Cover-Bild Revolution im Herzen
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 03.04.2018
  • ISBN: 9783426654330
Claudia Beinert, Nadja Beinert

Revolution im Herzen

Die heimliche Liebe des Karl Marx
Der historische Roman zum 200. Geburtstag von Karl Marx von den Autorinnen Claudia und Nadja Beinert und gleichzeitig eine große Liebesgeschichte.
In Zeiten todbringender Armut und Ausbeutung muss sich Lenchen Demuth schon früh als Dienstmädchen verdingen. Im Haushalt der Familie Marx wird sie der jungen Ehefrau Jenny zur engen Freundin – und bald auch Vertraute des großen Philosophen Karl Marx. Fasziniert verfolgt sie seine Studien und erkennt bald, dass diese auch mit ihrem eigenen Leben zu tun haben.
Doch dann verliebt sich Lenchen rettungslos in Karl Marx.. Als sie ein Kind erwartet, steht nicht nur ihre Freundschaft mit Jenny, sondern auch das Werk von Marx und Engels auf dem Spiel.
Mit tiefer historischer Kenntnis verweben die Beinert-Schwestern Fakten und Fiktion zu einem einfühlsamen Roman um eine geheime große Liebe.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2018

Karl Marx und seine heimliche Liebe: Lenchen

0

Anfang des 19. Jahrhunderts: es herrscht große Armut, und der Unterschied zwischen Arm und Reich ist extrem....Lenchen Demuth verlässt im zarten Alter von 8 Jahren ihre Heimat, nachdem ihr Vater verstorben ...

Anfang des 19. Jahrhunderts: es herrscht große Armut, und der Unterschied zwischen Arm und Reich ist extrem....Lenchen Demuth verlässt im zarten Alter von 8 Jahren ihre Heimat, nachdem ihr Vater verstorben ist und sie sich zu Hause ungeliebt fühlt. Sie möchte in Trier als Hausmädchen arbeiten und Geld für ihre Familie verdienen. Durch einen großen Zufall kommt sie in das Haus der Familie des Barons von Westfalen und verdient bei harter Arbeit tatsächlich ihr erstes Geld. Später heiratet die Tochter des Hauses Karl Marx, und so wird Lenchen einige Zeit später Dienstmädchen im Hause Marx.
Lenchen Demuth ist ein starker Charakter, denn sie ist fleißig, ehrgeizig und intelligent. Zunächst habe ich nur gestaunt, was Lenchen alles schafft, sie ist ja noch ein Kind, aber vom Ehrgeiz getrieben, Geld zu verdienen. Anfangs ist sie total unterwürfig als Mädchen für alles, aber sie gewinnt immer mehr Selbstbewußtsein und wird zu einer starken Frau, die im Hause Marx unentbehrlich ist. Auch als unverheiratete schwangere Frau bleibt sie ihrer Linie treu und standfest.
Auch die junge Baronesse Jenny von Westfalen ist eine sympathische Figur, denn sie schaut nicht auf Lenchen herab, sondern hilft ihr, vertraut ihr und wird zu ihrer Freundin. Durch sie lernt Lenchen das Lesen und Schreiben und erfährt grundlegende Lebensweisheiten.
Karl Marx ist zunächst ein Negativcharakter, denn er ist der arrogante Sprößling einer reichen Ratsfamilie, der auf Dienstmädchen herabblickt und sie dies auch spüren lässt. Dies ändert sich aber zusehends....
Ich habe das Buch gern und interessiert gelesen, der Schreibstil ist sehr flüssig und macht Lust auf mehr. Lenchens Biographie ist spannend und lesenswert. Einzig manche Beschreibungen, z.B. der Schachzüge, waren mir zu detailliert und eine Spur zu langweilig.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die politische Hintergrundinformation. Was ich zu Schulzeiten nie richtig verstanden habe über die Marx/Engels Theorie, wird mir hier klar und gut verständlich. Ich liebe diese Bücher, die vordergründig Roman sind und gleichzeitig reales Wissen vermitteln.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der historische Romane mag, die anhand einer Biographie auch die Hintergründe der jeweiligen Zeit realistisch darstellen. Es ist keine leichte Unterhaltungsliteratur, sondern versetzt uns in eine andere Zeit, in die wir beim Lesen abtauchen, aus der wir aber auch gern wieder in unsere Zeit zurückkehren.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Alles ist stimmig.

