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Veröffentlicht am 28.02.2022

Achtung, Triggerwarnung im Buch fehlt!

Wir für uns
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Wir für uns tanzt bei den Büchern, die ich meistens lese, etwas aus der Reihe. Denn die Protagonistinnen sind sehr viel älter als ich: eine ist über vierzig, die andere längst im Rentenalter. Ich fand ...

Wir für uns tanzt bei den Büchern, die ich meistens lese, etwas aus der Reihe. Denn die Protagonistinnen sind sehr viel älter als ich: eine ist über vierzig, die andere längst im Rentenalter. Ich fand den Klappentext, der Selbstfindung und Selbstbestimmung versprach, aber spannend genug, um dennoch nach dem eBook zu greifen.

[Klappentext]

Auch nach der Lektüre gefällt mir die Idee, die hinter Wir für uns steckt und die hier im Klappentext beschrieben wird. Die Umsetzung bereitet mir aber Bauchschmerzen, denn leider wird mit verletzender Sprache gearbeitet und zwei elementare Aspekte der Handlung werden in dieser Beschreibung nicht einmal genannt. Da ich in meiner Rezension darauf eingehe, beachtet bitte die Triggerwarnung an dieser Stelle.

Triggerwarnung: Wir für uns verwendet verletzende Sprache. Diese betrifft die Ablehnung von Homosexualität durch einen Elternteil und Rassismus gegen immigrierte Personen sowie (stellenweise) abwertende Begriffe in Bezug auf Trisomie 21. Das Buch selbst hat keine Triggerwarnung.
Diese Wortwahl kann vor allem von betroffenen Personen als verstörend empfunden werden. Bitte schätzt selbst ein, ob ihr euch damit konfrontieren könnt oder möchtet.

Protagonistinnen und dörfliches Leben

Mir gefällt die Idee der Autorin, in Wir für uns zwei Frauen vor neue Herausforderungen zu stellen – und zwar vor dem Hintergrund, dass diese Frauen nicht mehr Anfang zwanzig sind. Josie hat mit Anfang Vierzig seit neun Jahren eine Affäre mit einem verheirateten Mann und ist unerwartet schwanger. Was nun? Kathi muss damit fertig werden, ihr Leben von jetzt auf gleich ohne ihren Mann zu verbringen und erinnert sich an einen alten Wunsch, der aber nicht so einfach umzusetzen ist. Beide sind auf unterschiedliche Art an gesellschaftliche und familiäre Erwartungen geknüpft und müssen mit der Entwicklung von Plan B erst lernen, den eigenen Wert zu erkennen und für sich selbst einzustehen. Dieser Aspekt hat mir sehr gefallen.

Die Beschreibung des dörflichen Lebens ist sehr realitätsgetreu. Kunrath schafft es, das Gefühl von jeder-kennt-jeden sehr treffend zu beschreiben. Leider kommen dabei auch Vorurteile und die Ablehnung alles Neuen und Individuellen nicht zu kurz. Wenn ich mich an meine Kindheit auf dem Dorf zurückerinnere und mal überlege, welche Haltung viele der (meist, aber nicht ausschließlich, älteren) Ortsansässigen selbst heute noch vertreten – puh. Die Darstellung ist also realistisch, aber teilweise ziemlich schwere Kost. Denn es ist eine Gratwanderung zwischen guter Beschreibung der Realität und Verletzen durch Sprache. Hier hätte es zumindest mehr Reflexion der verletzenden Sprache geben müssen, und zwar nicht nur durch eine selten auftretende Nebenfigur.

Verletzende Sprache und ungenügendes Lektorat

Denn die Wortwahl in Wir für uns ist mir sehr, sehr negativ aufgefallen. Im Allgemeinen schreibt die Autorin ganz normal, wie man im Alltag eben spricht. Aber wenn es um die Homosexualität eines Mannes geht oder um Immigrantinnen, an einer Stelle auch um die schwarze Hautfarbe einer Person, dann verwendet Kunrath leider ein mindestens problematisches, wenn nicht sogar abwertendes Vokabular aus der untersten Schublade.

Mein Erklärungsversuch (der keineswegs als Entschuldigung gelten kann und soll, es geht mir nur um eine Hypothese, wie es dazu kam): Die Autorin ist 1960 geboren und wie jeder andere Mensch auch ein Kind ihrer Zeit. Sie ist mit einer anderen Wortwahl aufgewachsen als es heute üblich ist. Und zusätzlich hat das Buch vielleicht kein ausführliches Lektorat bekommen. Das ist, wie gesagt, nur eine Vermutung und wird bitte auch als solche verstanden!

