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Veröffentlicht am 28.04.2018

Wunderschöne Fortsetzung in Irland

How to be happy 2: Ascheblüte
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Wer den ersten Teil noch nicht kennt, mag bitte hier stoppen, und erstmal den ersten Teil lesen, da diese Rezension Spoiler enthält.
Ash hat Rose’s Verhalten nicht verarbeiten können. Erst taucht Lilian ...

Wer den ersten Teil noch nicht kennt, mag bitte hier stoppen, und erstmal den ersten Teil lesen, da diese Rezension Spoiler enthält.
Ash hat Rose’s Verhalten nicht verarbeiten können. Erst taucht Lilian auf, die aussieht wie Rose, und dann kommt Rose doch tatsächlich zurück und entpuppt sich als Lilians Zwillingsschwester. Das ganze ist zuviel für ihn, und er flüchtet nach Kanada und baut sich dort ein neues Leben auf. Um das ganze zu verarbeiten, schreibt er einen Roman, der ein Bestseller wird. Da nun sein Verlag auf ein neues Manuskript pocht, wird Camille auf ihn angesetzt. Die will ihren Job behalten und hofft natürlich bei diesem Verlag auf eine Festanstellung: die sie natürlich erst dann bekommt, wenn sie mit einem Manuskript von Ash in der Hand im Verlag erscheint.
Da Ash weder eine Idee für einen neuen Roman hat, noch die Lust hat zum Schreiben, flüchtet er lieber nach Irland, um dort Urlaub zu machen. Doch so leicht lässt sich Camille nicht abschütteln. Kurzerhand steigt sie mit in den Flieger und fliegt mit Ash nach Irland. Der ist doch recht verwundert: Camille hat nur das dabei, was sie am Körper trägt, und das ist alles andere als tauglich für eine Wandertour. Da Ash dann doch nicht als der Kotzbrocken dastehen will, der er zu sein scheint, rüstet er Camille mit den nötigen Dingen aus, die sie für die Wanderung braucht. Zudem fehlt Camille das Geld für den Rückflug, und in Irland weiß sie auch nicht, wo sie hinsoll ohne Hilfe, denn zuhause wartet ein gewalttätiger Ehemann auf Camille, der nicht gerade amused ist.
So beginnt eine Reise durch Irland, die Ash und Camille zusammen schweißen lässt, aber auch beide erkännen lässt, was sie vom Leben wirklich wollen.
Nun, Kim Leopold hat in der zweiten Geschichte von „How to be happy“ den Focus auf Ash gelegt. Im ersten Teil durften Kim und Jamie zueinander finden, doch Ash blieb aufgrund der Situation, dass Rose ihn nicht nur einmal hat sitzen lassen, unglücklich. Dank Kim darf Ash nun auch seinen Platz im Leben finden, und so wird seine Reise ins Glück erzählt.
(Nicht dass Ash im ersten Teil zu kurz gekommen ist, nein, er hatte auch da eine entscheidende Rolle)!
Kim schafft es, dass man sich in Irland wieder findet, das grüne Gras riechen kann, und sie nimmt einen aktiv auf die Reise mit. Ich hab mich mehr als einmal erwischt, dass ich eine Karte genommen habe, und geschaut habe, wo Ash und Camille langgewandert sind.Ein wundervoller zweiter Teil, eine wundervolle Ergänzung zum zweiten Teil, dennoch ein eigenständiger Roman, den man eigentlich auch alleinstehend lesen kann, aber wenn man den ersten Teil kennt, ergibt vieles einen Sinn.
Wer Lust auf Irland hat, wissen möchte, wie es einem Autor mit Schreibblockade geht und wer nochmal eine Bestätigung dafür will, dass man niemals aufgeben sollte, ist hier richtig. Auch sollte man nicht ausser acht lassen, dass man definitiv Hilfe bekommt, wenn man Gewalt in der Familie erfährt.
Oh übrigens, wer sich fragt, was das Zelt im Cover bedeutet: ja auch das wird erklärt!

