Ein Comic-Buch von einem Bücherwurm für Bücherwürmer, das viele fun facts und auch unangenehme Wahrheiten verspricht? Sign me up!
Wie erwartet habe ich mich in vielen Comics wiedererkannt – zum Beispiel ...
Ein Comic-Buch von einem Bücherwurm für Bücherwürmer, das viele fun facts und auch unangenehme Wahrheiten verspricht? Sign me up!
Wie erwartet habe ich mich in vielen Comics wiedererkannt – zum Beispiel wie nach einem großangelegten Aufräumtag plötzlich wieder viele neue Bücher fast unbemerkt in den Regalen landen oder wie ich beim ersten Besuch in einer anderen Wohnung immer das Bücherregal scanne – und oft schmunzeln oder sogar lachen müssen. Dein Bücherregal verrät dich hat mir einige Wochen lang die Wartezeit im Waschsalon versüßt.
Es gibt allerdings auch viele Strips, mit denen ich nichts anfangen konnte, da sie sich nur an Autor*innen richten und solche Menschen, die schreiben wollen. Daran ist erst einmal nichts verkehrt, auf diese Weise können viele Gruppen an Dein Bücherregal verrät dich Freude finden. Ich habe diese Abschnitte allerdings oft nicht vollständig nachempfinden können und deshalb auch mal ein, zwei Seiten überblättert.
Manche Witze funktionieren leider nur auf Englisch so richtig gut, was in der deutschen Übersetzung merkwürdig klingt. Deshalb ein großes Lob an die Übersetzerin Sophia Lindsey und den Verlag (von wem auch immer die Entscheidung getroffen wurde), die an den Seitenrand entsprechende Hinweise gesetzt hat!
Der einfache, aber ausdrucksstarke Zeichenstil ist sehr nett fürs Auge. Man entdeckt viele Details, manche muss man auch erst länger suchen, und trotzdem wirken die einzelnen Panels nicht überladen. Es ist nicht mein Lieblingsstil, aber die Zeichnungen sind sehr effektiv und passen zum Erzählten.
Einige Bilder und Comics gefielen mir so gut, dass ich sie an Freunde und Familie geschickt habe, um die Freude zu teilen, und als Reaktion habe ich ähnliche Erheiterung zurückbekommen. Allerdings hätten 20 Seiten weniger dem Buch gut getan: es gibt einige Comics, die mir wie “Seitenfüller” vorkommen, die einfach nicht so witzig sind wie der Rest und den Anschein erwecken, dass man die 128 Seiten unbedingt voll bekommen wollte. Wenn ein paar Seiten gestrichen worden wären, gäbe es nicht so viele meh-Comics, die man eher überblättert als Freude daran hat, und das Ergebnis wäre eine zwar etwas knappere, aber bessere Auswahl an Comics.
Ein tolles i-Tüpfelchen ist das Cut-Out-Cover: Durch eine Lücke im Bücherregal des Covers schaut eine Figur der ersten Seite die Lesenden an, bevor das Buch überhaupt aufgeschlagen wurde. Clevere Idee!
Der Originaltitel I Will Judge You by Your Bookshelf gefällt mir übrigens besser als der deutsche Titel Dein Bücherregal verrät dich.
Mein Interesse an Big Fat Notebook: Informatik (so kürze ich den Namen hier ab, da der ganze Titel doch recht lang ist) kommt vor allem aus der Richtung Webentwicklung: Ich wollte lernen, wie ich meinen ...
Mein Interesse an Big Fat Notebook: Informatik (so kürze ich den Namen hier ab, da der ganze Titel doch recht lang ist) kommt vor allem aus der Richtung Webentwicklung: Ich wollte lernen, wie ich meinen Blog mit HTML und CSS noch weiter individualisieren kann. Laut Klappentext ist das auch einer der Schwerpunkte des Buches. Klar, dass in diesem dicken Schinken noch mehr Dinge enthalten sind, aber Webentwicklung scheint ein wichtiger Themenblock zu sein.