Woran ich diese Vermutung festmache: nicht nur inhaltlich gibt es Dinge, die im Lektorat hätten geändert oder entfernt werden können/müssen, sondern auch formal. So hat das eBook, das mir via NetGalley vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde, einen falschen Titel. Das Cover ist das gleiche, aber der Titel im Inneren des Buches, der auch oben auf jeder Seite in der Kindle-App angezeigt wird, ist falsch: dort steht Wir werden bleiben anstelle von Wir für uns. Wahrscheinlich wurde der Titel im Lauf des Entstehungsprozesses gewechselt, aber in einem Buch, das als fertiges Produkt an Leser
innen geht, sollten solche Fehler nicht mehr vorkommen. Besonders, wenn es auf jeder einzelnen Seite falsch dasteht.

Aber kommen wir zurück zur Sprache. Man könnte jetzt argumentieren, dass die Figur, aus deren Perspektive diese problematische Wortwahl überwiegend stammt, über sechzig und deshalb mit anderen Gebräuchlichkeiten aufgewachsen ist. Genau wie ich es oben mit der Autorin gemacht habe. Nur verwendet auch die zweite Protagonistin verletzende Worte. Und selbst wenn es eine wirkliche Begründung gäbe, warum Figur X auf diese Weise reden und denken müsste: eine Triggerwarnung im Buch fehlt trotzdem.

An dieser Stelle möchte ich nicht mehr um den heißen Brei herumreden und ganz klar zeigen, welche Begriffe mich stören. Für diesen Zweck schreibe ich die Worte ausnahmsweise aus. Dazu möchte ich aber auch betonen, dass ich nicht persönlich betroffen bin und nur nach meinem Bauchgefühl und jeweils einer kurzen Begriffsrecherche gehe. Das bedeutet, dass auch Autorin und Lektorat nicht mehr als 2 Minuten pro Begriff/Szene gebraucht hätten, um zu wissen, dass es so nicht geht.

[ENTHÄLT SPOILER]

“Asylanten – Wie kleine Kinder – ‘Seit die da wohnen, schließe ich mich abends immer ein. Man fühlt sich ja nicht mehr sicher'”
Die Aussage, Immigrantinnen seien wie kleine Kinder, stammt von Kathi. Sie kritisiert Hilde in Gedanken für deren “man fühlt sich nicht mehr sicher”, aber verwendet trotzdem selbst abwertende Sprache. Kathi spricht zusätzlich von “Asylanten”, was oft im negativen Sinn verwendet wird. Entweder hat die Autorin bewusst so entschieden oder sie sieht die Problematik des Begriffes nicht. Und der Vergleich von erwachsenen Menschen mit “kleinen Kindern” – ich hoffe, ich muss nicht erst erklären, was daran nicht okay ist?

“Egal, wie man es nennt, es klingt schäbig.”
Max ist Kathis Sohn. Und Kathi ist diejenige, die diesen Satz denkt. Auch hier sehe ich eigentlich keinen Erklärungsbedarf.

“mongoloid”
Die Rede ist von Trisomie 21. Babette ist die Schwester von Josie, die vor Josies Geburt starb, weshalb in ihrer Familie nicht über Babette gesprochen wird. Und Josie erfährt jetzt erst, dass ihre Schwester das Down-Syndrom hatte. Die Aussage, die ich hier markiert habe, trifft ihr Bruder, und es wird an keiner Stelle weiter darauf eingegangen, dass der Begriff problematisch ist. Denn “mongoloid” sagt man heute nicht mehr im Zusammenhang mit Trisomie 21. Das hätte spätestens im Lektorat korrigiert werden müssen.

Besonders bitter finde ich die Verwendung deshalb, weil die Autorin in ihrem Nachwort betont, wie intensiv sie zu diesem Thema recherchiert habe. Sie scheint zwar reflektiert genug zu sein, um das potenzielle Minenfeld der Sprache zu erkennen. Und doch ist ihr dieser veraltete, abwertende Begriff in einem Buch aus dem Jahr 2021 durchgerutscht.

In dem Nachwort geht es übrigens ausschließlich um den Umgang mit Behinderung, die anderen hier aufgeführten Probleme finden keine Erwähnung. Ich zitiere:

“Soll ich Trisomie 21 schreiben oder Down-Syndrom? Dürfen äußerliche Merkmale aufgezeigt werden, oder verletze ich damit Betroffene? […] Im Austausch mit meinen Lektorinnen habe ich alle Momente, die dieses Thema berühren, noch einmal genau angeschaut. Mir war wichtig, dass im Text immer sichtbar bleibt, dass es sich um Josies individuelle Perspektive handelt. Emotional, reflektiert, dabei aber stets liebevoll. […]
[W]eder der Text als Ganzes noch ich als Autorin heißen Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung gut. […] Sollte der Text dennoch jemanden verletzen, bitte ich an dieser Stelle um Verzeihung. Es geschah nicht mit böser Absicht. Es zeigt jedoch, wie weit wir alle noch bis zu diesem gleichwertigen Miteinander gehen müssen und wie tief Behindertenfeindlichkeit auch in der Sprache steckt.”