Veröffentlicht am 26.04.2018

ein Neuanfang tut gut

How to be happy 1: Liliennächte
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Lilian ist 19, und hat schon einiges mehr hinter sich, als ein junges Leben vertragen kann. Ihre Mutter stirbt an Brustkrebs, der Vater hat den Kontakt abgebrochen. Doch genau dem soll sie über den großen ...

Lilian ist 19, und hat schon einiges mehr hinter sich, als ein junges Leben vertragen kann. Ihre Mutter stirbt an Brustkrebs, der Vater hat den Kontakt abgebrochen. Doch genau dem soll sie über den großen Teich folgen, und in den USA studieren. Als Lilian in ihre WG zieht, folgt der nächste Schreck: Ihre vermeintlich weiblichen Mitbewohnerinnen entpuppen sich als attraktive Jungs, die ihr wiederum den nächsten Schreck einjagen. Lilian scheint eine Doppelgängerin zu haben names Rose, die spurlos verschwunden ist, und Ash das Herz gebrochen hat. Und so muss sich Lilian gegen die Gerüchte wehren, sie sei Rose, gleichzeitig muss sie sich einen neuen Freundeskreis aufbauen, die Uni kennen lernen, den Tod ihrer Mutter verkraften, und die Beziehung zu ihrem Vater neu aufleben lassen.

Kann Lilian das packen? Und welche Rolle wird ihre Doppelgängerin spielen?



Wow, ich liebe den Schreibstil von Kim Leopold. Er ist so wahnsinnig flüssig, leicht zu lesen, und mit Liliennächte hat Kim wirklich ein super spannendes Buch geschrieben. Und nein, es ist nicht schnulzig, auch wenn Lilian sich fast vor Verehrern nicht retten kann.

Es ist die richtige Mischung zwischen Freundschaft, Liebe und Vertrauen, alltäglichen Situationen mit der Klamottenwahl fürs erste Date, oder was gibt es in der WG zum Essen, wie kann man Beziehungen aller Art (zur Familie oder Freunden) aufbauen. Es ist wundervoll geschrieben.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Must Have Manga

Die Braut des Magiers 01
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Chise ist eine Sklavin, die immer wieder weiterverkauft wird. Und so ist Chise seelisch gebranntmarkt, und ist schon mit sehr wenig zufrieden. Da kommt Elias, der sehr aussergewöhnlich wirkt mit seinem ...

Chise ist eine Sklavin, die immer wieder weiterverkauft wird. Und so ist Chise seelisch gebranntmarkt, und ist schon mit sehr wenig zufrieden. Da kommt Elias, der sehr aussergewöhnlich wirkt mit seinem Schädelkopf. Doch mit Elias hat Chise das große Los gezogen, da er sie gut behandelt. Chise kann ihr Glück nicht fassen, erst recht nicht, als Elias ihr sagt, dass er sie nicht nur als Magierin ausbilden will, sondern sie auch noch als Frau nehmen will.

Und so beginnt das Abenteuer.



Dank meiner Kollegin weiß ich, dass man Mangas spiegelverkehrt liest – gut, der Verlag hat ebenso vorgesorgt, und hat eine Anleitung ins Buch gedruckt ?



Auch wenn ich es am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig fand, einen Manga zu lesen, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Die Zeichnungen sind echt klasse, und ich habe mich irgendwie in die verschrobene Art von Elias verliebt. Gut, es ist irgendwie das klassische Klischee, dass eine arme Sklavin nun ihr Glück findet, und erstmal aus ihrem Elend befreit wird, dennoch wirkt es erstmal nicht für mich übertrieben, zumal auf Chise eine Ausbildung als Magierin wartet. Scheinbar hat Chise Talent, denn man munkelt, sie eine Slay Vega. (Damit muss ich mich weiterhin auseinander setzen, da ich kein Manga-Fach-Mensch bin).



ich werde mir die anderen Teile ebenso zu legen. Ich will definitiv wissen, wie es weiter geht mit Chise und vor allem Elias. Allein der Fakt, dass er ein Tuch über sein Gesicht wirft, wenn er unter Menschen geht, find ich interessant. Auch dass er ein menschliches Gesicht annehmen kann. Es bleibt spannend. ?

