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Veröffentlicht am 20.04.2018

Zähe Geschichte und leider war der männliche Prota nicht mein Fall

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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Inhalt:
Mit einem Mann verheiratet zu werden, den sie noch nie getroffen hat: für Sage der absolute Albtraum, doch Tradition im Reich Demora. Um dem zu entgehen, beginnt Sage eine Lehre bei einer Kupplerin ...

Inhalt:
Mit einem Mann verheiratet zu werden, den sie noch nie getroffen hat: für Sage der absolute Albtraum, doch Tradition im Reich Demora. Um dem zu entgehen, beginnt Sage eine Lehre bei einer Kupplerin und begleitet zehn junge Damen aus adeligen Familien zum großen Verkupplungsball. Ihre Aufgabe ist es, die Bräute – und die Soldaten, die auf der Reise für ihre Sicherheit sorgen – zu bespitzeln. Denn im Reich braut sich ein Krieg zusammen. Schon bald findet Sage sich zwischen den Fronten wieder. Und sie, die nie heiraten wollte, stolpert geradewegs auf eine große Liebe zu. Doch wem kann sie wirklich trauen?

Meinung:
Sage lebt im Königreich Demora, wo es an der Tagesordnung ist, dass Frauen von einer Kupplerin an adelige Männer verkuppelt werden. Für Sage ist jedoch klar, so etwas wird ihr nicht passieren. Sie möchte, genau wie ihre Eltern, aus Liebe heiraten und nicht einen Mann zugeteilt bekommen. So kommt es, dass das Gespräch zwischen Sage und der Kupplerin in einem Desaster endet. Es bietet sich für Sage jedoch eine neue Chance, denn die Kupplerin bietet ihr eine Lehre an. Sages Aufgabe ist es, zehn Mädchen zum Verkupplungsball zu begleiten. Auf der Reise werden sie von einer Gruppe Soldaten begleitet, die für die Sicherheit der Damen sorgen sollen, denn ein Krieg zieht zwischen den verschiedenen Reichen auf. So gerät Sage in ein Verwirrspiel der besonderen Art.

Auf dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut, da der Klappentext äußerst spannend und interessant klang. Auch der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, war mir Sage doch von Anfang an sehr sympathisch. Sehr gut gefallen hat mir, dass wir die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Sage erleben, sondern auch Hauptmann Quinn, der Soldat Ash oder der Adelige D´Amiran ihre Gedanken mit dem Leser teilen. Dies sorgt für eine gehörige Portion Abwechslung und gute Unterhaltung.
War ich vom Anfang der Geschichte noch begeistert, schlichen sich für mich mit dem Beginn der Reise einige Längen in die Geschichte ein. Ab diesem Punkt stehen die Beziehungen der Charaktere untereinander sehr im Fokus. Hiermit kam ich nicht so gut klar, da ich gerade mit den männlichen Protagonisten nicht so wirklich warm wurde. So kam es, dass ich mich gelangweilt fühlte und eigentlich schneller in der Geschichte vorankommen wollte.

Störend habe ich zudem empfunden, dass die Autorin oftmals speziell bei einem Charakter zwischen Vor- und Nachnamen hin- und herwechselt. Hiermit meine ich den Hauptmann Alex Quinn, der einmal Alex und dann wieder Quinn genannt wird. Dies empfand ich doch als störend und nervig. Zudem wird auch zwischen der Sie- und Du-Anrede oft gewechselt.
Da im Klappentext stark auf das Thema „Verkupplung“ eingegangen wird, erhoffte ich mir einen größeren Bezug zu diesem Thema. Hier hat die Autorin für mich aber viel im Dunkeln gelassen. Ich hätte mir deutlich mehr Informationen über die Aufgabe einer Kupplerin und dessen Tagesablauf gewünscht. Die mitgereisten Damen treten in der Geschichte total in den Hintergrund.

Wie bereits oben erwähnt, hatte ich, gerade mit den männlichen Charakteren, so meine Probleme.
Sage als Protagonistin mochte ich aufgrund ihrer sehr taffen Art wirklich gern. Sie ist nicht die von so vielen gewollte perfekte Ehefrau. Sage liest gerne und verbringt viel Zeit in der freien Natur. Etwas störend habe ich es empfunden, dass sie Hauptmann Quinn von Beginn an in eine Schublade steckt und ihm noch nicht mal die Chance gibt sich zu beweisen. Dies ist aber auch mein einziger Kritikpunkt in Bezug auf ihren Charakter.
Ash ist ein Soldat unter Quinns Befehl und freundet sich während der Reise mit Sage an. Er ist offen, nett und hilfsbereit. Doch irgendwie stimmte die Chemie zwischen mir und Ash nicht. Er war mir ein wenig zu glatt und ohne große Ecken und Kanten.

