Brisant, aktuell und hochspannend!
Finsteres KliffWer die ersten beiden Krimis von Sabine Weiß gelesen hat, weiß, dass sie nicht einfach nur hochspannende Kriminalstories schreibt, sondern auch immer ein gesellschaftspolitisch brisantes Thema aufgreift. ...
Wer die ersten beiden Krimis von Sabine Weiß gelesen hat, weiß, dass sie nicht einfach nur hochspannende Kriminalstories schreibt, sondern auch immer ein gesellschaftspolitisch brisantes Thema aufgreift. Das ist in „Finsteres Kliff“ nicht anders. Diesmal geht es um die Manipulation von Zytostatika, hochbrisant und hochaktuell. Doch dieses Thema schleicht sich erst in der zweiten Hälfte in die Geschichte.
Zunächst geht es um den Wikingerkult, inspiriert durch den Fund eines Wikingerschatzes auf Sylt 2017, wie im Nachwort berichtet wird. Erneut besticht die Autorin durch ihre präzise und umfassende Recherche und das geschickte Einflechten der Informationen in die Handlung.
Wie immer ist die Hauptperson die junge Kommissarin Liv, die mit ihrer Großmutter und ihrer Tochter auf dem Festland lebt und auf ihre Heimatinsel Sylt kommt, um den Fall zu lösen und dabei auch wieder mit ihrer destruktiven Familie zusammenstößt. Das gelungene Lokalkolorit der Insel Sylt und Nordfrieslands machen hier erneut sehr viel Spaß.
Hervorzuheben ist bei diesem dritten Krimi, dass die Ermittlungen deutlich klarer und strukturierter dargestellt werden als in den ersten beiden Fällen. Insofern ist das Buch um Längen besser und verständlicher. Besonders hilfreich sind die Zusammenfassungen, die es dem Leser ungeheuer erleichtern, den Fall zu verfolgen. Dass gilt insbesondere für die am Ende, wo der gesamte Fall nochmals erklärt wird und man die Gelegenheit hat, die Fragen, deren Beantwortung man vielleicht vorher überlesen hat, dargestellt bekommt, bevor...ja, bevor es noch einmal eine ganz neue, reizvolle Wende um 180 Grad gibt und der Fall doch noch nicht gelöst ist. Toll!