Wer bist du wirklich Julie Mond?
Kurzbeschreibung
Nach dem Tod ihrer Eltern kehrt Julie in ihre Heimatstadt Cheryhill zurück.
Dort muss sie sich nicht nur mit ihren Erinnerungen an ihre traumatische Kindheit dank ihrer grausamen Eltern ...
Kurzbeschreibung
Nach dem Tod ihrer Eltern kehrt Julie in ihre Heimatstadt Cheryhill zurück.
Dort muss sie sich nicht nur mit ihren Erinnerungen an ihre traumatische Kindheit dank ihrer grausamen Eltern auseinandersetzen, sondern auch mit Zombies!
Eigentlich ist das Grund genug die Stadt schnellsten zu verlassen, doch sie erhält die Nachricht dass Ihr Bruder noch am Leben ist.
Julie begibt sich auf die Suche nach ihm und muss erkennen, dass sich nicht nur Cheryhill verändert.
Eindruck
Als ich diese Geschichte zu lesen begonnen habe, wusste ich zunächst nicht, was mich wirklich erwartet.
Ein blutiges Gesplatter mit Leichenteilen, ein apokalyptischer Überlebenskampf oder etwa eine Geschichte, die tatsächlich trotz Untoter eine gewisse Tiefe mit sich bringt?
Kaum zu glauben, aber tatsächlich traf Letzteres ein.
Die Hauptfigur dieser Handlung ist Julie Mond, die ihre Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt.
Obwohl sich das erste Drittel dieser Story eher um ihre grausame Kindheit dreht, kann ich eine gewisse Spannung und beklemmende Atmosphäre nicht absprechen.
Bedrückend beschreibt zumindest die anfängliche Stimmung besser, denn Julie ist kein leichter Charakter, sie eckt gerne an und kann nicht anders als Menschen immer wieder vor den Kopf zu stoßen.
Bedenkt man aber die grauenvollen Erinnerungen ihrer Kindheit, die immer wieder rückblickend erzählt werden, scheint ihre Art nachvollziehbar.
Das macht es anfangs nicht leicht sie zu mögen, doch genau da liegt meiner Meinung nach die Stärke dieser Handlung.
Nach und nach erfährt man mehr über sie und lernt sie zu mögen und zu respektieren.
Sie muss als Einzelkämpferin Rücksicht auf andere nehmen und dieser Weg ist nicht nur äußerst kompliziert, sondern auch sehr schmerzvoll.
Zombies, die tatsächlich immer wieder mal vorkommen und deren Beschreibung zwar etwas blutig aber nie zu detailliert war, sind hier also eher zweit- nein drittrangig.
Vielmehr geht es einzig und allein um die Protagonistin und ihren Dämonen.
Damit kam ich gut zurecht aber ich hätte mir tatsächlich noch etwas mehr Hintergrund gewünscht, wie es zu dieser Zombieinvasion kam.
Vielleicht hält sich die Autorin aber bewusst für die Fortsetzung zurück, wer weiß?
Es sind also eher die Charaktere und deren Schicksale, die diese Geschichte bestimmen.
Ich fand es unglaublich interessant, hinter die Fassaden einzelner Personen zu schauen und sie mit jeder weiteren Seite besser kennenzulernen.
Obwohl der Schreibstil ziemlich schnörkellos gehalten ist und öfter mal Flüche und Kraftausdrücke vorkommen, ging eine gewisse Sogwirkung von ihm aus.
Zwischenzeit stellte sich sogar eine Situationskomik ein, die mir dank der rabiaten Hauptfigur auch mal das Schmunzeln entlockte.
So entwickelte sich, warum auch immer, diese Geschichte zu einem Pageturner, dessen Ende ich ebenfalls gut gelungen fand.
Fazit
„Home sweet Julie“ ist ein Roman mit Zombies, der mich absolut überraschen konnte!
Ich kann es nicht genau benennen, aber entgegen aller Erwartung, fand ich eine gewisse Tiefe vor, die für mich diese Geschichte zu einer besonderen gemacht hat.
Immer wieder dachte ich: Wer bist Du wirklich Julie Mond?
Obwohl die Geschichte an sich abgeschlossen ist werde ich auch die Fortsetzung „Julies Monster“ schnellstmöglichst lesen.