Spannend an der Geschichte ist das Spiel aus Intrigen, Geheimnissen, Vertrauen und Verrat. Der Leser ahnt zwar in welche Richtung alles gehen könnte, Erin Beaty überrascht jedoch auch das ein oder andere Mal. Da ich den Twist ein wenig habe kommen sehen (auch wenn nicht ganz so wie erwartet), war er für mich kein ganz großer Wow-Effekt, aber immerhin noch eine Überraschung. Ich denke, andere Leser werden hier wahrscheinlich die ein oder andere große Überraschung erleben und daher mehr Spaß mit der Geschichte haben.

Fazit:
Ich habe mir so sehr gewünscht, dass mir „Vertrauen und Verrat“ genauso gut gefallen würde wie allen anderen. Leider kam ich mit den männlichen Charakteren in der Geschichte nicht so wirklich klar. Zudem hätte ich mir mehr Informationen über das Thema Verkupplung gewünscht und gerade der erste Teil der Geschichte zog sich doch sehr. Nichtsdestotrotz ist die Idee genial und es gibt auch einige Überraschungsmomente die den Leser in Atem halten.
Von mir gibt es sehr gute 3 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Idee genial und absolut neuwertig, allerdings zu viele Nebensächlichkeiten die einen aus der Geschichte reißen

Chroniken von York (Band 1) - Die Suche nach dem Schattencode
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Inhalt:
Die Geschwister Morningstar waren geniale Architekten und Erfinder. Sie bauten in den Himmel ragende Türme mit zickzackfahrenden Aufzügen, unzähligen Geheimgängen und intelligenten Maschinen. Aber ...

Inhalt:
Die Geschwister Morningstar waren geniale Architekten und Erfinder. Sie bauten in den Himmel ragende Türme mit zickzackfahrenden Aufzügen, unzähligen Geheimgängen und intelligenten Maschinen. Aber eines Tages waren die Morningstars spurlos verschwunden. Zurück blieben nur ihre berühmten Gebäude und ein mysteriöser Code, dessen Auflösung unvorstellbare Reichtümer verspricht.
150 Jahre später finden die Zwillinge Tess und Theo und ihr Nachbar Jaime einen neuen Hinweis auf den bislang ungelösten Code- und der kommt genau im richtigen Moment! Denn sie müssen unbedingt den Abriss ihres Apartmenthauses verhindern. Und es scheint, als habe der Code nur auf sie gewartet ...

Meinung:
Vor über 150 Jahren lebten die Geschwister Morningstar in New York. Sie waren großartige Erfinder und Architekten und sorgten mit ihren genialen Ideen für Wohlstand in der Stadt. Eines Tages jedoch verschwanden die beiden spurlos und zurück blieb für die Menschheit nur ein mysteriöser Code, den es zu knacken galt. Am Ende, so heißt es, wird man mit einem Schatz belohnt. Doch all die Jahre sind die Menschen an diesem Code gescheitert. Eines Tages bekommen die Zwillinge Tess und Theo sowie ihr Freund Jamie einen Hinweis auf einen versteckten Schattencode hinter dem eigentlichen Code. Und die Suche geht in eine neue Phase.

Eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben ist mir wirklich schwer gefallen, da ich widerstreitende Gefühle während des Lesens empfunden habe und es mir schwer viel meine Wort vernünftig niederzuschreiben.
Der Einstieg in das Buch ist mir ein wenig schwer gefallen. Nicht das die Geschichte zu komplex gewesen wäre, viel mehr lag es daran, dass für mich im ersten Abschnitt der Geschichte recht wenig spannendes passiert. Natürlich bringt die Autorin dem Leser die Welt und deren Protagonisten näher, für meinen Teil wird dies jedoch etwas zu ausführlich getan.
Diese ausführlichen Beschreibungen ziehen sich leider durch das gesamte Buch. Untermalt werden diese von vielen Nebensächlichkeiten, die es mir teilweise schwer machten am Ball zu bleiben.