[Umfassendes Nachschlagewerk und Übungsbuch in Informatik und Programmieren für Schülerinnen bis hin zu Studierenden. Optimal geeignet zur Vertiefung und Auffrischung oder zum Einstieg ins Programmieren und zur Vorbereitung auf Tests. Die außergewöhnliche Gestaltung mit Scribbles und Cartoons sowie witzige Kommentare sorgen für Auflockerung. Nach jedem Kapitel folgt ein Wissensquiz, Multiple-Choice-Test oder ein Lückentext zur Lernkontrolle.
Erfahre alles über • Computersysteme • Datenanalyse • Bugs • Bits und Bytes • Softwareentwicklung • Malware • Algorithmen • Programmierregeln • Scratch • Python • Webentwicklung, HTML, CSS und vieles mehr.
Mit Definitionen, Lerntipps, Übungsseiten, Lösungen und Doodles.(Klappentext. )]
Inhalte
Nun ja. Die ersten 200 Seiten führen ein in allgemeines Grundwissen über Computertechnik. Und damit meine ich wirklich die Basics, die zum Programmieren eigentlich auch nicht wirklich notwendig sind. Ein paar Beispiele: Was ist ein Computer? Was ist das Informationszeitalter? Informationsbeschaffung – mit Umfragen oder Interviews. Dass der Binärcode erklärt wird oder auch Begriffe wie In- und Output oder Strategien zur Fehlerbehebung vorgestellt werden, das ergibt Sinn. Aber einige Absätze und sogar ganze Kapitel hätte man sich an dieser Stelle meiner Meinung nach sparen können.
Die nächsten beiden großen Blöcke – oder Lektionen – behandeln die Programmiersprachen Scratch und Python. Erst ganz zum Schluss wird Webentwicklung erwähnt. Während Scratch ca. 100 Seiten lang erklärt wird und Python sogar fast 120 Seiten erhält, bleiben für die gesamte Webentwicklung nicht einmal 90 Seiten übrig, was HTML, CSS und “Was ist eigentlich das Internet?” einschließt, inkl. das Erklären von Farbcode-Systemen. Effektiv beziehen sich 72 von 551 Seiten auf die Themen, die mich interessierten.
Bitte versteht mich richtig: Ein Buch, das Alles, was du für Informatik brauchst heißt, kann sich natürlich nicht nur um HTML und CSS kümmern. Trotzdem finde ich die Gewichtung nicht ausgeglichen genug. Auch die historische Entwicklung von Computern und dem Internet ist zwar interessant, aber “braucht” man das tatsächlich zum Programmieren? Darauf liegt ja laut Untertitel und Online-Beschreibungen der Fokus des Buches. Wenn man außerdem “alles” verspricht und eine lange Einleitung in das große Thema schreibt – warum werden dann nur Scratch und Python erwähnt? Was ist mit Java, mit PHP? Ich finde die Auswahl und die Fokussierung einfach nicht schlüssig.
Die Inhalte von Scratch und Python beziehen sich übrigens auch ausschließlich auf das Programmieren von Spielen. Das mag vielleicht eines der Kerninteressen von Jugendlichen sein, die sich mit Informatik beschäftigen, aber alle anderen Verwendungszwecke von bspw. Python werden damit in die zweite Reihe verdrängt – sie gehören scheinbar nicht zu Allem, was du für Informatik brauchst. Schade.
Die einzelnen Lektionen enden mit Übungsseiten, auf denen eine ganze Reihe von Fragen zur Wiederholung der Informationen der Lektion auffordern. Das finde ich gut und für Jugendliche definitiv altersgerecht. Direkt danach folgen aber schon die Lösungsseiten. Ich hätte die Lösungsseiten eher hinten angehängt, beim Glossar/Index. Sonst blättert man ein bisschen weiter, um sich die nächsten Fragen anzuschauen, nur um aus Versehen die Lösungen zu lesen.
Die Lektionen selbst sind sehr gut erklärt, haben gut verständliche Beispiele und besonders bei Scratch sind die Bausteine der Programmiersprache deutlich abgebildet.
Zielgruppengerecht?
