Cover-Bild Die Frauen von Savannah
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 08.11.2012
  • ISBN: 9783462044447
Beth Hoffman

Die Frauen von Savannah

Roman
Isabel Bogdan (Übersetzer)

Ein Roman über die wunderbare Freundschaft zwischen Frauen

Ein sommerfrischer Südstaaten-Roman: Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1967 wird die zwölfjährige CeeCee Honeycutt von ihrer Großtante Tootie aufgenommen, die in Savannah, Georgia, ein wunderschönes Südstaatenhaus mit riesigem Garten bewohnt. Es duftet herrlich dort bei Tante Tootie: nach Zimtschnecken, Zuckerpfirsichen und Holundersaft, was nicht zuletzt den Künsten der wunderbaren schwarzen Köchin Oletta geschuldet ist. Umsorgt von drei warmherzigen Frauen, kann CeeCee ihre schwierige Kindheit in Ohio hinter sich lassen und blüht auf. Doch dann kommt es zu einem rassistischen Überfall, der CeeCees neu gefundenes Glück jäh in Gefahr bringt…Ein zu Herzen gehender Roman, der von den starken Banden zwischen Frauen erzählt und die Freundschaft feiert.

»Diese wunderbare Geschichte über starke Frauen und tiefe Freundschaften ist so tröstlich wie der Duft von frischen Cookies.« (Cosmopolitan)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2022

Auf Schatten folgt immer Licht

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Cecilia Rose Honeycut lebt in Ohio. Dieses Buch spiegelt ihre Kindheit in Teilen vom Kleinkindalter bis ungefähr zum zwölften Lebensjahr wieder. Bis zum Tod ihrer Mutter, die unter einer schweren psychischen ...

Cecilia Rose Honeycut lebt in Ohio. Dieses Buch spiegelt ihre Kindheit in Teilen vom Kleinkindalter bis ungefähr zum zwölften Lebensjahr wieder. Bis zum Tod ihrer Mutter, die unter einer schweren psychischen Störung litt, lebt sie mit ihren Eltern in Willoughby. Ihre Mutter lebt in ihrer eigenen Welt, ihr Vater ist nie da und CeCe muss früh lernen, mit der Krankheit ihrer Mutter zu leben. Dies fordert eine Kindheit und beginnende Jugend, die geprägt ist durch Einsamkeit und Hänseleien.
Nach dem Tod der Mutter lebt sie bei Ihrer Großtante und deren Haushälterin. Nun blüht Cecilia auf bis zu einem dramatischen rassistischen Vorfall. Cecilia muss lernen, das Leben zu akzeptieren.

Ich fand dieses Buch sehr berührend. Die Charaktere dieses Buches prägen es sehr tiefgehend.
CeeCee ist ein Mädchen, welches über eine ungeheure Stärke verfügt. Sie lernt, das Schicksal ihrer Mutter hinzunehmen und dafür ihr eigentliches Leben, ihre Kindheit aufzugeben. Je verrückter die Mutter wird, umso mehr zieht sie sich in ihre eigene Welt zurück. Sie liebt und bewundert ihre Mutter, weshalb man ihr anmerkt, dass sie deren Verfall umso mehr kränkt. Sie steht in so mancher Situation über den Dingen, bewahrt einen kühlen Kopf und meistert sie mit einer Bravour, da kann sich so manch ein Erwachsener ein Beispiel nehmen. Schlussendlich wird sie aber ihrer Kindheit beraubt.
Es ist vor allem die Haushälterin ihrer Großtante, Oletta, die CeeCee zurück ins Leben holt. Sie lässt sie Kind sein, hört ihr zu und gibt ihr unwahrscheinlich wichtige Tipps für ihr weiteres Leben. Oletta lehrt sie Vergebung, Stärke , Sensibilität und Akzeptanz, aber gleichzeitig Lebensfreude.
Jeder der weiblichen Hauptcharaktere dieses Buches ist ein, im positiven Sinne, eigensinniger Charakter. Dieses Buch strahlte auf mich eine ungeheure Sensibilität und Lebensfreude aus. Jede dieser Frauen ist bewundernswert und beispielgebend. Dies merkt man auch am Schreibstil. Die Erlebnisse CeeCees und ihre Gedankengänge zeigen eine unwahrscheinlich hohe emotionale Intelligenz. Aber auch die Darstellung ihrer Großtante und Olettas zeigen deren Weisheit.
Dieses Buch spielt in den 1960er Jahren. Es wird auch die Rassenproblematik angesprochen, die für einen Großteil der Buchcharaktere keine Rolle mehr spielt, aber es gibt dennoch, genau wie heute auch, diese eine Person, für die es bis heute eine Rolle spielt. Ich finde es schön, dass diese Problematik angesprochen wurde und genau so behandelt wurde, wie sie es verdient!

