Cover-Bild Gefrorener Schrei
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Scherz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 29.12.2016
  • ISBN: 9783651024472
Tana French

Gefrorener Schrei

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

»Treffen Sie bei Tana French nur eine Annahme: Alle Ihre Annahmen sind falsch.« New York Times

Ein Fall so dicht wie der Nebel über Dublin

Die Kollegen in der Dubliner Mordkommission machen der eigenwilligen Antoinette Conway das Leben zur Hölle. Nur ihr Partner Stephen Moran hält noch zu ihr. Als eine junge Frau zu Hause tot aufgefunden wird, sieht alles nach einer schnell aufzuklärenden Beziehungstat aus. Aber warum hat dann jemand aus der Mordkommission ein Interesse, die Ermittlungen zu behindern? Soll Antoinette endgültig aus dem Dezernat fliegen? Weiß außer ihr und Stephen noch jemand, dass sie das Opfer schon einmal gesehen hat? Immer tiefer geraten Ermittler, Verdächtige und Zeugen in einen gefährlichen Vernehmungskreisel.

»Messerscharf, fesselnd, sprachlich außergewöhnlich und atmosphärisch eindringlich.« Harlan Coben

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2017

Ein unterhaltsamer Krimi mit Schwächen im Spannungsverlauf

0

Nach einer aufreibenden Nacht haben die beiden Detectives Antoinette Conway und Stephen Moran nur noch einen Wunsch. Den Papierkram so schnell, wie möglich erledigen und dann ab nach Hause ins Bett. Doch ...

Nach einer aufreibenden Nacht haben die beiden Detectives Antoinette Conway und Stephen Moran nur noch einen Wunsch. Den Papierkram so schnell, wie möglich erledigen und dann ab nach Hause ins Bett. Doch bevor sie das Dubliner Morddezernat verlassen können, werden sie von Superintendent O´Kelly zu einem Tatort geschickt, der einen häuslichen Streit vermuten lässt. Denn die Frau, die tot in ihrem Wohnzimmer liegt, ist mit dem Kopf auf die Ecke der Kaminplatte geprallt, während der neben ihr stehende Tisch für ein romantisches Essen zu zweit gedeckt worden ist. Noch am gleichen Tag steht ein erster Verdächtiger fest, und während er vernommen wird, kristallisiert sich heraus, dass es einige Ungereimtheiten gibt. Antoinette Conway und Stephen Moran kümmern sich darum. Aber anstatt die notwendige Unterstützung von ihren Kollegen zu erhalten, behindern diese ihre Arbeit und gehen sogar so weit, sie für unfähig zu erklären.

„Gefrorener Schrei“ ist der 6. Fall der Dubliner Mordkommission, die bereits einige Verbrechen lösen konnte. Waren es im 1. Fall mit dem Titel „Grabesgrün“ noch Rob Ryan und Cassie Maddox, die den Tod eines kleinen Mädchens untersuchten, sind es diesmal Antoniette Conway und Stephen Moran, die einen Mord aufklären müssen. Dabei haben sie nicht nur mit auftauchenden Widersprüchen zu kämpfen, sondern auch mit massiven Anfeindungen, die aus dem eigenen Lager kommen. Vor allem Antoinette Conway, die die einzige Frau in der Männerabteilung ist, muss jeden Tag aufs Neue Spießruten laufen. Und das, weil sie sich mit ihrem aufbrausenden Temperament, ihrer forschen Art und ihrer grenzenlosen Unnachgiebigkeit allerhand Feinde unter den Kollegen geschaffen hat. Eine toughe Ermittlerin, die weder sympathisch noch einfühlsam ist, es aber trotzdem versteht, den Leser für sich einzunehmen. Genau wie ihr Kollege Stephen Moran, der im Gegensatz zu seiner Kollegin die Zwischentöne beherrscht und auch mal einen Blick hinter die Kulissen wirft.

Vollgepackt mit Intrigen und Vertuschungsaktionen, mit akribischer Polizeiarbeit und ellenlangen Verhören präsentiert sich die stets nachvollziehbare Suche nach einem Mörder, rutscht aber durch seine detaillierte Beschreibung der Ereignisse immer wieder einmal in spannungsarme Gefilde ab. Schade. Denn das Zusammenspiel von Menschen mit unterschiedlicher Motivation und ihre Entwicklung, wenn sie immer mehr in Bedrängnis geraten, sind sehr interessant.

