher nicht einfach und fördert viel Schmerz und Verzweiflung zutage.
Besonders bei den Müttern war ich emotional sehr involviert. Wenn man selbst Mutter ist, ist es sicher keine leichte Thematik und damit umzugehen nicht unbedingt einfach.
Doch die Autorin hat es geschafft dem ganzen etwas Unnahbarkeit zu verschaffen. Dem ganzen quasi eine Brücke zu bauen, so das man es auch etwas distanziert betrachten kann.
Ich würde dieses Buch eher als psychologischen Spannungsroman bezeichnen. Es gibt aber auch kleine Thrillerlelemente, die aber eher auf der psychologischen Ebene beruhen. Dabei kommt die Autorin sehr gut ohne blutige Details aus, was mir doch recht gut gefallen hat. Es geht dabei eher um das Dahinter und die Charaktere an sich.

Das eigene Kind zu verlieren ist wohl das schlimmste überhaupt.
Man quält sich, verschließt sich dem Schmerz und möchte dem ganzen nur einfach irgendwie entkommen. Man hat Schuldgefühle und versucht diese auch zu kompensieren.
Und vor allem möchte man mehr als irgendetwas sonst wissen, verstehen und begreifen, wer hinter allem steckt.
Doch was wenn die Wahrheit noch viel schlimmer ist, als die Taten selbst?
Wenn man das, was man erblickt und was sich dabei herauskristallisiert, das Weltbild erschüttert und man dabei zerbricht?
Die Wahrheit kann immer schmerzen, bei so einer Thematik erst recht.
Die Autorin zeigt uns, was in den Opfern vor sich geht,womit sie sich quälen, wie sie mit dem ganzen umgehen.
Aber sie zeigt uns auch eine Ermittlerin, die alles daransetzt diesen Fall zu knacken.
Doch die Zeichen stehen auf Sturm und die Lage spitzt sich immer mehr zu. Der Täter wird immer gieriger und die Zeitabstände immer kürzer.
Werden sie ihn rechtzeitig finden oder ist es bereits zu spät?

Das Buch zeichnet sich vor allem durch unterschwellige Spannung aus, hin und wieder schlichen sich für mich auch kleine Längen ein. Was dem ganzen Paket aber nicht wirklich schadet.
Die Ermittlungen selbst konnte ich jederzeit sehr gut verfolgen und auch das rätseln wurde mir relativ leicht gemacht.
Leider muss ich sagen, fand ich es etwas zu vorhersehbar, dennoch bekommt man bei dem ganzen ein recht gutes Bild, worauf es letztendlich hinauszielt.
Emotional hat mich das Ganze ziemlich aufgewühlt, was auch nicht verwunderlich ist. Besonders mit Emma habe ich gelitten, da sie mir von den Personen am nahesten kam. Aber auch Leanne hatte ich von der ersten Zeile an ins Herz geschlossen. Gerade weil sie eine Person mit Ecken und Kanten ist und diese auch deutlich zeigt. Auch in ihrem Privatleben gibt es einiges zu bestehen.
Der Handlungsverlauf war für sich genommen spannend und ich war ständig am sinnieren. Man verfällt immer wieder in Grübeleien, gerade was die vielen Personen betrifft. Durch den fließenden, aber auch stark einnehmenden Schreibstil der Autorin konnte ich das Buch in einem Rutsch durchlesen. Was aber auch daran liegt, das ich unbedingt wissen wollte, wie alles ausgeht.
Sie hat es geschafft sehr eindrucksvoll die Abgründigkeit und das Böse vor Augen zu führen. Sie zeigt aber auch die Hintergründe sehr gut auf.
Die Entwicklung während des Ganzen war sehr gut zu spüren.
Es gab einige Überraschungen und Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hätte, die mich zum einen sprachlos gemacht und zum anderen auch mitgenommen haben.
Aber es hat mich auch nachdenklich gestimmt, weil man vieles auch ein Stück weit nachvollziehen konnte. Aber dann gab es natürlich auch Momente die einen einfach nur eisige Schauer über den Rücken gejagt haben und man in Wut und Verzweiflung verfallen ist.
Alles in allem ein Roman über ein brisantes Thema, das viele Wege offenbart und sehr klar zeigt, das nichts ist wie es scheint.

Fazit:
Mit ihrem neues Thriller hat mir die Autorin einiges an Gänsehaut beschert, was auch an der schwierigen, schmerzlichen und brisanten Thematik liegt.
Ein spannender Handlungsverlauf der trotz Vorhersehbarkeit noch einiges an Überraschungen und Wendungen bereithält. Die Charaktere sind authentisch und lebendig gestaltet, so das man sich ihnen emotional sehr gut nähern kann.
Er geht unter die Haut, ist qualvoll und schmerzhaft, aber schafft es auch nachdenklich zu stimmen.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Eine gelungene Story , mit einer sehr wichtigen Thematik aus der Feder von Harlan Coben

Ich vermisse dich
0

Ich muss gestehen, ich mag die Bücher von Harlan Coben unglaublich gern. Allein wie er es schafft die Spannung so unterschwellig aufzubauen, das einen hören und sehen vergeht, ist phänomenal.
Bei ihm weiß ...

