Ein etwas müder Krimi
Der unauffällige Archie Willson wird über Nacht zum Millionär. Doch sein Glück währt nicht lange, denn er trifft eine folgenschwere Entscheidung.
Kurz darauf wird DI Aliya Pereira zu einem ungewöhnlichen ...
Der unauffällige Archie Willson wird über Nacht zum Millionär. Doch sein Glück währt nicht lange, denn er trifft eine folgenschwere Entscheidung.
Kurz darauf wird DI Aliya Pereira zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen. Auf dem Friedhof vor Glasgows Kathedrale lehnt eine männliche Leiche an einem Grabstein. Der Mann wurde mit den Blüten des Judasbaumes in den Händen und einem Metallkreuz im Schädel zurückgelassen. Gemeinsam mit ihrem Kollegen DS Marc Bain sucht Pereira nach dem von Rache getriebenen Mörder. Während sich sämtliche Befragte der Polizei gegenüber verstockt und unverschämt geben, geschieht ein zweiter Mord. Die Ermittlungen laufen nur schleppend und Pereira sucht verzweifelt in Archies Vergangenheit nach der Lösung.
Obwohl die Geschichte jede Menge Stoff für Spannung bietet, gestaltet sie sich recht lahm. Die wüsten Beschimpfungen, dreisten Lügen und die Ablehnung der Befragten gegenüber der schottischen Polizei nehmen viel Raum ein und ich frage mich, ob dies in Schottland wirklich so üblich ist. Meine Vermutung, dass das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz kommen wird, hat sich leider negativ bestätigt. Douglas Lindsay schenkt Aliya Pereira zu viel Aufmerksamkeit und vergisst dabei ihren Kollegen Bain, der durchaus Potential zu einem interessanten Charakter hätte. Pereiras Privatleben rückt zu sehr in den Vordergrund, so dass die Morde manchmal nebensächlich werden. Das und die Klischees (alleinerziehend mit zwei Kindern, Trauer über die beendete Beziehung zu ihrer Freundin und die typischen Streitigkeiten unter Geschwistern etc.), die ausgiebig bedient werden, hielten meine Begeisterung über das Buch sehr im Zaum. Dazu wurde es zum Ende hin noch sehr blutig, was der Geschichte nicht unbedingt mehr Pepp verliehen hat. Der trockene Humor hat mir ganz gut gefallen und die Motivation hinter den Morden war nachvollziehbar.
Letztlich hat mich das Buch enttäuscht zurückgelassen. Dabei haben mich das düstere Cover und der Klappentext sehr neugierig gemacht und der Anfang las sich sehr spannend.