Für alle Leser*in, die gern über Lebensfreude, Zusammenleben und Freundschaft lesen, ein toller und empfehlenswerter Roman.

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Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein wundervoller Roman über starke Frauen, die auch in Krisenzeiten zusammenstehen und dem Schicksal trotzen

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CeeCee hat keine leichte Kindheit, denn der Vater ist kaum zuhause, hat der Familie den Rücken gekehrt, und die Mutter ist psychisch krank. Man kann sich gut in das Mädchen hinein versetzen, die quasi ...

CeeCee hat keine leichte Kindheit, denn der Vater ist kaum zuhause, hat der Familie den Rücken gekehrt, und die Mutter ist psychisch krank. Man kann sich gut in das Mädchen hinein versetzen, die quasi auf ihre Mutter aufpassen muss und dabei ihre Kindheit verliert. Da sich die Mutter in der Öffentlichkeit oft daneben benimmt, was CeeCee peinlich ist, hat das Mädchen auch keine Freunde, sondern verkriecht sich in jeder freien Minute bei ihren Büchern. Ihre einzige Vertraute ist Mrs. Odell, eine alte Dame in der Nachbarschaft. Nach dem plötzlichen Unfalltod der Mutter wird CeeCee bei ihrer Großtante Tootie aufgenommen. Diese lebt in einem schönen alten Haus in Savannah. Tooties Köchin, die anfangs ein wenig ruppig wirkt, entpuppt sich als warmherzige Frau, die CeeCee schnell zur mütterlichen Freundin wird. Die ganze Geschichte ist aus CeeCees Sicht, in der 1. Person, erzählt, was man an der geradlinigen, schlicht gehaltenen Erzählweise merkt, die jedoch, trotz aller Einfachheit, sehr schön und bilderreich ist. Es ist die Poesie und Weltsicht eines jungen Mädchens, das viel zu schnell vernünftig und erwachsen werden musste.
Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben, und wie gesagt, CeeCee, Mrs. Odell, Tootie und die Köchin Oletta sowie auch die Nebenfiguren sind überwiegend sympathisch gezeichnet. Aber nicht alles ist so idyllisch wie es scheint, auch bei CeeCees neuer Familie gibt es Sorgen, denn eines Tages erlebt das Mädchen einen rassistischen Überfall mit, was sie erst verarbeiten muss. Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, bis auf Kleinigkeiten, so kamen mir beispielsweise einige Charakterisierungen von Tooties Nachbarinnen etwas überspitzt vor. Aber das mindert keinesfalls die Lesefreude an diesem schönen Sommerroman, in dem CeeCee liebe Menschen und Freunde findet und ihr Schicksal eine glückliche Wendung nimmt, denn auch wenn es diverse Probleme gibt, die von den Protagonisten bewältigt werden müssen, so strahlt der Roman doch insgesamt eine positive, warmherzige Stimmung aus.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Freundschaft zwischen Generationen

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CeeCee Honeycutt hatte nicht grade eine leichte Kindheit. Ihre Mutter ist krank und ihr Vater entfernt sich von der Familie immer weiter. Einzig die Nachbarin ist für das Mädchen eine Freundin. Auch wenn ...

