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Veröffentlicht am 02.05.2018

Band 2 hat mir noch besser gefallen

Wenn es Frühling wird in Wien
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Der Folgeband zu "Ein Winter in Wien" von Petra Hartlieb schließt nahtlos an den ersten Band an. Marie, das Kindermädchen im Hause Arthur Schnitzlers, fühlt sich bei ihrem Arbeitgeber wohl und arbeitet ...

Der Folgeband zu "Ein Winter in Wien" von Petra Hartlieb schließt nahtlos an den ersten Band an. Marie, das Kindermädchen im Hause Arthur Schnitzlers, fühlt sich bei ihrem Arbeitgeber wohl und arbeitet gerne als Kindermädchen für den berühmten Schriftsteller. Auch mit Oskar, dem Buchhändler ihres Herzens, verbindet sie noch immer eine tiefe Freundschaft und unschuldige Liebe. Als ihr Arbeitgeber Marie zwei Karten für das k.u.k. Hoftheater schenkt, erlebt sie einen unvergesslichen Abend und erfüllt gleichzeitig den Wunsch ihrer Großmutter....ein Wiener Theaterbesuch......

Petra Hartlieb hat die Atmosphäre der Kaiserzeit in Wien wieder wunderbar eingefangen. Man erlebt mit den Dienstboten der Schnitzlers das "normale" Leben, das sich nicht immer einfach gestaltet. Gemeinsam begleiten wir Marie durch ihren Alltag als Kindermädchen bei den Schnitzlers. Es gibt Eifersüchteleien, die eine oder andere Tragödie und nebenbei erfährt man etwas mehr über das Buchhändlerleben am Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts. Noch spürt man in der Geschichte nichts vom politischen Wandel....

Marie ist ein sehr einfaches, aber wissbegieriges Mädchen. Ihr Erstaunen und die Freude über Kleingkeiten machen sie einfach liebenswert. Sie kümmert sich liebevoll um die Kinder der Schnitzlers, Heinrich und die kleine Lilli. Der Standesunterschied zwischen Oskar und ihr verunsichert sie etwas, besonders als dieser die Aussicht hat, später den Buchladen seines Chefs zu übernehmen.
Oskar macht sich ebenfalls Gedanken über seine Zukunft. Als Vollwaise und mittellos, erscheint ihm dieses Angebot zu "groß". Doch auch ein anderer Buchhändler hat Pläne mit ihm....

Die Autorin beleuchtet die gesellschaftlichen Unterschiede der damaligen Zeit sehr gut. Mit Maries Familie, die in Oberösterreich einen kleinen Bauernhof bewirtschaftet und von der Hand in den Mund lebt, bis zu den Dienstboten in Wien, einer, für die damalige Zeit aus dem gesellschaftlichen Rahmen fallenden Buchhändlerstochter und der High Society von Wien liegen Welten.
Einige Leser bemängelten in ihren Rezensionen, dass der politische Wandel dieser Zeit kaum eine Rolle spielt. Ich finde jedoch, dass man in diesem Roman ein Kindermädchen begleitet, das nur einmal im Monat einen Tag frei hat und aus dem Haus kommt. Maries ganzes Leben spielt sich in den vier Wänden der Schnitzlervilla ab und ihre wenige Freizeit möchte sie mit Oskar verbringen. Weltpolitische oder gesellschaftliche Ereignisse erfährt man am ehesten aus der Zeitung und auch diese ist den Herrschaften des Hauses vorbehalten. Die negativen Besprechungen kann ich deswegen nicht ganz verstehen.
Auch wer hier von einer kitschigen Liebesgeschichte spricht, scheint einen anderen Roman gelesen zu haben. Im ersten Band haben sich Marie und Oskar nicht einmal geküsst und auch in diesemn Folgeband passiert liebestechnisch zwischen den Beiden fast gar nichts. Was hier kitschig sein soll, verstehe ich nicht!

