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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2018

Würdiges Staffelfinale

Man trifft sich stets zweimal (Teil 2)
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Eines muss man Petra Schier lassen, sie hat es wieder spannend gemacht, so dass ich auch diesmal an nur einem Tag diesen 2. Teil vom 12 Fall von Janna und Markus nur so verschlungen habe.
Das Cover kommt ...

Eines muss man Petra Schier lassen, sie hat es wieder spannend gemacht, so dass ich auch diesmal an nur einem Tag diesen 2. Teil vom 12 Fall von Janna und Markus nur so verschlungen habe.
Das Cover kommt in alter Manier daher und hat somit einen großen Wiedererkennungseffekt für die Fans der Reihe. Ich bin sehr gespannt inwieweit sich die zweite Staffel, die mit dem nächsten Band eröffnet wird, sich im Layout und Cover-Design ändern wird.
Ich möchte gar nichts zum Inhalt sagen, um nichts zu spoilern, denn in diesem Roman geschieht so einiges, was richtungsweisend für die nächsten Fälle sein wird.
Schade fand ich ein wenig, dass die beiden Pflegekinder von Janna nur einen kurzen Auftritt am Anfang des Romans hatten. Ich habe die Szenen mit den Kindern immer sehr gerne gelesen, sie haben dem Roman eine wunderbare Leichtigkeit gegeben. Für die Kids war es aber sicherlich besser nicht zu Hause zu sein, als ihre Pflegemama wieder ihrem „Job“ nachging.
Direkt zu Beginn überschlagen sich die Ereignisse und man fliegt nur so durch die Seiten. Es ist wieder einmal spannend, welche Fährte die Autorin legt und wie schnell nicht nur Janna wieder in das Geschehen hineingezogen wird, sondern auch die Leser.
Der Schreibstil der Autorin ist auch diesmal packend und man hat wieder einmal das Gefühl, dass dieser Roman wieder viel zu schnell zu Ende geht.
Der „Fall“ war im Rückblick wieder sehr logisch aufgebaut, ich finde es immer wieder erstaunlich zu welchen Einfällen und Ideen die Autorin kommt und uns Leser somit immer wieder überrascht.
Ich bin sehr gespannt wie es nun in der zweiten Staffel weitergeht. Nur eines möchte ich noch sagen, die Ohrfeige hätte ich auch ausgeteilt ?
Vielen Dank an Dich Petra für diesen abschließenden zweiten Teil des 12 Falls und die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars, ich freue mich schon sehr auf die nächste Staffel und bin gespannt was du dir dafür wieder einfallen lässt.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Die Pest in Varennes

Die Gabe des Himmels
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Daniel Wolf alias Christoph Lode hat wieder mal einen historischen Roman geschrieben, der mich für ein paar Stunden in eine mittelalterliche Stadt entführt und wo man das hier und jetzt komplett vergisst. ...