Das Big Fat Notebook: Informatik wird vom deutschen Loewe-Verlag ab 12 Jahren empfohlen. Die junge Zielgruppe lässt sich sehr gut an der knallbunten Aufmachung, den vielen Zeichnungen (“Doodles“) und der Schrift, die an eine runde Handschrift erinnert, erkennen. Der Notizbuchcharakter (“Notebook”) wird durch das linierte Papier deutlich. Soweit die Fakten.
Ich bin nun vielleicht etwas älter als die Kernzielgruppe, aber das Big Fat Notebook: Informatik wird auch für Studierende empfohlen, die mit Programmieren anfangen wollen. In die Kategorie passe ich gut hinein – aber das Buch nicht zu mir. Durch die vielen verschiedenen Farben, die unterschiedlichen Schriften, die bunten Kästen (verschiedene Farben für verschiedene Arten von Informationen) und die teilweise lieblos verteilten Zeichnungen wirkt das Buch viel zu überladen und durcheinander. Die Schrift ist anstrengend zu lesen, sodass ich gedanklich immer wieder abgeschweift bin. Aber immerhin steht der Text auf den Linien im Hintergrund, da hat die setzende Person gut aufgepasst.
Ich finde die bunte Aufmachung eine gute Idee, besonders das Farbschema zum Kennzeichnen verschiedener Informationskategorien. Aber es ist einfach zu viel, zu durcheinander. Besonders die kleinen Doodles überall im Text haben mich gestört. Ich war beim Lesen teilweise überfordert von all dem Chaos. Da helfen auch die paar leeren Notizseiten hinten im Buch nicht, um meine Gedanken zu sortieren. Damit ihr einen Eindruck bekommt, wovon ich rede, habe ich euch ein paar Innenseiten fotografiert:
[Fotos auf meinem Blog]
Ich habe mir ein paar Gedanken über das Buch als Gegenstand gemacht. Es ist ziemlich massiv, trotz flexiblem Einband. Massiv heißt in diesem Fall schwer und klobig. Es ist einfach zu dick, um bequem damit arbeiten zu können. Es klappt immer wieder zu, wenn man es nicht durchgehend festhält; mit beiden Händen tippen, während man das Buch offen neben sich liegen hat, geht also nicht. Es ist auch zu schwer, um es längere Zeit zum Lesen festzuhalten. Und dann stelle ich mir vor, wie kleinere Kinder-/Jugendlichen-Hände das versuchen, was für meine erwachsenen Hände schon schwierig war …
Für dieses Problem hätte ich einen Verbesserungsvorschlag: Ich kann mir gut vorstellen, dass man das Big Fat Notebook: Informatik in mehrere dünnere Bücher aufteilen und im Schuber anbieten könnte. Auf diese Weise wird es nicht wirklich in einzelne Bände aufgeteilt, aber man könnte den Teil, den man gerade braucht, viel angenehmer nutzen: die historische, allgemeine Einleitung in das grobe Thema Informatik und Technik, die Lektionen zu Scratch oder Python oder eben Webentwicklung. Für die Handhabung wäre das definitiv besser als dieser Ziegelstein. Eine Ringbuchbindung wäre auch eine Alternative. Damit könnte man die benötigte Seite aufschlagen und gleichzeitig Tippen, ohne, dass das Buch wieder zuklappt. Das wäre in der Produktion wahrscheinlich auch günstiger als ein Schuber mit mehreren dünnen Büchern.
Sonstiges
Ich finde es außerdem merkwürdig, dass der Autor nirgendwo im Buch zu finden ist – weder auf dem Cover, noch dem Buchrücken, noch auf irgendwelchen Innenseiten. Nicht mal im Impressum. Nur online konnte ich den Namen finden, auf Verlags- und Shopseiten. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber es ist komisch.
