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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2018

Ein wunderschöner Roman!

Wie die Sonne in der Nacht
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Die Bücher von Antje Babendererde lese ich immer wahnsinnig gerne. Daher habe ich mich auf ihr neues Werk auch schon richtig gefreut. Endlich hat die Autorin einen neuen Indianderroman geschrieben. Ihre ...

Die Bücher von Antje Babendererde lese ich immer wahnsinnig gerne. Daher habe ich mich auf ihr neues Werk auch schon richtig gefreut. Endlich hat die Autorin einen neuen Indianderroman geschrieben. Ihre Werke davor wie „Der Kuss des Raben“ oder „Isegrim“ haben mir zwar ebenfalls richtig gut gefallen, aber mit ihren Indiandergeschichten konnte mich die Autorin bisher immer am meisten begeistern. Dieses Mal entführt uns die Autorin nach New Mexico zu den Pueblo-Indianern.

Die siebzehnjährige Mara ist für ein Austauschjahr in New Mexico. Zum Ende ihres Aufenthaltes sollte eigentlich ihr Freund Nils aus Deutschland kommen, nur lässt dieser sie sitzen. Von ihrer besten Freundin muss Mara erfahren, dass Nils mittlerweile eine andere hat. Klasse. Und was nun? Mara beschließt kurzerhand, die Gegend alleine zu erkunden und ohne Begleitung das Abenteuer zu suchen. Dieses lässt dann auch nicht lange auf sich warten. Ihr Abenteuer heißt Kayemo, ein rätselhafter und attraktiver Junge, welchen sie verletzt am Straßenrand findet. Der Junge mit dem rabenschwarzen Haar hat sein Gedächtnis und seine Sprache verloren, nur an seinen Namen erinnert er sich noch. Gemeinsam mit Kayemo begibt sich Mara auf die Suche nach seiner Identität. Sie brechen zusammen in die Wildnis auf, entdecken geheime Orte der Pueblo-Indianer und kommen Kayemos Vergangenheit stückchenweise näher. Für Mara eröffnet sich eine völlig neue Welt, von der sie vollkommen fasziniert ist. Aber nicht nur von dieser, auch zu Kayemo fühlt sie sich immer mehr hingezogen.

Antje Babendererde ist mal wieder ein ganz wundervoller Roman gelungen, der mich von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen konnte und mir herrliche Lesestunden beschert hat. Wie schon in ihren Büchern davor, so wird auch hier nur zu deutlich, wie genau die Autorin recherchiert hat und wie sehr ihr Herz für die Indianer schlägt. Obwohl ich wirklich liebend gerne Indianderromane lese, hat es mich bisher noch nie zu den Pueno-Indianern nach New Mexico verschlagen. Ich habe hier daher beim Lesen jede Menge neues dazugelernt und war von Anfang an Feuer und Flamme, mehr über dieses geheimnisvolle Volk und dessen Kultur zu erfahren.

Bevor wir uns aber auf diese abenteuerliche Reise begeben, lernen wir Mara näher kennen. Zu Beginn des Buches befindet sich diese noch in Deutschland. Mir war Mara anfangs leider nicht so wirklich sympathisch. Mir hat es nicht gefallen, wie sie ihr Verhalten und ihr Leben radikal ändert, nachdem sie den Jungen Nils kennengelernt hat. Allerdings fand ich es gut, dass sie sich so intensiv für den Umweltschutz einsetzt. Komplett unsympathisch war mir Mara also nicht und im Verlaufe des Buches habe ich sie auch doch noch sehr lieb gewonnen. Ich konnte ihr Handeln zwar nicht immer nachvollziehen, was aber auch daran liegen kann, dass ich ein komplett anderer Mensch bin als sie. Mara ist ein sehr toughes und selbstbewusstes Mädchen, die keine Scheu davor hat zu rebellieren und die bereit ist für ihre Ziele und Träume zu kämpfen.

Dadurch, dass wir ihren Erzählpart aus der Ich-Perspektive erfahren, bekommen wir einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, was es mir dann auch ermöglicht hat, sie doch noch in mein Herz zu schließen.