Das Buchhändlerleben kommt ebenfalls nicht zu kurz. Amüsant fand ich, dass sich diese bereits vor hundert Jahren genauso um sinkende Leserzahlen sorgten. Ebenso wird die geschichtsträchtige Buchhandlung der Autorin im Roman miteinbezogen.
Besonders hervorheben möchte ich auch wieder das wunderschön gestaltete Cover mit Jugendstilelementen.

Schreibstil:
Die wunderbare Atmosphäre von Wien um 1912, der Belle Epoque, hat Petra Hartlieb großartig eingefangen. Die Sprache und die Umgangsform ist der Zeit angepasst, jedoch hatte ich das Gefühl, dass der Altwiener Sprachgebrauch diesmal mehr in den Hintergrund rückt. Neben der bildhaften Beschreibung von Wien, haben die Charaktere diesmal mehr Tiefe und sind sehr authentisch dargestellt.

Fazit:
Die 176 Seiten lassen keine ausufernde Handlung zu, jedoch lebt dieser eher ruhige Roman von der wunderbaren Atmosphäre und seinem (Wiener) Charme. Die liebevoll erzählte Geschichte vom Kindermädchen Marie hat mich für kurze Zeit in die Wiener Kaiserzeit zurückversetzt. Mir hat "Wenn es Frühling wird in Wien" noch einen Ticken besser gefallen, als "Winter in Wien" und ich empfehle es sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein Fingerhut voller Glück

Die Fäden des Glücks
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Carlotta hat das Schneiderhandwerk bereits als Kind erlernt. Ihre Mutter Mimi ist Gewandmeisterin an der Turiner Oper. Deshalb ist Carlotta schon als Kind umgeben von Stoffen, Samt und Seide. In der Schule ...

Carlotta hat das Schneiderhandwerk bereits als Kind erlernt. Ihre Mutter Mimi ist Gewandmeisterin an der Turiner Oper. Deshalb ist Carlotta schon als Kind umgeben von Stoffen, Samt und Seide. In der Schule ist sie eine Außenseiterin, weil sie etwas rundlicher ist. Nur Daniele, der Sohn der Webereidynastie Giaordano, ist ihr Spielkamerad. Außerdem kümmerte sie sich um ihre beiden kleinen Schwestern, da ihre Mutter alleinerziehend und äußerst lebenslustig ist. Als Daniele ins Internat kommt, schwören sie sich ewige Freundschaft. Er schenkt ihr einen silbernen Fingerhut, den Carlotta als Glücksbringer als Kettenanhänger trägt.
Jahre später hat Carlotta, die nach wie vor Stoffe und Muster liebt, ihre eigene Schneiderei und noch immer eine Rubensfigur. Ihre beiden Schwestern sind längst zu ihr in die Wohnung gezogen und helfen auch im Laden aus. Carlotta beherrscht die Kunst des Schneiderhandwerks und stickt individuelle verborgene Botschaften unters Futter ihrer Kreationen. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass jede Frau, die ihren Laden Cenerentola (Aschenputtel) mit einer neuen Kreation verlässt, sich wie eine Prinzessin fühlt. Mit 18 Jahren hat sie die Weberei ihres bis dahin unbekannten Vaters geerbt, die nun Danieles Vater Vincenzo kaufen und ein Museum eröffnen möchte. Vincenzo möchte wieder zurück nach Neuseeland und die Geschäfte Daniele übergeben, dessen Rückkehr nach Turin bereits beschlossen ist. Als Carlotta Daniele wiederbegegnet ist dieser ein richtiger High Society Mensch geworden, umgeben von Models und Schönheiten, der dem chinesischen Markt Konkurrenz machen möchte....

