Cover-Bild Wenn wir fallen
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 25.04.2016
  • ISBN: 9783570173206
Jennifer Benkau

Wenn wir fallen

Ständig träumt Liz von einem schönen Jungen, den sie noch nie gesehen hat. Der Traum kommt ihr so real vor, dass sie Angst hat, den Verstand zu verlieren. Als sie diesem Jungen dann plötzlich gegenübersteht, ist sie fassungslos. Nicht nur, weil es ihn tatsächlich gibt. Vor allem, weil er ganz anders ist, als sie erwartet hat: kein sanfter Junge, sondern Mitglied einer gefährlichen Gang. Wider alle Vernunft will sie herausfinden, wer er ist und warum er sie in ihren Träumen heimsucht. Sie ahnt nicht, dass er sie längst ins Visier genommen hat. Denn nur sie hat ihn bei dem Überfall gesehen und kann ihm deshalb gefährlich werden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Träume und die Realität

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Liz’ Träume sind zum greifen real. Immer wieder begegnet ihr darin der selbe Junge auf einer Klippe, und sie geht seltsam vertraut mit ihm um. Dabei hat sie ihn noch nie gesehen. Umso geschockter ist sie, ...

Liz’ Träume sind zum greifen real. Immer wieder begegnet ihr darin der selbe Junge auf einer Klippe, und sie geht seltsam vertraut mit ihm um. Dabei hat sie ihn noch nie gesehen. Umso geschockter ist sie, als er ihr im realen Leben begegnet, und das unter höchst brisanten Umständen.

Zunächst, obwohl es sonst nicht meine Art ist, ein paar Worte über das Cover des Buches. Mich persönlich hat es angezogen und abgestoßen zugleich. Der Scherenschnitt von dem filigranen Baum mit dem Pärchen darunter wirkt sehr wertig und nicht so, als hielte man hier eine pure Liebesschnulze in der Hand. Diesen Eindruck machen jedoch die Herzchen wieder zu Nichte. Sie wirken kitschig und ließen mich kurz zweifeln, ob ich diesen wunderschönen Roman lesen sollte, oder nicht. Zum Glück habe ich mich für die Lektüre entschieden.

Jennifer Benkau legt von Anfang einen Schreibstil vor, der mich durch die Seiten trug und eintauchen ließ in eine Geschichte, die mehr ist als eine bloße Lovestory. Ihr Stil ist locker, flockig mit einem leicht sarkastischen Unterton, über den ich mehr als einmal herzhaft lachen musste. Trotzdem trifft die Autorin auch in ernsten Szenen immer die richtigen Worte. Sie ergeht sich nicht in ausschweifenden Beschreibungen (was ich auch nicht nötig finde, bei diesem Roman!), trotzdem hatte ich immer ein Bild von Liz und Louis vor Augen. Die kurzen Kapitel verleiteten mich oftmals dazu, noch ein oder zwei Kapitel mehr zu lesen, als eigentlich geplant.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Liz lebt bei ihrer Tante. Trotz des Autounfalls ihrer Eltern, ist sie fröhlich und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Ihre Hobbys, Wünsche und Träume verleihen ihr Tiefe. Ich fand es sehr spannend, dass sie sich durch Näharbeiten und Designs ausgedrückt, die sie jedoch selbst nicht kaum trägt. Louis könnte gegensätzlicher nicht sein. Er hat eine Trinkerin zur Mutter, und steckt bis über beide Ohren in Problemen, die ihn schließlich in die kriminellen Klauen einer jugendlichen Gang treiben. Seine Ausweglosigkeit war wirklich bezeichnend und zog sich durch den gesamten Roman hindurch. Einfach aussteigen ist in solchen Kreisen einfach keine Option, und das obwohl er Liz schon kennen gelernt hat und dabei ist, sich in sie zu verlieben. Auch Katta, Liz’ Freundin, war den ein oder anderen Lacher wert. Generell hatten die Figuren ihre Ecken und Kanten, und waren mir nicht zu glatt. Ich hatte meinen Spaß mit ihnen.

Spannung kam vor allen Dingen am Anfang des Buches und mit dem furiosen Finale auf. Dazwischen ist Rätselraten angesagt. Außerdem wird der Kennenlernphase von Liz und Louis viel Aufmerksamkeit geschenkt (was ich persönlich nur recht und billig finde, da für mich keine Liebe funktionieren kann, in der die Charaktere sofort rumknutschen und ein Herz und eine Seele sind). Auch das wurde glaubhaft und real geschildert, worüber ich sehr froh war. Der mystische Touch durch Liz’ Träume fand ich auch toll. Nicht zu viel, nur, dass die ganze Geschichte noch ein bisschen Würze erhielt.