Wir erfahren die Geschichte allerdings auch aus der Sicht von Kayemo in der dritten Perspektive. Erzählerwechsel mag ich ja immer unheimlich gerne in Büchern und hier finde ich sie besonders gut gelungen.
Mit Kayemo und Mara treffen nicht nur zwei völlig verschiedene Kulturen aufeinander, auch vom Charakter her sind die beiden wie Tag und Nacht. Kayemo ist sehr schüchtern und zurückhaltend, wohingegen Mara sehr selbstbewusst und aufbrausend ist. Doch wie heißt es so schön, Gegensätze ziehen sich an. Mara und Kayemo fühlen sich beide sehr zueinander hingezogen und die Liebesgeschichte, die sich dadurch entwickelt, hat mir teilweise richtig das Herz erwärmt und mich zum Schmunzeln gebracht. Ganz besonders Kayemo mit seinem unsicheren Verhalten. Es bleibt allerdings nicht nur beim Küsschen geben und Händchen halten, ich persönlich würde das Buch daher für Jugendliche ab 14 Jahren empfehlen. Aber da ist ja auch jeder anders, für manche 12-jährige mag das Buch bestimmt auch schon geeignet sein.

Die Mischung aus Abenteuerroman, Liebesgeschichte und Krimi ist Antje Babendererde in meinen Augen erstklassig gelungen. Letzteres kam für mich etwas überraschend, es hat in meinen Augen aber perfekt zur Handlung gepasst und diese nur noch spannender gemacht.

Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Schauplätze. Die Natur New Mexicos mit dem atemberaubenden Bergpanorama, die Salbeifelder, die in der sommerlichen Hitze ihren Duft verströmen oder auch die Adobe-Häuser, all dies beschreibt die Autorin wunderbar und sehr atmosphärisch, sodass ich mir von allem ein ganz genaues Bild machen konnte.

Ich bin hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen. Die gut 480 Seiten waren für meinen Geschmack viel zu schnell gelesen. Nun heißt es für mich also wieder warten auf das nächste Buch von Antje Babendererde. Egal ob es sich bei diesem wieder um einen Indianerroman oder um etwas komplett anderes handeln wird: Die Bücher von Antje Babendererde sind immer ein absolutes Muss für mich und bisher hat sich das Warten auch immer gelohnt.

Fazit: Spannend, atmosphärisch, abenteuerlich und romantisch. Mit ihrem neuen Jugendroman ist Antje Babendererde mal wieder ein ganz wundervolles Buch gelungen, voller Einblicke in die Welt der Pueblo Indianer und vieler überraschender und wunderschöner Momente. Auch die Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen sowie die tollen Beschreibungen der Natur. Hier hat sich das Warten wirklich gelohnt, für mich ist „Wie die Sonne in der Nacht“ ein absolutes Highlight und ich kann es wärmstens empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 25.04.2018

Einfühlsam, bewegend und absolut mitreißend!

Irgendwas von dir
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Von Gayle Forman hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. Ich habe bereits mit einigen ihrer Bücher geliebäugelt, habe sie dann aber doch erst einmal auf meiner Wunschliste gelassen. Bei „Irgendwas von ...

Von Gayle Forman hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. Ich habe bereits mit einigen ihrer Bücher geliebäugelt, habe sie dann aber doch erst einmal auf meiner Wunschliste gelassen. Bei „Irgendwas von dir“ jedoch konnten mich sowohl das hübsche Cover als auch der sehr vielversprechend klingende Klappentext auf Anhieb überzeugen. Auf dieses Buch war ich schon richtig gespannt und sobald es bei mir eintraf, habe ich ganz erwartungsvoll mit dem Lesen begonnen.

Cody und Meg sind die allerbesten Freundinnen. Sie gelten in ihrer Heimatstadt als die Unzertrennlichen und erzählen sich alles voneinander. Zumindest dachte Cody immer, dass sie alles von Meg wüsste und sie in und auswendig kennen würde. Doch dann wird Meg eines Tages Tod in einem Motelzimmer aufgefunden. Gestorben an Gift, welches sie eingenommen hat, um zu sterben. Cody ist geschockt. Wieso hat ihre beste Freundin sich umgebracht? Was hat sie dazu gebracht, so etwas Furchtbares zu tun? Und wieso hat sie, Cody, nichts geahnt? Als Megs Eltern Cody darum bitten, nach Tacoma an Megs College zu fahren, um dort deren Sachen zusammenzupacken und nach Hause zu schicken, merkt Cody, als sie dort angekommen ist, wie viel ihre beste Freundin ihr nicht erzählt hat. Cody wusste so gut wie nichts über Megs neues Studentenleben. Megs Mitbewohner oder Ben, der Gitarrist in einer Band ist und mit dem Meg etwas laufen hatte. Von alldem wusste Cody nichts. Was gab es wohl noch, was Meg ihr verschwiegen hat? Cody beginnt nachzuforschen. Warum hat ihre beste Freundin sich umgebracht? Auf Megs Computer stößt Cody auf eine verschlüsselte Datei, die sie erst nicht öffnen kann. Mit der Hilfe des Nerds Harry gelingt es ihr schließlich doch und Cody stößt auf Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hätte…

Dies war also mein erstes Buch von Gayle Forman und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein. Mich konnte „Irgendwas von dir“ von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen und mich das Buch im Rekordtempo verschlingen lassen.