“farbige”
Josie erzählt, dass sie von ihrer Mutter ein Buch geschenkt bekommen hat. Darin geht es um “eine junge, farbige Frau, die von ihrem Vater abgelehnt wird, weil er glaubt, sie sei ein Kuckuckskind.” Erstens hat dieses Buch keinerlei Relevanz für die Handlung, man hätte diesen Absatz also einfach rausstreichen können. Und zweitens spricht man nicht von “farbigen” Menschen, schon allein wegen der Historie des Begriffs. Auf den beschriebenen Plot des Buches im Zusammenhang mit einem
r schwarzen Progagonist*in gehe ich gar nicht erst ein.

“zu dieser Zeit noch strafbar”
Die Rede ist erneut von Babette, Josies Schwester. Ihre Mutter habe über Abtreibung nachgedacht, als sie die Information bekam, dass ihr Baby Trisomie 21 haben würde. Und hier wird in der Vergangenheitsform geschrieben, dass Abtreibung damals strafbar war. Das allein ist erstmal völlig richtig.

Viel wichtiger ist aber, dass hier impliziert wird, dass es heute anders sei. Und das ist nicht der Fall! Es steht sogar in der Wikipedia, sodass nicht einmal eine tiefergehende Recherche nötig ist um das zu korrigieren: “Der Schwangerschaftsabbruch wird in Deutschland […] mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft.” Präsens. Ja, es gibt Mittel und Wege. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man eine Abtreibung durchführen (lassen). Aber strafbar ist sie nach geltendem Recht selbst heute noch, was Kunrath hier falsch darstellt.

Diese Stellen sind mir besonders negativ aufgefallen, aus verschiedenen Gründen: sachlich falscher Inhalt, rassistische Sprache, homofeindliche Sprache. Das alles sind für mich Dinge, die schlicht nicht hätten sein müssen. Man hätte Ablehnung und Vorurteile auch ausdrücken können, ohne diese Worte zu verwenden. Stattdessen haben sowohl die Autorin als auch das Lektorat entweder nicht genau genug hingeschaut, keine Lust auf/Zeit für Korrektur und die damit einhergehende Recherche gehabt oder aber sie wussten es nicht besser. Und ich weiß wirklich nicht, welche Variante ich am schlimmsten finde.

Fehlt im Klappentext komplett: Umgang mit Trisomie 21 und Homosexualität als wesentliches Handlungselement

Der Umgang mit Trisomie 21 und Homosexualität sind sehr wichtig in Wir für uns, weil sie beide Protagonistinnen grundlegend beeinflussen. Und doch werden sie einfach Null Komma gar nicht im Klappentext erwähnt. Oder in der Beschreibung des Verlags auf Online-Plattformen. Nirgendwo. Man muss das Buch erst lesen, um zu merken, dass das handlungstreibende Aspekte sind, dass sie überhaupt vorkommen.

Abgesehen von dem Zitat oben geht die Autorin meiner Meinung nach ganz gut mit dem Thema Trisomie 21 um. Sie hat eine Nebenfigur geschrieben, die die restlichen Charaktere aufklärt, was Vorurteilen schnell den Wind aus den sprichwörtlichen Segeln nimmt. Jedenfalls bei Charakteren, die erstmals mit dem Thema konfrontiert werden. Figuren, die Vorurteile schon verinnerlicht haben, korrigieren diese nicht so schnell.

Aber die Homosexualität einer weiteren Figur wird ganz anders behandelt. Hier gibt es nur Ablehnung, Verwirrung, wochenlanges Schweigen, gedankliche Kämpfe gegen die verinnerlichte Abscheu, alles aus der Sicht eines Elternteils, das erstmals von der Homosexualität dieser Figur erfährt. Nach dem Motto “warum tut er mir das an” oder “was habe ich in der Erziehung falsch gemacht”. Bis zum Ende gibt es keine vollkommene Akzeptanz. Es ist einfach grauenhaft. Und das sage ich als nicht betroffene Person. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was diese Beschreibungen in Menschen lostreten können, die selbst mit solcher Ablehnung leben müssen! Auch hierfür fehlt eine Triggerwarnung.

Fazit

Wir für uns ist vor allem dank des flüssigen Schreibstils gut zu lesen und erscheint mir (leider) sehr realistisch. Aber die verletzende und vor allem abwertende Wortwahl stört mich zu sehr, um das Buch und die schöne Grundidee genießen zu können. Da hätte das Lektorat stärker eingreifen oder zumindest eine Triggerwarnung platzieren müssen.