Gut gefallen haben mir die diversen Rätsel die es zu lösen gab. Hier musste ich allerdings auch erst einmal damit klarkommen, dass die Zwillinge Tess und Theo wahnsinnig intelligente Kinder sind. Oft kamen sie furchtbar schnell auf die Lösung des Rätsels, wo ich noch total im Dunkeln getappt bin. Stellenweise ging mir diese Auflösung doch etwas zu schnell.
Dies ist allerdings auch mein einziger Kritikpunkt was die Charaktere angeht, denn Tess, Theo und Jamie muss man aufgrund ihrer Art einfach nur ins Herz schließen. Die drei zusammen ergeben eine bunte und sehr humorvolle Mischung.
Ein Charakter hat sich allerdings besonders in mein Herz geschlichen: Cricket, die 6-jährige Nachbarstochter, ist der absolute Star dieser Geschichte. Was in ihrem Kopf vorgeht ist allerfeinster Humor und ich hoffe sehr, dass sie auch im zweiten Band eine Rolle spielen wird.

Die Morningstars haben viele nennenswerte Erfindungen erschaffen. So gibt es viel Unerwartetes zu entdecken wie z. B. Hybrid-Tiere, ein Roboter-Butler in Ritterrüstung oder ein Fahrtstuhl der immer wieder eine andere Route durch das Haus nimmt. Die eingebauten Steampunk Elemente haben mir hier wirklich gut gefallen.
Zu Beginn habe ich ein wenig die fehlende Spannung bemängelt, ab gut der Hälfte nimmt die Geschichte dann zum Glück deutlich mehr an Fahrt auf. Die Kinder und der Leser werden quer durch York geschickt und gerade gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse fast schon.

Fazit:
Die Bewertung dieses Buches ist mir recht schwer gefallen. Die Idee rund um den Code der Morningstars mit den eingebauten Steampunk Elementen hat mir sehr gut gefallen. Leider hat Laura Ruby einen Hang dazu viele Nebensächlichkeiten in die Geschichte einzubauen, die den Leser immer wieder aus der Geschichte herausreißen. Auch an die super intellektuellen Kinder musste ich mich erst gewöhnen. Gegen Ende bietet das Buch dann endlich die erhoffte Spannung und bringt einen zu einem neugierig machenden Finale.
Lange habe ich geschwankt, ob ich dem Buch 3 oder 4 Hörnchen geben soll, am Ende habe ich mich für sehr gute 3 entschieden.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Für Fans ein Muss, für alle anderen: kann man lesen, wenn man mag

Selection Storys – Herz oder Krone
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Inhalt:
Lange bevor America Singer am Casting teilnahm, um die Hand des Prinzen von Illéa zu erobern, gab es bereits ein anderes Mädchen, das um die Liebe zu einem anderen Prinzen kämpfte. In ›Die Königin‹ ...

Inhalt:
Lange bevor America Singer am Casting teilnahm, um die Hand des Prinzen von Illéa zu erobern, gab es bereits ein anderes Mädchen, das um die Liebe zu einem anderen Prinzen kämpfte. In ›Die Königin‹ erzählt Amberley, Prinz Maxons Mutter, von ihrem eigenen Casting und wie sie das Herz von König Clarkson eroberte.
Marlee Tames, die zusammen mit America und 33 anderen Mädchen um die Hand von Prinz Maxon kämpfte, erzählt in ›Die Favoritin‹, wie sie ihrem eigenen Herz gefolgt ist und die Entscheidung ihres Lebens traf.

Meinung:
Da es sich hierbei um Zusatzmaterial zur Selection Reihe handelt, sind Spoiler im Text zwangsläufig enthalten.

In diesem kleinen Büchlein findet der Leser die Geschichte darüber wie Amberley, die Mutter von Prinz Maxon, am Casting um das Herz von König Clarkson teilnimmt. Zudem erfahren wir wie die junge Marlee Tames zusammen mit America am Casting von Prinz Maxon teilnimmt und sich verliebt. Weiteres Bonusmaterial sind ein Interview mit Kiera Cass sowie eine kurz Schilderung über den weiteren Lebensweg von Kriss Ambers, Natalie Luca und Elise Whisks.

