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Veröffentlicht am 01.05.2018

Was für ein Highlight! Spannend, magisch, prickelnd - rundum gelungen

Hidden Legacy - Das Erbe der Magie
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Inhalt
Nevada Baylor verdient ihren Lebensunterhalt als Privatdetektivin und spürt Fremdgeher und Versicherungsbetrüger auf - nach dem Tod ihres Vaters und der Invalidität ihrer Mutter ist sie praktisch ...

Inhalt
Nevada Baylor verdient ihren Lebensunterhalt als Privatdetektivin und spürt Fremdgeher und Versicherungsbetrüger auf - nach dem Tod ihres Vaters und der Invalidität ihrer Mutter ist sie praktisch zum Haupternährer ihrer Familie geworden. Als sie den Auftrag erhält, den mächtigen Feuermagier Adam Pierce festzunehmen und seiner Familie zurückzubringen, ahnt sie noch nicht, in was für ein gefährliches Machtspiel sie verwickelt wird. Denn nicht nur sie jagt Adam, sondern auch Connor "Mad" Rogan, der wohl mächtigste und gefährlichste Magier Houstons. Ihr bleibt nichts anderes, als sich mit ihm zu verbünden, um Adam zu fangen. Dumm nur, dass Mad Rogan ihr von Anfang an Avancen macht... und sie diesen hilflos erlegen ist.

Meine Meinung
Das Autorenduo Ilona Andrews kenne ich von der "Stadt der Finsternis"-Reihe, wo sie mich mit jedem Buch aufs Neue begeistern können. Keine Frage also, dass ich zu ihrem neuesten Werk greife. Und ich wurde nicht enttäuscht! Der Schreibstil ist cool, lässt sich flüssig lesen, steckt voller Humor, ist heiss und spannend und rasant. Auch wenn sich bei der Übersetzung ein, zwei Fehlerchen eingeschlichen haben, bin ich wieder restlos begeistert vom Schreibstil.

Nach dem Tod ihres Vaters wird Nevada zur Hauptverdienerin ihrer Familie. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Cousin Bern leitet sie das Familienunternehmen - eine Detektei - weiter. Um den Rest ihrer Familie zu ernähren, ist sie auf jeden noch so kleinen Job angewiesen. Und so nimmt sie auch den Auftrag an, den kriminell gewordenen Feuermagier Adam Pierce festzunehmen. Doch einfacher gesagt, als getan. Denn Adam scheint ein begabter Geheimniskrämer zu sein und nicht nur das, auch der gefährlichste Magier der Stadt, Mad Rogan, hat es auf ihn abgesehen. Und Mad Rogan kommt Nevada so richtig in die Quere. Dass es gewaltig zwischen ihnen knistert, war aber nicht geplant..

Eigentlich kann ich das Buch in zwei Worten zusammenfassen: Absolutes Lesehighlight! Ilona Andrews schafft es, den Leser zu fesseln und immer, wenn man denkt, "Mann war das toll!", kommt es noch besser! Aber der Reihe nach: Die Geschichte beginnt mit einem Vorwort, in dem erklärt wird, was es mit der Magie in Houston auf sich hat. Etwas ungewohnt, aber das kam mir gerade sehr gelegen. Nach dem Vorwort folgt ein Prolog, der definitiv das Interesse des Lesers zu wecken vermag, und danach kommt die eigentliche Geschichte aus Nevada's Sicht daher. Und die hat es in sich!

Ein absoluter Höhepunkt bilden die Dialoge zwischen den Protagonisten. Denn Nevada und Mad Rogan sind beide Sturköpfe und wenn die beiden aneinander geraten, knallt es heftig. Sowohl verbal als auch emotional. Und genau diese Dialoge und Szenen machen das Buch noch besser und noch unterhaltsamer.

Nevada und ihre Familie sind auf Anhieb sympathisch und man freut sich als Leser auf alles, was noch kommen wird. Mit jedem Kapitel kommt mehr Spannung auf, es geht wahnsinnig rasant voran und man erfährt kleine Stückchen Wahrheit, das Rätseln kommt hier nicht zu kurz. Es gibt keine einzige Stelle, die ich langweilig oder zu lang gezogen fand. Im Gegenteil, ständig passiert etwas, Nevada und Mad Rogan geraten in Gefahr, Magie wird ausgeübt, es ist ein wahres Feuerwerk der Action. Wer Fantasy mit Krimifaktor und kaum aushaltbarer Spannung mag, sollte definitiv einen Blick in das Buch werfen.