Daniel Wolf alias Christoph Lode hat wieder mal einen historischen Roman geschrieben, der mich für ein paar Stunden in eine mittelalterliche Stadt entführt und wo man das hier und jetzt komplett vergisst.
Das Cover passt sehr gut zu den vorherigen drei Büchern und macht somit auch optisch etwas her. Sehr schön gestaltet ist der Klappumschlag, vorne findet sich die Karte der Stadt Varennes, hinten ist Europa zur damaligen Zeit mit seinen wichtigen Städten abgebildet. Zu Beginn bekommen wir Leser durch ein Personenverzeichnis einen guten Überblick über die handelnden Personen. Insgesamt gliedert sich der Roman in drei Bücher, wobei man ganz klar sagen muss, dass das dritte Buch das Kürzeste ist.
Sehr gut gefallen hat mir, dass wir wieder die Familie Fleury begleiten dürfen und mit ihr einen Einblick in das Leben der Kaufleute, Handwerker und Bürger in einer mittelalterlichen Stadt bekommen. Es sind nicht so sehr die Mächtigen und Reichen, die im Mittelpunkt stehen, sondern die einfachen Menschen. Es geht somit weniger um historische Persönlichkeiten, sondern mehr um den einfachen Mann und die einfache Frau.
Herausragend finde ich in diesem Buch die Zeichnung der Figuren und ihre Entwicklung. Gerade Adrianus und Cesar Fleury, die ungleichen Brüder, sind für mich absolute Protagonisten, die ich ins Herz geschlossen habe. Besonders herausheben möchte ich Cesar, der in diesem Roman eine sehr glaubwürdige Wandlung durchlebt und damit zu einem ungemeinen Sympathieträger des Romans wird.
Ein großes Thema des Romans sind die Arbeiten des Medicus, des Wundarztes und der Kräuterkundigen. Der Leser erfährt sehr viel Informatives und Interessantes, auch was die Rangordnung in der Gesellschaft, die Ausbildung, das Herstellen von Arzneien angeht. Die Behandlung der Pest stellt allerdings alle Berufsgruppen vor ein Problem und bringt selbst den besten Arzt an seine Grenzen.
Ein weiteres Thema des Romans sind die fanatischen Glaubensbruderschaften, in diesem Roman die Flagellanten. Die Gruppen verschafften sich aufgrund von Missständen Gehör und gewannen so immer mehr an Einfluss. Ein Thema welches sich leider öfters durch die Geschichte und damit auch durch Romane zieht ist der Hass auf die Juden. Sie wurden nicht nur wie allgemein bekannt für die Pest verantwortlich gemacht, sondern auch für Armut, Misswirtschaft und viele andere Dinge. Ein Volk was wahrlich genug Hass, Angst und Zorn ertragen muss. Tragen wir heute Verantwortung dafür, dass dies nie mehr geschieht!
Der Schreibstil des Autors ist wie immer sehr angenehm und gut zu lesen. Die knapp 1000 Seiten vergehen wie im Fluge und sind ruck-zuck gelesen. Erstaunlich ist auch, dass der Autor es zum Ende seines Romans schafft, alle losen Fäden zusammen zu führen, ohne dass es zu sehr konstruiert wirkt. Der Leser hat zu keiner Zeit das Gefühl dem Autor nicht folgen zu können oder zu sehr im Unklaren gelassen zu werden. Ein durch und durch spannender Roman, der vor allen Dingen von der Empathie des Lesers mit den Protagonisten lebt und der herausragenden Zeichnung der Figuren.
Ein wirklich sehr, sehr guter historischer Roman der mich wieder restlos begeistert hat. Ich kann diesen Roman nur empfehlen und wünsche mir, dass die Fleurys noch viele, viele Fans bekommen. Mein Dank geht auch an meine Mitleserinnen der Leserunde bei Büchereule.de und Daniel Wolf, der bereitwillig sich unseren Fragen gestellt hat.
Auch bedanke ich mich herzlich bei der Verlagsgruppe Random House, dem Goldmann Verlag und dem Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


Veröffentlicht am 25.03.2018

Eine tiefbewegende Geschichte

Das Erbe der Rosenthals
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Armado Luca Correa hat einen Roman geschrieben, der wenn man ihn beendet hat, einen immer noch nicht loslässt. Ein beeindruckendes Zeugnis gegen das Vergessen, mit einer Geschichte die zutiefst berührt. ...

Armado Luca Correa hat einen Roman geschrieben, der wenn man ihn beendet hat, einen immer noch nicht loslässt. Ein beeindruckendes Zeugnis gegen das Vergessen, mit einer Geschichte die zutiefst berührt.
Das Cover ist für mein Empfinden sehr stimmungsvoll und beschreibt wundervoll zwei Dinge: Die Ungewissheit des kleinen Mädchens, welches auf dem Schiff mit ihrem Koffer steht und in die Ferne schaut und nicht weiß, was auf es zukommt. Zweitens die Einsamkeit bzw. die Verlassenheit des Kindes, welches in seinem Alter nicht alleine auf Reisen gehen sollte. Zwar ist Hanna, eine der Protagonistinnen in dem Roman, nicht wirklich alleine auf diese Reise gegangen, innerlich war sie aber schon alleine, weil ihre Eltern sich mehr mit ihrem eigenem Schicksal beschäftigt haben, als für ihr Kind da zu sein.
Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt (1939 und 2014), die beiden Hauptfiguren Hannah (1939) und Anna (2014) sind sich sehr ähnlich. Sie beide haben ein schweres Schicksal zu tragen.
Hannah wächst in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus als jüdisches Kind auf. Ihre Eltern haben eine gute Stellung in der Gesellschaft. Ihr Vater ist Professor und ihre Mutter die Tochter eines vermögenden Juden. Die sich zu Beginn des Jahrhunderts noch in den gehoben Kreisen bewegen.