Die Handlung beginnt ohne große Einleitung. Wir erfahren durch eine Email von Meg von deren Selbstmord. In dieser Mail, welche ein Abschiedsbrief ist, erklärt Meg, dass es nicht anders ging, sie ihren Schmerz nicht länger ertragen konnte und das niemand, nicht Cody und nicht ihre Eltern, Schuld an dem Ganzen tragen.

Wie man sich denken kann, ist der Selbstmord ihrer besten Freundin ein großer Schock für Cody. Bisher dachte sie, dass sie alles von Meg wüsste und dass diese ihr auch immer alles anvertraut hätte. Machen das beste Freundinnen nicht eigentlich? Nun aber musste Cody auf eine so furchtbare Weise feststellen, dass es da doch so einiges gab, was Meg ihr verschwiegen hat.

Wir erfahren alles aus der Sicht von Cody in der Ich-Perspektive. Mir war Cody auf Anhieb sympathisch. Sie hat eine etwas ruppige und sarkastische Art, welche mich aber nicht daran gehindert hat, sie zu mögen und mit ihr mitzufühlen. Ihre Gefühle und Gedanken werden von der Autorin sehr authentisch und gut nachvollziehbar beschrieben, sodass ich mich ohne Probleme in Cody hineinversetzen konnte.

Mit ihr zusammen begeben wir uns auf die Suche nach Antworten. Wieso hat Meg sich umgebracht? Was hat Meg Cody alles verschwiegen? Was befindet sich in der verschlüsselten Datei auf ihrem Computer? Ist sie, Cody, vielleicht doch mit Schuld an Megs Selbstmord?

„Irgendwas von dir“ war etwas anders als erwartet, aber keinesfalls schlecht anders, ganz im Gegenteil. Für mich hat sich das Buch als viel spannender als gedacht herausstellt, sodass ich durchweg am Mitfiebern war und das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Wie Cody wollte auch ich Antworten auf die vielen Fragen erhalten. Ich fand es daher richtig aufregend mitzuverfolgen, wie Cody auf immer mehr unerwartete Dinge stößt und ein ganz neues Bild von ihrer Freundin Meg erhält. Besonders spannend wurde das Buch für mich, als es Cody mit der Hilfe des Nerds Harry gelingt, die verschlüsselte Datei auf Megs Rechner zu öffnen.

Gayle Forman ist in meinen Augen ein ganz wundervoller Roman gelungen, der auf eine sehr emotionale und einfühlsame Weise das ernste Thema Suizid behandelt. Meiner Meinung nach ist dies ein sehr wichtiges Thema, welches gerade in Jugendbüchern verstärkt behandelt werden sollte. „Irgendwas von dir“ verdeutlicht absolut realistisch, wie sehr die Hinterbliebenen von Selbstmordopfern zu leiden haben und wie schwer es ihnen oft fällt, mit diesem schlimmen Verlust klarzukommen.
Cody versucht ihren Schmerz damit zu verarbeiten, indem sie auf die Suche nach Antworten geht, um verstehen zu können, was ihre beste Freundin dazu gebracht hat, sich das Leben zu nehmen.
Das Thema des Buches ist wahrlich keine leichte Kost, dennoch habe ich die Atmosphäre als nicht zu bedrückend und ernst empfunden. So gab es auch Szenen zum Schmunzeln. Zudem hat die Autorin auch eine kleine Liebesgeschichte mit eingebaut, sodass es stellenweise auch ein wenig romantisch wird.

Das Augenmerk der Geschichte liegt jedoch auf Cody und ihrer Verarbeitung von Megs Selbstmord. Durch den sehr flüssigen und modernen Schreibstil, welcher sich richtig angenehm lesen lässt, gelingt es einem wunderbar, sich auf die Handlung einzulassen.
„Irgendwas von dir“ ist ein Jugendroman, ist in meinen Augen aber auch absolut lesenswert für Erwachsene. Mich konnte mein erstes Werk von Gayle Forman hellauf begeistern und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bücher der Autorin.