Einen dicken Minuspunkt bekommt das Big Fat Notebook: Informatik für das generische Maskulinum, das konsequent verwendet wird. Es ist die Rede von Programmierern, Erfindern, Wissenschaftlern. Besonders in einem Buch mit einer jugendlichen Zielgruppe, das einen männlich dominierten Fachbereich thematisiert, finde ich es sehr wichtig, auf Gendern zu achten und darauf, nicht-männliche Personen nicht durch Sprache auszuschließen. Sonst helfen auch all die Bemühungen nichts, MINT-Fächer für nicht-männliche Schülerinnen attraktiv zu machen.
Fazit
Das Big Fat Notebook: Informatik beinhaltet viel Grundlagenwissen darüber, wie Computer funktionieren und wie Spiele programmiert werden können. Dabei werden 2 Programmiersprachen besonders intensiv behandelt. Webentwicklung kam dabei für meinen Geschmack zu kurz, zumal das mein Grund war, das Buch zu lesen.
Die Illustrationen und die Aufmachung insgesamt waren ziemlich kindlich, was die Alterseinstufung von 12 Jahren absolut unterstreicht – aber die Empfehlung des Verlags, dass das Buch auch für Studierende geeignet sei, passt dadurch nicht mehr so gut. Ab und zu fand ich die knallbunte Darstellung mit verschiedenen Farben, verschiedenen Schriftarten und die ganzen kleinen Zeichnungen zu überladen und unübersichtlich. Der angestrengte Versuch, die Zielgruppe abzuholen, geht meiner Meinung nach zum Teil nach hinten los.
Insgesamt finde ich das Buch für ältere Kinder und junge Teenager, die sich erstmals mit dem Thema Informatik beschäftigen, gut geeignet – sofern sie mit Scratch oder Python programmieren wollen. Für mich waren die meisten Teile des Buches absolut überflüssig und der Teil, der die für mich interessanten Themen enthielt, vergleichsweise sehr kurz.
Memo an mich selbst: das nächste Mal suche ich ein Buch aus, das spezieller auf mein Thema zugeschnitten ist und kein Standardwerk für Anfänger*innen.
Als ich sah, dass es zu diesem Buch in der Lesejury eine Leserunde geben würde, habe ich mich sehr gefreut: Ich war überzeugt, dass Stoff wie dieser zahlreiche Diskussionen anregen würde. Ganz daneben ...
Als ich sah, dass es zu diesem Buch in der Lesejury eine Leserunde geben würde, habe ich mich sehr gefreut: Ich war überzeugt, dass Stoff wie dieser zahlreiche Diskussionen anregen würde. Ganz daneben lag ich damit nicht, denn diskutiert wurde viel. Aber die Geschichte selbst verlief anders als erwartet - und das nicht im positiven Sinn.
Der Anfang war klasse, das Szenario bedrückend und meines Erachtens nach sehr realistisch beschrieben, der Sprachstil der Autorin sehr authentisch und gut zu lesen. Sie variiert die Art und Weise, wie sie schreibt, welche Worte sie wählt, bei den verschiedenen Charakteren. Das gefällt mir sehr gut. Dadurch werden sie mehr zu Menschen als zu Figuren. So ist die Sprache mal wissenschaftlich analytisch, vielleicht sogar distanziert, und ein anderes Mal derb, heftig, sehr direkt und brutal. Bei einem Thema wie Sklaverei ist das auch irgendwie angemessen - sie trifft jedenfalls den richtigen Ton. Die Charaktere selbst sind kaum stereotypisch, was mir sehr positiv auffiel. Dafür fehlt ihnen jegliche Raffinesse, nichts an ihnen ist irgendwie interessant. Der Protagonist George Washington Black bietet noch am meisten Grundlage für eine interessante Geschichte, entwickelt sich aber so, dass diese Grundlage nicht ausreichend genutzt wird.