PS: Triggerwarnung

Das Thema Triggerwarnung ist seit Jahren im Gespräch, in der Buchbranche, in den Sozialen Medien, gefühlt überall. Auch ist halbwegs bekannt, welche Themen sensibel genug sind, dass ein entsprechender Hinweis hilfreich wäre. Und wenn man unsicher ist, dann braucht man nur 2 Minuten mit Google und vielleicht 4 Minuten mit Ecosia, um Auflistungen von Themen oder gar ganze Anleitungen zu finden. Ich habe das in den letzten Monaten für meine Rezensionen ausführlich getestet. Es ist wirklich nicht schwer.

Dass große Verlage (in diesem Fall der Fischer Verlag) das aber nicht tun, finde ich schlimm. Ich weiß nicht, ob man es einfach nicht besser wusste, ob man nicht daran gedacht hat, dass man Menschen mit diesem Buch verletzen kann. Oder ob bewusst die Entscheidung getroffen wurde, nicht zu warnen. Das Ergebnis ist jedenfalls nicht in Ordnung. Ich glaube, ich schreibe demnächst mal eine Kolumne zu dem Thema. Denn allein in den letzten Monaten habe ich mehrfach Bücher gelesen, für die ich mir eine Triggerwarnung gewünscht hätte, die aber keine hatten.

https://buchstabensalat.net/rezension-wir-fur-uns/

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Einfallslos und oberflächlich

Mit dir leuchtet der Ozean
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In Mit dir leuchtet der Ozean geht es um Penny und Milo, die sich in einem Ferienclub auf Fuerteventura unerwartet wiedersehen. Eigentlich kennen sie sich gar nicht gut, aber sie waren mit 16 ein halbes ...

In Mit dir leuchtet der Ozean geht es um Penny und Milo, die sich in einem Ferienclub auf Fuerteventura unerwartet wiedersehen. Eigentlich kennen sie sich gar nicht gut, aber sie waren mit 16 ein halbes Jahr lang auf der gleichen Schule und haben damals bei einem dummen Partyspiel („7 Minuten im Himmel“ nennt man das, glaube ich), bei dem man 7 Minuten mit einer unbekannten Person im Schrank knutschen muss, mitgemacht. Daraus wurde aber keine Beziehung, obwohl es beiden wohl ganz gut gefallen hat.

Trotzdem sind die Gefühle sofort wieder da, als sie sich 4 Jahre später auf der spanischen Insel über den Weg laufen. Aber erstens ist Milo inzwischen vergeben und zweitens hat er eine undurchsichtige Vergangenheit, die Penny zu denken gibt. Bühne frei für will-they-won’t-they!

Die Charaktere

Pennys Familie hat eine harte Zeit durchgemacht, die für sie zu einer äußerlichen Veränderung geführt hat (von roten Locken und Sommersprossen zu dichtem Make-Up und schwarz gefärbtem Bob) und die noch bis in die Gegenwart nachhallt. Sie ist eher still und wollte eigentlich mit ihrer Freundin zusammen auf Fuerteventura im Ferienclub arbeiten. Die ist allerdings kurz vor der Abreise wegen eines Beinbruchs ausgefallen, sodass Penny jetzt auf sich allein gestellt ist.

Milo ist scheinbar der ruhige und tierliebe Typ, der sich nicht ansehen lässt, wie tiefgründig sein Charakter ist. Über ihn sind Gerüchte im Umlauf, die von Autodiebstahl bis zum Verkauf von Drogen reichen, doch niemand weiß so genau, was eigentlich an diesen Behauptungen dran ist. Erst recht nicht die Leute im Ferienclub, in dem er arbeitet. Was genau dahinter steckt, kann ich aus Spoilergründen natürlich nicht schreiben. Nur so viel: Er hat die traumatische Vergangenheit, die so vielen männlichen Protagonisten zugeordnet wird.

Milo erinnert mich in der Beschreibung und durch den Namen sehr an Jess Mariano aus Gilmore Girls (gespielt von Milo Ventimiglia): immer ein Buch dabei und augenscheinlich der Bad Boy, von dem sich brave Mädchen besser fern halten. (Nicht meine Meinung, aber das ist halt die Message, die vermittelt werden soll.)

Außer diesen beiden Hauptfiguren, deren Perspektive wir abwechselnd einnehmen, gibt es noch eine Handvoll Nebencharaktere: Die schöne Helena, Milos aktuelle Freundin, die happy-go-lucky ist und natürlich irgendwann einen Eifersuchtsanfall bekommt. Severin und Phillip, scheinbar nur auf Party und Sex aus. Ramón, der schwule Boutique-Verkäufer mit Elvis-Tolle, mit dem man so toll reden kann und der sich als bester Freund eignet.

Ich sage es einfach ganz direkt: Milo und Penny, genau wie die Nebenfiguren, sind mir viel zu einfach gestrickt. Zu klischeehaft. Klar, ich wollte seichte Unterhaltung, aber ein bisschen mehr Kreativität hätte ich mir bei der Figurengestaltung schon gewünscht. Diese Figuren zeichnet NICHTS anderes aus, als ich hier geschrieben habe. Rein gar nichts. Das reicht mir einfach nicht.

