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Veröffentlicht am 08.07.2018

Tom Hanks' Liebeserklärung an die Schreibmaschine

Schräge Typen
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Schräge Typen ist eine Hommage an Jim Lovell und seine Raumfahrt-Kollegen, an den Soldaten James Ryan und in einigen Passagen auch an Forrest Gump. In den siebzehn Kurzgeschichten erweckt Tom Hanks seine ...

Schräge Typen ist eine Hommage an Jim Lovell und seine Raumfahrt-Kollegen, an den Soldaten James Ryan und in einigen Passagen auch an Forrest Gump. In den siebzehn Kurzgeschichten erweckt Tom Hanks seine beliebtesten Filmrollen noch einmal zum Leben und lässt seine eigenen Ideen und Leidenschaften in die Texte einfließen. Als Leser hält man somit ein fiktionales Werk in den Händen, hat aber auch gleichzeitig das Gefühl, dem berühmten Schauspieler auf persönlicher Ebenen näherzukommen.

In den verschiedenen Kurzgeschichten geht es um vor allem eins: Schreibmaschinen. Tom Hanks selbst ist ein leidenschaftlicher Sammler und lässt das ein oder andere Gerät geschickt in seine Texte einfließen. Schon auf der ersten Seite ist eine Schreibmaschine zu sehen und auch zwischen den Geschichten tauchen immer wieder Bilder auf. Doch wirklich faszinierend fand ich die Tatsache, dass in jedem Kapitel ein anderes Modell vorgestellt wird und der Schauspieler so die Möglichkeit bekommt, zu zeigen, wie vertraut er mit seinem Fachgebiet ist.

Über den Inhalt der Geschichten möchte ich nicht zu viel verraten, doch wie ich es oben schon angedeutet habe: Tom Hanks lässt in Schräge Typen seine Filmrollen noch einmal in neuem Glanz erscheinen. Egal ob es um Apollo-Astronauten oder pensionierte Army-Veteranen geht, der Oscar-Preisträger lässt seine Karriere immer ein bisschen durchschimmern. In seinen, wie ich sie gern nenne, „bodenständigen“ Kurzgeschichten geht es um Liebe, Neuanfänge und Träume, doch obwohl sie reine Fiktion sind, erzählt sie Tom Hanks unglaublich realistisch: nicht immer gibt es ein Happy End, manchmal wird aus einem Hobby kein Traumberuf – doch das ist okay. Das wahre Leben verläuft leider nicht immer so glamourös wie in Hollywood und genau darum geht es auch in Schräge Typen. Tom Hanks entwickelte Charaktere, die in seinen Geschichten mehrmals vorkommen; er baut eine Vertrautheit zwischen dem Leser und seinen fiktionalen Figuren auf und schafft es somit, dass man sich mit seinen Texten sehr gut identifizieren kann.

Die Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence hat mir unglaublich gut gefallen. Im Internet stolpert man oft über die Behauptung, dass Tom Hanks‘ Stimme in seine Texte einfließt, dass wenn man seine Geschichten liest auch gleichzeitig hören kann, wie er sie einem vorliest und ich finde, es ist dem Übersetzer gelungen, dies auch ins Deutsche zu übertragen. Da ich viele Interviews mit dem Schauspieler gesehen habe, bin ich mit seiner Erzählweise recht vertraut und war erstaunt wie oft der Klang seiner Stimme in meinem Kopf nachhallte. Vor allem seinen Sinn für Humor hat er in Schräge Typen beibehalten.

Hier und da gab es Kleinigkeiten, die ich persönlich bei der Übersetzung anders gemacht hätte: Anstatt das deutsche „Oh ja“ zu verwenden, ließ Werner Löcher-Lawrence das englische „Oh yeah“ stehen, was meiner Meinung nach nicht wirklich zu unserem Ausdruck passt. Auf der anderen Seite verwendet es Tom Hanks sehr oft im Mündlichen und man könnte daher argumentieren, dass der Übersetzer es bewusst hat stehen lassen: um Tom Hanks‘ Persönlichkeit zu erhalten.