Der sehr poetische Schreibstil verzauberte mich von den ersten Seiten an. Als Kind habe ich es geliebt in den Stoffen, Spitzen und Borten meiner Mutter, die als Schneiderin tätig war, zu wühlen. Ich habe auch schon als Kind angefangen für meine Puppen Kleider zu nähen. Meine Handarbeitslehrerin in der Schule hat mir allerdings die Begeisterung fürs Schneidern für immer ausgetrieben! Eindeútig eine Fehlbesetzung als Lehrerin! Aber so ist das leider manchmal....
In der Geschichte von Julia Fischer spürt man jedoch die Liebe von Carlotta zu ihren Stoffen durch jede Zeile. Ihr größter Wunsch ist, dass jede Frau, die ihre Schneiderei betreten hat, diese mit neuem Selbstbewusstsein wieder verlässt.

"Die Fäden des Glücks" lebt großteils von den wunderbaren und üppigen Schilderungen der Stadt und den Stoffen. Die Geschichte lädt zum Träumen und zum Nachdenken ein. Man hat mit Carlotta eine Frau, die nicht den Idealmaßen entspricht und die trotzdem Selbstbewusstein versprüht und dieses weitergeben möchte. Manche Beschreibungen wurden mir ab und an jedoch zu ausschweifend.

Schreibstil:
Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dazwischen gibt es auch kurze Rückblenden in die Vergangenheit. Man lernt sowohl Carlotta, als auch Vincenzo, Daniele, Gino, Mimi oder Butler Pasquale besser kennen. Die Figuren sind sehr lebendig dargestellt. Vorallem die Machenschaften von Pasquale waren mir lange Zeit ein Rätsel. Julia Fischer konnte mich mit einigen Wendungen richtig überraschen. Hier wurde hervorragend recherchiert und sehr detailliert erzählt.
Die Autorin entführt den Leser entlang der Gassen, Straßen und Plätze ins Herz von Turin. Die bildhafte Beschreibung der Häuser, der Weberei oder der Oper ist absolut gelungen. Daneben genießt man gutes italienisches Essen oder trinkt einen starken Espresso.

Bei der Leserunde hat die Autorin noch zusätzlich Fotos von den Schauplätzen in Turin gepostet, was neben der bereits grandiosen bildhaften Beschreibung noch das Tüpfelchen auf dem i war.

Fazit:
Ein sehr bildhaft erzählter Roman mit märchenhaften Flair, der sehr detailliert und farbenprächtig beschrieben wird. Die Geschichte lebt von der tollen Recherche und der Wiedergabe der sehr lebendigen Schauplätze, sowie der poetischen Sprache. Man schwelgt in Stoffen, Mustern und Farben, genießt dabei einen typischen Turiner Bicerin.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Eine Geschichte der Zitrone

Eine Geschichte der Zitrone
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In einer kleinen, aber feinen Blogger-Leserunde, haben wir zu Zweit den Kinder- und Jugendroman aus dem Königskinder Verlag gelesen, der im Frühjahr sein letztes Programm herausgebracht hat. Leider ist ...

In einer kleinen, aber feinen Blogger-Leserunde, haben wir zu Zweit den Kinder- und Jugendroman aus dem Königskinder Verlag gelesen, der im Frühjahr sein letztes Programm herausgebracht hat. Leider ist es das einzige auf Deutsch übersetzte Buch der englischen Autorin Jo Cotterill, die aus der Grafschaft Oxfordshire stammt.