0

Kein begeisterter Leser sollte vor diesem historischen Roman zurückschrecken, weil er vielleicht ein solch politisches Wort im Titel trägt, weil einer der wichtigsten Ökonomen der Weltgeschichte eine tragende ...

Kein begeisterter Leser sollte vor diesem historischen Roman zurückschrecken, weil er vielleicht ein solch politisches Wort im Titel trägt, weil einer der wichtigsten Ökonomen der Weltgeschichte eine tragende Nebenrolle spielt.

Lenchen Demuth mit der Zitterhand muss bitterste Armut in ihrer Familie erfahren. Sie war nicht gewollt, dass lässt ihre Mutter sie spüren. Auch die Geschwister, die älteren wie die jüngeren, gehen nicht zimperlich mit ihr um. Nur für den Vater ist sie der Liebling, der sich trotz der schweren Arbeit ein winziges Hobby leistet, was er seiner Tochter beibringt: das Schachspielen. Lenchen, neun Jahre alt, hört von Dorothea, die aus dem Nachbardorf nach Trier gegangen ist und sich dort als Dienstmädchen verdingt. Den Gerüchten zufolge soll sie dort viel Geld verdienen. Gerüchte. Nichts genaues weiß man nicht. Doch Lenchen beschließt, es ihr gleichzutun. So würde sie ihrer Familie nicht mehr auf der Tasche liegen und könnte ihr vielleicht sogar noch Geld schicken von dem, was sie als Dienstmädchen bekommen könnte. Sie hat Glück und lernt eher zufällig Jenny, deren Bruder und dessen Freund Karl kennen. Jenny überredet ihre Mutter, Lenchen in Dienst zu nehmen. Von Karl Marx ist Lenchen nicht gerade erbaut. Sie mag ihn nicht, und auch er scheint sie zu ignorieren. Schließlich ist sie ja auch nur Dienstmädchen. Doch Jenny von Westphalen ist ihr zugetan. Zwischen den beiden Mädchen, später Frauen, entwickelt sich eine Freundschaft, trotz unterschiedlichen gesellschaftlichen Standes. Lenchen steht fortan loyal zu Jenny und ihrer Familie, auch wenn sie die Verlobung und Ehe mit dem widerlichen Karl nie mochte. Sie begleitet die Marx-Familie auf all ihren Stationen durch ganz Europa, lernt angesehene und politische Persönlichkeiten, wie Friedrich Engels, Freiligrath, Wilhelm Liebknecht und andere kennen, weil die sich bei den Marxens die Klinke in die Hand geben. Das Schachspiel und die vielen Diskussionen der Herrenrunden bringt Lenchen und Karl näher. Es entsteht eine Nähe, die für alle drei, Jenny, Karl und Lenchen, keine gute Atmosphäre mit sich bringt.

Mit Freude am Detail beschreiben die Autorinnen die Lebensumstände und historische Ereignisse zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Mittels Bildern im Kopf des Lesers lassen sie diese Zeit groß und spürbar werden. Der Druck durch die Armut, das fehlende Geld kommt ganz nah heran. Das dadurch verursachte Leid wird schmerzvoll für den Leser, aber er nimmt auch die winzigen Freuden wahr, die winzigen Freiräume, in die sich die Protagonisten flüchten, wie Petersons Coffeeshop.

Das Thema wurde von den Beinert-Schwestern hervorragend fiktionalisiert, so dass ein spannender und lesenswerter Roman daraus geworden ist. Auf unterhaltsame und liebenswerter Weise bekommt der Leser Einblicke in das Leben einer politischen Familie Mitte des 19. Jahrhunderts. Die große Liebesgeschichte von Helena (Lenchen) Demuth und Karl Marx gibt eine Sicht auf Details, die in vielen Dokumentationen als Nebensache abgetan werden. Die Kunst der Autorinnen ist es, die Lücken zwischen den Fakten mit fiktiven Zusammenhängen zu füllen, in einer Weise, als wäre es tatsächlich so gewesen. Und das passt hier. Alles ist stimmig. Mir hat dieser Roman große Freude bereitet und ich kann die Revolution im Herzen jedem ans Herz legen.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2018

Veröffentlicht am 28.04.2018

Im Sog der Geschichte

0

Revolution im Herzen Die heimliche Liebe des Karl Marx von den Zwillingsschwestern Claudia & Nadja Beinert erschienen im KNAUR Verlag
"Und ich darf die Freundin meiner Dienstherrin sein und war einmal ...

