Profilbild von ClaudiasBuecherhoehle

ClaudiasBuecherhoehle

Lesejury Star
offline

ClaudiasBuecherhoehle ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ClaudiasBuecherhoehle über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2018

Authentisch und beklemmend

Ein kleines Wunder würde reichen
0

Ein kleines Wunder würde reichen von Penny Joelson
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

Jemma kennt ein schreckliches Geheimnis: In ihrer Nachbarschaft ist ein Mord passiert, und sie weiß, wer es getan ...

Ein kleines Wunder würde reichen von Penny Joelson
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

Jemma kennt ein schreckliches Geheimnis: In ihrer Nachbarschaft ist ein Mord passiert, und sie weiß, wer es getan hat. Denn die Leute erzählen ihr Dinge, weil Jemma nichts weitersagen kann. Sie ist vollständig gelähmt und kann sich weder bewegen noch sprechen. Aber Jemma entgeht nichts. Als sie mit dem furchtbaren Geheimnis konfrontiert wird, ist sie völlig hilflos. Jemma weiß, dass ihr nur ein kleines Wunder helfen kann. Und sie ist fest entschlossen, alles für dieses Wunder zu tun.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch ist in der ersten Person geschrieben und zeigt dem Leser die Perspektive von Protagonistin Jemma. Auf Grund ihrer Krankheit ist es natürlich nur die Gedankenform, was ich lesetechnisch sehr interessant fand.

Jemma ist 14 Jahre alt, lebt mit zwei weiteren Kindern bei ihren Pflegeeltern und ist Quadriplegikerin. Dies bedeutet, dass sich das Mädchen nicht äußern oder bewegen kann. Eine richtig schlimme Krankheit, die mich unheimliches Mitleid mit Jemma haben ließ. Ihr Gehirn funktioniert nämlich genauso gut wie bei anderen Teenagern in ihrem Alter – aber sie kann sich überhaupt nicht bemerkbar machen. So manches Mal wäre ich gerne in die Geschichte gesprungen und hätte etwas tun wollen, so wahnsinnig hat es mich gemacht! Als Leser bekommt man die Gedanken und Gefühle von Jemma noch intensiver mit als in anderen Büchern. Man möchte wirklich gerne eingreifen, aber leider sind einem ja die Hände gebunden.
Die neunjährige Olivia und der sechsjährige Finn leiden ebenfalls unter Defekten und haben in dieser Familie ein liebevolles Umfeld gefunden. Olivia neigt zu unkontrollierten Wutausbrüchen und ist sehr laut, Finn hingegen ist Autist und lebt in seiner eigenen Welt. Auch er spricht nicht, genau wie Jemma. Die Pflegemutter habe ich nur bewundert, nicht jeder könnte immer so ruhig bleiben und absolut liebevoll mit diesen drei Kindern umgehen.
Zur Unterstützung lebt Pflegerin Sarah bei der Familie, die in dem Buch auch noch eine große Rolle spielt. Ebenso ihr unsympathischer Freund Dan. Auf beide werde ich aber an dieser Stelle nicht näher eingehen.
Für Jemma gibt es relativ früh noch eine positive Überraschung, die aber auch ihre Tücken und Schwierigkeiten bereithält.

Mich konnte die Story sehr berühren, da es für mich unvorstellbar ist, mit einer Krankheit wie Jemmas leben zu müssen. Die einzelnen Situationen wurden von der Autorin gut herausgehoben. Es entstand für mich oft eine beklemmende Atmosphäre. Wie schrecklich muss es sein, wenn man nicht einmal klitzekleine Zeichen geben kann? Man hat Schmerzen und kann sich nicht äußern. Man möchte jemanden warnen und kann keinen Laut von sich geben. Man möchte den Eltern die Sorgen nehmen und kann sie nicht zerstreuen. Wenn ein Mensch schon nicht reden kann, ist es nicht schön, aber wenigstens Zeichen geben oder etwas aufschreiben – all dies ist bei Jemma nicht möglich… Umso schöner natürlich, dass die Technik heutzutage sehr weit ist und vieles ermöglichen kann. Aber jeder Mensch ist anders und hat andere Defekte, eine Universallösung ist auch hier sicherlich nicht möglich.

