Profilbild von Ceciliasophie

Ceciliasophie

Lesejury Star
offline

Ceciliasophie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ceciliasophie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2018

Nette Anekdotensammlung aus Michael Buchingers (Lügen-)Leben

Lange Beine, kurze Lügen
0

Michael Buchinger, erfolgreicher YouTuber aus Österreich, publiziert mit „Lange Beine, kurze Lügen“ schon sein zweites Buch.
Wie schon der Titel vermuten lässt, behandelt er ein ganz bestimmtes Thema ...

Michael Buchinger, erfolgreicher YouTuber aus Österreich, publiziert mit „Lange Beine, kurze Lügen“ schon sein zweites Buch.
Wie schon der Titel vermuten lässt, behandelt er ein ganz bestimmtes Thema in diesem Buch: das Lügen. Er erzählt in typischer „Buchinger Manier“ Anekdoten aus seinem Leben, schildert Situationen, in denen er gelogen hat und räumt etliche Unwahrheiten (zu meist von ihm selbst verursachte) auf.
Beim Lesen des Buches hatte ich immer die Stimme von Michael Buchinger im Kopf. So, wie er sich in seinen YouTube-Videos präsentiert und ausdrückt, so ist auch dieses Buch geschrieben. (Um ehrlich zu sein würde mir hier eine akustische Version von ihm gesprochen deutlich besser gefallen, als die Printausgaben. Doch was nicht ist, kann ja noch werden.)
Der Schreibstil ist sehr locker, leicht und eher umgangssprachlich.
Es ist ein netter Schwenk aus seinem Leben und mit gerade mal 240 Seiten eine eher kurzweilige Ablenkung vom Alltag. Ein literarisches Meisterwerk erwartet an dieser Stelle niemand, das Buch soll eines: Unterhalten.
Und mich konnte es wirklich sehr unterhalten.
Michael Buchinger unterhält jedoch nicht nur, er weist auch klar auf Fehlverhalten seinerseits hin, ohne die große „Moralkeule“ zu schwingen. Er thematisiert teilweise sehr ernste Themen, wie seinen Alkoholkonsum oder eine Phase seines Lebens, in der er auf Grund seiner Sexualität in der Schule gemobbt wurde.
Auch wenn mich das Buch so gut unterhalten konnte, würde ich es dennoch nur „Fans“ seiner Videos weiterempfehlen. Zum einen, weil Michael Buchinger einen ganz eigenen Humor hat und ich mir vorstellen könnte, dass dieser nicht jedermanns Sache ist. Auch ich stimme nicht vollständig mit seinen Ansichten überein und fand ein paar Äußerungen etwas übertrieben.
Zum anderen aber – und das wäre mein Hauptgrund – weil sich das Buch ausschließlich um sein Leben und seine Lügen dreht. Wer ein humorvolles Buch rund um das eigenständige Thema Lügen sucht, wird meiner Meinung nach dennoch gut unterhalten werden, aber nicht vollkommen auf seine Kosten kommen.

Ich vergebe 3.5 Sterne. Auch als nicht regelmäßige Zuschauerin seiner Videos hatte ich sehr viel Spaß mit dieser Lektüre.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Zu vorhersehbar, reicht nicht an Cinder heran

Renegades - Gefährlicher Freund
0

Nova lebt in einer Welt, in der vereinzelt Menschen eine Superkraft besitzen. Und auch sie zählt zu ihnen. In ihrer Heimatstadt Galton City regieren die Renegades, ein Zusammenschluss aus Menschen mit ...

Nova lebt in einer Welt, in der vereinzelt Menschen eine Superkraft besitzen. Und auch sie zählt zu ihnen. In ihrer Heimatstadt Galton City regieren die Renegades, ein Zusammenschluss aus Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Dieser entstand nach der Zeit der Anarchie, als sich befähigte Menschen unter dem Kommando von Ace Anarcho als sogenannte Anarchisten an die Macht schwangen. Mit Besiegung von Ace Anarcho verging die Zeit der Anarchisten und die Renegades werden nun als Helden gefeiert. Doch die Anarchisten leben weiter im Untergrund. Und Nova ist eine von ihnen.