Alles in allem lässt sich Schräge Typen unglaublich gut lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Man stolpert nicht über verschachtelte Satzkonstruktionen und der ein oder andere eingeschobene Witz lässt das Buch lebhaft erscheinen. Einmal mit dem Lesen angefangen, konnte ich es nur schwer aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Ein lehrreicher Spaziergang durch New York

Open City
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Open City ist der erste Roman, bei dem es mir schwer fällt, eine Rezension zu schreiben. In einem Uni-Seminar über Weltliteratur war Teju Coles Buch Teil einer Diskussion, aber ich denke nicht, dass ich ...

Open City ist der erste Roman, bei dem es mir schwer fällt, eine Rezension zu schreiben. In einem Uni-Seminar über Weltliteratur war Teju Coles Buch Teil einer Diskussion, aber ich denke nicht, dass ich es auch aus persönlichem Interesse gelesen hätte. Open City hat mich überrascht, zum Nachdenken gebracht und meine Offenheit gegenüber anderen literarischen Werken erweitert.

Als Psychiater muss man sich oft die verrücktesten Geschichten anhören. Man muss sich in Geduld üben, Menschen Rat geben und vor allem dürfen ihre Erlebnisse einen nie nach Hause begleiten. Um einen Ausgleich zu seiner Arbeit zu schaffen, geht Julius spazieren. Während er durch die Straßen New Yorks zieht, befreit er seinen Kopf von lästigen Gedanken und findet Zeit zum Durchatmen. Als Julius aber eines Abends seinem Nachbar begegnet und vom Tod dessen Frau vor mehreren Monaten erfährt, ist er schockiert, denn ihm wird bewusst, wie ignorant Menschen heutzutage leben: Weder die Abwesenheit seiner Nachbarin noch die Stimmungsveränderung ihres Mannes hat der junge Psychiater mitbekommen. Somit durchstreift er die Straßen nicht mehr nur, um seelischen Ballast abzuwerfen, Julius beginnt außerdem, ein offenes Ohr für seine Mitmenschen zu haben.

Teju Cole schrieb den Roman aus der Ich-Perspektive und lässt Elemente des inneren Monologs in seine Erzählweise einfließen. Daher stolpert man oft über abrupte Gedankensprünge des Protagonisten und auch einen roten Faden erkennt man nur schwierig: Das Buch zeichnet sich nicht durch eine zusammenhängende Handlung aus, sondern ist eher eine Sammlung von Julius‘ Erfahrungen. Auf seinen Reisen, die ihn von New York bis nach Brüssel bringen, begegnet er Rassismus, er denkt über eine verlorene Liebe nach, schließt neue Freundschaften und hinterfragt die Herkunft seiner Familie. Der Schreibstil gefiel mir unglaublich gut. Ich bin ein großer Fan von Romanhelden, die ihre Geschichten in der ersten Person erzählen und Teju Cole wählte seine Worte dabei so, dass sich sein Buch unglaublich schnell lesen lässt. Man hält sich nicht lange an ungewöhnlichen Textkonstruktionen auf oder verliert sich in langen, verschachtelten Sätzen. Man kann den Gedanken von Julius so leicht folgen, als erzählte er uns die Geschichte persönlich.

Ich sagte schon am Anfang, dass ich Open City wahrscheinlich nie aus persönlichem Interesse gelesen hätte, aber ich bin froh, dass ich es doch getan habe. Der Roman ist belehrend, aufschlussreich und sehr gut recherchiert. Das Allgemeinwissen des Protagonisten hat mich regelrecht umgehauen und ich denke, jeder sollte sich einmal von Julius‘ Wesen verzaubern lassen.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Der afrikanischen Kultur ganz nah

Alles zerfällt
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Chinua Achebes Alles zerfällt habe ich im Rahmen eines Seminars an der Uni gelesen. Ich bin ohne genaue Vorstellungen an den Roman herangegangen, da ich absolut keine Ahnung hatte, was mich erwarten würde. ...