Setting
"Das Erbe der Magie" spielt in einer alternativen Version von Houston. Magisch Begabte haben einen erhöhten Stellenwert und sind in grossen Familien organisiert, die Macht und Ansehen geniessen. Doch mit Magie kommt auch immer Gefahr einher, weshalb Houston kein so richtig sicheres Plätzchen ist.

Das Worldbuilding ist mal wieder grandios, Ilona Andrews weiss einfach, wie es geht! Die Welt von Nevada ist einerseits interessant und spannend, andererseits düster und gefährlich. Die Magie ist unglaublich vielfältig und es gibt so viel zu entdecken für den Leser. Ich hoffe auf ganz viel mehr Magie in den Folgebänden!

Besonders mit der "Grube" hat das Autorenduo mal wieder bewiesen, dass sie Meister im Erschaffen von Welten und Orten sind. Ein so düsterer und brutaler Ort, voller Gesetzloser und Krimineller, aber doch auch voller Magie. Ich will mehr davon!

Charaktere
Nevada Baylor ist eine wunderbare Protagonistin. Sie ist selbstbewusst und doch etwas verunsichert, da eine grosse Last auf ihr liegt. Sie ist tough, frech und nicht auf den Mund gefallen, aber auch nachdenklich, verletzlich und ja, sie ist rundum gelungen. Ich liebe sie.

Connor "Mad" Rogan ist der mächtige und gefährliche Magier, der an Nevada sofort einen Narren gefressen hat. Er ist unglaublich heiss, aber auch ziemlich tiefgründig, hat eine romantische Ader und auch auf seinen Schulter liegt eine grosse Last.

Adam Pierce ist der verrückte und kriminelle Feuermagier, der in der Geschichte den Part des Bösewichtes übernimmt. Zu Beginn war er mir durchaus sympathisch, da ich seine Beweggründe und Wünsche nachvollziehen konnte.

Neben den Hauptprotagonisten bietet die Geschichte noch weitere tolle Charaktere, die ich hier nicht unerwähnt lassen möchte. Nevada bringt neben ihrer knallharten aber invaliden Mutter auch zwei jüngere Schwestern mit Teenagerproblemen mit, sowie zwei Cousins, von denen mir vor allem Bern, der Nerd, unglaublich gut gefallen hat. Und last but not least und der Burner der Geschichte: Grossmutter Frieda. Sie ist eine Automechanikerin mit einer Vorliebe für heisse junge Männer, die unglaublich viel Liebe und Humor hat und ordentlich was einstecken kann. Fast würde ich behaupten, dass Oma Frieda die eigentliche Attraktion der Geschichte ist.

Das Autorenduo schafft es einfach immer wieder, authentische und verschiedene Charaktere zu gestalten, die einem nahe gehen oder die einen das Fürchten lernen. Perfekt ausgearbeitet und mit Ecken und Kanten.

Fazit
Im gewohnt unterhaltsamen Stil wird hier eine magische und actionreiche Story erzählt, gespickt mit unglaublich viel Humor und wunderbar komischen Dialogen, voller aussergewöhnlicher Charaktere und mit einem ordentlichen Schuss Erotik. Ich möchte Band 2 am liebsten auf der Stelle lesen!

#Lieblingsbuch

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 22.04.2018

Grandios, bildgewaltig und unglaublich fesselnd

Palace of Glass - Die Wächterin
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Inhalt
Rea Emris ist mit der verbotenen Gabe der Magdalenen geboren; mit einer Berührung kann sie die Gedanken der anderen Menschen lesen und umschreiben. In einer Gesellschaft, in der Berührung illegal ...

Inhalt
Rea Emris ist mit der verbotenen Gabe der Magdalenen geboren; mit einer Berührung kann sie die Gedanken der anderen Menschen lesen und umschreiben. In einer Gesellschaft, in der Berührung illegal ist und mit dem Tod bestraft wird, versucht sie verzweifelt, sich gedeckt zu halten. Als sie eines Nachts aufgegriffen wird, befürchtet sie schon das schlimmste, doch anstatt die Hinrichtung wartet ein Job auf sie: Sie soll die neue Leibwächterin des Thronfolgers werden und diesen vor den Attentaten beschützen, die sich in letzter Zeit gehäuft haben. Doch es ist gar nicht so einfach, bei Hofe die Gabe zu verstecken und daneben den unverschämten Prinzen zu beschützen...