Veröffentlicht am 26.04.2018

Ein Buch über die Freundschaft zwischen Mensch und Tier

Die Gabe der Könige
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Als Fitz sechs Jahre alt ist, wird er am Königshof abgegeben. Die Familie seiner Mutter hat keine ausreichenden finanziellen Mittel, um Fitz über die Runden zu bringen. Da Fitz der Bastard von Prinz Veritas ...

Als Fitz sechs Jahre alt ist, wird er am Königshof abgegeben. Die Familie seiner Mutter hat keine ausreichenden finanziellen Mittel, um Fitz über die Runden zu bringen. Da Fitz der Bastard von Prinz Veritas ist, hat er nicht den leichtesten Stand am Hof. So kommt es, dass Fitz bei Bullrich einzieht, der für die Falknerei und die Stallungen verantwortlich ist. Da Bullrich stark mit seinen Aufgaben eingebunden ist, versucht er zwar, Fitz in gewissem Umfang einzubinden, lässt er Fitz aber auch viel Narrenfreiheit. So freundet Fitz sich mit dem Hund Naseweis an, und lernt in der Stadt neue Freunde kennen, die aufgrund ihrer Armut stehlen müssen. Doch Fitz neue Freunde und deren Abenteuer bleiben nicht unbemerkt, ebenso, dass die Freundschaft zum Hund Naseweis weit mehr als eine normale Verbindung hinausgeht. Als Burrich merkt, dass Fitz die Gabe der Könige hat, schlägt dies Wellen: Fitz kommt direkt im Königshaus unter, und bekommt nicht nur Unterricht für Kampftechniken, sondern wird auch in Tischmanieren (heute würde man wohl generell Knigge dazu sagen) unterrichtet. Zudem wird er in der Gabe bei Galen gelehrt. Doch das geht nicht gut.

Welchen Herausforderunge wird Fitz bei Galen stellen müssen? Und welche Rolle spielt der nächtliche Unterricht im Turm?

Fazit:

Ein definitiv interessantes Buch. Es hat mich jetzt nicht so gefesselt, wie manch anderes Buch, dennoch hab ich es sehr gerne gelesen. Die Verbindung zwischen Mensch und Tier besteht seit so vielen Jahrtausenden, und es gibt wirklich viele Menschen, die eine besondere Verbindung zu Tieren haben, und mit diesen auch „blind“ interagieren können. Dass Robin Hobb diese Idee aufgegriffen hat, fand ich gut. In den Zeiten, in die Robin Hobb die Geschichte verpackt hat, gab es sicherlich noch keine so grosse Wissenschaft bzw. Erkenntnis, was sich hinter der Gabe verstecken mag. Man hat das Wissen von Generation zu Generation einfach weiter gegeben. So wird diese besondere Gabe auch bei Fitz ausgebaut. Als Bastard hat er im Prinzip kein Anrecht auf den Königsthron, bekommt aber dennoch seine Rolle im großen und ganzen zugewiesen.

Eine tolle Geschichte, die ohne reißerische Wendungen auskommt!

Der Penhaligon Verlag hat dieses Buch in eine wundervolles Gewand gepackt. Das Buch wurde bereits in den 1990ern das erste Mal veröffentlicht. Penhaligon hat den Hirsch, der das Familienwappen von Fitz Familie ist, wunderschön ins Cover mit eingearbeitet. So ist im ersten Teil die Schrift über dem Hirsch rot, für Teil zwei gibt es einen Wolf unter blauer Schrift und beim dritten Teil gibt es einen Drachen in grün unter grüner Schrift.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Was darf Bildung kosten?

Forderung
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John Grisham – einer meiner Lieblingsautoren seit meiner Jugendzeit. Jahrelang habe ich seine Bücher verschlungen, und – ohne einen für mich erkennbaren Grund – habe ich urplötzlich mit seinen Büchern ...

John Grisham – einer meiner Lieblingsautoren seit meiner Jugendzeit. Jahrelang habe ich seine Bücher verschlungen, und – ohne einen für mich erkennbaren Grund – habe ich urplötzlich mit seinen Büchern aufgehört. Dann habe ich „Forderung“ entdeckt, und musste es haben. Auch wenn ich ewig nicht sicher war, was mich erwartet, und ob Grisham meine Erwartungshaltung erfüllen kann, habe ich das Buch verschlungen.