Chinua Achebes Alles zerfällt habe ich im Rahmen eines Seminars an der Uni gelesen. Ich bin ohne genaue Vorstellungen an den Roman herangegangen, da ich absolut keine Ahnung hatte, was mich erwarten würde. Letztendlich muss ich sagen, dass mich das Buch wirklich überrascht hat. Alles zerfällt gehört zur „Weltliteratur“, denn die Beschreibung des Kolonialismus, der Anpassung, aber auch des Widerstandes bietet vielen Ländern einen literarischen Mehrwert. Dank Chinua Achebes Roman können wirtschaftliche und politische Konflikte in der afrikanischen Kultur literarisch aufgearbeitet und einem breiten Publikum zur Verfügung gestellt werden.

Okonkwos Vater, Unoka, war zu seiner Zeit kein angesehener Mann: als Musiker und hoch verschuldet hatte er die Lacher der Dorfbewohner auf seiner Seite. Da er auch seinem Sohn nichts vererben konnte, wird Okonkwo oft auf das Versagen seines Vaters angesprochen und verspricht sich, niemals so zu werden wie er. Seit seiner Kindheit versucht der Protagonist, Anzeichen von Schwäche zu unterdrücken und arbeitet hart daran, sich den Respekt zu verdienen, den Unoka nie erhalten hat. Okonkwo muss sich sein Leben selbst aufbauen; als junger Mann schuftet er sich fast zu Tode, doch sein Ehrgeiz zahlt sich aus: zu Beginn des Romans ist er ein angesehener Wrestler, Ehemann von drei Frauen und Vater von acht Kindern. Er hat all das erreicht, was sein Vater niemals geschafft hätte, aber sein Erfolg hinterlässt Spuren. Im Dorf ist Okonkwo für seine strenge, aggressive und temperamentvolle Art bekannt. Regelmäßig schlägt er seine Ehegattinnen und Kinder, denn er will zum einen den Respekt seiner Familie gewinnen, zum anderen möchte er, dass vor allem sein ältester Sohn Nwoye nicht so aufwachsen muss wie er.

Als der junge Ikemefuna als Ausgleich für ein Mordopfer nach Umuoafia gelangt, nimmt Okonkwo ihn in seinem Haushalt auf und erfreut sich daran, dass sich der Junge mit seinem Sohn Nwoye anfreundet. Der älteste Sohn des Wrestlers gleicht in seiner Art seinem Großvater, der allen als Versager bekannt ist, doch durch Ikemefuna wird Nwoye selbstbewusster. Schon bald aber droht Okonkwos erfolgreiches Leben zu scheitern, denn das Orakel bestimmt, dass Ikemefuna sterben muss. Obwohl dem Protagonisten geraten wird, sich aus dieser Angelegenheit herauszuhalten, übt er sogar den tödlichen Schlag aus, denn sein Volk sollte niemals annehmen, dass er schwach sei.
Von diesem Zeitpunkt an scheint ein Unheil nach dem nächsten Okonkwos Familie zu überfallen. Bei einer Beerdigung löst sich aus Versehen ein Schuss aus seiner Waffe, der einen Jungen tödlich verletzt. Mit dem Mord an einem Stammesmitglied verstößt er gegen eine der höchsten Regeln seines Klans und wird somit für sieben Jahre aus seiner Heimat verwiesen. Noch dazu dringen nach Okonkwos Abwesenheit weiße Männer in das Land ein, zerstören ganze Dörfer und zwingen den Bewohnern einen fremden Glauben auf …

In seinem Roman Alles zerfällt berichtet Chinua Achebe von einem Leben, das größtenteils von Superstition beherrscht wird. Er erzählt von Macht, Anpassung, Kolonialismus und Gott in seinen unterschiedlichsten Formen. In den ersten Kapiteln hat Okonkwo mich ziemlich eingeschüchtert, aber zugleich war ich auch von seiner Kultur begeistert. Chinua Achebe beschreibt den Lebensstil in einem afrikanischen Dorf des 18. Jahrhunderts unglaublich realistisch und es macht Spaß, mit jeder Seite mehr über die Bewohner und ihren Glauben zu erfahren.
Das Thema der Kolonialisierung ist eigentlich Teil der Haupthandlung, doch entfaltet sich die Story hier erst weit am Schluss. Es war erschreckend zu bemerken, wie verheerend es sein kann, wenn zwei unterschiedliche Kulturen und Religionen aufeinander treffen. Die Anpassung, aber auch der Widerstand der Afrikaner wird fließend in den Verlauf des Romans eingebaut, sodass man ihre Entscheidungen und Verzweiflung über die Veränderungen nachvollziehen kann.