Meine Meinung
Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen hatte, war isch schockverliebt. Und auch die Inhaltsangabe hat es mir sofort angetan. Nach all dem Lob, welches das Buch erhalten hat, habe ich mich voller Vorfreude in die Seiten gestürzt. Der Einstieg ist mir leicht gefallen, der Schreibstil hat mir sehr zugesagt und je mehr ich gelesen habe, desto fesselnder wurde es. Zwischendurch gab es einen Sprung in der Geschichte (wobei ich nicht weiss, ob es ein Gedankensprung der Autorin war, oder eine unglückliche Seiteneinteilung), der mich verwirrt hat, aber alles in allem bin ich nur so durch die Seiten geflogen.

London im Jahr 2054: Jegliche Berührungen wurden strengstens untersagt, denn die Gefahr, die von den Magdalenen - Menschen, die durch Berührung die Gedanken anderer lesen und manipulieren können - ausgeht, wird gefürchtet. Rea Emris ist mit dieser Gabe gesegnet und hält sich seit je her bedeckt, zu gross ist die Angst vor dem Tod, der ihr unweigerlich droht, sollte jemand hinter ihr Geheimnis kommen. Eines Tages aber fliegt sie auf - doch statt Haft und Tod wartet das englische Königshaus auf sie. Sie soll die Leibwächterin des Thronfolgers werden. Aber das Leben am Hof ist kompliziert, besonders für eine Magdalena - und besonders weil der Prinz sie ansieht, wie kein Mann zuvor...

Ich weiss gar nicht, wo ich beginnen soll... obschon mir der Einstieg leicht gefallen ist, hatte ich vor allem zu Beginn etwas Mühe - ich hätte mir ein Glossar oder noch besser ein paar Zeichnungen und Skizzen gewünscht. Denn vor allem die Kleidung der Menschen hat mich doch arg verwirrt. Gefallen hat es mir trotzdem: Im London der Zukunft herrscht Fortschritt und Technik, und dennoch tragen die Menschen wieder Kleidung wie früher - bauschige Kleider und schicke Anzüge, die so viel Haut wie möglich verdecken. Was für jeden dazugehört (und das konnte ich mir trotz meiner blühenden Fantasie nicht wirklich vor Augen führen) sind Gladies (Handschuhe) und ein Kummerbund mit Schleppe. Denn Berührung ist untersagt und Abstand ist gefragt. Nachdem ich mich aber einigermassen eingelebt hatte und ein vages Bild von den Kummerbünden mir der Schleppe heraufbeschworen hatte, wurde es richtig gut!

Zu Beginn lernt der Leser Rea kennen, eine junge Frau, die mit ihrem Bruder in ärmlichen Verhältnissen lebt. Tagsüber verdient sie sich etwas als Schneiderin, abends geht sie sich in zwielichtigen Gegenden prügeln. Denn als Magdalene wird sie von der Hautgier getrieben; sie benötigt den Hautkontakt, der in London strengstens verboten ist. Rea war mir recht schnell sympathisch während ich zeitgleich Mitleid mit ihr hatte. Als die Geschichte dann (recht schnell) ihren Lauf nimmt und Rea in den gläsernen Palast des Königs gebracht wird, wird es so richtig spannend. Denn es gestaltet sich für Rea immer wieder als äusserst schwierig, ihr Geheimnis zu verstecken und sie hat so viel Kontakt zu Menschen, denen sie nicht trauen kann. Und dann ist da noch der Prinz...

Bei "Palace of Glass" handelt es sich mal wieder um eines der Bücher, die schwer zu beschreiben sind, weil eine Rezension dem Inhalt einfach niemals gerecht werden kann. Es gilt hier mal wieder einfach zu sagen: Lest es, es lohnt sich!