Helena ist hier noch die Figur, die am meisten Tiefe bietet, da sie eine spezielle Art zu sprechen hat. Aber kommt schon, der schwule beste Freund, die eifersüchtige, perfekte Blondinen-Freundin, die stille Protagonistin, die „rechtschaffener“ nicht sein könnte – ich könnte diese Liste von ausgelutschten Tropes noch eine Weile weiterführen.

Die Handlung

Mädchen und Junge küssen sich in der Schulzeit einmal. Junge wechselt die Schule (das hat aber mit dem Kuss nichts zu tun). Mädchen und Junge treffen sich nach mehreren Jahren in einem Dirty Dancing-artigen Ferienclub unerwartet wieder, weil sie beide dort arbeiten. Die Situation erlaubt es nicht, dass sie sofort zusammen kommen. Mädchen und Junge, jetzt Frau und Mann, entwickeln aber sofort (wieder) Gefühle füreinander. Außerdem gibt es da noch ein paar Geheimnisse, die zuerst offengelegt werden müssen. Großes Drama incoming. Happy End?

Das wäre meine Kurzfassung, viel mehr gibt es zur Handlung nicht zu sagen. Versteht mich nicht falsch, daran ist erst mal nichts verkehrt. Diesem roten Faden folgen so, so viele Young- oder New Adult Romane, vom Dirty Dancing-Ferienclub abgesehen. Nur könnte man mehr Details einbauen, mehr überraschende Wendungen, mehr Figuren mit besonderen Eigenheiten.

Ich würde zum Beispiel in der Sprache großes Potenzial für interessante Wendungen oder Konflikte in der Rahmenhandlung sehen: der Club ist auf einer spanischen Insel, die Mitarbeiterinnen kommen scheinbar ausschließlich aus deutschsprachigen und spanischsprachigen Ländern und die Gäste ebenso. Es wird aber nicht beschrieben, in welcher Sprache eigentlich miteinander gesprochen wird. Spanisch? Deutsch? Englisch? Gibt es keine Gäste oder Kolleginnen mit anderen Muttersprachen, mit denen man vielleicht zuerst nicht problemlos kommunizieren kann?

Aber ich möchte nicht nur meckern. Mit dir leuchtet der Ozean hat mich ab etwa der Hälfte, als sich Milo und Penny einander annähern, ganz gut unterhalten und bei dem typischen Drama im letzten Drittel wurden meine Augen kurz feucht. Sehr gut gefallen hat mir die Umsetzung von Chat-Nachrichten zwischen Penny und ihrer Freundin, später auch zwischen Penny und Milo. Die Tatsache, dass Milo einen guten Draht zu allen Tieren, aber nicht zu den wilden Hörnchen hat, die die Insel bevölkern, hat mich zum Schmunzeln gebracht. Aber ihr merkt es sicher schon: ich suche fast schon verzweifelt nach Aspekten, die ich positiv nennen kann. Insgesamt bin ich von Mit dir leuchtet der Ozean einfach enttäuscht.

Fazit

Will-they-won’t-they vor der Kulisse der Kanarischen Inseln. Vorhersehbar, generisch, ohne spannende Details oder andere Elemente, die Mit dir leuchtet der Ozean aus der Masse hervorheben würden. Das letzte Drittel gefiel mir ganz gut, aber bis dahin passt dieses Wort am besten zum Buch: Meh.

PS:

Eine Frage beschäftigt mich übrigens schon wieder: Was bitte hat der Titel mit dem Buch zu tun? Die Geschichte spielt auf einer Insel, der „Ozean“ ist also nicht komplett bezugslos. Aber von Leuchten ist im Roman keine Rede. Es sei denn, ich habe das jetzt, einen Tag nachdem ich Mit dir leuchtet der Ozean gelesen habe, direkt wieder vergessen, was auch nicht wirklich für das Buch sprechen würde. Es ist in meinen Augen ein generischer Titel, der zwar genauso hübsch, aber auch genauso nichtssagend ist wie das Cover.

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Ich bin sehr enttäuscht von diesem Roman

Die Gabe der Sattlerin
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Ich habe mich gefreut, als ich die Zusage für meine Teilnahme an der Lesejury-Leserunde zu Die Gabe der Sattlerin bekam. Es ist schon etwas her, dass ich einen historischen Roman gelesen habe, und etwas ...

Ich habe mich gefreut, als ich die Zusage für meine Teilnahme an der Lesejury-Leserunde zu Die Gabe der Sattlerin bekam. Es ist schon etwas her, dass ich einen historischen Roman gelesen habe, und etwas Abwechslung konnte ich gut gebrauchen. Da ich weiß, dass historische Romane oft etwas länger brauchen als andere, um die Geschichte in Gang zu bringen, hat mir die Leseprobe auch zugesagt – obwohl sie endete, bevor die Handlung so richtig beginnen konnte. Leider hat der Rest des Buches meine Erwartungen nicht wirklich erfüllen können.

