Cover-Bild Frühlingsküsse und Erdbeerkuchen
(7)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Forever
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 11.05.2018
  • ISBN: 9783958189683
Birgit Gruber

Frühlingsküsse und Erdbeerkuchen

Zwischen Kuchen und Küssen wartet die große Liebe 

So hatte Doro sich ihr Leben eigentlich nicht vorgestellt. Ihr Verlobter verlässt sie kurz vor ihrem 40. Geburtstag und um sie auf andere Gedanken zu bringen, hat ihre Mutter eine Woche Aktiv-Urlaub im Bayerischen Wald für sie beide gebucht. Die Aussicht darauf, eine Woche gemeinsam mit ihrer exzentrischen Mutter zu verbringen, versetzt Doro nicht gerade in Hochstimmung. Doch es kommt noch schlimmer, als sie im Hotel auf ihren Jugendschwarm Felix trifft. Sie hat sich schon vor langer Zeit geschworen, die Finger von diesem Typen zu lassen – warum übt er nur immer noch so eine Anziehung auf sie aus? An Entspannung ist nicht zu denken, denn auch die Avancen des attraktiven Fitnesstrainers Julian bringen Doro ganz schön durcheinander…

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2018

Lieber den Erdbeerkuchen genießen!

0

Die 40-jährige Doro wird zwei Wochen vor der Hochzeit von ihrem Verlobten wegen einer Brillenträgerin verlassen. Diesen Schock muss sie erst einmal verdauen, da hat ihre Mutter Gundula die rettende Idee, ...

Die 40-jährige Doro wird zwei Wochen vor der Hochzeit von ihrem Verlobten wegen einer Brillenträgerin verlassen. Diesen Schock muss sie erst einmal verdauen, da hat ihre Mutter Gundula die rettende Idee, sie beide zu einem einwöchigen Aktivurlaub im Bayerischen Wald anzumelden. Das Verhältnis zwischen Doro und Gundula ist zwiespältig, die beiden sind einfach grundverschieden. Aber Doro fügt sich ins Unvermeintliche und hofft insgeheim darauf, ihre Wunden zu lecken. Kaum im Hotel eingetroffen lernen die beiden Frauen nicht nur die 70-jährige Hanne kennen, sondern Doro stolpert regelrecht über einen attraktiven Mann, der ihr sofort bekannt vorkommt. Es ist ihr ehemaliger Schwarm Felix aus der Berufsschule, der sie damals mit einem fiesen Brief einfach abserviert hat. Noch heute leidet Doro unter den Zeilen und möchte sich auf keinen Fall zu erkennen geben. Aber Doro hat sich leider verrechnet, denn immer wieder kreuzt Felix ihren Weg, ob bei den sportlichen Aktivitäten oder auch beim Abendessen. Es ist wie verhext! Dann interessiert sich auch noch der viel jüngere Fitnesstrainer Julian für sie, so dass Doro keine entspannte, sondern eher eine sehr turbulente Woche verlebt…
Birgit Gruber hat mit ihrem Buch „Frühlingsküsse und Erdbeerkuchen“ einen unterhaltsamen und humorigen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser die Geschichte aus der Perspektive von Doro miterleben. Schnell hat man sich an ihre Fersen geheftet und durchläuft mit Doro ein Wechselbad der Gefühle sowie bruchstückhafte Gedanken in die Vergangenheit, wobei der Leser Doro sehr gut kennenlernt. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft, so dass man die malerische Szenerie der Hotelumgebung regelrecht vor Augen hat. Die Autorin verarbeitet in ihrer Geschichte so manches Thema. Da geht es um die Midlife-Crisis, das Verlassenwerden, den Jugendschwarm, ein schwieriges Mutter-Tochter-Verhältnis, Frustfressen und Vergangenheitsbewältigung. Leider werden fast alle Themen nur oberflächlich angeschnitten und verlaufen dann im Sande. Insofern wäre eine Beschränkung hier sicherlich die bessere Wahl gewesen.
Die Charaktere sind recht einfach gestrickt und besitzen keine Tiefe. Sie lassen sich jederzeit austauschen, was dem Buch einen gewissen Touch eines Groschenromans verleiht. Doro ist eine erwachsene Frau, wirkt jedoch oftmals wie ein Teenager. Sie ist unsicher, zurückhaltend und lässt sich jederzeit von ihrer Mutter Gundula über den Tisch ziehen. Obwohl sie mit ihrer Figur unzufrieden ist, schaufelt sie weiterhin jede Menge Erdbeerkuchen in sich hinein, so tief sitzt ihr Frust. Erst mit der Wahrnehmung durch zwei Herren fühlt sich Doro wieder etwas mehr bestätigt und kommt etwas aus sich heraus. Doros Mutter Gundula ist vorlaut und ohne Taktgefühl. Sie bevormundet ihre Tochter immer und überall, obwohl sie bereits an die 40 ist. Sie fühlt sich auf eine Art überlegen und gibt dennoch ein schlechtes Vorbild, denn insgeheim schaut sie gern zu tief ins Glas und räumt dafür die Minibar aus. Hanna ist eine Hotelbekanntschaft und der einzige Lichtblick innerhalb dieser Geschichte. Sie ist fröhlich, unbedarft und lässt sich von niemandem so wirklich reinreden – sie besitzt ihren eigenen Kopf und ihr eigenes Modeverständnis. Dabei ist sie immer freundlich und verteilt gute Laune tütenweise. Felix ist ein attraktiver Mann, der sich nicht entscheiden kann. Er ist charmant und offen, aber gleichzeitig hält er sich gern mehrere Eisen im Feuer.
„Frühlingsküsse und Erdbeerkuchen“ ist ein Liebesroman, der sich leicht zwischendurch lesen lässt. Leider ist er aber auch ebenso schnell wieder vergessen.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Abbruchrezension