Setting
Die Geschichte spielt in London im Jahr 2054. Technik ist vorhanden, sogar ein wenig weiterentwickelt als die unsrige, aber ansonsten hat die Menschheit eine erschreckende Wendung genommen: Hautkontakt ist strengstens untersagt und nur zum Zwecke der Fortpflanzung unter Verheirateten erlaubt. Ausschlaggebend dafür sind die Magdalenen, Menschen die durch Berührung Zugriff auf die Gedanken der anderen haben. Seit einer Rebellion, bei der diese Magdalenen beinahe die Geschehnisse zu ihren Gunsten gewendet haben, steht Berührung unter Strafe und Seide - die den Begabten mehr Macht verhelfen - wurde verboten.

Das Worldbuilding ist einfach grandios, aber auch sehr erschreckend. Ich habe die Geschichte regelrecht in mich aufgesogen und war stets vor Ort, denn die Autorin beschreibt (fast) alles wunderbar detailliert und bildgewaltig. Die Kombination aus Zukunft und Vergangenheit hat mir gut gefallen, ebenso die Ausarbeitung der Welt an sich - denn London habe ich als grosser Fan der Stadt so nicht wieder erkannt...

Charaktere
Rea Emris ist die Hauptprotagonistin der Geschichte. Mir war sie von Anfang an sympathisch und ihre Gefühle sind wunderbar zur Geltung gekommen. Beherrscht von Angst aber doch mit einem Funken Widerstand im Herzen kämpft sie sich durchs Leben. Sie macht eine unglaublich tolle Wandlung durch im Verlauf der Geschichte, erkämpft sich Selbstbewusstsein und Würde.

Thronprinz Robin ist der männliche Hauptprotagonist und zu Beginn.. ja, ich mochte auch ihn, auch wenn er schwer zu durchschauen war. Nach und nach erfährt man mehr über ihn und seine Meinung und Vorstellungen und je weiter die Geschichte fortschreitet, desto unglaublicher wird dieser junge Mann.

Neben Rea und Robin gibt es noch andere sehr wichtige Personen in dieser Geschichte, zum Beispiel Blanc, einen begnadeten Kämpfer und Leibwächter aus Frankreich, an den ich ein wenig mein Herz verloren habe, Mister Galahad, der Rea eine grosse Stütze ist, der König und die Königin von England, die beide eine tragende Rolle spielen und furchtbar unsympathisch sind, und last but not least Duchesse Ninon D'Orléans. Ich liebe diese Frau! Sie ist ein Freigeist, eine Rebellin, sie ist Perfektion!

Die Charaktere der Geschichte sind wie das Worldbuilding einfach grandios gelungen und ach, meine Güte, ich freue mich so, zu erfahren wie es mit ihnen weitergeht!

Fazit
Anfängliche Schwierigkeiten damit, sich gewisse Dinge vorzustellen und sich in der Welt zurechtzufinden, sind schnell verflogen. Und danach kommen Spannung, Action und Herzrasen, Romantik, Angst und Freundschaft. Wunderbare Charaktere und ein unglaubliches Worldbuilding fesseln einen und lassen dich nicht wieder los. "Palace of Glass" ist gigantisch, grandios, bildgewaltig und so wahnsinnig spannend, dass es einen fast zerreisst.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Bild- und wortgewaltig - eine unsterbliche Liebe

Schwerelos
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Inhalt
Nach einem verheerenden Unfall sind Astronautin Carys und ihr Freund Max ausser Reichweite ihres Raumschiffs gelangt. Allein in den Weiten des Weltalls müssen sie mit Schrecken feststellen, dass ...

Inhalt
Nach einem verheerenden Unfall sind Astronautin Carys und ihr Freund Max ausser Reichweite ihres Raumschiffs gelangt. Allein in den Weiten des Weltalls müssen sie mit Schrecken feststellen, dass ihre Luft noch für 90 Minuten reicht. Und während die beiden alles versuchen, um ihr Leben zu retten, blicken sie zurück zur Erde, auf der ihre Freundschaft begonnen und sich zu einer Liebe, die nicht sein darf, entwickelt hat...

Meine Meinung
Ein Blick auf das Cover und die Inhaltsangabe und ich wusste - dieses Buch werde ich lesen! Schon nach dem ersten Kapitel hat mein Herz wie wild geklopft und ich habe die Spannung richtig genossen. Der Schreibstil ist wunderbar, teilweise poetisch, immer den Gegebenheiten angepasst. Rasant führt die Autorin durch die Geschichte - im Jetzt jeweils in Präsens und mit allwissendem Erzähler, was mich andernorts sicherlich gestört hätte, hier aber wunderbar funktioniert hat.