(Achtung! Am Ende der Rezension ist ein kleiner Spoiler. Ich habe den Anfang und das Ende markiert)
Marissa Meyer schaffte mit The Lunar Chronicles eine meiner liebsten YA Fantasyreihen der letzten Jahre. Ich war verzaubert von ihrer Art und Weise, Welten zu erschaffen und Geschichten miteinander zu verknüpfen. Auch der tolle, märchenhafte Schreibstil gefiel mir so gut. Dadurch ging ich leider mit viel zu hohen Erwartungen an das Buch heran und wurde anfangs ziemlich enttäuscht.
Bei Geschichten über Superhelden hat niemand so wirklich das Rad neu erfunden, viele Elemente lassen sich in den meisten Geschichten wiederfinden. Und genau hier hatte ich so große Hoffnungen in die Autorin gesetzt. Cinder war für mich wirklich mal was neues und konnte mit innovativen Ideen und Umsetzungen punkten. Bei Renegades dachte ich nur immer wieder daran, dass mir alles durch DC und Marvel so unheimlich bekannt vorkommt.
Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Der von Nova und der von Adrian, einem jungen Renegade.
Nova als Protagonistin gefiel mir gut. Sie ist auf ihre Weise tough, ziemlich schlau und wissbegierig. Eine tolle Mischung ohne viele nervende YA Klischees. Alles in allem ist Nova das beste an diesem Buch.
Adrian hingegen, der einen so großen Platz im Buch einnimmt, ist nach all diesen Seiten immer noch flach und wie eine leere Leinwand. Einzig seine Fähigkeit ist wirklich toll beschrieben und hat mich begeistern können. Doch blieb im Laufe des Buches so viel Potential auf der Strecke und Adrian konnte sich als Charakter nicht entwickeln.
Viele der Nebencharakter sind dagegen weitaus besser beschrieben und gewannen durchaus auch an Tiefe.
Die beiden Erzählstränge haben mir wirklich gut gefallen.
Der Plot ist zwar ganz interessant, auf der anderen Seite jedoch wahnsinnig vorhersehbar. Wirklich überrascht hat mich kaum etwas. Bis auf die letzten Sätze, die eine enorme Spannung aufbauten und mich nicht nur vor der absoluten Leselethargie bewahrten, sondern die mich regelrecht vom Hocker hauten. Nur auf Grund dieser Sätze muss ich unbedingt den zweiten Teil lesen.
Mit 640 Seiten ist das Buch schon ein ganz schöner Klopper. Zwar schafft es die Autorin durch den tollen Schreibstil, den Leser ans Buch zu fesseln, dennoch hätte man die Geschichte ohne Probleme auf die Hälfte kürzen können. Die eigentliche Handlung wird immer wieder durch Füllelemente gestreckt, unwichtige Dialoge gab es ein paar zu viele. Dieses Strecken führte leider kurz nach der Hälfte dazu, dass der Spannungsbogen sehr zusammenfiel und sich die Spannung danach nur sehr langsam wieder aufbaute.
Und nun möchte ich hier einen Punkt ansprechen, der meine Bewertung nicht beeinflusst hat, der mir dennoch ein wenig aufstößt. Ich war vorher ein wenig abgeschreckt von der im Klappentext angedeuteten Liebesbeziehung. Auf mich wirkte das ganze nach einer „X-Men trifft Romeo & Julia“-Geschichte. Und genau diese Instalove wie sie heutzutage in so vielen YA Büchern zu finden ist, ist mir absolut zuwider. Umso (positiv) überraschter war ich dann jedoch am Ende des Buches, dass die Liebesbeziehung doch mehr eine sich anbahnende Liebelei ist.
Ich verstehe absolut nicht, weshalb der Verlag einen solchen Text wählte. Schade, denn vielleicht schreckte man so den ein oder anderen Leser ab. (Spoiler Ende)

Ich vergebe 3.5 Punkte. Wer toll ausgebarbeitete Superheldenbücher lesen möchte, dem kann ich an dieser Stelle nur wärmstens „Steelheart“ von Brandon Sanderson empfehlen. Renegades werde ich zwar weiter verfolgen, jedoch nun mit einem etwas gedämpften Enthusiasmus.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Kurzweiliger Krimi mit spannendem Plot und interessanten Charakteren

Die edle Kunst des Mordens
0

Clara Annerson hat als Autorin genug von Liebesromanen. Deswegen möchte sie sich nun dem Schreiben von Kriminalromanen widmen. Für Recherchezwecke begibt sie sich deshalb in ein Museum in Wien und stolpert ...

Clara Annerson hat als Autorin genug von Liebesromanen. Deswegen möchte sie sich nun dem Schreiben von Kriminalromanen widmen. Für Recherchezwecke begibt sie sich deshalb in ein Museum in Wien und stolpert dort in ein wahres Abenteuer. Denn vor Ort ist auch der sogenannte „Rudolfsbund“, der aus sehr unterschiedlichen Kunstliebhabern besteht. Kurzer Hand wird sie dazu eingeladen, bei der Eröffnung des Landsitzes von einem der Mitglieder dabei zu sein. Doch als dann in der Bibliothek eine Leiche gefunden wird, geht Claras kriminalistische Reise erst richtig los.

