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Veröffentlicht am 22.12.2020

Ein ganz besonderes Brotbackbuch

Lutz Geißlers Almbackbuch
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Dieses Buch punktet nicht nur mit seinen Rezepten, sondern auch mit den persönlichen Geschichten und Erlebnissen des Autors Lutz Geißler … ergänzt durch viele großformatige und meist farbige Fotografien. ...

Dieses Buch punktet nicht nur mit seinen Rezepten, sondern auch mit den persönlichen Geschichten und Erlebnissen des Autors Lutz Geißler … ergänzt durch viele großformatige und meist farbige Fotografien. Ich bin in den Anblick so manchen Bergpanoramas regelrecht versunken.

Auch zu den über 100 Rezepten – egal ob Brot, Klein- oder Feingebäck gibt es ganzseitige Fotos des fertigen Produkts, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Neben der Zutatenliste und der Anleitung gibt es noch ein Planungsbeispiel mit Zeitangaben und weitere Infos wie z. B. Zubereitungszeiten vor, am und nach dem Backtag oder Stockgare und vieles mehr.

Bevor es los gehen kann, sollte man sich die Tipps zum Backen durchlesen. Da geht es beispielsweise um die Grundregeln des Brotbackens, das Zubehör und die Zutaten. Es gibt auch eine ausführliche Anleitung zur Herstellung des Sauerteigs oder der Arbeit mit Lauge. Meines Erachtens dürfte dieser Teil auf alle eventuellen Fragen eine Antwort bieten.
Ich persönlich bin ein eher ungeduldiger Mensch und auch ein Brot backen muss bei mir „mal eben“ gehen, daher ist dieses Backbuch eher nichts für mich. Ich habe das eine oder andere Rezept ausprobiert und das jeweilige Endergebnis konnte mich überzeugen. Was mich allerdings fast an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, sind die teilweise sehr geringen Zutatenmengen. Denn 0,1 Gramm Hefe ist ein Hauch von nichts, aber kaum abwiegbar.

Auch wenn ich mich bei den Rezepten teilweise überfordert fühlte, denn ich habe vorher noch nie mit Sauerteig oder einem Brühstück gearbeitet, finde ich, dass Lutz Geißler ein tolles Werk gelungen ist. Für die besten Brotrezepte und -geschichten von der Kalchkenlalm gibt’s von mir 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.05.2019

Eine gelungene Fortsetzung der Krimireihe mit viel Lokalkolorit

Spreewaldwölfe (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 4)
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Spreewaldwölfe ist bereits Band 4 der Reihe um die Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner. Auch hier handelt es sich um einen in sich abgeschlossenen Fall, der sicherlich auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden ...

Spreewaldwölfe ist bereits Band 4 der Reihe um die Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner. Auch hier handelt es sich um einen in sich abgeschlossenen Fall, der sicherlich auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Einige Anmerkungen, die sich auf die Vorgeschichten der Personen beziehen, kann man dann evtl. nicht richtig einordnen, sind aber für den aktuellen Fall nicht relevant.

In diesem Buch hat sich Christiane Dieckerhoff ein aktuelles Thema ausgesucht. Wie auch derzeit im realen Leben treffen Wolfsfreunde und Wolfsgegner aufeinander. Ein jeder hat mehr oder weniger gute Gründe für seinen Standpunkt. Ist in diesem Fall wirklich ein Wolf für den Tod eines Jungen verantwortlich?

Die Autorin beschreibt den Spreewald mit seinen Fliessen und den dortigen Menschenschlag wieder sehr detailreich und anschaulich. Obwohl ich noch nie dort war, habe ich bereits ein konkretes Bild vom Spreewald vor Augen. Man merkt wie sehr Christiane Dieckerhoff diese Gegend liebt.

Mir hat auch diese Geschichte wieder sehr gut gefallen und ich freue mich, dass Klaudia auch in Zukunft wieder ermitteln wird. Für diesen spannungsreichen und atmosphärischen Krimi vergebe ich sehr gerne 4,5 wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Lesenswerte Familiengeschichte

Die Sonnenschwestern
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Nach „Die Reise der Amy Snow“ und „Die zwei Leben der Florence Grace“ war dies mein drittes Buch von Tracy Rees und ich war gespannt ob es mich auch so in seinen Bann ziehen kann wie die beiden anderen ...

Nach „Die Reise der Amy Snow“ und „Die zwei Leben der Florence Grace“ war dies mein drittes Buch von Tracy Rees und ich war gespannt ob es mich auch so in seinen Bann ziehen kann wie die beiden anderen Bücher.