Carys und Max wurde auf eine Mission geschickt: Den Asteroidengürtel, welche die Erde vom Rest des Universums abschottet, durchbrechen und der Menschheit wieder Hoffnung geben. Doch unterwegs passiert ein schrecklicher Unfall, und die beiden landen losgelöst von ihrem Raumschiff mitten im Weltall - mit nichts als 90 Minuten Luft im Tank und dem, was sie bei sich tragen. Während sie alles versuchen, um zurück zum Raumschiff zu gelangen oder um Hilfe zu rufen, denken sie zurück daran, wie alles begann mit ihnen. Einer Freundschaft, die zu Liebe wurde, die so nicht sein durfte...

Mit "Schwerelos" ist der Autorin in unglaubliches Debüt gelungen. Es ist viel mehr als ein Sci-Fi-Roman um Leben und Tod - es handelt von Freundschaft, Individualität, dem Kampf für das Richtige. Mit einem wahnsinnig tollen Worldbuilding und zwei authentischen wie auch sturen Protagonisten erzählt sie die Geschichte einer unsterblichen Liebe.

Während Carys und Max mit verschiedenen Methoden versuchen, irgendwie näher zurück an ihr Raumschiff zu gelangen, blicken sie zurück auf ihr Leben, darauf, wie sie sich kennen und trotz aller Widrigkeiten lieben gelernt, wie sie sich verstritten und doch nie wirklich getrennt haben, und wie beide für sich einen grossen Kampf führen mussten, der sie hierhin gebracht hat. Und über allem hängt der bedrohliche Countdown, bis ihnen die Luft ausgeht.

Setting
Die Erde in der Zukunft ist gebeutelt vom Krieg durch Menschenhand. Amerika ist durch einen Nuklearangriff nur noch Ödnis, der Rest der Welt versucht sich knapp über Wasser zu halten. Und über all dem hängt die dunkle Gefahr des Asteroidengürtels, der die Welt umgibt. Die Länder haben ein gemeinsames Utopia namens Woiwodschaft vom Volk für das Volk geschaffen, in welchem strenge Regeln gelten.

In Europia, dem grössten Teil der Woiwodschaft, wechseln alle Personen alle 3 Jahre die sogenannte Woiwode (sprich Verwaltungsbezirk/Land) und fangen wieder von vorne an - neue Sprache, neue Freunde, neue Abenteuer. So soll die Individualität der Menschen gefördert werden. Bis zu einem gewissen Alter werden Beziehungen nicht gerne gesehen - die Menschen sollen sich vollkommen auf sich selbst und ihre berufliche Leistung konzentrieren. Erst im späteren Alter wird eine Partnerschaft angestrebt und damit die Gründung der Familie.

Die Idee des Utopias, der Woiwoden und des Wechsels des Zuhauses hat mir wahnsinnig gut gefallen. Und obschon es sicherlich seinen Reiz hat, alle drei Jahre einen neuen Ort zu besuchen, so ist die Vorstellung, es zu müssen, doch sehr beängstigend. Die Autorin hat eine tolle Welt geschaffen, voller Details, die die Geschichte unglaublich realistisch gemacht hat.

Charaktere
Carys ist eine junge, aufstrebende Astronautin, die ausserhalb der Woiwoden aufgewachsen ist und als einzige das Utopia und seine Regeln hinterfragt. Sie ist eine aufgestellte, vorwitzige und doch nachdenkliche Person, die mir mit Fortlauf der Geschichte immer mehr ans Herzen gewachsen ist.

Max ist Koch und in seinem Leben als Leiter eines seiner Familie gehörenden Supermarktes eher unterfordert und unglücklich. Doch besonders in seiner Familie sind die Woiwodschaft und deren Regeln alles, und so beugt sich Max - bis er in Carys jemanden kennen lernt, der sein ganzes Weltbild durcheinanderbringt.

Zugegeben, Carys und Max waren mir nicht von Anfang an sympathisch. Beide sind sehr eigensinnige Personen und ihrer eigenen Pärchendramatik konnte ich nicht immer folgen. Dennoch sind sie mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer geworden und ich habe mit ihnen gefiebert und gelitten. Die Charaktere der Geschichte sind so vielseitig und detailliert, wie das Worldbuilding und haben mich vollkommen in ihren Bann gezogen.