Die 11jährige Calypso ist ein sehr einsames Mädchen. Seit dem Krebstod ihrer Mutter vergräbt sich ihr Vater in seinem Arbeitszimmer, wo er an seinem Buch "Eine Geschichte der Zitrone" schreibt. In seiner Arbeit versucht er den Tod seiner Frau zu überwinden und verdrängt doch nur seine Trauer. Dabei vergisst er gänzlich auf seine kleine Tochter Calypso, die auf sich selbst gestellt ist. Sie flüchtet gerne in die Welt der Bücher und besitzt ein eigenes Lesezimmer (der Traum jedes Bücherwurms), welches früher das Atelier ihrer Mutter war. Für ihr Alter ist sie sehr selbstständig. Neben ihren Hausaufgaben für die Schule übernimmt sie das Kochen, falls ihr Vater nicht wieder vergessen hat einzukaufen, ebenso wie die Wäsche. Calypso nimmt nach und nach die Elternrolle ein und kümmert sich um ihren Vater, der teilweise sogar aufs Essen vergisst. Es tat mir im Herzen weh, wie einsam Calypso ist und welche falschen Ideale ihr Vater ihr vermittelt.
Als Mae neu in ihre Klasse kommt und sich eine zarte Freundschaft zwischen den Mädchen anbahnt, entdeckt sie, dass die Worte ihres Vaters, dass man am Besten alleine klar kommt, um seine innere Stärke zu finden, vielleicht doch nicht so ganz stimmen. Mit Mae fühlt sie sich fröhlich und unbeschwert. Das Mädchen ist genauso ein Bücherwurm, genauso wie sie. Als sie immer öfters bei Mae's fröhlicher Familie ihre Freizeit verbringt, erkennt Calypso, wie wichtig es ist eine Familie zu sein und zusammenzuhalten. Sie kommt immer mehr ins Grübeln und fühlt sich vom Vater alleingelassen. Als er sein Buch beendet hat und kein Verlag es verlegen will, fällt er in ein tiefes Loch, die in eine handfeste Depression ausartet. Erst Mae's Mutter erkennt, was sich bei Calypso zuhause abspielt und schreitet ein....

Die Charaktere entwickeln sich mit der Zeit zusehends. Diese Entwicklung ist plausibel und es wird auch sehr gut erklärt, warum sich Calypso verpflichtet fühlt für ihren Vater zu sorgen. Durch eine Psychologin und einer Art "Kinderselbsthilfegruppe" lernt sie andere Kinder kennen, die sich ebenfalls um einen Elternteil kümmern müssen. Hier haben mich einzelne Schicksale wirklich zugesetzt. Doch auch für Calypso wird eines Tages diese Last zu viel...

Schreibstil:
Die bittersüße Geschichte lässt sich trotzdem sehr angenehm lesen. Sie wird aus der Sicht von Calypso in klarer und leicht kindlicher Sprache erzählt. Trotz der leichten, aber bildhaften Erzählweise erweckt die Autorin beim Lesen eine Tiefe und jede Menge Emotionen in mir. Calypsos Gedanken, ihre Ängste und ihre Traurigkeit werden genauso spürbar, wie ihre Lebensfreude. Der Roman ist warmherzig und einfühlsam.

"Ich wünschte, man könnte Gefühle in Flaschen füllen, damit man sich später daraus bedienen kann, wenn man sie braucht" - Seite 115

Mit nur knapp 256 Seiten bleibt dieser eher ruhige und tiefgründige Roman nachhaltig in Erinnerung.

Cover:

Ganz links das Originalcover, das auch von den Türken übernommen wurde. Und rechts das französische Cover

Fazit:
Eine bittersüße Erzählung über Verlust, Trauer, Depression, aber auch über Freundschaft, Zusammenhalt und Familie. Ein Coming-of-Age Roman für Jugendliche und Erwachsene, die gleichermaßen verzaubert.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ich bin der Boss

Vier Pfoten am Strand
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Petra Schier bezaubert nicht nur mit ihren Weihnachtshundegeschichten, die ich in der Adventzeit immer sehr gerne lese, sondern auch mit ihrem zweiten Hunderoman, der im Sommer im fiktiven Ort Lichterhaven ...