Fazit: Einfühlsam, bewegend und absolut mitreißend! Mich konnte die Handlung von „Irgendwas von dir“ von den ersten Seiten an fesseln, sodass ich das Buch richtig verschlungen habe. Ich bin hier von allem hellauf begeistert: Die Charaktere, die Atmosphäre, der Schreibstil, die Umsetzung der Idee – auch das Cover ist wunderbar gelungen, sodass ich an dem Buch wirklich überhaupt nichts zu bemängeln habe. Wenn ihr gerne spannende, emotionale und unterhaltsame Bücher lest, die ein ernstes Thema gekonnt leicht verdaulich behandeln, dann kann ich euch diesen Roman sehr ans Herz legen. Mir hat „Irgendwas von dir“ herrliche Lesestunden beschert und es erhält von mir eine absolute Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 23.04.2018

Ein wunderbar witziger und herrlich schräger Lesespaß!

Die schlimmsten Kinder der Welt
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Die Bücher von David Walliams lese ich immer sehr gerne. Ich liebe seinen skurrilen Humor und bin bei jedem neuen Buch von ihm immer schon sehr gespannt, was sich der britische Autor wohl in diesem wieder ...

Die Bücher von David Walliams lese ich immer sehr gerne. Ich liebe seinen skurrilen Humor und bin bei jedem neuen Buch von ihm immer schon sehr gespannt, was sich der britische Autor wohl in diesem wieder hat Witziges einfallen lassen. „Die schlimmsten Kinder der Welt“ war daher auch ein absolutes Muss für mich.

Vorsicht! Dieses Buch ist nicht ohne, daher an alle, die sich schnell gruseln, fürchten oder ekeln: In den zehn Geschichten, die ihr hier zu lesen bekommen werdet, werdet ihr die wohl schlimmsten Kinder der Welt kennenlernen. Ob Junge oder Mädchen, die zehn Kinder in diesem Buch kann man einfach nur als grauenvoll und abscheulich bezeichnen. Ihr wollt sie dennoch kennenlernen? Seid ihr verrückt? Habt ihr denn die Warnung hinten auf dem Buch nicht gesehen? Da steht doch groß: LEST DIESES BUCH BLOSS NICHT! Das schreckt euch aber nicht ab? Nun gut, wenn ihr meint...
Hier also schon einmal ein kleiner Vorgeschmack: In diesem Werk der weltschlimmsten Geschichten werdet ihr zum Beispiel die Bekanntschaft von Sofia Sofa machen, die süchtig nach fernsehen ist und die ganze Zeit nur auf dem Sofa sitzend vor der Glotze hängt. Dies tut sie so lange, bis sie schließlich an dem Sofa festwächst!
Dann gibt es da auch noch den Sabbernden Sascha, der am liebsten schläft und dabei eines ganz ausgiebig tut: Ja, genau, SABBERN. Und das nicht nur so ein kleines Bisschen, oh nein. Sascha sabbert so viel, dass er sogar ein ganzes Museum während eines Schulausfluges unter Wasser, beziehungsweise unter Sabber, setzt.
Ein letztes Beispiel, welches euch hoffentlich deutlich macht, dass ihr dieses Buch AUF GAR KEINEN FALL lesen solltet, ist Popel-Paul. Diesem gelingt mit seinen Popeln eine monströs große Rotzkugel, die er dann auf die Welt loslässt...
Das waren drei Kurzvorstellungen der wohl schlimmsten Kinder der Welt, die euch hoffentlich klar gemacht haben, dass ihr unbedingt die Finger von diesem Buch lassen solltet. Was? Ihr wollt mehr? Ihr wollt auch die anderen sieben Kinder kennenlernen? Tja, ihr habt es so gewollt…

Wie ihr wohl bereits gemerkt habt, konnte auch mich die fettgedruckte Vorwarnung auf dem Buch nicht vom Lesen abhalten. Mich schockt so leicht nichts, auch nicht der schwarze Humor von David Walliams. Dieser ist teilweise echt nicht ohne, der britische Autor gilt schließlich zurecht als der würdige Nachfolger von Roald Dahl.

Mich hat bisher jedes seiner Bücher hellauf begeistern können, auch wenn ich bei manchen Szenen schon am Zweifeln war, ob diese wirklich angebracht sind für ein Kinderbuch.

Auch in „Die schlimmsten Kinder der Welt“ kommt man als Leser in den Genuss von schrägen Einfällen und verrückter Ideen. Zehn Kinder – zehn Geschichten, von denen ich gar nicht sagen könnte, welche denn nun die schlimmste war. Ich persönlich fand die Geschichte von Heidi, der Heulsuse, ziemlich grausam. Da hätte ich mich als Kind vermutlich schon ein wenig gegruselt, da sich das Mädchen Heidi, die wirklich richtig hinterhältig ist, alle Haare rausreißt, um dann zu behaupten, dass ihr kleiner Bruder ihr das angetan hätte, damit dieser zur Strafe kein Dessert bekommt und sie es verspeisen darf. Heidi liebt Desserts!