CeeCee Honeycutt hatte nicht grade eine leichte Kindheit. Ihre Mutter ist krank und ihr Vater entfernt sich von der Familie immer weiter. Einzig die Nachbarin ist für das Mädchen eine Freundin. Auch wenn diese schon im Rentenalter ist. CeeCee und vor allem ihre Mutter sind in der Heimatstadt wirklich sehr bekannt und oft Stadtgespräch.
Nach dem Unfalltod der Mutter zieht das Mädchen aus Ohio zu ihrer Großtante Tootie. Diese wohnt in Savanna und der Umzug fällt dem Mädchen nicht leicht. Immerhin kennt sie Tootie gar nicht und es ist alles neu für sie. Auf der anderen Seite hat sie den Tod ihrer Mutter noch nicht verarbeitet und ist sauer auf ihren Vater, da der sie abschiebt. Es ist eine heikle Ausgangssituation für CeeCee, aber bei ihrer Tante angekommen ändert sich ihr Leben grundlegend. Neben ihrer Tante wird auch die Köchin Oletta zu einer ihrer engsten Vertrauten.

Beth Hoffman ist ein schöner Roman über Freundschaft gelungen. Grade wenn man denkt was für unterschiedliche Altersgruppen in diesem Buch angesprochen werden. Des Weiteren spielt Rassismus eine Rolle, aber nicht überwiegend und ist für mich nicht im Mittelpunkt. Im Jahre 1967 war dies in den Südstaaten ein großes Thema, aber der Autorin ist es gut gelungen nicht zu sehr in diese Schiene abzudriften. CeeCee hat überhaupt keine Berührungsängste und zeigt das es keinen Unterschied zwischen der Hautfarbe oder dem Alter gibt. Der Leser erlebt mit, wie aus dem sehr verschlossenen Mädchen ein immer fröhlicheres Kind wird. Nach dem Beenden des Buches hatte ich ein gutes Gefühl und wusste das CeeCee in den besten Händen ist und ein schönes Leben vor sich hat. Einzig das sogar ihre einzige Freundin aus Ohio noch zu ihr nach Savanna zieht, fand ich ein wenig übertrieben. Dies war ein wenig zu viel heile Welt.
Das Cover wirkt sehr passend, da Blumen eine große Rolle spielen und der Titel ist ebenso gewählt. Der Schreibstil von Beth Hoffmann wirkt nie langweilig und verliert sich nicht zu viel in kleinen und noch kleineren Details. Das Lesen ging zügig voran.

Mein Urteil fällt überwiegend positiv aus. Über die Höhen und Tiefen dieser Geschichte fühlte ich mich gut unterhalten und würde das Buch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 30.05.2020

Ceecees Rettung

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"Die Frauen von Savannah" ist im Original mit "Saving Ceecee Honeycutt" betitelt, was besser zum Inhalt paßt. CeeCee, die als Ich-Erzählerin fungiert, ist zwölf Jahre alt und zu Beginn des Buches erfahren ...

"Die Frauen von Savannah" ist im Original mit "Saving Ceecee Honeycutt" betitelt, was besser zum Inhalt paßt. CeeCee, die als Ich-Erzählerin fungiert, ist zwölf Jahre alt und zu Beginn des Buches erfahren wir einiges über ihre Kindheit mit einer Mutter, die psychisch krank ist. Schon der erste Satz des Buches: "Momma ließ ihre roten Satinschuhe mitten auf der Straße stehen" deutet die Thematik an und macht zudem neugierig. Diese traurige Kindheit, die CeeCee verlebt, mit einer selbst leidenden Mutter und einem stets abwesenden Vater, unter gehässigen Schulkameraden und in ständiger Angst, was die Mutter als nächstes "anstellen" wird, geht beim Lesen zu Herzen. Da wir alles durch Ceecee erfahren, können wir uns nur zusammenreimen, was genau mit ihrer Mutter ist und wie der Vater einzuschätzen ist. Das ist ein gutes Vorgehen, weil man gerade über den Vater beim Lesen immer wieder die Meinung ändert und sich viele Schlußfolgerungen selbst überlegen muß. Über die Mutter hätte ich gerne mehr erfahren. Ceecees tiefe Traurigkeit kommt durch die Erzählweise auch sehr gut heraus. So hat dieser Anfang überraschende Tiefe und Vielseitigkeit und ist auf gelungene Weise düster (was ich angesichts des angekitschten Titelbilds (auch da hat die Originalausgabe es besser getroffen) nicht erwartet hatte.