Penny Joelson hat ein authentisches Buch über das Leben mit Behinderungen geschrieben. Sie hat dargestellt, dass natürlich auch diese Menschen unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchen – wahrscheinlich noch mehr, als gesunde. Das Verhalten und die Krankheiten der jüngeren Kinder wurde nebenbei auch ganz gut beleuchtet und ich ziehe wirklich den Hut vor der Pflegemutter! Stumm vor dieser Geschichte zu sitzen hat mir ein kleines bisschen das Gefühl von Jemmas Gesundheitszustand gegeben – ich hätte wirklich gerne das ein oder andere Mal eingegriffen und ihr meine Stimme geliehen. Der Schreibstil und die beklemmende Atmosphäre haben mich durch die Seiten rasen lassen. Ein kleines Wunder würde reichen lässt mich nachdenklich zurück und ich kann es euch nur empfehlen.

Nicht sagen zu können, was ich weiß, ist unerträglich.
Seite 188



Zum Autor

Penny Joelson hat mit sechzehn begonnen, mit schwerbehinderten Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. In »Ein kleines Wunder würde reichen« hat sie viele ihrer Erfahrungen einfließen lassen. Sie lebt mit ihrer Familie in Hertfordshire und gibt Kurse für Kreatives Schreiben am City Lit College in London, wenn sie nicht gerade selbst schreibt.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

304 Seiten
übersetzt von Andrea Fischer
ISBN 978-3-8414-4023-5
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de
https://www.fischerverlage.de/buch/einkleineswunderwuerdereichen/9783841440235

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 30.04.2018

Eine tolle Ergänzung

Die Legenden der besonderen Kinder
0

Die Legenden der besonderen Kinder von Ransom Riggs
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Die Geschichte der ersten Ymbryne und der Entstehung der Zeitschleifen, die Sage vom Mädchen, dessen beste Freundin ...

Die Legenden der besonderen Kinder von Ransom Riggs
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Die Geschichte der ersten Ymbryne und der Entstehung der Zeitschleifen, die Sage vom Mädchen, dessen beste Freundin seine tote Schwester ist, oder das Märchen vom Wald der besonderen Tiere – jedes besondere Kind kennt die berühmten Erzählungen, die über Generationen in aller Welt gesammelt wurden.
Nun liegen die faszinierenden »Legenden der besonderen Kinder« endlich auch in schriftlicher Form vor.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den Zusatzband der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Nachdem ich für den ersten Band der Trilogie zwei Anläufe brauchte, dafür dann aber absolut infiziert war, ist dieser Zusatzband natürlich ein großes Muss gewesen. Allein durch die Gestaltung ist dieses Buch ein richtiges Schmuckstück. Die einzelnen Bände der Trilogie enthalten viele skurrile Fotos, wobei ich immer noch nicht einordnen kann, ob sie echt oder manipuliert worden sind. Unheimlich und faszinierend sind sie so oder so. Und hier finden wir ganzseitige Illustrationen von Andrew Davidson, die ebenfalls echt super geworden sind. Sie strahlen etwas Düsteres und unheimlich viel Fantasie aus, was mir sehr gut gefiel.