Anna die in New York aufwächst, lernt ihren Vater nie kennen, da er bei dem Anschlag am 11. September auf die Zwillingstürme, ums Leben gekommen ist. Hannah zog Annas Vater auf. Als sie von Anna erfährt, ist die Tochter ihres Zöglings für sie der Hoffnungsschimmer der Familie. Für Hannah wiederum ist Anna das Tor mehr über ihren unbekannten Vater zu erfahren. So verweben sich diese beiden Geschichten immer mehr, bis sie zu einer werden, die tief bewegt.

Es geht um Familienschicksale, um Verlust, um Trauer und um Freundschaft. Ein besonders Portrait zweier beeindruckender Frauen, die ihr Schicksal annehmen. Der Roman wird in der Ich-Erzähler-Form erzählt, wir schlüpfen als Leser in die Rolle der Hannah und der Anna und erleben die Welt mit ihren Augen. Ein großartiges Geschenk, welches uns der Autor macht. Mit den Augen eines Kindes erleben wir das Schicksal dieser Welt. Ein umfangreiches Nachwort, Bibliographie, ein Personenverzeichnis, Bilder/ Fotos und ihre Beschreibung runden den Roman ab und heben noch einmal die historischen Fakten hervor.
Der Roman ist für Männer und Frauen lesbar, wobei natürlich die Damen mit den beiden Protagonistinnen nähere Identifikationsfiguren haben. Ich kann diesen Roman uneingeschränkt empfehlen, da er ein eindrucksvolles Zeugnis seiner Zeit ist mit einem teils unbekannten Schicksal.
Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe Lübbe und NetGalley Deutschland für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars und wünsche diesem Buch noch viele, viele Leser. Denn das Schicksal von Hannah und Anna darf nicht in Vergessenheit geraten.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Staffelfinale Teil 1

Man trifft sich stets zweimal (Teil 1)
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Okay, ich gebe es zu. Ich habe diesen Roman an nur einem Abend ausgelesen, gut er hat nur knapp 200 Seiten, dennoch konnte ich diesen Fall von Janna und Markus nicht aus der Hand legen.
Das Cover reiht ...

Okay, ich gebe es zu. Ich habe diesen Roman an nur einem Abend ausgelesen, gut er hat nur knapp 200 Seiten, dennoch konnte ich diesen Fall von Janna und Markus nicht aus der Hand legen.
Das Cover reiht sich nahtlos in die Reihe ein, die Grafikerin hat mal wieder ganze Arbeit geleistet, Wiedererkennungswert und neue Elemente zu vereinen.
Zum Inhalt dieses Romans möchte ich gar nichts sagen, denn ich möchte nicht spoilern. Nur so viel sei gesagt, ich hatte immer Petras Worte auf der Buchmesse im Ohr „Ihr werdet mich hassen….“ Nein, dass hast Du nicht geschafft (dafür lieben wir dich und deine Bücher einfach viel zu sehr). Du hast uns Leser überrascht, uns in eine neue Ebene der Geheimdienstaktivitäten eingeführt und uns mit einem Ende zurückgelassen, dass mehr als gemein ist. Dennoch will ich es noch nicht so recht glauben, andere sind auch schon von den Toten auferstanden und außerdem wollten wir doch alle ein Happy End, oder?
Die Spannung in diesem Kurzkrimi ist eigentlich nicht zu überbieten, alles steuert auf den Höhepunkt zu, der alles ändern wird. Ganz großes Kino, eine absolut filmreife Szene. Ich kann übrigens auch nicht glauben, dass Janna sich so von Walter Bernstein abspeisen läßt. Sie ist einfach sehr mutig und neugierig, alles andere würde auch nicht zu ihr passen. Vielen Dank, dass meine Heimatstadt (Düren) Schauplatz einer kleinen Episode sein durfte.
Dieser Roman ist natürlich absolutes Pflichtprogramm für alle Fans der Serie. Allen anderen kann ich nur raten, fangt bitte bei Teil 1 an, gerade dieser Band nimmt oft Bezug auf vorhergehende Fälle von Janna und Markus. Okay, jetzt müssen wir nur noch der Dinge harren und bis März warten, bis der zweite Teil von Fall 11 erscheint, ganz schön gemein, aber Vorfreude ist je bekanntlich die schönste Freude.
Ich bedanke mich sehr für diese wundervoll spannenden Lesestunde und die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Also liebe Petra schreibe bitte etwas schneller und denk an das Happy End