Fazit
Mit "Schwerelos" ist der Autorin ein bild- und wortgewaltiges Debüt gelungen. Das unendliche Weltall, eine perfekte kleine Welt, eine unsterbliche Liebe und bedingungslose Freundschaft machen dieses Buch zu einem wahren Schatz, den zu erkunden es sich definitiv lohnt! Herzklopfen vorprogrammiert.

#Lieblingscupcake

Veröffentlicht am 16.12.2017

Vorsicht vor der weissen Kaninchenwolke!

Alice im Zombieland
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Inhalt
Alice Bell wächst mit einem psychisch gestörten und alkoholabhängigen Vater, einer diesem vollkommen ergebenen Mutter und einer süssen kleinen Schwester auf. Seine oberste Regel: Verlasse niemals ...

Inhalt
Alice Bell wächst mit einem psychisch gestörten und alkoholabhängigen Vater, einer diesem vollkommen ergebenen Mutter und einer süssen kleinen Schwester auf. Seine oberste Regel: Verlasse niemals das Haus, wenn es dunkel ist. Und so sind Alice und ihrer Schwester viele normale Dinge verwehrt. An ihrem Geburtstag schafft Alice es jedoch, ihren Vater zu überreden, sich die Tanzaufführung ihrer Schwester anzusehen. Doch der Abend endet in einer Katastrophe, in der Alice ihre gesamte Familie verliert. Und sie muss einsehen, dass die Monster, vor denen sich ihr Vater so gefürchtet hatte, real sind...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch der Autorin - ich habe sie schon seit längerem im Blick und hatte das Buch beim Verlag gewonnen. Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen und schnell war klar: Der Schreibstil ist absolut meins! Spannend, sarkastisch, selbstironisch, humorvoll, einfach wirklich so, wie ich das mag. Kein Wunder sind die Seiten einfach geflogen. Dass es sich um eine Art Retelling von Alice im Wunderland handelt, sollte jedem nach dem Lesen des Titels klar sein, dennoch ist das Buch komplett anders. Vor allem die Titel der Kapitel lehnen an das Original an, aber ansonsten gibt es nur kleine Anspielungen in der Geschichte zu finden - was ich so sehr angenehm fand.

Alice wächst mit einem verrückten Vater, der sich vor Monstern fürchtet, auf. Als sie ihn überredet, trotz seiner Angst an die Schulaufführung ihrer Schwester zu gehen, ist sie unglaublich happy über den kleinen Sieg. Doch es passiert, was sie nie für möglich gehalten hat: Ihre Familie verunfallt, nur Alice überlebt. Dass sie am Unfalltag Monster gesehen hat, versucht sie fortan zu verdrängen, während sie ihren Weg zurück ins Leben sucht. Dann lernt sie Cole kennen, und mit ihm die Wahrheit...

Alice' Geschichte beginnt mit einem Vorwort von Alice höchstpersönlich und dann mit einer Rückblende. Der Leser lernt die etwas verrückte Familie der Protagonistin kennen. Der Vater seltsam und ein Alkoholiker, die Mutter liebevoll aber etwas vergesslich, die kleine engelsgleiche Schwester. Ich hatte sie recht schnell ins Herz geschlossen. Man erfährt, wie das Leben von Alice abläuft: Im Dunkeln nie rausgehen, keine Parties, keine Übernachtungen auswärts und ja nie auf einen Friedhof. Wobei letzteres kein grösseres Problem für Alice darstellt.

Die Story nimmt rasch an Fahrt auf, es passiert das Unausweichliche (was auch auf dem Klappentext schon angedeutet ist, was aber keineswegs spoilert, wie ich finde) und Ali's Leben ist nicht mehr wie bisher. Sie kommt bei ihren Grosseltern unter und auf eine neue Schule, versucht sich irgendwie wieder ins Leben zurück zu kämpfen. Obschon es irgendwie eine dieser Teenie-Stories ist, hat es mich hier nicht gestört. Viel Szenen in der Schule, Getratsche, verfeindete Grüppchen, ein wenig Unterricht - ich hatte es nicht erwartet, aber es hat mir gefallen.