0

Der kitschige Titel sowie das frühlingshafte Cover haben mich sofort angesprochen. Romane, deren Handlung zu bestimmten Jahreszeiten spielen und deren Marketing genau darauf ausgelegt ist, sind so ein ...

Der kitschige Titel sowie das frühlingshafte Cover haben mich sofort angesprochen. Romane, deren Handlung zu bestimmten Jahreszeiten spielen und deren Marketing genau darauf ausgelegt ist, sind so ein Art Guilty Pleasure meinerseits. Besonders die Frühlings- und Sommerromane sind dabei meine große Schwäche. Die Durchfallquote ist leider sehr hoch, wenn man sich nicht auf bestimmte Autorinnen festlegt, mit denen man einmal gute Erfahrungen gemacht hat. Da ich aber immer wieder gerne von mir unbekannten Autorinnen Bücher zulege, muss ich diese Reinfälle leider in Kauf nehmen. Spoiler: Mir hat Frühlingsküsse und Erdbeerkuchen überhaupt nicht gefallen.

Es kommt selten vor, dass mir an einem Roman so gar nichts gefallen mag. Hier vereinen sich mehrere Faktoren. Angefangen bei einem recht einfachen Schreibstil, der jedoch gut die Gemüter der Figuren widerspiegelt, hat sich ein unangenehmer Gesamteindruck bereits früh festgesetzt. Zu keiner der Figuren war es mir auch nur Ansatzweise möglich, Zugang zu finden. Lookismus und Unfreudlichkeit zählen zu den Charaktereigenschaften aller Beteiligten. Sie wären daher kaum auseinanderzuhalten, hätten sie zum Glück nicht unterschiedliche Namen. Protagonistin Doro unterscheidet sich in dieser Hinsicht ausschließlich von ihrer Mutter, dass Doro die Outfits von Menschen, die „sich zurecht machen“ kritisiert. Es steckt jedoch die gleiche Systematik dahinter, mit der auch Doros Mutter Gundula die Kleiderwahl ihrer „langweiligen“ Tochter bewertet.