Alles in allem ein tolles Leseerlebnis, das den Love- und Crimeplot glaubwürdig miteinander verbindet. Wegen dem Cover und weil es sich im Mittelteil ein ganz klein wenig gezogen hat, vergebe ich für dieses wunderschöne Jugendbuch 4,5 Sterne und spreche eine klare Kaufempfehlung aus. Tolles Werk! Es wird sicher nicht mein letztes Benkau-Buch gewesen sein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traum oder Albtraum?

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Inhalt:
Die sechzehnjährige Liz träumt immer wieder von einem unbekannten Jungen. Die Träume kommen ihr so realistisch vor. Und eines Tages begegnet sie ihm tatsächlich. Doch anders als der sanfte Junge ...

Inhalt:
Die sechzehnjährige Liz träumt immer wieder von einem unbekannten Jungen. Die Träume kommen ihr so realistisch vor. Und eines Tages begegnet sie ihm tatsächlich. Doch anders als der sanfte Junge in ihren Träumen ist er in der Wirklichkeit Mitglied einer Gang. Trotzdem verliebt Liz sich in ihn, und bald schon droht sie mit ihm in den Abgrund zu stürzen.

Meine Meinung:
Jennifer Benkaus lockerer und packender Schreibstil begeistert mich immer wieder. Von der ersten Seite an konnte sie mich auch mit ihrem neuesten Werk wieder fesseln. Sie Seiten flogen nur so dahin, und ich fieberte mit den Protagonisten Liz und Louis mit. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden von einem personalen Erzähler. Dadurch weiß man immer genau, wessen Sicht man gerade erlebt und bekommt auch einen tiefen Einblick in die Gefühle und Gedanken dieser beiden Jugendlichen. Es ist leicht, ihre Handlungsweisen nachzuvollziehen und zu verstehen, sogar wenn man selbst in der gleichen Situation vielleicht ganz anders handeln würde.

Beide Protagonisten werden sehr sympathisch dargestellt, und beide haben ein schweres Päckchen zu tragen. Umso schöner ist es für den Leser, zu erleben, wie sie langsam Vertrauen zueinander fassen und sich dem anderen öffnen. Dies passiert natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern ganz allmählich. Dazwischen müssen Liz und Louis viele Rückschläge hinnehmen - zu groß sind die Differenzen und die Vorurteile der Menschen in ihrem Umfeld. Jennifer Benkau lässt die Protagonisten und die Leser dabei wahrlich Gefühlsachterbahn fahren. Kaum denkt man, jetzt haben sie es endlich geschafft, funkt doch garantiert wieder ein unerwartetes Ereignis dazwischen.

Dadurch dass Louis in kriminelle Kreise abgerutscht ist, erhält die Geschichte eine sehr spannende Komponente, denn seine Kumpels sind gefährlich und seine Angst vor der Polizei groß. Dass Louis nicht freiwillig bei den Überfällen mitmacht, wird dem Leser schnell klar. Doch Aussteigen ist gar nicht so einfach, und zudem sitzt Louis wirklich in der Klemme.

Fazit:
„Wenn wir fallen“ ist eine wirklich süße Liebesgeschichte, doch nicht nur das. Es ist auch ein wenig Krimi, Gesellschaftskritik und Phantastik. Ein durchweg tolles Buch mit hohem Anspruch, tiefgründig, sehr gefühlvoll, spannend und dramatisch. Für junge und auch für nicht mehr so junge Leser zu empfehlen.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Liebe, Dramatik und eine Geschichte, wie aus dem Alltag gegriffen

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Klappentext
„Ständig träumt Liz von einem schönen Jungen, den sie noch nie gesehen hat. Der Traum kommt ihr so real vor, dass sie Angst hat, den Verstand zu verlieren. Als sie diesem Jungen dann plötzlich ...