Bei dem Inhalt des Buches handelt es sich um 10 Kurzgeschichten, die nach und nach erklären, wie die Legenden überhaupt zustande gekommen sind. Ransom Riggs hat seiner Fantasie erneut freien Lauf gelassen und ich war sofort wieder mitten in seiner fantastischen Welt. Allein das Vorwort hatte mich schon gepackt. In den einzelnen Geschichten sind Lektionen eingearbeitet, bei denen man aber nicht das Gefühl hat, belehrt zu werden. Es ist einfach nur wunderbar verpackt worden. Und das mit einem hohen Maß an Kreativität. „Geschrieben“ hat die Legenden ein alter Bekannter – Millard Nullings. Allein diese Idee fand ich richtig toll.
Zu den einzelnen Geschichten kann ich sagen, dass mir nicht alle gefallen haben. Meine Lieblinge waren Die erste Ymbryne, Die Geisterfreundin, Das Mädchen, das Albträume zähmen konnte und Die Geschichte von Cuthbert. Hier erkennt man als Leser ganz eindeutig die Anfänge der besonderen Kinder.

Ransom Riggs hat für Fans seiner Trilogie mit diesem Zusatzband ein Muss herausgebracht, das ich wirklich empfehlen kann. Die Fantasie des Autors ist grenzenlos und manchmal etwas abgedreht, aber man hat seine Freude am Lesen. Die einzelnen Geschichten haben mir nicht alle zugesagt, aber die Geschmäcker sind ja auch verschieden. Die erste mochte ich zum Beispiel gar nicht, da ich mit Kannibalen nicht viel anfangen kann. Dafür waren vier anderen Geschichten für mich richtig gut. Insgesamt weist dieses Buch tolle Illustrationen auf, die Gestaltung des Covers ist ebenfalls klasse gelungen. Über das Preis-Leistungs-Verhältnis lässt sich streiten – auf jeden Fall ist dieses Buch mit seinen gerade mal 208 Seiten natürlich für 18 Euro kein Wälzer. Eine nette Geschenkidee ist Die Legenden der besonderen Kinder aber auf jeden Fall!


Die Reihe

Die Insel der besonderen Kinder
Die Stadt der besonderen Kinder
Die Bibliothek der besonderen Kinder

Zum Autor

Ransom Riggs wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion.
Ransom Riggs dreht heute Werbefilme für Firmen wie Absolut Vodka und Nissan und arbeitet als Drehbuchautor, Journalist und Fotograf.

Mehr Informationen finden sich auf seiner Website: www.ransomriggs.com


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

208 Seiten
übersetzt von Silvia Kinkel
ISBN 978-3-426-22656-8
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de/home
https://www.droemer-knaur.de/buch/9558871/die-legenden-der-besonderen-kinder

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ein toller Auftakt

Iron Flowers – Die Rebellinnen
0

Iron Flowers – Die Rebellinnen von Tracy Banghart
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Sie haben keine Rechte.
Sie mussten ihre Träume aufgeben.
Doch sie kämpfen eisern für Freiheit
und Liebe.

Sie ...

Iron Flowers – Die Rebellinnen von Tracy Banghart
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Sie haben keine Rechte.
Sie mussten ihre Träume aufgeben.
Doch sie kämpfen eisern für Freiheit
und Liebe.

Sie sind Schwestern, könnten unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch unzertrennlich. Nomi ist wild und unerschrocken, Serina schön und anmutig. Und sie ist fest entschlossen, vom Thronfolger zu seiner Grace auserwählt zu werden, und ihr von Armut und Unterdrückung geprägtes Leben gegen eines im prunkvollen Regentenpalast einzutauschen. Doch am Tag der Auswahl kommt alles anders: Die Schwestern werden auseinandergerissen – und ein grauenhaftes Schicksal erwartet sie, auf das sie niemand vorbereitet hat.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Von Beginn an wurde ich in eine wirklich mitreißende und vielschichtige Geschichte katapultiert. Der Klappentext umreißt schon die ersten 60 Seiten grob, die Kapitel werden in der dritten Person der beiden Schwestern abwechselnd geschildert.

