Sympathisch dank Rückblenden
Zur Hölle mit BridgetInhalt
Wie ihr Vater ist auch Bridget berühmt - wenn auch nur an ihrer Schule. Sie nutzt ihre Macht und bekommt immer, was sie will. Sie ärgert ihre Lehrer, mobbt ihre Mitschüler und behandelt ihre Stiefmutter ...
Inhalt
Wie ihr Vater ist auch Bridget berühmt - wenn auch nur an ihrer Schule. Sie nutzt ihre Macht und bekommt immer, was sie will. Sie ärgert ihre Lehrer, mobbt ihre Mitschüler und behandelt ihre Stiefmutter schlecht.
Doch dann taucht Anna Judge auf - und ist auf Anhieb beliebt. Bridget fühlt sich durch sie bedroht, denn plötzlich scheint keiner mehr auf sie zu hören.
Völlig irritiert baut Bridget einen Unfall - und stirbt dabei nicht, sondern trifft auf Anna, die ihr zeigt, was sie alles angestellt hat ...
Fazit
Das Cover finde ich zwar irgendwie witzig, und es sieht sehr nach Jugendbuch aus, aber es passt nicht wirklich zum Inhalt. Bridget wirkt zwar kompliziert, weil sie sich so ekelhaft verhält, aber wenn man die Hintergründe und ihre Vergangenheit kennt, dann merkt man, dass sie eigentlich ein relativ normales Mädchen ist. Das Buch ist voller Rückblenden, vor allem die letzte Hälfte, aber das hat eigentlich nicht gestört, weil es Bridgets Verhalten erklärt hat, so konnte man sie viel besser verstehen, warum sie jeden so herablassend und arrogant behandelt. Sie hat in ihrer Kindheit viel erlebt, und das so verarbeitet und interpretiert, dass sie die Mächtigste sein muss, um kein Leid zu erfahren. Das konnte ich wirklich gut nachvollziehen, und es wirkte somit authentisch. Die dezente Liebesgeschichte zwischen ihr und Liam fand ich ganz nett, denn sie wird nicht unnötig oft erwähnt, ist nicht oberflächlich und passt auch sonst zum Buch. Liam ist wirklich wichtig für Bridget, weil sie bei ihm sie selbst sein kann. Seltsamerweise war mir Bridgets Freundin Jillian, die ständig hinter Klatsch und Tratsch her ist, unsympathischer als die mächtige Bridget, die auch wirklich Sachen anstellt. Denn bei ihr ist es dann nicht so, dass man ihre Entschuldigungen für ihre Taten kannte, also war ihr neugieriger Charakter wirklich nervig. Die Handlung gefiel mir ganz gut, auch wenn die Idee stark an Charles Dickens‘ Weihnachtsgeschichte erinnert. Eine arrogante Person, die vor Augen geführt bekommt, was für ein schlechter Mensch er ist? Ja, da sind schon starke Ähnlichkeiten ;) Der Schreibstil war auch sehr angenehm, die Autorin hat es geschafft, die komplizierte Bridget dem Leser – oder zumindest mir – sympathisch zu machen, indem sie einem tiefe Einblicke in deren Gefühlswelt und schwierige Kindheit gewährt. Ich hatte teilweise richtig Mitleid mit Bridget und konnte manchmal sogar ihre eigentlich unerklärlichen Handlungen nachvollziehen.
Bewertung
Also, ich fand es gar nicht mal so schlecht. Es bestand zwar zu großen Teilen aus Rückblenden, aber diese haben stark dazu beigetragen, Bridget zu verstehen, waren also eher positiv als negativ und die Autorin hat es geschafft, die komplizierte Bridget sympathisch erscheinen zu lassen.