Mit verschiedenen Ereignissen gestaltet Chinua Achebe das Leben des afrikanischen Klans interessant und spannend. Okonkwos Leben, seine Eigenheiten und die Bräuche seines Dorfes sind im 21. Jahrhundert unvorstellbar und ich denke genau deswegen fand ich den Roman so gut – die Kultur sowie die Besetzung und die damit einhergenden wirtschaftlichen Veränderungen eines afrikanischen Stammes von vor dreihundert Jahren kann man noch heute erleben, man muss nur das Buch Alles zerfällt aufschlagen.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt

Now and Forever - Weil ich dich liebe
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Now and Forever – Weil ich dich liebe von Geneva Lee hat mich vom ersten Kapitel an gefesselt. Mit ihrem Roman wirft die Autorin alle typischen Klischees über den Haufen und sorgt somit für eine erfrischende ...

Now and Forever – Weil ich dich liebe von Geneva Lee hat mich vom ersten Kapitel an gefesselt. Mit ihrem Roman wirft die Autorin alle typischen Klischees über den Haufen und sorgt somit für eine erfrischende Liebesgeschichte: Jillian ist selbstbewusst, nicht auf den Mund gefallen, eine mehr oder weniger engagierte Studentin und weiß genau, was sie will – und das ist nicht Liam. Dieser ist allerdings ein wahrer Märchenprinz-Verschnitt. Er ist gutaussehend, clever, romantisch und vielleicht ein bisschen aufdringlich, doch vor allem letzteres ist der Grund, warum ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Mir sind bisher noch nicht viele Protagonistinnen begegnet, die so kompliziert und doch gleichzeitg sympathisch rüberkommen wie Jillian. Wegen einer Erkrankung ist ihre Zukunft genau bestimmt: sie wird nicht mehr lange selbstständig leben können, Tag ein und Tag aus wird sie auf eine andere Person angewiesen sein, und das ist etwas, das Jillian um jeden Preis vermeiden will. Sie hat sich schwer vorgenommen, niemandem jemals diese Last aufzubinden und somit hält sie an ihrem Plan fest: Sie hat ihren Spaß, aber auch nicht mehr. Kerle entfernen sich nach nur ein paar Stunden aus ihrem Sichtfeld und erfahren nichts von ihrem Schicksal. Ein paar Jahre geht alles gut, doch plötzlich wacht Jillian eines Morgens zu dem Geruch von frischgebackenen Waffeln auf.
Als Liam sich nach der gemeinsamen Nacht nicht abschütteln lässt, ist Jillian genervt, denn so gut er auch aussehen mag, in ihr Leben passt er keinesfalls. Doch die engstirnige, distanzierte und sture Unbekannte hat es Liam angetan und somit kämpft er als Gentleman um ihr Herz. Langsam aber sicher kommen sich die beiden näher und es entwickelt sich eine unglaublich tiefe und innige Liebe. Ihre Krankheit behält Jillian allerdings für sich, denn Liam wird so oder so nicht lange Teil ihres Lebens sein können. Und dann kommt doch alles ganz anders …

Mit Now and Forever – Weil ich dich liebe hat die Autorin einen unglaublich spannenden und gefühlvollen Liebesroman geschrieben, den ich innerhalb weniger Tage verschlungen habe. Mit jeder verflogenen Seite hat sich Jillian von Liams Charme einhüllen lassen und auch ich konnte ihm irgendwann nicht mehr widerstehen. An einigen Stellen erinnerte mich das Paar an Ana und Christian, an wiederum anderen glichen sie Bella und Edward und doch sind Jillian und Liam ganz anders. Die beiden Protagonisten streiten und vertragen sich, lieben einander und lernen den Wert des Lebens noch einmal ganz neu kennen.