Beide Mädchen wirkten auf mich äußerst sympathisch. Serina wurde auf die Rolle einer möglichen Grace ihr Leben lang vorbereitet und freut sich auch darauf. Sie ist eine Realistin durch und durch und sieht das Wohl ihrer Familie an erster Stelle.
Nomi ist mit ihren 17 Jahren zwei Jahre jünger als Serina und eine absolute Träumerin. Sie soll bei Serinas Ernennung zur Grace die Stelle einer Zofe erhalten, was ihr ganz und gar gegen den Strich geht. Nomi ist die wildere von beiden, mutig und begehrt manchmal auf. Eine Art, die in dieser Welt der Frau nicht zugedacht wurde. Hier haben Frauen nur die Möglichkeit Fabrikarbeiterinnen, Dienerinnen oder Ehefrauen zu werden. Oder natürlich eine Grace – die höchste Stellung, die sie erreichen können und gut angesehen wird. Man sieht hier schon ganz deutlich, dass die Männer quasi das Zepter in der Hand und Frauen nichts zu sagen haben. Eine richtig mittelalterliche Ansicht, bei der sich mir die Zehennägel aufrollen…
Malachi ist der Thronfolger und war mir anfangs nicht sonderlich sympathisch. Er machte auf mich einen sehr herrischen Eindruck, was ich gar nicht leiden kann.
Seinen Bruder Asa hingegen fand ich toll. Er erweckt den Anschein, dass nicht immer alles nach der Etikette gehen muss und man vielleicht auch mal fünfe gerade sein lassen kann.

Die Umgebungsbeschreibungen der unterschiedlichsten Schauplätze fand ich einfach nur großartig. Ich konnte mir jeden Ort bildlich sehr gut vorstellen und wurde sogar in ein kleines Venedig geschickt. Die Autorin hat zwar viele Details in die Geschichte einfließen lassen, aber mir persönlich wurde es zu keiner Zeit zu viel. Und ich hasse ja ausschweifende Beschreibungen…
Im Laufe der Geschichte musste ich feststellen, dass mir der Originaltitel passender erschien, aber der deutsche ist auch nicht völlig am Thema vorbei ;) Sehr beeindruckend empfand ich die Liebe unter den beiden Schwestern und ihre Aufopferung füreinander. Wo findet man heute so etwas noch?
Natürlich darf auch ein Liebesgeplänkel nicht fehlen – ich persönlich hätte in dieser Geschichte auch weitgehend darauf verzichten können.

Tracy Banghart hat mir mit ihrem Auftaktband schöne Lesestunden beschert. Das Buch las sich weg wie nichts, was nicht zuletzt ihrem schönen Schreibstil geschuldet ist. Die Beschreibungen der Autorin enthalten zwar viele liebevolle Details, sind aber trotzdem nicht zu ausschweifend. Mit Serina und Nomi hat sie tolle Protagonistinnen erschaffen, die einen Wandel bezüglich der Stellung der Frau herbeiführen möchten. Durch einen unfreiwilligen Rollentausch nimmt die Geschichte einen ganz anderen Verlauf als gedacht. Die Entwicklung der beiden Frauen mitanzusehen war toll, aber gleichzeitig erschien sie mir auch zu perfekt. Es gibt kaum Schwierigkeiten auf ihrem Weg. Ereignisse passieren immer parallel, was ich nicht sehr kreativ fand. Und eine unerwartete Wendung kam für mich leider nicht überraschend, da ich sowas in einem anderen Buch bereits gelesen hatte. Leider verlief dies nach demselben Schema. Auch wenn sich diese Dinge jetzt vielleicht sehr negativ anhören, hatte ich wirklich Spaß an der Story und freue mich bereits sehr auf den nächsten Teil – leider wird der wohl noch etwas auf sich warten lassen… Iron Flowers – Die Rebellinnen ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert!