Und was wäre ein Jugendbuch ohne Liebesgeschichte? Hier kommt sie in Form von Cole daher, einem finsteren Zeitgenossen, der öfters verwundet ist, als er wirklich im Unterricht sitzt - und vor dem alle Angst haben. Inklusive Ali, zumindest am Anfang. Aber dennoch ist sie fasziniert von ihm - und von den Tagträumen, die er bei ihr verursacht. Ich muss gestehen, obschon ich nicht auf Badboys stehe war ich sofort Feuer und Flamme für Cole.

Natürlich bietet das Buch noch viel mehr als Schulszenen und eine zarte Liebe: Dramatik, Trauer, witzige Unterhaltungen, Ali's wunderbare Selbstironie, Kämpfe, eklige Zombies, sehr viele Gefühle, Visionen, Herzschmerz, Bisse, Wunden und noch viel viel mehr. Der einzige klitzekleine Störfaktor war für mich das Thema Glaube - für mich hätte das hier nicht sein müssen. Aber ich kann darüber hinwegsehen. Ich hatte zwar etwas anderes erwartet, wurde aber wahnsinnig gut unterhalten und das Buch hat mich vollkommen überzeugen können.

Setting
Der erste Abschnitt spielt im Zuhause von Alice, der Rest dann bei ihren Grosseltern und in der Umgebung. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wo die Story orthografisch angesiedelt ist, ich hatte aber vor meinem inneren Auge immer eine Kleinstadt in den USA - Jeeps, Supermärkte, High Schools, abgelegene Farmen - all das habe ich im Buch entdeckt und das hat in mir dieses Bild heraufbeschworen.

Mal abgesehen vom Setting, das irgendwie nebensächlich war, bin ich absolut begeistert vom Worldbuilding. Die Idee der Zombies in diesem Buch habe ich sonst noch nirgends entdeckt. Gut, ich stürze mich sonst nicht unbedingt auf Zombies, aber dennoch... Hier sind Zombies keine schlurfenden (na gut, doch, sie schlurfen schon ein wenig) verwesenden Körper, sondern infizierte Seelen, Geister. Nur wenige Menschen können sie sehen und sie bekämpfen, aber sie sind da. Immer. Und sie wollen das Schöne und Glückliche, was die Lebenden haben. Wer einmal infiziert ist, hat eindeutig ein Problem. Denn ein Zurück gibt es nur ganz kurz.

Charaktere
Alice "Ali" Bell ist die Hauptprotagonistin und trotz ihren 16 Jahren ziemlich angenehm. Ich fand sie auf Anhieb sympathisch, sie ist sarkastisch und mutig und stark und gleichzeitig total verängstigt und unsicher und in einem Schneckenhaus. Sie ist eine tolle Protagonistin, die über sich hinauswächst, ohne dass sie sich selbst verändert.

Cole ist der Badboy der Geschichte, ein Prügelknabe und Schulschwänzer. Und absolut faszinierend. Je mehr man über ihn erfährt, desto sympathischer und gleichzeitig geheimnisvoller wird er. Und desto mehr verliert man sein Herz an ihn.

Das Buch hat eine Menge toller Charaktere zu bieten, die ich allesamt sehr gelungen fand. Vor allem Kat, Ali's neue beste Freundin, fand ich toll. Sie ist ein Wirbelwind, aber einer der guten Sorte - und auch sie hat eine dunkle Seite, ein grosses Geheimnis. Ansonsten bin ich Ali's Grosseltern Pops und Nana ziemlich verfallen - vor allem ihren Verhören, wenn Ali einen Jungen mit nach Hause brachte. Zum Schreien komisch!

Fazit
Anders als erwartet, aber das Buch hat mich komplett überzeugt und wahnsinnig gut unterhalten! Dramatik, Humor, Zombies, Schmetterlinge im Bauch, Kämpfe, Familie, Trauer, Freundschaft - hier findet sich so unglaublich viel, dass man das schwer in einer Rezi erfassen kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.12.2017

Ein absolutes Wohlfühlbuch! Mike <3

Rock my Dreams
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Inhalt
Hailey Harper hat es nicht leicht im Leben; ihre Eltern sind fast pleite, sie selber kann sich nur Second-Hand-Klamotten leisten und ihr Studium wird von ihrem Onkel finanziert. Alles nicht so schlimm ...