Klappentext
„Ständig träumt Liz von einem schönen Jungen, den sie noch nie gesehen hat. Der Traum kommt ihr so real vor, dass sie Angst hat, den Verstand zu verlieren. Als sie diesem Jungen dann plötzlich gegenübersteht, ist sie fassungslos. Nicht nur, weil es ihn tatsächlich gibt. Vor allem, weil er ganz anders ist, als sie erwartet hat: kein sanfter Junge, sondern Mitglied einer gefährlichen Gang. Wider alle Vernunft will sie herausfinden, wer er ist und warum er sie in ihren Träumen heimsucht. Sie ahnt nicht, dass er sie längst ins Visier genommen hat. Denn nur sie hat ihn bei dem Überfall gesehen und kann ihm deshalb gefährlich werden.“

Gestaltung
An dem Cover mag ich, dass der Baum auf den Traum von Protagonistin Liz verweist, denn sie träumt von einer Klippe. Die Farben sind zugegebenermaßen nicht mein Fall. Ich mag die Kombination aus Lila und der Pfirsichfarbe des Hintergrundes nicht (oder wie immer diese Farbe bezeichnet wird). Die Herzchen, die vom Himmel fallen sind mir auch ein wenig zu kitschig, denn das Buch dreht sich nicht nur um die Liebesbeziehung, sondern es hat auch seine düsteren Seiten, die durch das Cover leider nicht zum Ausdruck kommen. So wirkt es vielmehr wie ein typisches Mädchenbuch, das es keinesfalls ist.

Meine Meinung
Bücher von Jennifer Benkau sind für mich immer mit dem gewissen Etwas verbunden. In den Büchern der Autorin wird das normale Alltagleben mit ganz besonderen Elementen verbunden (sei es nun etwas Übernatürliches bzw. etwas aus dem Fantasygenre oder einfach nur durch eine besondere Betrachtungsweise der Dinge). Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich auch bestimmte Vorstellungen im Kopf. Ich finde, der Klappentext legt den Fokus auf die romantische Liebesgeschichte und auch den geheimnisvollen Traumaspekt. Dementsprechend hatte ich erwartet, dass der Traumaspekt neben der Liebesgeschichte eine Hauptthematik des Buches sein würde.

Natürlich spielt der Traum von Protagonistin Liz eine besondere Rolle. Er wird in der Geschichte immer wieder aufgegriffen und in unterschiedlichen Facetten mit den verschiedensten Szenarien dargestellt. Aber ich hatte gedacht, dass ihm mehr Bedeutung beigemessen würde. Liz denkt zwar häufig über ihren Traum nach, aber abgesehen davon, dass ich eben immer wieder dieselbe Traumszene in leichten Variationen lesen konnte und Liz Vermutungen über ihren Traum verfolgt habe, war nichts weiter mit besagtem Traum. Es wurde nicht einmal aufgelöst, warum Liz von dem Jungen Louis geträumt hat und im Traum z.B. sein Tattoo gesehen hat, obwohl sie ihn noch nie gesehen hat. Ich hatte irgendwie gehofft, dass dort noch eine Besonderheit hinter dem Traum versteckt ist. Dass hier vielleicht auch etwas Übernatürliches in die Geschichte verwoben ist.

Aber als ich am Romanende angelangt war und hinsichtlich der Ursachen für die Träume oder überhaupt der genaueren Hintergründe erklärt wurde, war ich verwirrt. Wie konnte Liz von Louis geträumt haben, als sie ihn noch nicht kannte? Warum wurde der Traum so detailliert konstruiert, ohne weiter aufgeklärt zu werden? Für mich waren irgendwie immer Andeutungen da, die mich haben spekulieren lassen, dass mehr dahinter steckt. Aber das tat es gar nicht und darum war ich etwas irritiert am Ende.

Aber abgesehen von diesem einen Kritikpunkt war „Wenn wir fallen“ eine wirklich schöne Geschichte! Natürlich stand definitiv die Liebe zwischen Liz und Louis im Mittelpunkt und Leser, die gerne Liebesgeschichten lesen, werden auf jeden Fall ihre Freude mit diesem Buch haben. Es gibt romantische Momente, aber auch ziemlich dramatische und gerade das Ende gleicht einem rasanten Countdown, bei dem man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Die Handlung wirkte auf mich gut durchdacht. Sie war so dicht erzählt und die verschiedenen Ereignisse waren so eng miteinander verstrickt, dass ich stets das Gefühl hatte, dass immer etwas passiert. Sei es nun eine romantische Liebeserklärung von Louis, ein Einbruch, eine dramatische Wendung oder einfach nur ein amüsantes Gespräch zwischen zwei Figuren. Ich habe mich völlig in der Handlung verloren, weil sie auf mich wirkte wie das reale Leben nunmal auch ist: es passiert so vieles gleichzeitig, dass man gar nicht weiß, wo man hinschauen und wie man sich fühlen soll. Die Handlung hat mich wirklich mitgenommen!

