Schon vor Monaten habe ich Die Traumknüpfer in der Verlagsvorschau entdeckt und wollte es unbedingt lesen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich es endlich in den Händen halten konnte. Doch die Freude hielt nicht so lange wie erhofft.
Das Cover finde ich sehr hübsch und auch passend. Es hat etwas Geheimnisvolles und Mystisches. Auch die Karte, welche man am Anfang und am Ende findet, ist schön gestaltet. Hinten befindet sich ein Glossar, dieses ist sehr hilfreich, da es einige Eigennamen gibt. In dem High Fantasy Genre findet man ja häufig kreative Namenskreationen. Hier fand ich diese eher störend, da sie mich öfters aus dem Lesefluss gebracht haben. Fast alle Namen haben doppelte Vokale, Kanaael, Saaro, Garieen usw. Außer die des Personals, diese haben personenbezogene Namen, wie zum Beispiel Wolkenlied oder Sonnenlachen.
Der Klappentext verrät leider schon recht viel. So werden Ereignisse beschrieben, die erst auf Seite 420 vorkommen. Der Einstieg gelang mir sehr gut, doch nach einer Weile zog es sich dann. Und ich wartete auf das im Klappentext beschriebene Geschehen und wartete und wartete. Ich glaube, ein paar Kürzungen hätten hier und da nicht geschadet. Manche Passagen ( Hütte) fand ich wirklich zäh. Deswegen musste ich mich auch immer wieder etwas dazu überreden weiter zu lesen. Doch dann gab es wieder spannende Episoden, in denen ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. Was den Spannungsbogen angeht, war es für mich ein Auf und Ab.
Die Geschichte wird in der 3. Person erzählt. Die Sicht ändert sich von Kapitel zu Kapitel. Meistens begleitet man Prinz Kanaael und Naviia, aber auch hin und wieder Ashkiin und Wolkenlied. So hat man als Leser einen guten Überblick was auf den verschiedenen Kontinenten passiert. Manchmal ist man als Leser aber nicht direkt dabei, sondern bekommt nur mit, wie die Charaktere es sich untereinander erzählen. Dadurch hatte ich das Gefühl, nicht wirklich dabei zu sein, als wäre ich außen vor.
Der Schreibstil von Carolin Wahl war mir etwas zu detailliert. Dies ist aber Geschmackssache. Mit wurden die Beschreibungen manchmal etwas zu viel, da für mich so die Dynamik der Geschichte verloren ging. Zu den Charakteren konnte ich leider keine Verbindung aufbauen. Zuerst mochte ich Kanaael und Naviia noch gerne, doch nach einer Weile wurden sie mir egal. Da gab es zu wenig Charakterentwicklung und mir fehlten die Facetten. Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht packen, diese plötzliche große Liebe kam mir zu schnell und war zu überzogen.
Zugute halten muss man dem Buch, es ist kein Anfang einer Reihe, sondern ein Buch für sich. Was mittlerweile doch recht selten geworden ist. Außerdem ist die Idee mit den Jahreszeiten super. Der Schreibstil ist trotzdem flüssig zu lesen, und ob man diesen detaillierten Stil mag oder nicht ist Geschmackssache. Es gab immer wieder auch spannende Passagen. Also, wenn euch das Buch zusagt, bildet euch eure eigenen Meinung.
Fazit:
Ein Auf und Ab.
Die Idee gefällt mir sehr gut, doch bei der Umsetzung wurde Potenzial verschenkt.
Ein Einzelner High Fantasy Band, mit einem sehr detaillierten Schreibstil.
Nichts für mich, aber vielleicht ja für euch.