Inhalt
Hailey Harper hat es nicht leicht im Leben; ihre Eltern sind fast pleite, sie selber kann sich nur Second-Hand-Klamotten leisten und ihr Studium wird von ihrem Onkel finanziert. Alles nicht so schlimm für sie, wäre da nicht die Tatsache, dass sie dafür mit ihrer Cousine Danica zusammenleben muss. Während diese mit allen Mitteln versucht, ihren Ex-Freund zurück zu gewinnen, möchte Hailey nur gute Noten schreiben um möglichst schnell aus der finanziellen Abhängigkeit zu entkommen. Doch sie hat nicht mit Mike gerechnet, dem unglaublich süssen Drummer von The Last Ones to Know, für den sie sich mehr interessiert, als sie sich eingestehen will - und der ausgerechnet der Ex von Danica ist...

Meine Meinung
Der letzte Teil der Reihe um die Rockstars von The Last Ones to Know kommt mit dem gewohnt lockeren Schreibstil daher. Wie immer schafft es die Autorin aber, den Stil ihrer Protagonistin anzupassen, und so ist er in diesem vierten Band etwas verzweifelter, als bisher, aber dennoch wirklich überzeugend.

Hailey träumt von Klein auf davon, Tierärztin zu werden. Ihre Eltern besitzen eine Farm, aber für mehr reicht das Geld nicht, und so bezahlt ihr reicher Onkel ihr das Studium. Dazu gehört aber der Deal, dass Hailey mit ihrer Cousine Danica zusammenlebt und ihr möglichst ein wenig bei deren Studium hilft. Doch Danica ist eigentlich nur darauf aus, Mike zurück zu gewinnen - ihren Ex-Freund und Drummer der äusserst erfolgreichen Rockband The Last Ones to Know. Dass ausgerechnet dieser Mike so wahnsinnig süss ist und Hailey's Herz höher schlagen lässt, macht alles sehr viel komplizierter...

Ich mochte Mike vom ersten Band an. Er ist kein Frauenheld, sondern ein Romantiker, und ein kleiner Nerd noch dazu - zumindest was Videospiele angeht. Natürlich habe ich mich am meisten auf seine Geschichte gefreut und ich wurde nicht enttäuscht! Mike ist einfach ein Traum. Hailey als weibliche Protagonistin hat mir auch sehr gut gefallen - sie ist tierlieb, Vegetarierin, läuft in Second-Hand-Klamotten rum und es ist ihr egal, was die anderen denken. Natürlich bis auf das, was Danica denkt, denn von deren Launen hängt Haileys Zukunft ab. Und Danica ist ein echtes Biest! Ich habe sie über die Seiten mehr und mehr verabscheut und gleichzeitig fand ich sie toll, denn sie gibt eine - auf verquere Art und Weise - wunderbare Zweitbesetzung ab.

Ich könnte jetzt stundenlang über Mike schwärmen, wie toll er ist, wie romantisch, wie zuckersüss, wie gut gebaut, wie unglaublich er ist. Aber das müsst ihr wirklich selber erleben. Für mich war das Buch gut für die Seele, auch wenn ich phasenweise so mit Hailey gelitten oder Danica verabscheut habe - es war eines dieser Bücher, die einem einfach gut tun.

Auch hier hat mir das Setting wieder besser gefallen, als im ersten und zweiten Teil. Man erfährt viel über Hailey, deren Familie, und auch den kleinen Bruder. Die Familie steht eng zusammen, denn sie mussten einiges zusammen erleben. Hailey ist keine dieser Glamour Girls, was man auch daran merkt, dass sie viel Zeit mit Freiwilligenarbeit im Tierheim verbringt. Auch diese Szenen haben mir sehr gepasst und ich hatte die eine oder andere Träne in den Augen.

Auch der Einblick in den Aufstieg der Band hat mir gefallen: Das Reisen auf Welttournee, der Blick hinter die Kulissen, vor allem auch das Erstellen eines Musikvideos - das zu entdecken hat mir viel Freude gemacht.

Fazit
Mike ist der Traumtyp schlechthin, Hailey eine der sympathischsten Protagonistinnen überhaupt. Ihre gemeinsame Geschichte ist unglaublich romantisch, gefühlsintensiv, echt und einfach wunderbar. Auch die Antagonistin kann auf voller Länge überzeugen - und trotz ihr ist das Buch ein Feel-Good-Buch, Futter für die Seele, sorgt für Herzklopfen und viele Aaaach wie süss-Gedanken.

#Lieblingsbuch