Mitgenommen hat mich vor allem auch Louis. Er brachte für mich die Ernsthaftigkeit in die Geschichte, denn Louis kommt aus einem sozialen Brennpunkt und hat nicht viele Alternativen im Leben. Er übernimmt die Verantwortung für seine alkoholsüchtige Mutter und um ihr nicht noch mehr Sorgen zu bereiten und seine Schulden begleichen zu können, ist er leider in den Sog von zwei zwielichtigen Gangs geraten. Louis ist sozusagen als Doppelagent unterwegs, denn er wurde von der einen Gang bei der anderen eingeschleust. Das bringt natürlich so einige Gefahren mit sich, die der Geschichte die spannende Würzung verpassen.

Besonders gefallen hat mir auch die Chemie zwischen Louis und Liz, denn die beiden haben eine amüsante Art miteinander zu reden. Sie haben mich das ein oder andere Mal zum Lächeln gebracht und waren einfach so süß. Abgesehen von meiner Kritik hinsichtlich des Traumes hat mir das Romanende sehr gut gefallen, denn es war sehr realistisch und die Beziehung zwischen Louis und Liz wirkte nicht zu kitschig oder aufgesetzt. Überhaupt war das gesamte Buch für mich sehr authentisch und nah an unserem Alltag. Eine Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen mit allen Höhen und Tiefen!

Fazit
Für mich war Jennifer Benkaus neuster Jugendroman eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle. „Wenn wir fallen“ ist so dicht erzählt mit so vielen tief ineinander verstrickten Handlungsmomenten, dass ich nahezu an den Seiten geklebt habe. Zudem war wirklich alles dabei, was mich und meine Gefühle wild durcheinander gewirbelt hat: es gab romantische Momente, aber auch wirklich dramatische Szenen zum mitfiebern! Zudem war die Geschichte sehr authentisch sowie nah an unserem Alltag und Liz und Louis haben mich sogar zum Lachen gebracht. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass hinter dem im Klappentext fokussierten Traum nicht mehr steckte und ich auch ganz am Schluss nicht erfahren habe, was sich genau dahinter verbarg! Dabei hatte es erst so mysteriös angefangen…
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ungewöhnliche und authentische Umsetzung einer bekannten Idee

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Obwohl das Grundprinzip - Bad Boy aus Unterschicht mit verkorkstem Leben trifft auf unscheinbare Protagonistin aus behütetem Zuhause mit Problem in der Vergangenheit - alles andere als neu ist, ist die ...

Obwohl das Grundprinzip - Bad Boy aus Unterschicht mit verkorkstem Leben trifft auf unscheinbare Protagonistin aus behütetem Zuhause mit Problem in der Vergangenheit - alles andere als neu ist, ist die Umsetzung eher ungewöhnlich. Das liegt vor allem daran, dass auf die übliche Hassliebe in dem Sinne, dass sich beide dauernd an die Kehle gehen, bis irgendjemandem irgendwann mal auffällt, dass das die wahre Liebe ist, nicht existiert.
Louis ist durchaus ein Bad Boy, seine Mutter ist Alkoholikerin, seine Zukunft quasi nicht existent und weil er Geld braucht, ist er in eine Gang geraten. Im Gegensatz zu den meisten seiner Leidensgenossen in anderen Büchern ist er da aber neu und muss sich erst beweisen. Er hat eigentlich keine Freude daran und will niemanden verletzen, würde aber für das Geld alles tun und gerät so eben auf den falschen Weg, auch wenn er vom Charakter her eigentlich alles andere als ein Bad Boy ist - ihn prägen eher die äußeren Umstände. Im Verlauf der Handlung lernt der Leser auch seine süßen Seiten kennen - ich hab ihn lieb gewonnen. Ein weiterer entscheidender Pluspunkt ist, dass er Liz nicht in üblicher überheblich-abwertender Macho-Manier behandelt, sondern freundlich ist, auch wenn er um jeden Preis verhindern will, dass sie ihn verpetzt.

Louis und Liz erzählen abwechselnd die Geschichte, sodass man Einblicke in die Gefühlswelten beider bekommt, allerdings sind die Abschnitte unregelmäßig und nicht weiter gekennzeichnet, sodass ich mich bei jedem neu orientieren musste, wer gerade erzählt. Insgesamt konnte mich das Buch leider erst gegen Ende wirklich fesseln, auch wenn es vorher schon durchaus unterhaltsam war.
Immer mal werden Anglizismen eingebaut, um Jugend- bzw. Umgangssprache zu verdeutlichen (too much, fuck), was für meinen Geschmack gerade richtig abgewogen war, sodass es eben nicht zu viel wurde.

