Zu wenig Namibia
„Namibia Über das weite Land“ passte so gut zu meinen Plänen, dass ich das Buch einfach lesen musste. Schließlich habe ich mir einen meiner Lebensträume erfüllt und fliege im September dieses Jahres nach ...
„Namibia Über das weite Land“ passte so gut zu meinen Plänen, dass ich das Buch einfach lesen musste. Schließlich habe ich mir einen meiner Lebensträume erfüllt und fliege im September dieses Jahres nach Namibia!
Ich hatte also sehr hohe Erwartungen an das Buch, das versprach so viel mehr zu sein als nur ein gewöhnlicher Reisebericht.
Und so viel sei vorweggenommen, anders ist das Buch auf jeden Fall. Meine Erwartungen hingegen wurden leider überhaupt nicht erfüllt.
Die Autorin selber schildert dem Leser ihre eigenen Eindrücke und Empfindungen aus Namibia, wo sie mit ihrem Mann für etliche Jahre lebt. Sie verknüpft Informationen über Namibia mit Kapitel über das Distanzreiten, dem Sport, den sie selber in Namibia tatkräftig ausgeführt hat.
Mir war zwar bewusst, dass das Distanzreiten seinen Platz in diesem Buch finden wird, kündigt doch der Klappentext eben dies an. Als ehemalige Reiterin und absolutes Pferdemädchen in jüngeren Jahren war ich doch auch schon sehr gespannt auf die Berichte der Distanzritte, da ich noch nie Berichte in der Art gelesen habe beziehungsweise viel über diesen Sport vorher wusste.
Leider muss sich jedoch sagen, dass genau diese Kapitel mir irgendwann nicht mehr gefielen. Statt eines Berichtes über Namibia mit gelegentlichen Einschüben über Distanzritte – also eben so, wie Klappentext, Cover und Titel es mir versprachen – verhielt es sich genau andersherum. Lange Kapitel über Distanzritte wurden von wirklich kleinen Einschüben des täglichen Lebens in Namibia unterbrochen.
So wurden meine Erwartungen an das Buch leider sehr enttäuscht, versprach ich mir doch einfach mehr Schilderungen über Namibia. Schade.
Die Distanzritte sind ohne Frage auch spannend und interessant, doch wollte ich kein Buch über das Distanzreiten lesen, sondern eben eines über Namibia.
Leider kamen zu meinen unerfüllten Erwartungen noch mehr Punkte hinzu, die mir nicht gefielen.
Das Buch ist in abgewandelter Form von Tagebucheinträgen verfasst. Vielleicht sollte so das Bild geschaffen werden, dass es sich um ganz persönliche Eindrücke handelt. Den Gedanken finde ich tatsächlich gut, nur leider haperte es an der Umsetzung.
Die einzelnen „Einträge“ enden oftmals vollkommen abrupt, schon geht es danach mit dem nächsten Thema weiter. Es war mir nicht möglich, das Buch in einem angenehmen Lesefluss zu lesen, sondern musste wirklich aufpassen, dass ich am Ball bleibe.
Außerdem gab es viel zu viele Gedankensprünge innerhalb der Kapitel, dass es für mich als Leser, also als vollkommen Außenstehender, oft schwer war, dem Geschriebenen vernünftig zu folgen.
Was mir jedoch sehr gut gefiel, war der Glossar am Ende, zu dem ich immer wieder gerne blätterte.
Ich denke jedoch, dass ich ein Buch der Autorin einzig über das Reiten gerne lesen würde. Denn ich meinen Augen (auch wenn ich natürlich ein absoluter Laie was Pferde angeht bin), so liegt hier ihre wahre Stärke und da sie schon so viel in der Welt herumgekommen ist, wäre ein Vergleich der unterschiedlichen Länder und Kulturen hinsichtlich Reitarten und dem Umgang mit Pferden, den unterschiedlichen Rasseportraits und einzigartigen Pferden wirklich interessant.
Ich vergebe 2.5 Sterne. Weniger Distanzritte und mehr Informationen über den Alltag in Namibia hätten mir sehr gut gefallen.