Ich habe mich sehr auf die Kurzgeschichte „Die Königin“ gefreut, da ich sehr neugierig darauf war, wie Maxons Mutter sich in seinen Vater verliebt hat und ob sein Vater früher etwas warmherziger und gütiger war. Der Einblick in die Gefühlswelt von Amberley und Clarkson hat mir wahnsinnig gut gefallen. Man erfährt, dass Amberley bereits seit ihrer Kindheit in Clarkson verliebt ist. Kiera Cass hat es in dieser Kurzgeschichte verstanden mir zu vermitteln wie König Clarkson tickt. Seine Kindheit war alles andere als einfach und einige Dinge, die in der Trilogie geschehen, machen für mich jetzt mehr Sinn. Dennoch war ich wahnsinnig enttäuscht, dass die Geschichte von Amberley und Clarkson nicht konsequent bis zur finalen Entscheidung durchgezogen wird. Gerade diese letzten Schritte hätte ich sehr gerne mitverfolgt und noch mehr Hintergründe erfahren.

In der Kurzgeschichte „Die Favoritin“ erfahren wir dann wie Marlee und Carter zueinander gefunden haben und wie es nach ihrer Gefangennahme weitergeht. Die Geschichte wechselt zwischen der Gegenwart im Gefängnis und Erinnerungen an ihr Kennenlernen. Ich für meinen Teil konnte mit dieser Geschichte nicht viel anfangen. Der Leser erfährt in meinen Augen nicht viel Neues und einzig die Szene einer angeheiterten und leicht beschwipsten America konnte mich unterhalten. Für mich eine Geschichte die ich nicht wirklich gebraucht hätte.

Viel interessanter wird es dann allerdings, wenn man das Interview von Kiera Cass liest. Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen, aber hier erklärt die Autorin unter anderem, dass ihr Eadlyn auch nicht immer sympathisch war.

Auch der Ausblick auf die Zukunft von Kriss, Natalie und Elise hat mir gut gefallen.

Fazit:
Die erste Geschichte konnte mich gut unterhalten, endete mir aber viel zu offen. Mit der zweiten Geschichte konnte ich persönlich nicht viel anfangen, was aber vielleicht auch daran liegen mag, dass diese beiden Charaktere in der eigentlichen Reihe schon nicht zu meinen Lieblingscharakteren zählten. Das Interview hingegen fand ich äußerst gelungen. Genauso wie der kurze Ausblick auf die Zukunft von drei Kandidatinnen.
Für wahre Fans ist dieses Buch sicherlich ein Muss. Allen anderen würde ich sagen: Kann man lesen, aber es ist sicherlich kein Muss.
Aufgrund des auf und abs gibt es am Ende für mich sehr gute 3 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Menschen aus verschiedenen Epochen treffen auf Dinosaurier und Roboter

Timeless - Retter der verlorenen Zeit
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Inhalt:
Die Zeitkollision war eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes, die Zeit und Raum aufspaltete und die Erde auseinanderriss. Die Überlebenden kommen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Epochen. ...

Inhalt:
Die Zeitkollision war eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes, die Zeit und Raum aufspaltete und die Erde auseinanderriss. Die Überlebenden kommen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Epochen. In dieser neuen Welt lebt Diego Ribera.Doch nicht alle sind an einem friedlichen Zusammenleben in diesem neuen Zeitalter interessiert, und so wird Diegos brillanter Erfinder-Vater entführt. Er soll den Zeitbruch – und somit die letzten 15 Jahre – ungeschehen machen. Diego muss sich auf eine gefährliche Reise begeben, um seinen Vater, seine eigene Existenz und die Zukunft der Welt zu retten…

Meinung:
Die Welt wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Durch eine Zeitkollision wurden die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft miteinander vermischt. So leben die Menschen verschiedenster Epochen zwischen Dinosauriern und Robotern. In dieser Welt lebt der junge Diego. Als Diegos berühmter Vater, ein Wissenschaftler, entführt wird, liegt es an Diego und seinen Freunden nicht nur seinen Vater zu retten, sondern auch die Menschheit vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.

Der Klappentext des Buches sprach mich sofort an. Eine Vermischung der verschiedenen Epochen klang einfach zu gut. Dieser bunte Mix ist äußerst reizvoll und vom Autor gut umgesetzt. Man merkt den verschiedenen Charakteren durchaus an, aus welcher Epoche sie eigentlich stammen. Besonders klasse fand ich es, dass die Dinosaurier wieder zum Leben erweckt wurden und auch Roboter eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen. Die Mischung aus Abenteuer, Fantasy und Science Fiction Geschichte funktioniert daher ausgezeichnet.