Fazit:
„Gefrorener Schrei“ ist ein komplexer Kriminalroman mit einer ausgeprägten Gesellschaftskritik, der sich nicht nur auf die Lösung eines Kriminalfalles beschränkt, sondern das ganze Drumherum beleuchtet. Dadurch bleibt die Spannung ab und an auf der Strecke, während menschliche Handlungsweisen, herrschende Strukturen und ermittlungstechnische Details für gute Unterhaltung sorgen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Tana French nach meinem Geschmack

0

Nach dem doch sehr auf eine mystische Teenager-Geschichte ausgelegten „Geheimen Ort“ wieder ein Tana French-Kriminalroman nach meinem Geschmack. Diesmal erzählt die Kommissarin Antoinette Conway die Story. ...

Nach dem doch sehr auf eine mystische Teenager-Geschichte ausgelegten „Geheimen Ort“ wieder ein Tana French-Kriminalroman nach meinem Geschmack. Diesmal erzählt die Kommissarin Antoinette Conway die Story. Sie arbeitet nun mit Stephen Moran als Partner in der Mordkommission Dublin zusammen, der ihr beim letzten Fall im Mädchen-Internat als Helferlein zugeteilt war und aus der Ich-Perspektive erzählte. Wieder gefällt mir im Fall um eine junge Frau, die top gestylt in ihrem Vorzeige-Cottage ermordet aufgefunden wird die Vielschichtigkeit der Erzählung: Bekannte Ermittler, sprich Kollegen, aus den Vorgänger-Romanen tauchen auf oder es wird von ihnen berichtet, die Ich-Erzählerin lässt uns an ihrem Privatleben und ihrem Dilemma als Frau in der Männerdomäne Mordkommission, ihren Selbstzweifeln und Entscheidungen – egal ob für Leserin und Leser nachvollziehbar oder nicht – teilhaben, dem Partner mit seinen Eigenheiten – hier Stephens „Phantastereien“ bezüglich möglicher Täter – ebenso viel Raum gegeben wird wie der erzählenden Protagonisten, und dass die Ermittler sich irren dürfen, bis sie das ebenfalls vielschichtige Puzzle zur Lösung des Falls – die nicht immer zufriedenstellend und gefällig für die Ermittelnden und die Leserinnen und Leser ausfallen muss – zusammengesetzt haben.

Tana Frenchs Erzählstil begeistert mich ohnehin, führt dazu, dass ich ihre Kriminalromane nur sehr schlecht weglegen kann, denn ich muss wissen, was als nächstes passieren wird. Wenn man sich in und um Dublin ein wenig auskennt, bereiten die Ortsbeschreibungen besondere Freude. Das Cover des Buchs ist diesmal vergleichsweise hell geraten im Vergleich zu den Vorgängerbänden, durch den Friedhofsengel und den bewölkten Himmel wird jedoch wieder eine düstere Atmosphäre hervorgerufen. Allein der schrill pinkfarbene Titel stört – soll er auf die Tote Aislinn hinweisen? Dennoch wird auch bei dieser Farbwahl auf die vorangegangenen Bücher hingewiesen, bei denen es allerdings der Name der Autorin war, der mit einer lauten Farbe hervorgehoben wurde.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Zu langatmig

0

Die Ermittler der Mordkommission in Dublin, Moran und Conway, bekommen von ihrem Chef einen neuen Fall zugeteilt, in dem sie es anscheinend mit einer Beziehungstat zu tun haben. In einem Cottage wurde ...

Die Ermittler der Mordkommission in Dublin, Moran und Conway, bekommen von ihrem Chef einen neuen Fall zugeteilt, in dem sie es anscheinend mit einer Beziehungstat zu tun haben. In einem Cottage wurde eine Frau tot aufgefunden und der Tisch war für ein romantisches Dinner gedeckt. Die Fakten-Lage scheint klar, doch wird ihnen trotzdem noch ein erfahrener Kollegen an die Seite gestellt, der sie unterstützen soll. Im Laufe ihrer Ermittlungen scheint es allerdings aus den eigenen Reihen jemanden zu geben, der sie in ihrer Arbeit behindert...

Ich konnte mich von Anfang an mit der Geschichte nicht so recht anfreunden. Die Charaktere von Moran und Conway empfand ich als zu blass bzw. sogar unsympathisch. Die Handlung enthält kaum spannende Höhepunkte und es werden endlose Verhöre und Diskussionen beschrieben. Die psychologischen Momente hierbei, waren manchmal zwar interessant, haben sich aber für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen, so dass ich sogar einige Seiten überblättert habe. Mich hat dann nur noch die Neugier auf den Ausgang bei Laune gehalten, der dann zwar nicht ganz so überraschend war, aber mit seiner komplexen Auflösung überzeugt hat.
Der Schreibstil der Autorin hat mir dagegen sehr gut gefallen. Sie erzeugt mit ihren ausdrucksstarken Beschreibungen eine beeindruckende Atmosphäre.

Dieser Krimi wartet durchaus mit interessanten Ideen auf, aber die Umsetzung war mir definitiv zu langatmig und konnte mich nicht fesseln.