An sich lese ich nicht viele Krimis. Doch machte mich das Cover und der Titel neugierig und nach Beenden der Leseprobe war ich ganz hingerissen von diesem Buch.
Ich brauchte während der Prüfungsphase in der Uni einfach ein Buch, das mich ablenken und gut unterhalten konnte. Und genau das hat dieses Buch ganz wunderbar getan.
Clara und die restlichen handelnden Charaktere waren allesamt sehr toll beschrieben und authentisch dargestellt. Auch wenn ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte, alle Charaktere voneinander zu unterscheiden, so legte sich das zum Glück im Laufe der Geschichte ganz schnell. Hier half mir auch sehr das beigefügte Personenverzeichnis, auf das ich tatsächlich zu Anfang viel und gerne zurückgegriffen habe.
Jede handelnde Person wies ganz eigene Charakterzüge auf, was ihr eine ganz eigene Tiefe und Einzigartigkeit verlieh. Vor allem auf der eher kurzen Länge des Buches ist das eine tolle Leistung der Autorin. Clara als Protagonistin gefiel mir ausnehmend gut und ich konnte mich in gewissen Punkten mit ihr identifizieren.
Der Plot war auch toll gestalten, ich habe wirklich öfters geraten, wer als Täter in Frage kommen würde und rätselte mit Clara mit. Erst zum Ende hin kristallisierte sich für mich ein Lösungsweg heraus, der auch tatsächlich der richtige war. Doch so lange im Ungewissen zu bleiben war toll gemacht von der Autorin!
Die eigentliche Art der Auflösung gefiel mir persönlich dann jedoch nicht so gut, es gab handlungstechnisch ein paar Elemente, auf die in meinen Augen hätte verzichtet werden können. Besonders gut gefallen hingegen haben mir die Gespräche und Diskussionen zwischen Clara und anderen Charakteren, wer als Mörder in Frage kommen würde. Diesen Schlagabtauschen folgte ich wirklich ganz gebannt.
Der Schreibstil gefiel mir auch. Die Geschichte hatte einen eher humoristischen und lockeren Beiklang und so fiel es mir sehr leicht, der Geschichte flott zu folgen, ja, ich verschlang die Kapitel gerade zu.
Das Cover und auch der Titel gefallen mir ausgesprochen gut.

Ich vergebe 3.5 Sterne. Es ist ein netter, kurzweiliger Krimi für Zwischendurch, der mich gut unterhalten konnte. Ich werde die Autorin definitiv weiter im Auge behalten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 26.04.2018

Klassiker, der jedoch inzwischen zu unspektakulär ist

Der Unsichtbare
0

Obwohl ich gerne und inzwischen vermehrt im Science Fiction Genre Bücher lese, habe ich zu meiner Schande bisher noch kein Buch des großen Pioniers dieses Genres – H. G. Wells – gelesen. Doch dies hat ...

Obwohl ich gerne und inzwischen vermehrt im Science Fiction Genre Bücher lese, habe ich zu meiner Schande bisher noch kein Buch des großen Pioniers dieses Genres – H. G. Wells – gelesen. Doch dies hat sich zum Glück nun durch den Unischtbaren geändert.

Der Unsichtbare schildert die Erlebnisse von Griffin, einem Wissenschaftler, dem es gelingt, sich selber unsichtbar zu machen. Doch schnell bekommt er mit, dass das Unsichtbarsein nicht nur Vorteile, sondern ganz im Gegenteil viele Nachteile birgt.

Mit den Charakteren kam ich eher weniger gut klar. Ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen, hierfür fehlte es auch manches Mal an Zeit., doch oftmals erschienen mir die handelnden Personen als zu flach dargestellt. Außerdem fand ich die meisten schlicht und ergreifend einfach zu unsympathisch.
Den Plot an sich fand ich in Ordnung, doch wie so viele schon vor mir anmerkten, ist es in unserer Zeit einfach nichts neues mehr „nur“ unsichtbar zu sein.
Sehr toll fand ich die im Buch abgedruckten Illustrationen, die sehr passend zur Geschichte gestaltet wurden und die Geschichte deutlich auflockerten.
Als sehr störend hingegen empfand ich das Vorwort, da viele Aspekte der Geschichte aufgegriffen und diskutiert wurden. Da ich als mehr oder weniger ahnungslose Leserin in die Geschichte eintauchen wollte, wurde mir dies durch das Vorwort leider nicht mehr möglich gemacht. Als Nachwort hingegen hätte ich es gerne gelesen!
Anmerken möchte auch ich die doch sehr zahlreichen Rechtschreibfehler. Beeinflusst haben diese meine Rezension und Meinung gegenüber des Buches natürlich nicht, doch stören sie (zumindest meinen) den Lesefluss sehr.
In meinen Augen ist eine Bewertung zur heutigen Zeit nicht mehr aussagekräftig. Wir sind inzwischen durch jegliche Medien so abgeklärt, dass uns das Phänomen des Unsichtbaren nicht mehr so abholt, wie es zu Erscheinungszeiten gewesen sein muss.