Revolution im Herzen Die heimliche Liebe des Karl Marx von den Zwillingsschwestern Claudia & Nadja Beinert erschienen im KNAUR Verlag
"Und ich darf die Freundin meiner Dienstherrin sein und war einmal sogar die Schachpartnerin meines Dienstherren" fügte ich in Gedanken hinzu.
Im 19. Jahrhundert wächst Lehnchen in tiefster Armut auf. Nach einem Schicksalsschlag verlässt sie mit gerade 10 Jahren ihr Elternhaus, um als Dienstmädchen in einer fremden Stadt zu dienen. Alles Wichtige lernt sie bei der Familie von Westphalen. Dort freundet sie sich mit deren Tochter und späteren Ehefrau von Karl Marx, Jenny an. Später führt sie den Haushalt von Karl und Jenny. Neben ihrer alltäglich körperlich schweren Arbeit, kümmert sie sich hingebungsvoll um die Kinder der Familie Marx. Lange Arbeitstage, viele Entbehrungen, ein Leben im Schatten, ein Leben, um zu dienen. Ein Leben an der Seite des großen Revolutionärs Karl Marx. Und doch ist Helena Demuth, genannt Lehnchen für Karl eine wichtige Stütze, eine Vertraute, den sie mit ihren Gedanken auf den richtigen Weg bringt.
Claudia und Nadja Beinert gelingt ein Balanceakt zwischen Fiktion und fundierten nachweislichen Fakten. Durch ihr umfangreiches historisches Wissen und die Recherchen dieser Zeit, entsteht ein lebhaftes Bild des 19. Jahrhunderts. Die Autorinnen nehmen uns mit in eine Zeit der Umwälzung, Weiterentwicklung, des Fortschritts, eine Reise in die Vergangenheit. Der Wunsch nach Gerechtigkeit und freien Gedanken wird groß geschrieben. Die Geschichte aus dem kritischen Blickwinkel von Lehnchen und deren Gedanken erzählt, fühlt sich unheimlich lebendig und glaubhaft an, schonungslos sowie voller Feingefühl und Wärme. Geschichtsunterricht in Romanform! Alle Charaktere sind klar gezeichnet und und entfalten ihre berechtigten Positionen im Geschehen. Der unglaublich einfühlsame Schreibstil und die Botschaften zwischen den Zeilen lassen den Leser erschaudern und mit den Protagonisten fühlen. Schonungslos und sinnlich, leise, farbenfroh und düster zugleich, eine vergangene Welt gewürzt mit ausreichend Authentizität.
Helenas aufopfernder Weg wird anrührend erzählt. Alle Höhen und Tiefen lassen großes Mitgefühl entstehen. Am Ende des Buches, möchte man die ans Herz gewachsenen Personen nicht gehen lassen.
Fazit: Keinerlei Interesse hätte der alleinige Name Karl Marx bei mir geweckt. Durch dieses Juwel, habe ich mich einem Thema genähert, welches mich in den Bann gezogen hat. Verwoben in einem aufwühlend erzählten Lebensweg habe ich mit Lehnchen, dem düsteren Karl, Jenny, Fritze und all den anderen Mitwirkenden gelacht, gehofft, gelitten und geweint, bin gescheitert, wieder aufgestanden. Ein verzweifelt schöner Roman einer außergewöhnlichen Liebe. Einmalig!

Veröffentlicht am 28.04.2018

so will man Geschichte erleben

0

" Revolution im Herzen " von den Geschwistern Beinert war für mich ein überzeugendes Leseerlebnis , was mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die Geschichte der Lenchen Demuth, die auf wahren Begebenheiten ...

" Revolution im Herzen " von den Geschwistern Beinert war für mich ein überzeugendes Leseerlebnis , was mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die Geschichte der Lenchen Demuth, die auf wahren Begebenheiten beruht, führt den Leser nicht nur ins Zeitalter der Industrialisierung und ihrer Konsequenzen für die untere Bevölkerungsschicht, sondern auch in das Leben des Philosophen, Ökonom und Gesellschaftstheoretiker Karl Marx, der zusammen mit Friedrich Engels das bekannte Buch " Das kommunistische Manifest" und " Das Kapital " geschrieben hat.Er ist der Begründer der Theorie des Kommunismus, der Arbeitsbedingungen der einfachen Leute verbessern sollte. Er glaubte und unterstützte die Revolution von unten im festen Glauben auf eine Gleichheit und Einheit der arbeitenden Bevölkerung.