Das Buch wird für Kinder ab 8 Jahren empfohlen und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Ein paar der Geschichten sind zwar etwas gruselig und widerlich, sie sind aber noch kindgerecht und sollten jüngere Leser nicht ängstigen.

Ich jedenfalls hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen und habe mich köstlich amüsiert. Besonders gut gefallen hat mir die Geschichte von der pupsenden Pipa. Da bin ich aus dem Grinsen wirklich gar nicht mehr herausgekommen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass gerade diese Geschichte bei Kindern sehr gut ankommen wird.

Mit dieser verrückten Sammlung an abscheulichen Geschichten versucht David Walliams auf eine sehr skurrile Art zu verdeutlichen, dass man manche Dinge besser nicht tun sollte, denn man könnte ansonsten so enden wie die zehn Kinder in diesem Buch. Jede der Geschichte hat eine Moral am Ende, wobei vermutlich jedes Kind weiß, dass das, was den schlimmen Kindern hier passiert, in der Realität gar nicht sein kann. Müllmonster, endloses Sabbern, mit einem Sofa verwachsen...verrückt ist das Ganze ja schon, aber Botschaften übermitteln tun die witzigen Geschichten dennoch.

Mich konnten nicht nur die sehr unterhaltsamen Kurzgeschichten hellauf begeistern – auch deren Gestaltung ist klasse. Illustriert wurde das Buch – wie soll es auch anders sein – natürlich wieder von Tony Ross. In meinen Augen muss ein Buch von David Walliams einfach von Tony Ross illustriert sein. Dieses Buch ist sogar farbig illustriert worden und dies wirklich erstklassig.

Aber nicht nur die tollen Bilder von Tony Ross haben mir richtig gut gefallen. Auch die Spielereien mit der Schrift konnten mich begeistern und haben meinen Lesespaß nur noch erhöht. Verschiedenen Schriftarten, unterschiedliche Schriftgrößen, fettgedruckt, kursiv, geschwungen oder sogar so angelegt, dass man das Buch drehen muss – hier findet man vermutlich alles vor, was man in einem Buch mit der Schrift nur machen kann. Das Lesen wird daher wirklich nie langweilig, was aber natürlich auch an den tollen Geschichten liegt, die einem, wenn man auf schwarzen Humor steht, ganz bestimmt richtig gut gefallen werden. Meinen Geschmack haben sie jedenfalls komplett getroffen und ich würde zu einem zweiten Band ganz bestimmt nicht nein sagen.
Anders als Raj, der Zeitschriftenhändler. Allen David Walliams Fans wird dieser nur zu bekannt sein, da er, soweit ich weiß, in nahezu jedem seiner Bücher auftaucht. Hier spielt er zwar in keiner der Geschichten eine Rolle, aber er gibt zu jeder seinen Senf dazu und auch am Ende sagt er deutlich: Bloß keinen zweiten Band! Tja, ich bin da anderer Meinung, lieber Raj. Mir hat das neue Buch von David Walliams richtig gut gefallen und ich würde schrecklich gerne noch mehr schlimme Kinder mit ihren schlimmen Geschichten kennenlernen.

Fazit: Wunderbar witzig und herrlich skurril! Aber Vorsicht! Das Buch steckt auch voller gruseliger, ekliger und schlimmer Ideen! Es heißt ja schließlich nicht umsonst „Die schlimmsten Kinder der Welt“. Mich aber konnten der Titel und auch die Vorwarnung nicht abschrecken. Zum Glück, denn ansonsten wäre mir ein tolles Lesevergnügen entgangen. Ich kann euch das neue Buch von David Walliams absolut empfehlen! Wer gerne humorvolle, schräge und verrückte Geschichten liest und zudem auf schwarzen Humor steht, der wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Kinder werden hier jede Menge Spaß beim Lesen haben, aber auch Erwachsenen kann ich das Buch sehr ans Herz legen. Von mir erhalten die zehn schlimmsten Kinder der Welt volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 20.04.2018

Richtig spannend und fesselnd bis zum Schluss!

Myriad High - Was Chloe entdeckt
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Dem Erscheinen des dritten Bandes der Myriad High-Reihe habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Da der zweite Teil, wie schon der erste, mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat, konnte ich es wirklich ...