Petra Schier bezaubert nicht nur mit ihren Weihnachtshundegeschichten, die ich in der Adventzeit immer sehr gerne lese, sondern auch mit ihrem zweiten Hunderoman, der im Sommer im fiktiven Ort Lichterhaven an der Nordsee spielt. Nach "Körbchen mit Meerblick", den ersten Band dieser Reihe, den ich leider nicht gelesen habe, (was ich aber definitiv nachholen werde) lernen wir den Künstler Ben Brungsdahl und seinen Hund Boss kennen. Schon nach den ersten Zeilen war ich verliebt - in "Boss", eine junge amerikanische Bulldogge. Ein junger, sehr starrköpfiger Welpe, dem bisher nichts Gutes widerfahren ist, bis ihn Ben zu sich holte. Seine Hungedanken verfolgt der Leser in kursiver Schrift und diese sind nicht nur humorvoll, sondern oftmals auch traurig und bewegend.
Ben steckt in einer Schaffenskrise und benötigt dringend eine Auszeit. Seine Managerin hat ihm in Lichterhaven eine Lagerhalle für drei Monate gemietet, wo er ungestört seine Kunstwerke herstellen kann. Ein kleines Problem stellt allerdings Boss dar, für den sein Name auch Programm ist. Da Ben auch keinerlei Erfahrung mit Hunden hat, ist er in kurzer Zeit schlichtweg überfordert und meldet Boss in einer Hundeschule an. Christina, die Besitzerin, hat der Rüde bald ins Herz geschlossen, ebenso wie sein Herrchen. Doch beide wissen, dass diese Affäre nur einen Sommer dauern kann...

Natürlich sind Geschichten in diesem Genre ähnlich aufgebaut und man erwarter sich ein Happy End. Der Weg dorthin ist bei Petra Schiers Roman allerdings keine "08/15-Sache". Die Autorin hat einige tolle Wendungen und Nebenstränge eingebaut, die sich nicht nur auf die Liebesbeziehung von Ben und Christina beziehen, sondern beide Protagonisten mit unvorhersehbaren Lebenssituationen konfrontieren. Das bringt Schwung in die Geschichte, die man kaum aus der Hand legen mag. Doch der Liebling in der Geschichte war Boss, der mich von Beginn an bezauberte.
Auch der kleine Schuss Erotik, mit dem die Autorin den Roman etwas würzt, ist gelungen und hat genau die richtige Dosis.

Die sehr liebevoll ausgearbeiteten Charaktere habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Christina ist eine unabhängige junge Frau, deren Herz eindeutig für ihre Arbeit und ihre Familie schlägt. Sie engagiert sich für ihre Vierbeiner und springt auch bei Notfälle in der Familie sofort ein. Sie ist einfühlsam und warmherzig.
Mit dem Herrchen von Boss wurde ich nicht gleich zu Beginn warm, aber das änderte sich im Laufe des Romans. Er ist ein typischer Künstler, der in seiner Schaffensperiode schon mal alles rund um ihn vergessen lässt und bei einer Störung sehr unwillig werden kann. Dennoch ist er hilfsbereit und hat das Herz auf den rechten Fleck. Auch Starallüren sind ihm fremd. Seine Rastlosigkeit hält ihn allerdings nie länger an einem Ort....
Alle drei Hauptprotagonisten (Christna, Ben und Boss) wirken sehr selbstständig, sehnen sich aber unterbewusst nach Liebe und Zuneigung. Bis sie den Weg zueinander finden und ihr Herz öffnen, dauert es einige Zeit.

Schreibstil:
Petra Schier glänzt in ihren Hundegeschichthen mit einem flotten, lockeren Schreibstil. Die Dialoge sind sehr humorvoll und witzig, besonders die Gedanken von Boss, die in kursiver Schrift dargestellt werden. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Christina oder Ben erzählt. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft und man kann die leichte Meeresbrise beim Spaziergang am Hundestrand spüren....