Lenchen Demuth wurde als Kind einer einfachen Bauernfamilie geboren und wurde später die Hausangestellte und Freundin von Jenny Marx, der Ehefrau des Philosophen. Ihre Liebe zu dieser Familie und später auch die Liebe zu Karl Marx, wird in diesem Buch sehr anschaulich und unterhaltsam beschrieben. Von Trier, über Brüssel , Köln ,Paris bis nach London geht ihre Reise , die wir als Lesende mitverfolgen können. Nicht nur das gemeinsame Schachspiel, das Lenchen von ihren geliebten Pabbi gelernt hat verbindet Karl und Lenchen, sondern sie unterstützt auch seine Ideen für eine gerechtere Welt und Umverteilung des Geldes, da sie merkt, was diese Ideen für sie selbst bedeuten.

Ich fand es als Leser sehr interessant diesem wichtigen Teil der Geschichte beizuwohnen und habe mich gefreut, dass dies auf so unterhaltsame, flüssige und interessante Weise geschah. Die Figuren sind mir durch die Beschreibung der Autorin sehr nahe gekommen, was ich als Beweis für ein gutes Buch ansehe. Ich habe mich nicht eine Minute gelangweilt beim Lesen dieses Buches und freue mich auf weitere Bücher dieses Autorenpaares.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Zitterhand!

0

Helena „Lehnchen“ Demuth geboren am 19. Jahrhundert in Sankt Wendel, als 5. Tochter der Achtköpfigen Tageslohnarbeiter Familie. Sie fühlt sich von ihrer Mutter ausgeschlossen und liebt ihr Pabbi sehr. ...

Helena „Lehnchen“ Demuth geboren am 19. Jahrhundert in Sankt Wendel, als 5. Tochter der Achtköpfigen Tageslohnarbeiter Familie. Sie fühlt sich von ihrer Mutter ausgeschlossen und liebt ihr Pabbi sehr. Als ihr geliebte Vater unerwartet stirb, musste sie schon mit zarten 7 Jahren, harten Ackerarbeiten übernehmen. Nach einem Jahr Pabbis tot, wurde Armut so unerträglich und als sie eines Tages von Dienstmädchen aus Trier gehörte, beschloss sie zur ihrer Geschwisterliebe nach Trier zu gehen, um Geld zu verdienen. Dort lernt sie zufälligerweise Jenny Westphal und Karl Marx kennen und kommt als Dienstmädchen bei der wohlhabende Familie Westphal unter. Als Jenny den düsteren Karl Marx heiratete, blieb Lehnchen ihr treu, reist nach Brüssel und wo die Revolution im Anmarsch war, reisen die alle nach Köln und zuletzt nach London. Jahre lang steht sie mit allen Kräften, Rat, und tat hinter dem kleinen Marx Familie und unterdrückt wohl bewusst ihre Gefühle gegenüber Karl, aber wie lange?

Auf dem Cover sieht man die Lehnchen wo sie ihre Briefe liest, ich finde das ist eine tolle Idee und passt perfekt mit dem Inhalt. Auch der Titel ist sehr passend. Die Beinert Schwestern haben einen sehr schönen, flüssigen Schreibstil und man merkt sofort wie gut die Autorinnen Duo recherchiert hatten. Die Idee, über einen unbekannten, Nebencharakter von der Geschichte, dennoch fürs Marx Familie sehr wichtige, sehr starke Frau zu schreiben, finde ich grandios. Eine harte Zeit im 19. Jahrhundert so bildlich geschrieben, ich hatte das Gefühl, ich lebe mit Lehnchen, Jenny, Kinder und Karl mit, leide ich mit, lache ich mit. Das Buch erzählt nicht den ganzen Leben von Lehnchen, sondern hört auf als sie 35 war, allerdings bei dem Nachwort findet kurze Notizen über die Personen. Wer weiß vielleicht kommt irgendwann einen zweiten Band ,wo ich mich natürlich drüber freuen würde.

Eine wunderschöne, Herz erwärmende, historisches Roman,den die Leser bildlich nach dem 19. Jahrhundert mitnimmt und hinter den Kulissen von dem Dienstmädchen blicken lässt. Ich hab dass genossen und von mir klarer Kauf und die Leseempfehlung mit 5 Sternen.