Was habe ich erwartet?
Cover, Titel und Klappentext verweisen auf eine weibliche Protagonistin, die sich aus einer ungewollten Verlobung befreit und ihren eigenen Weg in der Welt sucht. Sie hat scheinbar eine Gabe, die sie von anderen Menschen unterscheidet, und ist hoch zu Ross unterwegs. Der Klappentext deutet außerdem an, dass sie ein neues Leben beginnt.
Meine Erwartungen gingen also in Richtung einer Coming of Age-Handlung mit einer jungen Frau im Fokus, deren Wunsch nach Selbstbestimmung von der damaligen Gesellschaft nicht vorgesehen ist. Ich habe mir detaillierte Einblicke in das Handwerk einer Sattlerin gewünscht und gehofft, dass von Liebesgeschichten abgesehen wird.

Was bietet das Buch tatsächlich?
Ich bin ziemlich enttäuscht, um es direkt zu sagen. Während die gesamte Verpackung der Geschichte – Titel, Cover, sogar der Klappentext und die Leseproben-Kapitel – betonen, dass Charlotte die Protagonistin dieses Romans ist, habe ich einen völlig anderen Eindruck gewonnen.

Meiner Ansicht nach rückt Schiller im Lauf der Zeit viel mehr ins Zentrum der Geschichte als Charlotte. Dieser Roman fühlt sich an wie eine Fantasie des Autors über die Entstehungsgeschichte von Schillers „Die Räuber“. Als solche versetzt er die historische Person Schiller in ein Szenario mit fiktiven und weiteren historischen Figuren. Er beschreibt detailliert, wie Schiller an bestimmten Szenen seines Stücks arbeitet, welche Sätze er gerade schreibt. Er findet einen Weg, Schiller in ein Räuberlager zu schicken, damit dieser sieht, wie es wirklich ist. Charlotte ist mehr eine Nebenfigur, die nicht einmal ausschlaggebend für die Entwicklung der Geschichte ist. In einer einzigen Szene scheint ihre Anwesenheit wichtig für den weiteren Verlauf zu sein, da sie eine Information weitergibt. Ansonsten hätte man ihre Figur auch einfach weglassen können.

Das finde ich nicht nur sehr schade, sondern ich bin ziemlich verärgert darüber. Schließlich sollte sie die Protagonistin sein! Und die Gabe, von der im Titel die Rede ist? Ich habe nicht die geringste Ahnung, was damit gemeint sein soll. Vielleicht ist es ihr Handwerk. Vielleicht die Tatsache, dass ihr alles zuzufallen scheint, ohne, dass sie sich wirklich anstrengen müsste. Immerhin ist sie allein, ohne Wechselkleidung oder größere Mengen Lebensmittel oder Geld unterwegs, und obwohl sie mehreren (auf den ersten Blick) zwielichtigen Gestalten begegnet, inklusive einer waschechten Räuberbande, gerät sie nicht ernsthaft in Gefahr. Dennoch, eine Gabe habe ich nicht entdecken können. Warum gibt man einem Buch einen Titel, der total in die Irre führt? Meine Erwartungen gingen also in eine völlig andere Richtung als die Handlung des Romans. Und das hätte ganz einfach vermieden werden können, indem man einfach mit dem wirbt, was das Buch tatsächlich enthält.

Schade finde ich auch, dass alle Männer in Charlottes Umfeld ihr scheinbar an die Wäsche wollen. Schiller selbst hat vielleicht noch ein etwas intellektuelles Interesse, okay. Aber der Herzog, einige Mitglieder der Räuberbande, der Sohn des Gestütsleiters, ein italienischer Händler, ihr Verlobter, der ganz eindeutig von Consent noch nie gehört hat – es ist einfach zu viel und zu unrealistisch. Es hat auch auf den Handlungsverlauf überhaupt keinen Effekt, dass ihr die Männer zu Füßen liegen. Wenn es irgendwie relevant wäre, könnte ich das ja noch verstehen, aber es spielt überhaupt keine Rolle. Warum also die Person, die angeblich (aber nicht wirklich) im Fokus steht, zum Objekt degradieren, obwohl man sie als stark und unabhängig darstellen will? Diese Entscheidung seitens des Autors ergibt für mich – wie so manche anderen – einfach keinen Sinn. Generell spielen Frauen in diesem Roman kaum eine Rolle. Charlotte, ihre Schwestern, die Schatzwärtin des Herzogs und ein, zwei weitere Frauen, die wichtig genug waren, um einen Namen zu bekommen, sind als Einzige halbwegs relevant. Und dass ich mir die Namen dieser Frauen nicht merken konnte, sagt, glaube ich, so einiges darüber aus, wie wichtig sie wirklich sind und wie oft sie auftauchen.