Todd, Zola, Mark und Gordy haben sich von den hohen Werbeversprechen verführen lassen, und sich für ein Jurastudium an der Foggy Bottom eingeschrieben. Doch Foggy Bottom ist leider nicht so nice and shiny, wie die Werbeversprechen ihnen weiß machen wollen. Im Gegenteil: Gordy wundert sich und begibt sich im Geheimen auf die Suche, und deckt einen Firmenkomplott auf. Seine Freunde merken während den Recherchen, dass mit Gordy etwas nicht stimmt, und so finden sie nach mehrfachen Nachbohren fest, dass ihr bester Freund schwere psychische Erkrankungen hat, und sich auch aufgrund der negativen Ermittlungsergebnisse und dem angehäuften Schuldenberg das Leben nimmt. Geschockt vom Selbstmord Gordies und dem Erkennen, dass das Studium nicht den ersehnten Vertrag bringen wird, mit dem man den horrenden Schuldenberg abbauen kann, versuchen sie verzweifelt einen Ausweg zu finden. Während Zola noch versucht, auf legale Weise das Studium zu beenden, sehen Mark und Todd das Ganze pragmatischer: sie wollen Geld, und zwar schnell und einfach. So eröffnen sie eine Anwaltskanzlei, gabeln sich vor Gericht mehrfach Mandanten auf und verteidigen sie, ohne jemals eine offizielle Urkunde zu besitzen, die sie offiziell als Anwälte auszeichnet. Sie müssen feststellen, dass ihr erworbenes Halbwissen nicht ausreicht, und schlagen sich mehr schlecht als recht durch die Prozesse. Es kommt, was kommen muss: sie fliegen auf, und müssen fliehen. Kann die Flucht gelingen? Können sie dennoch den Studienkredit abbezahlen? Und welche Rolle spielt Zolas Familie, die nach über 20 Jahren illegalen Aufenthaltes in den USA ausgewiesen werden nach Afrika?



Als ich dieses Buch beendet habe, war ich doch etwas geerdet. Viele junge Menschen leben den Traum, ein Staranwalt zu werden, oder jedenfalls soviel Karriere zu machen, dass sie schnell ihren Studentenkredit abbezahlen können. Doch dass sie oft einem Kredithai aufsitzen, und hinter den Studentenkrediten gerne Spekulanten stehen, ist nicht jedem klar. Und so versucht manch einer, mit zwielichtigen Methoden den Kredithaien zu entkommen.

Das Trio hat sich selber in den Schlamassel geritten, und ihnen fehlt definitiv der Schneid und die Erfahrung, aus der selbst geschaffenen Situation herauszukommen. Da die Foggy Bottom Law ihnen eine miese Ausbildung gestellt hat, die ihnen vor Gericht nur in sehr geringem Ausmaß eine Hilfe ist, müssen sie sich ihr Wissen selber erarbeiten. Getrieben von Skrupeln, schlechtem Gewissen, aber auch der Gier danach, den Kreditinstituten zu enfliehen, werden sie immer dreister und einfallsreicher. Leider kann dies auf Dauer nicht gut gehen. Dass die Protagonisten dennoch fliehen können, mag dem Autor als künstlerische Freiheit gegönnt sein.

Dennoch finde ich den Roman gelungen. Man muss sich – egal wo – fragen, was heutzutage gute Bildung wert ist. Sollte nicht jeder Mensch ein Recht auf eine fundierte Bildung haben, um selber sein Schicksal in die Hand zu nehmen? Und wieviel darf die Bildung kosten? Grisham hat dieses Thema aufgegriffen, kombiniert mit illegaler Einwanderung und psychischer Belastung beim Studium; was für mich nicht zu verachten ist, denn der Druck auf die heutigen Schüler und Studenten scheint mir manchmal doch recht hoch zu sein.

Mein Fazit: vielleicht nicht Grishams stärkster Roman, aber auch sicherlich nicht der schlechteste.