Die Reihe

Iron Flowers – Die Rebellinnen
Iron Flowers – Band 2 (erscheint voraussichtlich im Herbst 2019)

Zum Autor

Als bekennender Fan der Serie »The 100« hat Tracy Banghart mit ihren E-Book-Serien »Rebel Wings« und »By Blood« irgendwann angefangen, selbst Stoffe mit starken Frauenfiguren zu erschaffen und so eine große Fangemeinde gewonnen. Sie wuchs in Maryland, USA auf, studierte in England Buchwissenschaften und lebt heute auf Hawaii.



ab 14 Jahren
384 Seiten
übersetzt von Anna Julia Strüh
ISBN 978-3-7373-5542-1
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ein würdiger Abschluss einer tollen Reihe

Changers - Band 4, Kyle
0

Changers - Kyle von T. Cooper/Allison Glock-Cooper
erschienen bei Kosmos

Zum Inhalt

Kim und Audrey stehen sich auf der RaChas Demonstration gegenüber und Audreys Blick ruht auf Kims Armband. Das gleiche ...

Changers - Kyle von T. Cooper/Allison Glock-Cooper
erschienen bei Kosmos

Zum Inhalt

Kim und Audrey stehen sich auf der RaChas Demonstration gegenüber und Audreys Blick ruht auf Kims Armband. Das gleiche Armband, das sie Drew geschenkt hat und dann bei Oryon gefunden hat.
Der Moment der Wahrheit ist gekommen und Kim will sich nicht länger verstecken. Sie erzählt Audrey alles. Wie wird sie reagieren? Ist ihre Liebe stark genug, um diese Wahrheit zu verkraften? Gleichzeitig wartet seine letzte Identität auf Kim. Kyle, ein gutaussehender Mädchenschwarm. Und eine Frage rückt unaufhaltsam näher: Für welche Identität wird er sich entscheiden?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 4. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Ich habe unendlich lange auf dieses Finale gewartet, verschoben wurde der Erscheinungstermin zwischendurch leider auch noch. Aber jetzt ist es endlich da und wurde von mir quasi inhaliert! Für alle, die die Reihe noch gar nicht kennen, möchte ich vorab noch eine kleine „Warnung“ rausgeben. Die Titel der anderen Bücher spoilern schon ungemein, also schaut euch lieber die Reihenfolge am Ende dieser Rezension erst gar nicht an :) Obwohl das auch Quatsch ist, denn allein dieser Titel ist schon der Spoiler schlechthin… egal – die Reihe müsst ihr so oder so lesen, da gibt´s kein Entkommen!

Zu dem Inhalt des Buches kann ich an dieser Stelle natürlich gar nichts sagen, aber ich kann euch grob etwas über den Protagonisten erzählen und was eigentlich so absolut genial an dieser Reihe ist.
Es geht in der Ausgangsform um den Jungen Ethan, der seine Identität jedes Jahr wechselt. Er gehört damit zu einer Gruppe Menschen – die Changers -, die dies ebenfalls können, bzw. müssen. Warum, wieso und weshalb – eine genaue Erklärung findet ihr dazu in Band 1. Auf jeden Fall weiß Ethan nicht, welches Geschlecht oder Hautfarbe ihn im nächsten Jahr erwartet. Leider darf er keinem Menschen von dieser Transformation erzählen, der nicht auch dazu gehört. So behält er seine Gedanken und Gefühle, muss sich aber jedes Jahr wieder neu in der Schule zurechtfinden. Das führt zu einer Menge Problemen und auch Missverständnissen.
Audrey und Tracy tauchen in allen Büchern auf und auch sie sind mir ans Herz gewachsen. Audrey ist wahnsinnig liebenswert und hat wirklich ein gutes Leben verdient. Gerade bei einer Familie wie der ihren…
Tracy ist quasi Ethans Betreuerin und führt ihn durch die vier Jahre. Anfangs fand ich sie noch etwas steif und zu sehr auf das Einhalten von Regeln bedacht, aber mit der Zeit wurde sie mir immer sympathischer.
Ich habe in den drei Jahren, die ich über dieser Reihe saß, viel mit Ethan in seiner jeweiligen Erscheinungsform mitgelitten. Alle drei vorherigen Bücher fand ich richtig toll, wobei mir das dritte nicht ganz so gut gefiel. Aber das lag vielmehr an der Person, die Ethan dieses Mal war.