Dazu kommt der Schreibstil. Wie schon gesagt legen historische Romane ein anderes Tempo vor als zum Beispiel Jugendromane oder Urban Fantasy: alles dauert etwas länger. Und das ist in Ordnung. Hier jedoch hat die Spannung so viele und so große Durchhänger, dass ich es kaum geschafft habe, mehr als zwei Kapitel am Stück zu lesen. Im letzten Drittel wurde es dann vorübergehend etwas angenehmer zu lesen, als die Handlung rapide angezogen wurde und alles Schlag auf Schlag ging – dazu gleich mehr. Insgesamt habe ich aber sehr viel länger gebraucht als sonst und damit den für die Leserunde geplanten Zeitrahmen immer wieder überschritten.

Kommen wir zum Ende. Oh, das Ende! Es ist endlich etwas passiert! Aber: wenn Tempo und Spannung bis zu diesem Punkt mehr oder weniger durchgehend schwach und schlapp am Boden kriechen, dann ist es schon auffällig, wenn alles plötzlich ganz schnell gehen muss. Das Ende ist das schlechteste, das ich seit längerer Zeit gelesen habe! Es ist zu abrupt, es führt die losen Fäden der Geschichte zu schluderig zusammen, es löst die Probleme der Handlung zu oberflächlich auf.

Diese Probleme werden, natürlich, von Männern gelöst. Charlotte erzählt einer Person ein Geheimnis und diese Person heckt einen Plan aus, der alle Eventualitäten berücksichtigt und alle Beteiligten zufriedenstellt. Innerhalb weniger Seiten. Genau genommen erfahren wir Leser:innen von diesem Plan erst, als Person A (männlich) Person B (männlich – Schiller, um genau zu sein) von der Erfolgreichen Umsetzung erzählt.
Charlotte erfährt erst viel, viel später durch einen Brief davon. Sie ist nämlich zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr in das Geschehen involviert. Nein, Charlotte ist inzwischen wieder zuhause. An dem Ort, den sie zu Beginn des Romans auf der Flucht vor der Verlobung verlassen hat. Denn wisst ihr was? Ihre Schwester hat sich in Charlottes Ex-Verlobten verliebt und die beiden sind ihr hinterher gereist, um sie wieder nach Hause zu holen. Natürlich lässt Charlotte da alles stehen und liegen, obwohl sie eine gute Anstellung und vielleicht sogar Freunde gefunden hatte. Die Frau, die am Anfang als so freiheitsliebend und selbstbewusst dargestellt wurde, geht einfach wieder zurück nach Hause, als klar wird, dass ihr Ex-Verlobter nicht mehr hinter ihr her ist? Also bitte.

Schließlich gibt es noch ein Glossar am Anfang und eine Danksagung am Ende des Buches. Das Glossar ist das einzige, was mir wirklich gut gefällt an diesem Roman. (Okay, das Cover ist zwar generisch, aber auch sehr schön. Es passt eben einfach nicht zum Inhalt.) Im Glossar sind die Figuren aufgelistet und es steht auch drin, wer fiktiv ist und wen es tatsächlich gegeben hat. Das fand ich gut gelungen. Die Danksagung ist ein anderes Kaliber. Statt einfach Danke zu sagen und die Personen zu benennen, die bei der Entstehung des Romans eine Rolle gespielt haben oder dem Autor persönlich wichtig sind, verwendet er diesen Platz im Buch, um seine Entscheidungen zu rechtfertigen.
Was ich ziemlich amüsant finde (im negativen Sinn): der Autor schreibt, und hier zitiere ich, „Man muss sich heute etwas einfühlen in die Sprache der Zeit. […] Wagt man das, ist es erstaunlich, wie schnell man sich daran gewöhnt. - Fürs Schreiben eines Romans kann das allerdings sehr hinderlich sein. Der Text soll ja nicht plötzlich zu antiquert klingen.“ Er dankt seiner Frau, dass sie darauf achtete, „dass es zu keinen sprachlichen Auswüchsen kam“. Meiner Meinung nach hat das nicht funktioniert. Ich kenne die anderen Bücher des Autors nicht. Aber wenn er in diesem Werk keine antiquierten sprachlichen Auswüchse sieht, dann hab ich auch nicht das Bedürfnis, mehr von ihm zu lesen.