Liz hat das, was eine gute Protagonistin ausmacht: Eine Persönlichkeit. Gut, die typische tragische Vergangenheit findet sich in dem Autounfall vor einigen Jahren, bei dem ihre Eltern starben und seit dem sie bei ihrer Tante lebt. Allerdings hat sie den weitgehend überwunden, sodass sie einigermaßen locker darüber sprechen kann und keine Ängste, Neurosen oder sonst etwas dergleichen hat. Dafür aber Träume von einem Jungen, den sie nicht kennt, bis er vor ihr steht. Das ist auch der einzige fantastische Aspekt, der dem Ganzen eine gewisse Romantik verleiht, auch wenn die Realität auch in der Handlung alles andere als rosig ist. Dennoch wird diese Idee auf faszinierende Weise umgesetzt.
Letztendlich entwickelt sich die Liebesgeschichte aber so, dass die beiden sich langsam näherkommen. Nicht übertrieben langsam, aber eben auch nicht übertrieben schnell, sodass es authentisch wirkte - wie viele Aspekte dieser Geschichte. Einiges ist allerdings schon irgendwie vorhersehbar, aber das verzeihe ich bei Liebesgeschichten gerne.

Zurück zu Liz‘ Persönlichkeit: Sie hat einen Onlineshop, in dem sie selbstgenähte Klamotten verkauft, was mal ein außergewöhnliches Hobby ist und was ich ziemlich cool fand. Auch sonst hat sie einiges, was einen ausgearbeiteten Charakter ausmacht. Und auch Louis hat - neben dem Überfallen - Hobbies - und, na ja, seine süße Seite habe ich ja schon angesprochen. Beide sind somit sehr authentische Charaktere, die im Verlauf der Handlung die obligatorische Entwicklung durchlaufen.
Doch auch die Nebenfiguren mochte ich oft sehr, auch wenn ich der Fokus natürlich eher auf den Hauptpersonen liegt. Auch hier wirken die Beziehungen sehr authentisch, wie aus dem Leben.

Fazit: Eine bekannte Idee wird ungewöhnlich und authentisch mit Protagonisten, die eine Persönlichkeit haben, umgesetzt

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Jugendbuch voller Fragen

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Liz lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante. Eines Tages geraten die beiden in einen Überfall. Sie bleiben unverletzt, doch der Schock bei Liz sitzt tief. Denn einen der Verbrecher kennt sie – aus ...

Liz lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante. Eines Tages geraten die beiden in einen Überfall. Sie bleiben unverletzt, doch der Schock bei Liz sitzt tief. Denn einen der Verbrecher kennt sie – aus ihren Träumen! Schon seit Wochen träumt sie von einem unbekannten Jungen und nun steht er auf einmal in der Realität vor ihr. Wie kann das sein? Wer ist er?

Liz macht sich auf die Suche und sie und Louis lernen sich kennen. Wie das Cover mit seinen roten Herzchen schon suggeriert, gibt es natürlich auch eine Liebesgeschichte. Obwohl ich eigentlich nicht so der romantische Typ bin, hat mir die Story sehr gut gefallen, denn das Buch ist mehr als nur eine Jugendromanze. Liz und Louis kommen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen, reagieren sehr unterschiedlich und sind somit auch auf ziemlich verschiedenen Lebenswegen unterwegs. Findet Louis einen Weg von der schiefen Bahn runter, auf die er geraten ist? Wie ist es überhaupt dazu gekommen? Gibt es eine Chance für die beiden, zusammen zu sein? Diese Fragen überwiegen für mich mehr als die eigentliche Liebesgeschichte.
Die Jugendlichen wirken auf mich, soweit ich das aus meiner erwachsenen, kinderlosen Perspektive beurteilen kann, sehr realitätsnah und authentisch. Natürlich machen sich auch Dummheiten und Fehler, aber genau das gehört für mich in diesem Alter auch dazu.

Den Schreibstil der Autorin mag ich immer sehr. Dieses Buch ist natürlich sehr viel weniger düster als ihre Dark Canopy- Dilogie, mit diesen Büchern darf man es meiner Meinung nach nicht vergleichen und es hat ja auch eine ganz andere Zielgruppe.

Dementsprechend hat mir das Buch gut gefallen und ich freue mich schon auf jedes weitere Werk der Autorin!