Ich muss gestehen, ich mag die Bücher von Harlan Coben unglaublich gern. Allein wie er es schafft die Spannung so unterschwellig aufzubauen, das einen hören und sehen vergeht, ist phänomenal.
Bei ihm weiß ich einfach, seine Bücher kann ich lesen, ohne den Klappentext zu wissen.
So auch hier.
Anfangs habe ich wirklich über den Titel nachgegrübelt und hab überlegt, warum gerade dieser.
Nach den ersten Seiten war es mir bereits klar und ich finde besser hätte man es nicht wählen können.
Der Anfang begann auch wirklich sehr spannend.
Detective Kate Donovan führt sein Jahren aus Überzeugung ein Single-Leben.
Es hat aber weniger mit ihrem Beruf sondern vielmehr mit ihrer Vergangenheit zutun.
Ihre Kollegin Stacy möchte ihr was gutes tun und meldet sie bei einem Datingportal an, wo man seine Liebe finden kann.
Kate passt das überhaupt nicht in den Kram, sie stöbert dennoch rum und muss fassungslos in die Augen von Jeff schauen. Ihrer einstigen Liebe von damals, die sie nie vergessen konnte.
Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse.
Jeff ist plötzlich ein Verdächtiger in einem Mordfall.
Soweit klingt das ja wirklich viel versprechend. Doch die ganze Geschichte entwickelte sich völlig anders als erwartet und wurde in ihrem Verlauf immer komplexer.
Schwierig und faszinierend fand ich den Aspekt: Wie findet man jemand , der nicht gefunden werden will und quasi nicht existiert?
Kein leichtes unterfangen.
Doch je mehr Kate in den Vermisstenfällen recherchiert umso mehr wird sie in ihre eigene Vergangenheit zurückversetzt.
Denn auch privat erwartet sie Unheilvolles.
Sie muss sich plötzlich fragen, was ist Sein und was ist Schein.
Im Laufe des Buch bekommen wir immer mehr Häppchen zugeworfen, die alles noch spannender gestalten.
Dazu muss man sagen, Harlan Coben schreibt gerade heraus, ohne viel Verschnörkelungen. Er schreibt, wie es ist und damit es gut.
Dadurch wird das ganze natürlich ziemlich vorhersehbar, aber mit einigen irreführenden Fährten hat es der Autor, zwischendurch doch geschafft, mich zu verwirren.
Zwischenzeitlich gab es auch mal eine kleine Ruhepause, umso spektakulärer wurde dann der Schlussakt. Dennoch muss ich leider sagen, dass mich das Ende nicht recht überzeugt hat. Das ging mir zu schnell über die Bühne. Da hatte es für mich auch etwas an Glaubwürdigkeit verloren. Die ein oder andere Szene konnte mich einfach nicht überzeugen.
Das ist aber auch schon das einzige, was ich zu bemängeln habe.
Kate hat mir von Anfang an recht gut gefallen. Anfangs kam sie noch recht kühl und unnahbar rüber, das änderte sich jedoch im Laufe des Geschehen. Sie bekam ein Gesicht und merklich Leben. Sie konnte immer mehr meine Sympathie gewinnen.
Da dieses Buch größtenteils aus Kates Sicht geschrieben ist, hat ihr mehr Tiefe gegeben. Sie steht ja im Zentrum des Geschehens und daher lernen wir sie ganz genau kennen. Was sie bewegt und was sie fühlt.
Aber nicht nur Kate wird uns näher gebracht, sondern auch der Täter sowie andere zentrale Personen. Immer mal wieder lernen wir auch ihre Perspektiven kennen. Wir erfahren warum es so ist, wie es ist. Und das fand ich richtig gut.
Denn nichts ist einfach nur gut oder böse. Und das wird uns hier richtig gut aufgezeigt.
Hinter jeder Entscheidung, steht auch immer eine Geschichte.
Die Thematik die der Autor hier aufgegriffen hat, hat mir auch sehr gut gefallen.
Onlinedating ist eine nette , aber auch gefährliche Sache, die man nicht unterschätzen sollte.
Ich fand es sehr authentisch rübergebracht.
Es ließ sich superleicht und fließend lesen, dieses Buch entwickelt einfach einen Bann, dem man sich nicht entziehen kann.
Ich war relativ schnell durch, wenn mal das Leben nicht immer dazwischenkommen würde.
Die kurzen Kapitel tragen dazu bei, dass man quasi über die Seiten fliegt.
Das Cover gefällt, mir mit seiner Düsterheit sehr gut und passt perfekt zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Eine gelungene Story , mit einer sehr wichtigen Thematik aus der Feder von Harlan Coben.
Interessante und liebevoll ausgearbeitete Charaktere machen dieses Buch zu etwas Besonderem.
Ein Mordfall, der ungeahnte Ausmaße entwickelt.
Eine klare Leseempfehlung von mir.