Dem Erscheinen des dritten Bandes der Myriad High-Reihe habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Da der zweite Teil, wie schon der erste, mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat, konnte ich es wirklich kaum noch abwarten zu erfahren, wie es auf der Myriad High weitergehen wird.

Bei Hannah, Sophie und Chloe läuft es leider gerade nicht allzu rund. Hannah, die nun endlich fest mit Ryan zusammen ist und deswegen eigentlich auf Wolke Sieben schweben sollte, kann ihr neues Liebesleben leider nicht so genießen wie sie es gerne getan hätte. Schuld daran ist ihr Exfreund Matt, der mit ihrer Abfuhr nicht klarkommt und einfach nicht einsehen will, dass es vorbei ist. Auch Sophie ist gerade alles andere als glücklich. Die Sache mit Evan beschäftigt sie sehr und dass Allyssa plötzlich ständig mit Chloe abhängt, passt ihr gar nicht. Choe wiederum hat etwas Stress mit Connor und weiß nicht so recht, wie genau es mit ihnen weitergehen soll. Liebt er sie eigentlich? Wenn ja, wieso zieht er sich dann ständig wieder zurück? Erst als deutlich wird, dass Dylan sich für Chloe interessiert, wird er aktiver. Diese ganzen Beziehungsangelegenheiten rücken aber verstärkt in den Hintergrund, als Hannah auf neue Hinweise bezüglich des mysteriösen Todes ihres Vater stößt. Steckt wirklich Matts Adoptivmutter Deborah Steiner dahinter? Wenn ja, aus welchem Grund hat sie so eine schlimme Tat begangen?

Es geht spannend weiter auf der Myriad High. Bei dieser Reihe rate ich dringend, mit den ersten beiden Bänden zu beginnen, ehe man sich dem dritten Teil widmet, da man ansonsten ziemliche Probleme haben wird, alle Zusammenhänge zu verstehen. Ich kenne Band 1 und Band 2 natürlich, habe aber dennoch eine kleine Weile gebraucht, ehe ich mich wieder komplett in der Welt von Myriad High zurecht gefunden habe. Da ich sehr viel lese und es nun auch schon wieder einige Monate her ist, dass ich den zweiten Myriad High Band gelesen habe, habe ich wieder das ein oder andere vergessen und musste mich auch erst einmal wieder mit den vielen Charakteren zurecht finden.

Wir erfahren alles erneut aus verschiedenen Perspektiven, was immer mit dem jeweiligen Namen kenntlich gemacht wird. Ich mag solche Erzählerwechsel in Büchern richtig gerne, da sie es einem ermöglichen, viele Charaktere besser kennenzulernen und deren Handeln nachzuvollziehen. Zudem wird die Handlung so gut vorangetrieben und mehr Spannung erzeugt.

Auch im dritten Band sind die vielen Wechsel hervorragend gelungen. Hannah, Chloe, Sophie, Allyssa, Ryan, Matt und Dylan – alle kommen sie zu Wort und ich könnte gar nicht sagen, welcher Charakter denn nun mein liebster ist. Vermutlich Chloe, aber auch Hannah mag ich sehr gerne. Weniger sympathisch ist mir Allyssa. Im Vergleich zum ersten Band ist sie zwar deutlich auf meiner Sympathieskala nach oben gestiegen, aber wirklich warm geworden mit ihr bin ich auch in diesem Teil nicht.

Auf was wir ebenfalls in diesem Band wieder treffen, sind die vielen genialen, technischen Erfindungen und die coolen Unterrichtsfächer. Ein Hologramm-Sport-Trainer, selbst ein Computerspiel erfinden - ein sogenanntes My Wave Game - Romeo und Julia in einer wirklich spacigen Version einstudieren und noch so allerhand mehr. Für mich persönlich wäre die Myriad High vermutlich nichts, da ich es nicht so mit Technikkram habe, aber darüber zu lesen bringt unheimlich viel Spaß. Besonders gut gefallen in diesem Band hat mir diese My Wave Sache. Ich war richtig gespannt zu erfahren, welche Spiele die Schüler konzipieren werden und war auch die ganze Zeit am überlegen, was ich mir denn Schönes ausdenken würde. Vielleicht auf Gespensterjagd in einem Geisterhaus gehen? Oder auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpfen? Oder mit Cowboys und Indianern den wilden Westen unsicher machen? Der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt.