Geneva Lees Buch spannt den Leser von Beginn an ein. Die vielen und teilweise auch langwierigen Liebesszenen zwischen Liam und Jillian werden durch eine gute Mischung aus Humor und Dramatik wieder wett gemacht. Ich habe an manchen Stellen laut losgelacht, an anderen habe ich mit Jillian gelitten – alles in allem ist es ein für mich rundum gelungener Roman. Es geht um Liebe, Zusammenhalt, Krankheit, aber auch um Erfolg, Freundschaft und die Wichtigkeit von zwischenmenschlicher Kommunikation.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Eine selbstlose Freundschaft

Bailey - Ein Freund fürs Leben
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Die ersten paar Kapitel waren nicht unbedingt dazu da, den Leser an das Buch zu binden. Ereignisse wiederholen sich und es wird immer wieder der gleiche Trott beschrieben. Das liegt allerdings daran, dass ...

Die ersten paar Kapitel waren nicht unbedingt dazu da, den Leser an das Buch zu binden. Ereignisse wiederholen sich und es wird immer wieder der gleiche Trott beschrieben. Das liegt allerdings daran, dass auch das Leben eines Welpen recht eintönig ist. Würden auf den ersten zwanzig Seiten nur spektakuläre Dinge passieren, hätte ich vielleicht gesagt, es wäre mir zu realitätsfern. Dass das Buch einen von der ersten Seite an fesselt war allerdings nicht der Fall und nach einem Kinofilm, den ich so bewegend fand, ist das ein bisschen schade.

Da das Buch aus der Sicht eines Hundes geschrieben ist, der die Welt zum ersten Mal erkundet, ist sein Sprachvermögen auf den ersten Kapiteln sehr beschränkt. Ich fand es unglaublich süß zu lesen, wie selbstlos und liebevoll Bailey dargestellt wird, doch der recht einfach gehaltene Wortschatz hat den Spannungsbogen für mich etwas nach unten gezogen.
Das besondere an Bailey ist, dass er mehrmals wiedergeboren wird. Als Straßenhund hat er nur ein recht kurzes Leben, doch als er dann als Golden Retriever Männchen erwacht, trifft er schon bald auf den achtjährigen Ethan und erkennt seine Bestimmung: er muss auf den kleinen Jungen aufpassen. Bailey und Ethan werden schnell beste Freunde, Bailey lernt, dass es nicht nur gute Menschen gibt und rettet Ethan sogar das Leben. Doch auch Golden Retriever sind nicht unsterblich und so muss Bailey nach seiner gemeinsamen Zeit mit seinem besten Freund Abschied nehmen.

Als Polizeihund Ellie bekommt Bailey zum ersten Mal eine Aufgabe: er kann Menschen helfen. Er lebt ein spannendes und abenteuerliches Leben, doch Ethan kann er nie vergessen. Er fragt sich oft, wo er wohl sein mag und ob er ihn noch einmal wiedersieht. Jahrelang muss Bailey jedoch ohne seinen besten Freund auskommen. Er lernt neue Menschen kennen, rettet Leben und wird schließlich als Bernhardiner-Mischling von einem lieblosen Paar ausgesetzt. Bailey ist auf sich allein gestellt, verbringt viele Nächte allein im Park, bis ihn seine Spürnase zurück zu Ethan bringt. Dieser ist inzwischen ein alter Mann, der keinen Hund mehr bei sich aufnehmen mag, doch Bailey weiß, dass seine Zeit mit Ethan noch nicht abgelaufen ist.

Als großer Hundeliebhaber muss ich sagen, dass mir das Buch, nach ein paar Anlaufschwierigkeiten, doch sehr gefallen hat. Bailey ist eine unglaublich treue Seele. W. Bruce Cameron hat es geschafft, das liebevolle Wesen seines Helden wahrheitsgetreu aufs Papier zu bringen. Bailey – Ein Freund fürs Leben ist ein Buch mit viel Herz und wenig Spannung.