Fazit:
Ein wunderbarer Sommerroman, der nicht nur Hundefreunde bezaubern wird. Aus diesem Genre ist "Vier Pfoten am Strand" sicherlich eines der besten Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe. Ich wurde über 432 Seiten bestens unterhalten und kann den Roman für Leser dieses Genre wirklich weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 14.04.2018

Gefährliche Thermenwelte

Steirerquell
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Der achte Band rund um Sandra Mohr und Sascha Bergmann beginnt genau an der Stelle an der Band 7 endet. Sandra erhält einen Notruf von ihrer Freundin Andrea während sie mit Sascha die Hochzeit ihrer Kollegin ...

Der achte Band rund um Sandra Mohr und Sascha Bergmann beginnt genau an der Stelle an der Band 7 endet. Sandra erhält einen Notruf von ihrer Freundin Andrea während sie mit Sascha die Hochzeit ihrer Kollegin Miriam besuchen. Als Sandras zurückruft, kommt sie immer nur auf die Mailbox. Andrea wollte das Wochenende mit ihrer aktuellen Liebschaft im steirischen Thermenland verbringen., jedoch wartet auch der verheiratete Zahnarzt vergeblich. Als in unmittelbarer Nähe eine verkohlte Leiche auftaucht ist Sandra mehr als alarmiert. Gemeinsam mit Sascha reist sie nach Bad Loipersdorf in die Therme...

Man steigt direkt in die Handlung ein und ist sofort wieder mitten im Geschehen. Sandra ist diesmal persönlich im aktuellen Fall involviert. Ihre Professionalität wird deswegen besonders gefordert, denn sie darf sich nicht zu sehr von ihren Gefühlen und Ängsten mitreißen lassen. Die Sorge um ihre Freundin kann man deutlich durch die Zeilen spüren und nachvollziehen. Lange Zeit tappte ich mit den Ermittlern im Dunkeln und erst ganz am Ende wird uns der Täter auf dem Tablett serviert. Dazwischen versuchen Sandra und Sascha zänkische Nachbarn zu beruhigen, Andreas Liebschaften auszuforschen und sich in der Tätowierszene umzuschauen.
Zwischendurch gibt es kurze Kapitel, die die Gefangenschaft einer Frau beschreiben. So erhascht man einen Einblick in die Gefühlswelt des Opfers und man hofft mit Sandra, dass sie Andrea noch retten kann.
Am Ende fügt sich alles perfekt zusammen, nur auf das eigentlich Tatmotiv hätte noch ein bisschen mehr eingegangen werden können.
Die Sticheleien zwischen Sandra und Sascha sind wieder absolut gelungen und zaubern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Diese kleinen Kabbeleien sind wie das Salz in der Suppe! Doch Sascha ist diesmal ein bisschen zurückhaltender, denn ihm quälen ein paar private Probleme rund um seine Tochter.
Am Ende gibt es, wie schon im letzten Buch, einen kleinen Ausblick in den kommenden Band...ein kleiner Cliffhänger, der eine kleine "Bombe" platzen lässt...

Schreibstil:
Claudia Rossbacher schreibt sehr flüssig und baut viel Lokalkolorit mit in ihre Krimis ein. Die Spannungskurve ist diesmal konstant hoch. Am Beginn jedes Kapitels stehen Orts- und Zeitangaben.
Die Gegend rund um die Thermenregion wird sehr bildhaft beschrieben und auch die typischen österreichischen bzw. steirischen Dialektwörter dürfen nicht fehlen. Am Ende des Buches gibt es wieder ein Glossar für unsere deutschen Freunde...

Das Cover passt wieder hervorragend zum Erkennungsmerkmal der Reihe: das Herz. Diesmal ist es von (Thermal-)Wasser und Blutstropfen umgeben.
Für mich ist "Steirerquell" einer der besten Krimis aus der Reihe von Claudia Rossbacher.

Fazit:
Der 8. Band rund um Sandra Mohr und Sascha Bergmann bietet viel Spannung und Lokalkolorit und konnte mich absolut überzeugen. Für mich ist er neben "Steirerherz" und "Steirerkreuz" der beste Krimi der Reihe.