Kurz zusammengefasst
Ich bin ziemlich enttäuscht von der Handlung und den Entscheidungen, die der Autor für diese Geschichte getroffen hat. Diese Enttäuschung hätte vermieden werden können, indem Autor und Verlag und/oder Agentur das Buch mit dem beworben und beschrieben hätten, was es tatsächlich auch beinhaltet. Und indem man dem Buch einen Titel gibt, der einen Sinn hat. Ich frage mich wirklich, was diese "Gabe" sein soll und wenn jemand eine Antwort darauf hat, würde ich mich darüber freuen.
Spannung ist meistens nicht vorhanden und die absurd rasche Auflösung am Ende, die absolut nicht zum Rest der Geschichte passte, war neben den ersten paar Kapiteln der einzige Teil des Romans, an dem ich nicht gelangweilt war. Sprachlich ist Die Gabe der Sattlerin kein Meisterwerk, aber okay. Besonders, wenn man beachtet, dass es ein historischer Roman ist und diese gern etwas schwülstig geschrieben sind – auch, wenn der Autor beteuert, er habe dies vermieden.

Ich würde diesem Buch nur einen von fünf Sternen geben. Da es zwischendurch aber doch ein paar kleine Momente gab, in denen mir das Lesen wirklich Spaß gemacht hat – Momente, in denen Charlotte im Fokus stand, in denen ihre Entscheidungen wichtig waren und in denen sie neue Erfahrungen machte – und weil ich die Idee, die im Klappentext beschrieben wurde wirklich gut finde, obwohl ihr Potenzial absolut nicht genutzt wurde, ringe ich mir einen zweiten Stern ab.

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Veröffentlicht am 21.04.2018

Unfertig

Piratebay 1
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Auf Piratebay war ich sehr neugierig: Die Leseprobe sah vielversprechend aus, die Story gefiel mir: Ein Straßenjunge, der mit seinem zahmen Äffchen an Disneys Aladdin erinnert, wird unfreiwillig blinder ...

Auf Piratebay war ich sehr neugierig: Die Leseprobe sah vielversprechend aus, die Story gefiel mir: Ein Straßenjunge, der mit seinem zahmen Äffchen an Disneys Aladdin erinnert, wird unfreiwillig blinder Passagier auf einem Piratenschiff, wird entdeckt, muss schuften. Letztendlich bin ich aber ziemlich enttäuscht. Auf 60 Seiten, von denen nicht alle für die reine Story verwendet werden, ist kaum Platz, um eine Geschichte zu erzählen. Das Cover passt auch nicht so richtig zum Artwork im Inneren. In den Texten gibt es offensichtliche Rechtschreibfehler („dass“ wird beispielsweise anstelle von „das“ verwendet) und auf der letzten Seite, auf der wie bei jedem Manga noch einmal die Leserichtung erklärt wird, steht „von links nach rechts und von hinten nach vorne“, was ja in sich schon ein Widerspruch ist. Dazu muss ich aber sagen, dass ich mein Exemplar gebraucht erworben habe und die Tatsache, dass hier noch keine ISBN angegeben wird, was auf der Verlagshomepage jedoch der Fall ist, lässt vermuten hoffen, dass Piratebay inzwischen überarbeitet wurde.
Für mich beinhaltet dieser Manga jede Menge ungenutztes Potential inhaltlich gesehen und er wirkt unfertig.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Da hat es aber jemand ganz arg nötig - und es ist NICHT der Kerl!

Die Monster Mädchen 01
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Von den Monstermädchen erwartete ich einen humorvollen Ansatz an die Themen Akzeptanz und Toleranz gegenüber Andersartigem – hier verkörpert von Hybridwesen, die in die menschliche Gesellschaft integriert ...

Von den Monstermädchen erwartete ich einen humorvollen Ansatz an die Themen Akzeptanz und Toleranz gegenüber Andersartigem – hier verkörpert von Hybridwesen, die in die menschliche Gesellschaft integriert werden sollen. Ein bisschen Liebesdrama lässt sich ja oft nicht vermeiden, also habe ich auch damit gerechnet. Was mir dann aber präsentiert wurde war ein Fokus auf Erotik und Zickenkrieg.

Drei – natürlich schöne – Frauen balgen sich darum, wer den Kerl bekommt, der, nebenbei bemerkt, absolut durchschnittlich ist und seinen Harem eigentlich nur loswerden will. Es geht ständig um Sex und Lust, Nacktheit und eben das Drama – das ging mir irgendwann nur noch auf die Nerven. Dafür, dass die Monstermädchen als Comedy kategorisiert sind, steckt hier für meinen Geschmack definitiv zu viel Erotik drin. Gut gefällt mir hierbei aber die Umsetzung der Körper besagter Frauen. Sie entsprechen nicht alle demselben Schönheitsideal, sondern bedienen unterschiedliche Vorlieben. Oder, anders gesagt, sie zeigen, dass nicht alle Frauen gleich sind und auch kleine Brüste schön sein können.

In Bezug auf die Gesellschaftsthemen habe ich ungefähr das bekommen, was ich erwartet hatte. Der Erotikteil war allerdings überwiegend und dieses Verhältnis animiert mich jetzt nicht unbedingt, die Geschichte weiter zu lesen.