Leider hat mir das Buch dann doch nicht so gefallen wie die ersten Sätze vermuten lassen. Dies liegt, wie oben bereits erwähnt, wirklich nicht an dem gut durchdachten Grundgerüst. Viel mehr hatte ich meine Probleme mit dem teilweise doch eher schleppenden Handlungsverlauf. Einige Zeit wird für die Ausbildung der Truppe in Anspruch genommen und die Spannung konnte sich daher nicht so wirklich aufbauen. So kam es, dass ich mich mit der Zeit mehr auf die eingestreuten Bilder im Buch freute, als auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Die Bilder sind nämlich absolut gelungen und genial. Sie wirken total echt und realistisch und man hat teilweise das Gefühl, als würden die Personen gleich aus dem Bild treten und mit einem kommunizieren. Bemerkenswert finde ich es hierbei, dass der Autor die Bilder selbst gezeichnet hat. Armand Baltazar hat zudem einen besonderen Erzählstil gewählt. Des Öfteren wird die Geschichte nicht zu Ende erzählt, sondern dies wird durch das folgende Bild getan. Dies fand ich gewöhnungsbedürftig und nicht immer ansprechend.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Charaktere zu wenig Tiefe hatten und für mich reichlich blass blieben. So konnte ich nicht wirklich eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Zudem fand ich es reichlich übertrieben, was die (größtenteils) 13-jährigen Kinder in diesem Buch alles leisten. Natürlich handelt es sich hier um eine Fantasygeschichte, aber mir waren die Heldentaten teilweise doch etwas zu viel des Guten. Oftmals habe ich die Kinder daher von ihrem Alter deutlich älter eingeschätzt als sie eigentlich waren.
Vielleicht habe ich auch nur so viel zu bemängeln, weil ich nicht die eigentliche Zielgruppe bin. Dennoch kommt man als Leser trotz der über 600 Seiten schnell durch das Buch hindurch. Dies liegt an der doch recht großen Schrift und den vielen wunderschönen Bildern.

Fazit:
Ein Abenteuerbuch der besonderen Art erwartet kleine und große Leser. Die Idee verschiedene Epochen miteinander zu vermischen und Dinosaurier neben Robotern leben zu lassen ist genial. Die Umsetzung jedoch konnte mich nur streckenweise überzeugen. Etwas zähe Passagen und Kinder die Heldentaten vollbringen, die wahrscheinlich noch nicht mal ein Erwachsener hinbekommen hätte, trübten meinen Lesespaß. Die Bilder im Buch sind jedoch der Wahnsinn und bereiteten mir daher dennoch ein paar schöne Lesestunden.
3 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Eine sehr ruhige Geschichte, dessen Erzählstil nicht immer meins war

Lieber Daddy-Long-Legs
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Inhalt:
Fast 18 Jahre hat Judy Abbott im Waisenhaus gelebt. Wegen ihrer literarischen Begabung wird sie nun von einem geheimnisvollen Wohltäter aufs College geschickt. Der Mann möchte namenlos bleiben, ...

Inhalt:
Fast 18 Jahre hat Judy Abbott im Waisenhaus gelebt. Wegen ihrer literarischen Begabung wird sie nun von einem geheimnisvollen Wohltäter aufs College geschickt. Der Mann möchte namenlos bleiben, Judy soll ihm aber jeden Monat einen Brief über ihre Fortschritte schreiben. Voller Begeisterung stürzt sich Judy in dieses unbekannte Leben. Mehr als einmal im Monat schreibt sie „Mr Smith“, denn sie hat ja sonst niemanden auf der Welt, mit dem sie ihre Erlebnisse teilen kann. Briefe voller Witz, über Hüte und Literatur, über neue Freundschaften und immer öfter auch über den sympathischen Jervis Pendleton.