Doch da eine Bewertung benötigt wird, vergebe ich meine ganz persönlichen 3.5 Sterne.
Dies wird definitiv nicht mein letztes Buch von H. G. Wells bleiben, doch der Unsichtbare konnte mich leider nicht vollkommen von sich überzeugen.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Nette Geschichte, blasse Protagonistin

Berühre mich. Nicht.
0

Sage zieht es zum Studieren weg aus ihrer Heimatstadt. Weit weg. Und so landet sie an einer Universität am anderen Ende des Landes. Dort versucht sie, sich ein eigenes Leben aufzubauen, stößt aber immer ...

Sage zieht es zum Studieren weg aus ihrer Heimatstadt. Weit weg. Und so landet sie an einer Universität am anderen Ende des Landes. Dort versucht sie, sich ein eigenes Leben aufzubauen, stößt aber immer wieder an ihre eigenen Grenzen. Denn sie muss schleunigst einen Job finden, um Geld zu verdienen und ihre Studiengebühren zu bezahlen können. Doch zum Glück trifft sie auf April und Luca, die ihr gemeinsam zur Seite stehen und sie unterstützen.
Sage jedoch muss immer wieder mit ihren Angstzuständen kämpfen. Denn auch wenn sie versuchte zu fliehen, so holt sie ihre furchtbare Vergangenheit immer wieder ein.

Sage ist eine wirklich interessante Protagonistin. Doch leider fand ich sie bis über die Hälfte des Buches viel zu blass dargestellt. Ich wusste mehr über die vielen Nebencharaktere als über die eigentliche Protagonistin und konnte mich mit vielen mehr identifizieren als mit Sage. Das finde ich an einem so schnelllebigen Buch schon sehr schade. Doch nach der Hälfte besserte sich das zunehmend und ich fand mehr Spaß daran, Sage zu folgen und lernte sie auch besser kennen. Ab dann gefiel sie mir sogar sehr gut als Protagonistin. Ich fieberte regelrecht mit und nickte bei einigen Aussagen von ihr zustimmend mit dem Kopf beim Lesen.
Am besten gefallen am gesamten Buch haben mir Sages Freundinnen April und Megan. Mit solchen herzensguten Menschen an der Seite übersteht man wirklich jede Prüfung, meistert jede Hürde.
Luca war für mich annehmbar. Manches Mal wurde in meinen Augen zu verkrampft versucht ihn als besonderen Kerl darzustellen, was ihn einfach phasenweise nicht authentisch wirken ließ. Doch auch das besserte sich mit jedem Kapitel.
Der Liebesaspekt gefiel mir ausnahmsweise einmal besonders gut. Ich wurde zum Ende hin sogar ein kleiner Fan davon. Und das passiert bei mir wahrlich selten!
Einzig das Ende gefiel mir persönlich überhaupt nicht und passte vom Lesegefühl auch überhaupt nicht zum Rest der Geschichte. Eine Überleitung beziehungsweise einen Cliff Hanger zum nächsten Band hätte die Autorin eventuell etwas harmonischer darstellen können und nicht so plump. Der Cut war ziemlich scharf.
Der Schreibstil war angenehm zu lesen und passt zur Geschichte, wodurch ich das Buch wirklich fix beenden konnte.
Vielleicht werde ich die Reihe doch noch weiter verfolgen. Doch ich merke mit jedem Buch des Genres mehr, dass ich mich langsam aus dem Genre verabschieden sollte, passe ich einfach nicht mehr in die Zielgruppe der Bücher.

Ich vergebe 3.5 Sterne. Das Buch konnte mich wirklich gut unterhalten, ist jedoch auch nichts besonderes. Alles in allem passt hier die Bezeichnung „nett für zwischendurch“ wirklich gut. Denn ich mochte die Lesezeit, doch wird mir die Geschichte nicht lange im Gedächtnis bleiben.
Dennoch empfehle ich das Buch jedem, der sich in dem Genre heimisch fühlt und auch denen, die vielleicht mal etwas mehr Ecken und Kanten in einem sehr glatt geschliffenen Genre haben wollen.