Die Geschichte insgesamt entwickelt sich aber ab etwa dem zweiten Drittel in eine Richtung, die mir nicht gefiel. Die Spannung nimmt konstant ab, hat gegen Ende noch einen kurzen Aufschwung, nur, um dann direkt wieder abzufallen. Ohne zu spoilern kann ich es nicht genauer beschreiben, weshalb ich an dieser Stelle auf Details verzichte. So viel sei aber gesagt: Es gibt Szenen, die einfach nur unrealistisch sind, Absätze, die in drei Zeilen mehrere Wochen zusammenfassen, als sei nichts passiert - und das, obwohl es unfassbar viel Stoff für diese Zeitspanne gab -, Momente, in denen ich nicht die Charaktere, sondern die Autorin schütteln wollte und sie fragen, was sie sich eigentlich dabei denkt. Warum nutzt sie nicht die Chancen auf interessante Wendungen, wenn die sich ihr quasi von selbst präsentieren? Warum überspringt sie Zeitspannen, die sowohl für den Verlauf der Handlung als auch im Hinblick auf historische Korrektheit wichtig wären? Warum streicht sie wichtige Figuren für große Teile der Handlung aus dem Geschehen? Warum wiederholt sie bestimmte Muster, die schon beim zweiten Mal nicht mehr überraschend, geschweige denn interessant wirken? Auf diese Weise birgt die Handlung unfassbar viel ungenutztes Potential, was mich sowohl während der Lektüre als auch jetzt im Nachhinein einfach nur enttäuscht.
Erwartet hatte ich eine Geschichte über die Flucht aus der Sklaverei, eine abenteuerliche, vielleicht vom Steampunk angehauchte Reise um die Welt - etwas in der Art kündigten Klappen- und Werbetexte ja auch an und das Coverdesign unterstützt dies noch. (Letzteres gefällt mir übrigens sehr gut und ich bin froh, dass das Original weitestgehend beibehalten wurde. Nur etwas stärkere Farben hätte ich mir gewünscht, damit es aus der Masse mehr hervorsticht.)
Bekommen habe ich eine Geschichte darüber, wie ein schwarzer Junge, der in Sklaverei geboren ist, erwachsen wird und dabei allerhand halbwegs interessante Leute kennen lernt, viele positive, aber auch einige schlechte Zufälle erlebt, die Liebe zur Wissenschaft und Kunst entdeckt, für eine Zeit vergisst und dann wiederfindet, von manchen Menschen aus seiner Vergangenheit nie ganz los kommt und nie wirklich auf der Flucht ist, geschweige denn die ganze Welt sieht.
Geprägt ist "Washington Black" für mich von Enttäuschungen: Die Erwartungen, die ich vor dem Lesen an das Buch hatte, traten nicht ein. Während des Handlungsverlaufs wurden stetig Erwartungen und Hoffnungen geschürt, die jedes. einzelne. Mal. enttäuscht wurden und das Ende ist für mich eine einzige Enttäuschung an sich.
Ich hatte durchaus ein paar schöne Momente beim Lesen, unterhaltsam ist das Buch schon. Aber hätte ich es nicht im Rahmen der Leserunde gelesen, hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen. Es gibt bessere Bücher über diese Themen.
Cover und Klappentext versprechen mehr, als das Buch halten kann.
Erwartet habe ich eine frische Geschichte um eine - wie der Untertitel erahnen lässt - plötzliche Liebe. Bekommen habe ich eine trockene ...
Cover und Klappentext versprechen mehr, als das Buch halten kann.
Erwartet habe ich eine frische Geschichte um eine - wie der Untertitel erahnen lässt - plötzliche Liebe. Bekommen habe ich eine trockene repetitive Story mit so zweidimensionalen Charakteren, wie ich sie lange nicht mehr erlebt habe. Wobei ich nur ungern von erleben sprechen - denn Leben sucht man hier eigentlich vergebens.
Das einzige, was mir an Forever You wirklich gut gefällt, ist das Cover. Geometrische Formen sieht man momentan häufiger auf Buchcovern, gerade in diesem Genre. Und ich finde, dieses ist schön umgesetzt. Es passt nur leider so gar nicht zu der erzählten Geschichte. Während das Cover in meinen Augen eine Geschichte um eine junge Liebe verspricht, jede Menge Herzschmerz und frische Gefühle (gerade in Kombination mit diesem Titel), bietet der Inhalt nur ständige Wiederholungen von denselben Verhaltensmustern, dröge und langweilige Charaktere, die immer wieder auf wenige Wesenszüge reduziert werden und absolut nichts, was frisch und jugendlich wirkt.