Meinung:
Fast ihr ganzes Leben hat die junge Judy Abbott in einem Waisenhaus verbracht. Eines Tages jedoch ermöglicht ihr einer der Treuhänder des Waisenhauses an ein Collage zu gehen. Die einzigen Forderungen die der Mann für all seine Unkosten stellt sind, dass er zum einen anonym bleiben möchte und das Judy ihm jeden Monat einen Brief über ihr Leben am Collage schreibt. Judy fängt an „Daddy Long Legs“, wie sie ihren mysteriösen Gönner mittlerweile nennt, immer öfter Briefe zu schreiben, da sie keine Familie mehr hat und doch jemanden braucht, dem sie von ihren Erlebnissen erzählen kann.

Bereits zu Beginn der Geschichte wurde ich überrascht, als ich erfuhr, dass die Geschichte bereits 1912 geschrieben wurde. Dies hat für mich die Sicht auf die Dinge durchaus verändert. Da der Roman ebenfalls zu dieser Zeit spielt, habe ich manche Situationen natürlich anders bewertet. Gut gefallen hat mir, dass die Übersetzerin den Sprachstil von 1912 dem heutigen Sprachstil größtenteils angepasst hat. Dadurch entstand ein guter Lesefluss. Aufgrund der Tagebucheinträge als gewählter Erzählstil, liest man sich zudem schnell durch das Buch, da die einzelnen Tagebucheinträge oftmals kurz gehalten sind.
Mir war zwar durchaus bewusst, dass das Buch Tagebucheinträge enthält, dennoch hätte ich nicht unbedingt damit gerechnet, dass das komplette Buch ausschließlich auf Tagebucheinträgen basiert. Ich hätte mir gewünscht, dass wir auch außerhalb der Tagebücher mehr über die Charaktere erfahren. So kam es streckenweise vor, dass ich mich durch den Alltag von Judy ein wenig gelangweilt fühlte. Zwar hat Judy eine äußerst angenehme und teilweise lustige Art über Dinge zu berichten, dennoch hätte ich mir ab und an ein wenig mehr Abwechslung gewünscht. Zudem wirkt die Geschichte durch die gewählte Erzählform etwas einseitig.

Judy hat harte Zeiten im Waisenhaus hinter sich und versucht daher immer mit einem Lächeln an neue Dinge heranzugehen. Natürlich durchlebt Judy nicht nur schöne Momente auf dem Collage. So ist es nicht verwunderlich, dass sie neben vielen Hochs auch so einige Tiefs durchlebt. Trotz diesem Hintergrund war mir Judy teilweise zu zickig. Ich konnte nicht immer nachvollziehen, warum sie nun wieder eine ihrer „Phasen“ hat. Daher konnte ich manchmal nur den Kopf über sie schütteln. Denn Judy ist nun mal kein Teenager mehr, sondern entwickelt sich während der Geschichte zu einer jungen Frau weiter.
Interessant fand ich es hierbei, dass die zu Anfang so naive und weltfremde Judy zu einer mutigen und starken Frau heranwächst. Man merkt der Autorin an, wie viel Herzblut sie hierbei auf die Entwicklung ihrer Protagonistin gelegt hat.
Die restlichen Charaktere kommen leider nicht wirklich zum Zug. Zwar erzählt Judy über ihre Freundinnen und Mister Jervis Pendleton, dennoch konnte ich mir bis kurz vor Schluss kein Bild zu Mister Pendleton vorstellen.

Natürlich ist dem Leser sehr schnell klar, wer sich hinter Daddy Long Legs verbirgt. Dies trübt den Lesespaß jedoch in keinster Weise, da der Fokus von Judy nicht darauf liegt auf Teufel komm raus zu erfahren, wer sich hinter dem mysteriösen Mann verbirgt.
Untermalt werden die Tagebucheinträge ab und an von kleinen (und vor allen Dingen lustigen) Zeichnungen von Judy.

Fazit:
Wer die Königskinder Bücher kennt weiß, dass sie immer etwas ganz besonderes sind. So ist auch „Lieber Daddy Long Legs“ keine Ausnahme. Gerade durch die Tagebucheinträge bekommt dieses Buch einen ganz besonderen Touch. Auch der Hintergrund, dass das Buch 1912 geschrieben wurde, ist ein wichtiger Faktor. Dennoch hat dieses Buch nicht so wirklich meinen Geschmack getroffen. Es ist auf keinen Fall schlecht, dennoch war es mir größtenteils zu ruhig und die Tagebucheinträge von Judy konnten mich nur teilweise packen.
Sehr gute 3 von 5 Hörnchen.