Veröffentlicht am 21.01.2018

Dum spiro spero

Die Oleanderfrauen
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„Die Oleanderfrauen“ waren für mich mal wieder ein Buch zur rechten Zeit, ein Buch das mich bereits nach wenigen Sätzen gefangen nahm und es schaffte, den Alltag aus meinen Gedanken zu verbannen.
Teresa ...

„Die Oleanderfrauen“ waren für mich mal wieder ein Buch zur rechten Zeit, ein Buch das mich bereits nach wenigen Sätzen gefangen nahm und es schaffte, den Alltag aus meinen Gedanken zu verbannen.
Teresa Simon hat wieder ein Buch geschrieben, welches man nicht aus der Hand legen möchte, zum einem ist das Cover wieder wunderschön gestaltet, zum anderen ist auch die Story mitreißend und romantisch.
Das Cover passt sich wunderbar seinen Vorgängern an, ebenso der Titel. Bereits der Klappentext verspricht viel Spannung und ein großes Familiengeheimnis. Die Autorin erzählt uns eine Geschichte die auf zwei Zeitebenen spielt und die wunderbar ineinander verwoben sind. Sicherlich mag bereits nach wenigen Kapiteln klar sein, welche Personen am Ende des Romans ein Paar werden, dennoch merkt man beim Lesen, dass dieses Buch ein Herzensbuch ist. Es ist nicht nur von der Autorin mit ganzem Herzen geschrieben worden, sondern es geht auch den Menschen, die es lesen, zu herzen. Man fühlt, liebt und hasst mit den Protagonisten. Man taucht als Leser ein in die Welt von Sophie und Hannes, aber auch in die Gegenwart mit Jule, Nils und Johanna. Es gibt Personen, die man sofort ins Herz schließt und es gibt solche, die man vom ersten Augenblick an nicht mag. Die Autorin schafft es leider nicht auf eine Schwarz-Weiß – Färbung zu verzichten. Keine Figur überrascht uns als Leser wirklich, nachdem wir einmal ein Bild von ihr im Kopf haben. Aber die Figuren entwickeln sich weiter, vor allen Dingen Sophie muss einen Weg gehen, den nicht viele Menschen bereit wären zu gehen ohne sich selbst aufzugeben.
Historisch gesehen ist der Roman in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. Es geht aber auch um Kaffee, Torten (im Anhang des Romans befinden sich viele gute Rezepte) und die großen Themen des Lebens: Liebe, Hass, Familie, Vertrauen, Intrigen und Freundschaft.
Durch Briefe, Tagebucheinträge und viele Perspektivwechsel schafft es die Autorin einen ungeheuren Erzählsog zu erzeugen, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Zwar mag der eine oder andere Leser bemängeln, dass der Roman etwas zu konstruiert sei, dies mag sein, wenn man es sehr kritisch betrachtet, da dies aber dem Erzählfluss und der Spannung keinen Abbruch tut, kann ich dies der Autorin verzeihen.
Sehr gut ist es Teresa Simon gelungen das Familiengeheimnis zu wahren und am Ende gut aufzulösen, beim Leser bleiben keine Fragen zurück. Ein historisches Nachwort erklärt noch einmal elementare Dinge und Ereignisse des Romans auf anschauliche Weise.
Ein Roman der für die Fans des Genres „Familiensaga“ definitiv Pflichtprogramm ist, sicherlich sind hier die weiblichen Leser in der großen Überzahl, was aber nicht heißt, dass nicht auch Männer in Hannes, Malte oder Nils eine Identifikationsfigur finden können.
Ein wunderbarer Roman der mir sehr viel Freude und Spaß bereitet hat, sodass ich ihn sehr gerne weiter empfehle. Ich danke Terese Simon für die emotionalen Lesestunden.