Nora steht kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag und krempelt gerade ihr Leben komplett um. Von ihrem Lebensgefährten hat sie sich bereits getrennt und jetzt kündigt sie ihren langjährigen Job. Auch das bis vor kurzem sehr innige Verhältnis zu ihrer Mutter hat sich abgekühlt. Sie nimmt sich eine Auszeit und fährt in das kleine Örtchen Tenby an der walisischen Küste
.
In eben diesem Ort hat Chloe in den fünfziger Jahren jeweils im Sommer drei herrliche Urlaubswochen bei ihrer Tante verlebt.

In zwei Erzählsträngen und in zwei unterschiedlichen Zeitebenen breitet sich das Leben der beiden Frauen während ihrer Zeit in Tenby vor uns aus. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, was die Geschichte noch lebendiger macht. Zum Schluss führt die Autorin die beiden Stränge geschickt zusammen und es ergibt sich ein Gesamtbild der Geschehnisse.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die wechselnden Perspektiven und die kurzen Kapitel, die teilweise mit einem Cliffhanger enden, sorgen dafür, dass man noch ein Kapitel und noch eins liest.

Sind die Charaktere anfangs noch etwas blass, so ändert sich das im Laufe der Geschichte und insbesondere Nora macht eine schöne Entwicklung durch.

Wer gerne Familiengeschichten liest, macht bei der Wahl dieses Buches keinen Fehlgriff. Meines Erachtens kommt es nicht ganz an Amy Snow heran und daher vergebe ich 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Keine Gefühle zu zeigen, schadet einem oft selbst

Verliebt bis in die Fingerspitzen
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"Verliebt bis in die Fingerspitzen" ist der nunmehr fünfte Band der Manhattan with Love Reihe. Für mich war es eine Premiere und daher kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass man die Vorgänger nicht zwingend ...

"Verliebt bis in die Fingerspitzen" ist der nunmehr fünfte Band der Manhattan with Love Reihe. Für mich war es eine Premiere und daher kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass man die Vorgänger nicht zwingend gelesen haben muss.

Felicitas – von allen nur Fliss genannt – hat schon als Kind gelernt keine Gefühle zu zeigen, denn sonst ist man verletzbar. Und genau darum geht es in dieser Geschichte – um Gefühle. Das Buch kommt ohne große Handlungen aus, aber das stört in diesem Fall nicht. Es zeigt auf, dass Gefühle verletzbar machen können und zwar auf zwei verschiedene Arten. Zum einen bieten sie Dritten eine Angriffsfläche, wenn man sie zeigt, aber zum anderen schadet man sich durch Verschweigen derselben vielleicht auch selbst.

Die Charaktere sind liebevoll und gefühlvoll ausgearbeitet und sind in ihren Handlungen sehr authentisch.

Es handelt sich um ein eher ruhiges Buch mit sowohl gefühlvollen als auch amüsanten Momenten und hat mir sehr schöne Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein Polizeiseelsorger ermittelt

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Martin Bauer ist Polizeiseelsorger in Dortmund. Eigentlich hat er frei, aber sein katholischer Amtskollege ist bei einem Einsatz mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Bauer vermutet einen Zusammenhang ...

Martin Bauer ist Polizeiseelsorger in Dortmund. Eigentlich hat er frei, aber sein katholischer Amtskollege ist bei einem Einsatz mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Bauer vermutet einen Zusammenhang zwischen seinem Amtsbruder und dem Toten und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Bei Tiefer denn die Hölle handelt es sich bereits um den zweiten Fall des Autorenduos Peter Gallert und Jörg Reiter mit dem Polizeiseelsorger Martin Bauer. Da ich den Vorgänger nicht gelesen habe, kann ich sagen, dass es trotz Anspielungen auf vorheriges Geschehen auch ohne geht.
Die Idee, Verbrechen aus der Perspektive eines Seelsorgers zu betrachten, gefällt mir gut. Meines Erachtens kommt dieser Aspekt jedoch etwas zu kurz. Martin Bauer mischt sich nicht nur immer wieder in die Ermittlungen ein sondern stellt auch selbst welche an. Gut, würde er nur seinem Beruf nachgehen, könnte wahrscheinlich kein spannender Krimi entstehen.
Die Charaktere sind vielschichtig und in ihrer jeweiligen Rolle realistisch – auch wenn ich mir einen Pfarrer nur schwer als Ermittler vorstellen kann.
Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig zu lesen. Schon durch den Prolog wird Spannung aufgebaut, die durchgehend mehr oder weniger intensiv gehalten wird.
Da ich in unmittelbarer Nähe zum Ruhrgebiet (oder auch Kohlenpott genannt) wohne und ziemlich oft in der Gegend bin, kenne ich den ein oder anderen Ort des Geschehens und bin dadurch fiel intensiver involviert.
Mir hat das Buch gut gefallen, werde jetzt erstmal Band 1 nachholen und hoffe dann auf eine Fortsetzung der Reihe.