Neben den coolen Einfällen kommt natürlich auch die Spannung nicht zu kurz. Ich war immerzu am Mitfiebern, habe mit rumgerätselt und der Lüftung der verschiedenen Geheimnisse eifrig entgegen gefiebert. Ganz besonders natürlich dem allergrößten Geheimnis: Wie kam es zu dem plötzlichen Tod von Hannahs Vater? Wer steckt dahinter? Dieses Rätsel wird dann auch endlich gelüftet, aber wie die Auflösung lautet, das verrate ich hier natürlich nicht. ;)

Obwohl es sich hier um den letzten Band der Reihe handelt, endet auch dieser wieder ein wenig offen. Es wäre also durchaus Potenzial für einen weiteren Teil vorhanden. Lassen wir uns überraschen, vielleicht kommt da ja doch noch etwas. Und wenn nicht, so bleibt es eben der Fantasie von uns Lesern überlassen, uns auszumalen, wie es wohl weitergehen könnte.

Ich kann euch den dritten Band der Myriad High-Reihe absolut empfehlen! Er ist spannend, einfallsreich und witzig. Er ist zudem in einem herrlich lockeren, flüssigen Schreibstil geschrieben, welcher besonders die Zielgruppe, Mädchen ab 12 Jahren, sehr ansprechen wird. In meinen Augen bietet sich diese tolle Jugendbuchreihe aber auch wunderbar für ältere Leser an. Wer gerne Internatsgeschichten und Jugendromane liest, die voller Geheimnisse, Intrigen und Zickenkriege sind und in denen auch die Liebe nicht zu kurz kommt, dem wird die Myriad High-Reihe ganz bestimmt sehr gut gefallen.



Fazit: Ein toller Finalband einer richtig coolen Reihe! Mich konnte das Buch von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen und mir herrliche Lesestunden bescheren. Endlich wird das große Geheimnis gelüftet, welches vom ersten Band an für lauter Rätsel gesorgt hat. Obwohl es sich hier um den letzten Band handelt, endet auch dieser wieder mit einem kleinen Cliffhanger. Ein vierter Band wäre also denkbar, ich würde definitiv nicht nein dazu sagen. Ich kann euch die Myriad High-Reihe absolut empfehlen und vergebe für den dritten Band volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 19.04.2018

Wunderschön und herzerwärmend!

Oscar - Ein Hund findet ein Zuhause
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Als ich gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte, „Oscar – Ein Hund findet ein Zuhause“ auf meinem Blog vorzustellen, war ich sofort Feuer und Flamme. In das süße Cover hatte ich mich sofort verliebt und ...

Als ich gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte, „Oscar – Ein Hund findet ein Zuhause“ auf meinem Blog vorzustellen, war ich sofort Feuer und Flamme. In das süße Cover hatte ich mich sofort verliebt und auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen. So ließ ich den Mischlungshund Oscar wirklich nur zu gerne bei mir einziehen.

Der Mischlingshund Oscar ist ein Streuner. Seit er aus dem Tierheim ausgebüxt ist, lebt er auf der Straße, gehört niemanden und kommt sehr gut alleine zurecht. Sein Lieblingsplatz ist der alte Schuppen neben dem verlassenen Haus. Dort ist es warm und gemütlich, ein optimaler Schlafplatz für einen kleinen Hund, der sein eigenes Herrchen ist. Oscar bezeichnet sich selbst als den glücklichsten Hund auf der Welt. Doch sein Leben ändert sich von einen Tag auf den anderen, als plötzlich eine neue Familie in das verlassene Haus einzieht. Zu dieser gehört auch ein kleiner Junge namens Jan. Dieser beginnt sofort auf Entdeckungstour zu gehen und stößt dabei auf Oscar. Jan hat sich schon immer einen Hund gewünscht und möchte sich gerne mit Oscar anfreunden. Diesem aber gefällt das gar nicht. Der Junge soll ihn in Ruhe lassen, auch seine blöde Wurst, die er ihm anbietet, möchte er nicht. Oscar nimmt reißaus. Er streunt in der Umgebung umher, auf der Suche nach Futter. Als es zu dämmern beginnt, knurrt sein Magen immer noch. Oscar muss ständig an die Wurst denken, die der Junge ihm angeboten hat. Als er schließlich doch wieder in seinen Schuppen zurückkehrt, findet er nicht nur die versprochene Wurst, sondern auch eine kuschelig weiche Decke und etwas zu trinken vor. Doch als Jan am nächsten Tag wieder im Schuppen auftaucht, läuft Oscar erneut weg. Er ist verzweifelt, dieser dumme Junge bringt sein schönes Leben komplett durcheinander. Dann aber sieht er Jan ganz alleine auf dem Spielplatz, mit gesenktem Kopf und trauriger Miene. Als dann auch noch zwei Jungen damit beginnen, den armen Jan zu ärgern, wittert Oscar sofort die Gefahr. Laut kläffend vertreibt der die Jungen. Oscar ist nun klar: Jan braucht einen Freund. Aber möchte er, Oscar, denn auch einen? Wie wird der kleine Streuner sich wohl entschieden?