Ganz ehrlich, ich habe dieses Buch gelesen mit dem Ziel, es zu mögen. Ich habe nicht nach Fehlern oder Dingen gesucht, die mir nicht gefallen könnten. Trotzdem habe ich schon nach 20, 30 Seiten geschaut, wie lange das denn noch geht; wie lange ich mir das noch antun muss. Ich habe letzten Endes etwa zwei Abende zum Lesen gebraucht, was für die Länge des Buches und meine Verhältnisse echt viel ist. Und ich war froh, als ich es hinter mir hatte. Ich hatte beim Lesen einfach kaum Freude.
Einige wenige Szenen gab es, bei denen meine Hoffnung auf ein gutes Buch wieder kurz aufgeflammt ist. Das waren Momente, in denen die Figuren ausnahmsweise von ihren Mustern abgewichen sind und zur Abwechslung mal etwas nachvollziehbares getan haben. Leider waren diese so selten, dass ich mich nicht einmal daran erinnern kann, was genau passiert ist. Stattdessen sind mir nur die Szenen in Erinnerung geblieben, in denen die Charaktere aneinander vorbei- oder überhaupt nicht miteinander geredet haben, in denen der eine sich für den anderen aufopfert - ohne dem anderen davon zu erzählen, versteht sich! - und der andere etwas tut, dass den einen darüber nachdenken lässt, was zum Teufel er sich da eigentlich antut. Außerdem scheinen die Autorin und ich unterschiedliche Auffassungen darüber zu haben, was "auf einmal" bedeutet. Denn der Untertitel "Auf einmal ist es Liebe" trifft in meinen Augen sowas von überhaupt nicht zu.
Den Schreibstil finde ich okay. Er ist jetzt nicht besonders mitreißend oder in irgendeiner Weise außergewöhnlich, aber ich glaube, er holt das beste aus diese schwachen Story heraus. Stellenweise musste ich tatsächlich schmunzeln!
Na ja. Ich denke, ich hätte auf dieses Buch gut und gern verzichten können. Die Punkte vergebe ich eigentlich nur für die paar guten Momente und das Cover. Inhaltlich finde ich Forever You wirklich nicht lesenswert.
Vor 500 Jahren verloren die Menschen des künstlichen Planeten Aposimz den Krieg gegen den Kern des Planeten und somit auch das Recht, im Inneren zu leben. Seitdem kämpfen sie auf der eisigen Oberfläche ...
Vor 500 Jahren verloren die Menschen des künstlichen Planeten Aposimz den Krieg gegen den Kern des Planeten und somit auch das Recht, im Inneren zu leben. Seitdem kämpfen sie auf der eisigen Oberfläche ums Überleben – und gegen die sogenannten Puppen: Cyborgs, zu denen sie selbst nach und nach auf mysteriöse Weise werden …
Klingt spannend, ist es aber leider nicht wirklich. Die Zeichnungen wirken unglaublich detailliert, das Artwork ist auf eine Art gestaltet, die ich so noch nicht gesehen habe. Da sich viele Szenen in Schnee und Eis – oder unter Tage – abspielen, wird viel mit Leerraum gearbeitet und dieser mit schlichten Rasterfolien gefüllt. Allein der Stil ist schon sehr bedrückend, was super zur Handlung passt. So toll der Manga grafisch auch ist, inhaltlich finde ich ihn weder spannend noch so richtig interessant.
Ich mag Geschichten über futuristische Szenerien, die sich der Frage widmen, was passiert, wenn die Erde nicht mehr existiert (Das wird hier zwar nicht wirklich angesprochen, aber aus welchem Grund sollte die Menschheit sonst auf einem künstlichen Planet leben? Vom Todesstern einmal abgesehen …) und darüber berichten, wie die Menschen sich anpassen. Hier finde ich einfach nicht den Draht zum Buch.
Die kleine Sammelkarte mit Informationen zum Hauptcharakter ist ein netter kleiner Bonus.