Als Ceecee nach dem Tod ihrer Mutter von ihrer Großtante in Savannah aufgenommen wird, wandelt sich die Atmosphäre sehr. Savannah - die verträumte Stadt im tiefen Süden, deren teils exzentrische Bewohner auch schon beliebtes Thema anderer Romane waren. Beth Hoffman liefert hier vertraute Motive des Südens in den 60ern: wohlhabende Damen in prachtvollen Häusern, die sich der Erhaltung alter Gebäude widmen, Parties geben und elegante Kleider und Hüte ausführen. Die treue Köchin, ein wenig ruppig, aber mit einem Herzen aus Gold. Ein paar Eifersüchteleien unter den Damen mit zu viel Zeit, ein paar belanglose Gespräche, der Rassismus von Ort und Zeit blitzt gelegentlich durch. Dieses etwas geschönte Südstaatenbild wird liebevoll geschildert und man blüht mit CeeCee auf, die plötzlich in die kuschlige Umarmung dieser für sie neuen Welt genommen wird und sich im Laufe ihres ersten Sommers dort wie eine Blume immer mehr entfaltet.

Dieser Sommer wird gemächlich, atmosphärisch und episodisch erzählt. Ceecee hat ihre kleinen Erlebnisse - Ausflüge, neue Bücher und Kleider, heimliches Schwimmen im Pool der Nachbarin, Treffen mit Bekannten ihrer Großtante und deren Köchin Oletta. Das glitt mir teilweise zu sehr ins Belanglose ab und irgendwann sind die diversen liebevoll-exzentrischen Damen ein wenig überbenutzt. Alle, denen Ceecee begegnet, haben irgendeine Eigenheit, die uns detailliert geschildert wird. Manche dieser Leute werden ausführlich beschrieben, um nach einigen Seiten wieder völig aus der Geschichte zu verschwinden, andere tauchen hin und wieder auf, manche spielen eine ständige Rolle. Ein paar weniger dieser Leute und Erlebnisse hätten es auch getan, denn irgendwann wurde ich all dieser originellen kleinen Eigenheiten etwas müde.

Die Tiefe, die das Buch am Anfang hat, findet es ab und an wieder zurück und das sind die besten Szenen. Immer, wenn Ceecee mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, bekommt das Buch Substanz. Auch die ab und an eingestreute sich verändernde Haltung zu ihrem Vater ist interessant, dazu glaubhaft und gut geschildert. Ein wenig mehr davon und etwas weniger belanglose Episoden hätten dem Buch meines Erachtens sehr gut getan. Während diese Stellen sehr berühren, waren einige der anderen Episoden wirklich albern. Zwei Nachbarinnen führen eine Art Kleinkrieg, der uns die schlechtesten Szenen des Buches bringt - überdreht und platt.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht zugesagt hat, war die Tendenz zur Zuckerwattigkeit. An einer Stelle erwähnt Ceecee, dass die Welt um sie herum ganz rosa wirkte und den Eindruck hatte ich auch. Ceecees innere Reise, ihre "Rettung" (wenn man nach dem englischen Titel geht) hätte man auch sehr schön mit weniger ezählerischem Sirup schildern können. Die meisten Probleme lösen sich hier von selbst, oder werden nach einem mit vielen Lebensweisheiten garnierten Gespräch gelöst. Lebensweisheiten werden mit Begeisterung verteilt, keine Gelegenheit für einen Kalenderspruch wird ausgelassen. Auch einige Wendungen waren gar zu zuckrig - der "alles wird innerhalb weniger Wochen gut"-Kurs wird unerbittlich verfolgt.

So war es einerseits sehr interessant, CeeCee - die eine sympathische Ich-Erzählerin ist - zu begleiten, mit ihr zu fühlen und sich zu freuen, wie ihre Seele heilt. Andererseits wäre dies auch mit weniger putzig-originellen Banalitäten und weniger Rosatönung möglich gewesen und hätte mir persönlich dann wesentlich besser gefallen.

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