In diesem Teil habe ich noch über 100 Seiten von Change 3 erleben können, was sehr ungewöhnlich ist. Aber nach dem Cliffhanger des letzten Buches wiederum normal und nötig. Wenn ich mich jetzt nicht ganz irre, weiß man als Leser schon seit Band 1, worauf eine bestimmte Sache hinauslaufen wird und hier gab es nun wirklich kein Entkommen mehr. Ein richtig hoher Spannungsbogen, der aber im Endeffekt nicht ganz so dramatisch war, wie ich es erwartet hatte.

Ich möchte darauf vertrauen, dass sie Welt sich zur Toleranz hin entwickelt, zu einer breiteren Definition dessen, was ein Mensch sein kann, mit allen Formen und Ausprägungen.
Seite 35

Dieses Zitat finde ich ganz wichtig und elementar für die Geschichte. Es geht um Veränderung, Akzeptanz und den Traum, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Irgendwann. Ob es ewig ein Traum bleiben wird? Ich hoffe nicht. Ich hoffe einfach, dass die Menschen lernen, Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Ob dick oder dünn, ob blond oder braun, ob schwarz oder weiß – wir sind alle Menschen! Man muss nicht jeden mögen, das sage ich auch meinen Kids immer, aber man sollte den anderen akzeptieren und mit ihm umgehen können. Da gehört doch nicht so viel zu, oder? Aber bis das Wirklichkeit wird, was Haupttenor des Buches ist, wird wohl noch viiiiel Zeit vergehen…

Von Anfang an fand ich die Idee hinter der Story einfach nur genial. Man erlebt die erste Verwandlung genauso intensiv mit wie Ethan selbst. Man hat genauso viele Fragen und Ängste wie er. Man lernt, damit umzugehen. Der Schreibstil des Autorenduos ist mitreißend und flüssig, die Seiten sind im Nu gelesen. Der Leser erhält die wichtigsten Begriffe der Changers-Welt im Anhang erklärt, was mir gut gefiel. Der Sinn des Ganzen erschloss sich mir endlich mit diesem Finalband. Auch wenn kein Buch es zu einem 100%igem Highlight geschafft hat - ich liebe die Reihe und kann sie euch nur empfehlen. Das Ende war richtig passend und trieb mir noch kurz die Tränen in die Augen. Vor allem hatte ich bis zum letzten Satz keine Ahnung, was bei der Ewigkeitszeremonie herauskommen würde und war daher wahnsinnig gespannt auf das Ergebnis.

Denn morgen beginnt meine Zukunft.
Und ich weiß, was ich zu tun habe.
Seite 288

Die Reihe

Changers – Drew
Changers – Oryon
Changers – Kim
Changers - Kyle

Zum Autor

T Cooper und Allison Glock-Cooper sind Autoren und Journalisten. Sie haben insgesamt sieben Bücher publiziert, zwei Kinder erzogen und sechs Hunde gerettet. Die Changers-Reihe ist ihre erste Zusammenarbeit im Printbereich. Sie leben in New York (USA).


ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Anja Herre
ISBN 978-3-440-15117-4
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und Lovelybooks für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 31.03.2018

Super Auftakt

Palace of Glass - Die Wächterin
0

Palace of Glass – Die Wächterin von C.E. Bernard
erschienen bei Penhaligon

Zum Inhalt

Stellen Sie sich vor…

London wäre ein Ort, an dem Tugend und Angst regieren. Ein hartes Gesetz untersagt den Menschen, ...