Ich kann euch dieses wundervolle Bilderbuch absolut empfehlen. Annette Moser erzählt hier eine sehr warmherzige Geschichte über Freundschaft und Vertrauen, die wirklich großartig von Jennifer Coulmann illustriert wurde. In die vielen schönen Zeichnungen habe ich mich sofort verliebt und auch die Geschichte, die der Hund Oscar uns hier erzählt, hat mir richtig das Herz erwärmt.

Wir erfahren alles aus der Sicht von Oscar. Ich konnte mich ohne Probleme in ihn hineinversetzen, konnte mit ihm mitfühlen und sein Denken jederzeit nachvollziehen. Durch diese außergewöhnliche Erzählweise erschafft die Autorin hier eine ganz besondere Atmosphäre, welche durch die liebevoll gezeichneten Bilder nur noch verstärkt wird.

Ich habe Oscar vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Eigentlich sogar schon, bevor ich mit dem Lesen seiner Geschichte begonnen habe, denn als ich das Cover das erste Mal betrachtete und mich diese treuen Hundeaugen anblickten, war es wirklich sofort um mich geschehen.

Obwohl wir nicht erfahren, was Oscar in seiner Vergangenheit erlebt hat und wie es dazu kam, dass er im Tierheim landete, ist einem sofort klar, dass er schlimme Erfahrungen mit Menschen gemacht haben muss. Er scheut deren Nähe, nimmt reißaus, wenn sich ihm jemand nähert und reagiert stets äußerst misstrauisch. So zumindest verhält er sich, als die neue Familie in das Haus neben seinem Schuppen einzieht und er das erste Mal auf den Jungen Jan trifft.

Oscar ist anfangs überhaupt nicht begeistert von Jan. Er sieht ihn als Eindringling an, welcher ihn aus seinem Revier vertreiben möchte. Die Gefühle von Oscar werden erstklassig beschrieben, gerade Kinder werden sich wunderbar in den Mischlungshund hineinversetzen können. Aber auch mit Jan wird sich wohl nahezu jedes Kind identifizieren können. Welches Kind wünscht sich nicht einen Freund? Oder einen Hund? Sehr einfühlsam und liebevoll wird hier beschrieben, wie sich Jan dem Hund Oscar vorsichtig annähert, Vertrauen zu ihm aufbaut und dem Hund allmählich seine Scheu und Skepsis nimmt.

Ich kann euch Oscars Geschichte wirklich wärmstens empfehlen. Sie ist so schön und herzerwärmend und wird besonders Hundefreunde hellauf begeistern können. Kinder ab 3 Jahren werden die Handlung problemlos verstehen können und genauso wie ich den Hund Oscar sofort ins Herz schließen. Das Buch eignet sich wunderbar zum Vorlesen und bietet einen Lesespaß für die ganze Familie. Oscars Geschichte lädt zum Blättern, Staunen und Mitfühlen ein, aber auch zum Nachdenken und Diskutieren.

Ich habe das Buch nun schon viele Male durchblättern müssen, da ich von den wundervollen Illustrationen einfach nicht genug bekommen kann. Das Cover bietet uns ja schon einmal einen sehr guten Vorgeschmack und ich kann euch versichern, dass es nicht zu viel verspricht. Sowohl Oscar als auch der Junge Jan wurden großartig gezeichnet; besonders die Mimik ist wunderbar gelungen. Diese ermöglicht es einem nur noch besser, sich in die beiden hineinversetzen und mit ihnen mitzufühlen zu können.

Am besten jedoch haben mir die Landschaft und die Häuser gefallen. Ich bin ja ein großer Astrid Lindgren Fan und mag die Bullerbü Geschichten besonders gerne. Die Zeichnungen von Jennifer Coulmanns Häusern haben mich sofort an Schweden und Bullerbü denken lassen. Mein Lesevergnügen war hier wirklich perfekt und ich bin richtig froh, dass Oscar nun ein Teil meiner Bilderbuchsammlung sein darf.

Fazit: Wunderschön und herzerwärmend. Aus der Sicht eines Hundes wird uns hier eine zauberhafte Geschichte über Freundschaft und Vertrauen erzählt. Das Buch wurde großartig illustriert und bietet ein perfektes Leseerlebnis für die ganze Familie. Ich bin hellauf begeistert von „Oscar – Ein Hund findet ein Zuhause“ und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!