Doro selbst ist die Unschuld vom Lande, unscheinbar und zum Erbrechen tollpatschig. Hier wurde ganz tief in die Klischeekiste gegriffen, um eine Protagonistin zu schaffen, wie man sie aus den ChicLit Romanen der 2000er Jahre kennt. Wer es hingegen romantisch findet, wenn die Protagonistin in einer Tour dem Love Interest vor die Füße oder in die Arme fällt, wird meine Kritik sicher nicht nachvollziehen können. Obwohl Dorothee ein recht unscheinbares Leben führt, hat ihre bloße Präsenz im Roman ein andauerndes Bedauern meinerseits heraufbeschwört. Es scheinen sich alle um sie herum gegen sie verschworen zu haben, besonders eben ihre Mutter und Felix. Das ärgert sie so sehr, dass ihr auch mal „die Augäpfel vor Empörung unschön hervortreten“ (Pos. 117). Ich kann dies vollkommen nachvollziehen, Doro.

Felix ist ein echter Traummann. Das erste was ihm in den Sinn kommt, als er Doro sowie ihren Wagen erblickt ist, ob das Nummernschild passend zu ihrer Oberweite sein könnte.

„Ob das Doppel-D des Kennzeichens wohl ein Hinweis auf ihre Oberweite sein sollte?“
– Pos. 134

Leider versteckt Doro sich in weiten Kleidern, aber immerhin kann die üppige Oberweite (sie passt zu Felix Freude doch zum Nummernschild) auch durch diese erahnt werden. So viel Glück für Felix!

„Die Frau war ein wenig kleiner als er selbst. Ihre Figur konnte er, abgesehen von ihrer üppigen Oberweite, durch die weiten Klamotten nur erahnen. Aber diese Farbe! Beiger Schlabberpulli und schlammfarbene Hose.“
– Pos. 136

Am meisten hat mir die Stelle gefallen, in dem Felix Doro aufgrund ihrer Frisur mit einem Clown verglichen hat.

„Ihre Kurzhaarfrisur erinnerte ihn ein bisschen an einen Clown. Es fehlte nur noch die knallrote Haarfarbe und die obligatorische rote Nase […] Hatte er nicht noch die rote Schaumstoffnase im Auto, die er einmal bei einem Auftritt von Dr. Hirschhausen erhalten hatte?“
– Pos. 136

Es tut mir wirklich leid, aber mehr als 20% dieses Romans konnte ich einfach nicht hinter mich bringen. Es war mir völlig egal ob (und wie) die beiden zusammenkommen, wie sich das Mutter-Tochter-Verhältnis auf der gemeinsamen Reise entwickeln und an welcher Stelle der Erdbeerkuchen eine tiefere Bedeutung finden wird. Bei all den Büchern, die ich auf meiner aktuellen Leseliste und dem Stapel ungelesener Bücher habe, tut mir der Abbruch von diesem Roman auch nur bedingt leid. Und dass, obwohl es sich um Rezensionsexemplar handelt. Für diesen Umstand muss man bei mir schon einiges erreicht haben. Herzlichen Glückwunsch.

Ich bin mir sicher, dass dieser Roman als lustige Urlaubslektüre auf Unterhaltung und Abschalten der jeweiligen Leserinnen gerichtet ist, diese Art von Humor erschließt sich mir allerdings in keiner Weise. Und dabei gehe ich zum Lachen noch nicht mal in den Keller, sondern nur ins Erdgeschoss. Und wer weiß, vielleicht verpasse ich im weiteren Verlauf die großartigen Entwicklungen der Figuren die endlich erkennen, dass sie sich am Anfang der Geschichte äußert merkwürdig verhalten haben. Aber dies ist dann mein persönlicher Verlust.

Hab ihr den Roman bereits vor Erscheinen gelesen? Wie hat er euch gefallen? Allen, die trotz meiner Kritik Lust auf das Buch bekommen haben, können es ab dem 11.05. erwerben oder wie ich bei Netgalley anfragen. Trotz der Enttäuschung geht wie immer mein Dank an das Team von Forever. Der nächste Roman wird das sicher wieder rausreißen. Da bin ich mir sicher.