Palace of Glass – Die Wächterin von C.E. Bernard
erschienen bei Penhaligon

Zum Inhalt

Stellen Sie sich vor…

London wäre ein Ort, an dem Tugend und Angst regieren. Ein hartes Gesetz untersagt den Menschen, die Haut eines anderen zu berühren. Denn die Bevölkerung und insbesondere das Königshaus fürchten die Gefahr, die von den sogenannten Magdalenen ausgeht – Menschen, deren Gabe es ist, die Gedanken anderer durch Berührung zu manipulieren. Die junge Rea zeigt so wenig Haut wie möglich. Einzig während illegaler Faustkämpfe streift sie ihre Handschuhe ab. Doch wie kommt es, dass die zierliche Kämpferin ihre körperlich überlegenen Gegner stets besiegt? Und warum entführt sie der britische Geheimdienst? Bald erfährt Rea, dass sie das Leben des Kronprinzen beschützen muss. Doch am Hof ahnt niemand, dass sie selbst sein größter Feind ist.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Bei diesem Buch fand ich allein die Grundidee mit den verbotenen Berührungen klasse, vom Cover brauchen wir gar nicht zu reden. Ich war auf eine interessante Story gespannt und schraubte meine Erwartungen dementsprechend hoch. Die Geschichte wird im personalen Erzählstil geschildert.

Ich muss wirklich sagen, dass mich selten ein Buch so schnell gefangen nehmen konnte wie dieses. Es waren nicht einmal 100 Seiten gelesen und ich konnte mir schon sehr gut den einzigartigen Weltenentwurf der Autorin vorstellen. Mit London hat sie ein grandioses Setting gewählt – besser geht´s nicht. Höchstens in ihren Folgebänden ;)
Ich habe schon sehr früh viele Informationen zu den verschiedenen Kasten und der vorliegenden dystopischen Welt erhalten. Die Autorin hat diese aber so geschickt an den Mann gebracht, dass man nicht überfordert wurde.
Die Charaktere sind allesamt interessant gestaltet worden, auch die Nebenfiguren kommen gut zur Geltung. Zum Inhalt möchte ich aber auch gar nicht mehr verraten – das solltet ihr schon lieber selber lesen!
Mit Rea und Robin sind tolle Protagonisten erschaffen worden, mit denen ich richtig mitfiebern konnte. Das rote Band, das auch auf dem Cover zu sehen ist, spielt natürlich ebenfalls eine Rolle. Dass der Leser da nicht lange im Dunkeln gelassen wurde, gefiel mir sehr gut.

C.E. Bernard hat mich mit dem Auftakt ihrer Trilogie begeistern können. Nach kürzester Zeit fand ich mich gut in ihrer kreierten Welt zurecht, wurde aber nicht mit Informationen überschwemmt. Ich wurde von Anfang an mitgerissen und konnte in dieses gekonnte Fantasy-Abenteuer richtig gut eintauchen. Die Charaktere sind super gelungen, der Schreibstil ist flüssig zu lesen - die Seiten rasten nur so dahin. Der Autorin sind sehr gute Beschreibungen gelungen, so dass ich mich sehr auf Band 2 freue. Eine wahnsinnig gute Mischung aus Spannung, Action, unerwarteten Wendungen und Liebe machen Palace of Glass – Die Wächterin zu einem super Auftakt für mich!




Die Reihe

Palace of Glass – Die Wächterin
Palace of Silk – Die Verräterin (erscheint voraussichtlich im Mai 2018)
Palace of Fire – Die Kämpferin (erscheint voraussichtlich im Juli 2018)

Zum Autor

C.E. Bernard ist das Pseudonym von Christine Lehnen, die 1990 im Ruhrgebiet geboren wurde und seitdem in Kanada, den Vereinigten Staaten, Australien und Paris gelebt hat. Ihre Kurzgeschichten wurden mit den Literaturpreisen der Jungen Akademien Europas und der Ruhrfestspiele Recklinghausen ausgezeichnet. Seit 2014 lehrt sie Literarisches Schreiben an der Universität Bonn. Daneben studiert Christine Lehnen Englische Literatur und Politikwissenschaft, forscht zum Thema Kreatives Schreiben und inszeniert Theaterstücke mit der Bonn University Shakespeare Company.


416 Seiten
ISBN 978-3-7645-3195-9
Preis: 14 Euro
übersetzt von Charlotte Lungstrass-Kapfer


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!