Außergewöhnliche Idee mit toller Umsetzung
Silberschwingen 1: Erbin des LichtsNachdem ich bereits vor mehreren Wochen den Klappentext las, war ich nicht so überzeugt. Da ich jedoch so viele gute Meinungen darüber hörte, wollte ich dem Buch dennoch eine Chance geben. Und darüber ...
Nachdem ich bereits vor mehreren Wochen den Klappentext las, war ich nicht so überzeugt. Da ich jedoch so viele gute Meinungen darüber hörte, wollte ich dem Buch dennoch eine Chance geben. Und darüber bin ich sehr sehr glücklich!
Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Vielleicht ist gelesen aber auch nicht der richtige Ausdruck. Gesuchtet, inhaliert - diese Wörter treffen es viel besser.
Die Autorin schafft in Silberschwingen eine mir völlig neue außergewöhnliche Welt. Es geht nicht um Vampire, auch nicht um Engel, sondern um völlig neue Wesen - eben die Silberschwingen. Und mit ihnen wird man nach London entführt, wo die Silberschwingen mitten unter den Menschen und doch unerkannt leben.
Obwohl bereits zu Beginn der Story recht viel los ist, schafft Emily Bold es mithilfe ihres mega Schreibstils, dass ich dennoch gut mitkam und regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Immer wieder streut sie Informationen ein, sodass ich mich zurecht finden konnte, aber doch immer so wenig, dass Fragen zum Grübeln und Theorien aufstellen aufkamen. Es war durchgehend spannend, ich hatte kaum Zeit, Luft zu holen geschweige denn das Buch aus der Hand zu legen.
Die Geschichte wird durch zwei wechselnde Perspektiven erzählt. Obwohl es keinerlei Überschriften dazu gab, konnte ich doch durch die veränderte Erzählerperspektive diesen Wechsel gut nachvollziehen.
Die Schauplätze werden mit einfachen, kurzen Worten so detailreich beschrieben, dass man das Gefühl hat, vor Ort zu sein - was natürlich toll ist, denn man befindet sich in London.
Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet.
Mit Thorn konnte ich wunderbar mitfiebern und -fühlen. Obwohl sie erst 15 Jahre alt ist, wirkte sie weder kindisch noch übermäßig erwachsen. Mir gefiel es sehr, dass sie stets für das einstand, was sie für richtig hielt, auch wenn sie sich damit selbst in Gefahr brachte. Zwar erschien sie an einigen Stellen doch etwas gutgläubig, aber mit 15 darf man das ;)
Auch Riley hat mir total gut gefallen. Doch dies hat es mir sehr schwer gemacht, mich auf Lucien einzulassen. Lucien wirkte für mich sehr überheblich und undurchschaubar. Und dass er Thorn immer viel zu nahe kam, machte es für mich auch etwas schwer nachvollziehbar, weshalb sie dies dennoch irgendwie akzeptierte.
Zwischendurch fand ich es etwas schade, dass Riley und seine Shades so in den Hintergrund rückten und so gar keiner mehr an sie dachte, was jedoch zum Glück nur einige Kapitel lang andauerte.
Das Ende allerdings… Liebe Emily Bold, wie kannst du mir das antun!
Teil 1 der Silberschwingen-Reihe endet in einem fiesen Cliffhanger. Und wenn ich fies sage, dann meine ich auch fies. Und zwar richtig fies. Wie soll ich nun so lange warten, bis endlich Teil 2 erscheint? Diese letzten zwei Monate werden ewig dauern.
Fazit:
Silberschwingen konnte mich trotz anfänglicher Unsicherheit komplett überzeugen, weshalb ich auch eine ganz klare Leseempfehlung ausspreche vor allem für all diejenigen, die mal etwas völlig Neues lesen wollen und die es, so wie ich, lieben und gleichzeitig hassen, am Ende eines Bandes völlig fassungslos das Buch zuzumachen und die Tage zu zählen, bis der nächste Teil erscheint.