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Veröffentlicht am 24.06.2018

Spannender Schwedenkrimi

Sommernachtstod
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Der kleine Billy ist das jüngste Kind der Familie Nilsson. An einem Sommerabend verschwindet er auf einmal spurlos. Nur ein kleiner Schuh wird gefunden. Die großangelegte Suchaktion, an der das ganze Dorf ...

Der kleine Billy ist das jüngste Kind der Familie Nilsson. An einem Sommerabend verschwindet er auf einmal spurlos. Nur ein kleiner Schuh wird gefunden. Die großangelegte Suchaktion, an der das ganze Dorf beteiligt ist, bleibt erfolglos. Auch zwanzig Jahre später sind für die Beteiligten die Nachwirkungen noch zu spüren. Billys Schwester Vera hat den Verlust ihres Bruders nie überwunden. Schließlich war dies auch die Ursache für den Selbstmord ihrer Mutter, die ohne Billy offenkundig nicht mehr leben wollte. Vera konnte nie verwinden, dass die Mutter dadurch aber sie und ihren großen Bruder Mattias verlassen hat. Sie selbst ist Therapeutin geworden und versucht, indem sie sich fremdes Leid anhört, ihr eigenes Leid zu verdrängen.
Als eines Tages ein junger Mann in der Therapiegruppe in Stockholm auftaucht, bricht jedoch alles wieder hervor. Der Mann, der sich Isak nennt, hat erstaunliche Kenntnisse ihrer Vergangenheit. Vera reist zurück in ihre alte Heimat und sucht erneut nach Antworten auf ihre vielen unbeantworteten Fragen.
Dieses Buch macht wirklich süchtig. Der Autor Anders de la Motte erzählt parallel im Jahr 1983 und in der Jetztzeit. Ans Ende eines jeden Kapitels hat er einen winzigen Cliffhanger platziert, so dass man das Buch gar nicht zur Seite legen kann. Die Spannung bleibt ab dem Prolog auf sehr hohem Niveau. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und sehr vielschichtig und facettenreich. Es gibt kein einfaches Gut und Böse. Dadurch sind die Figuren authentisch und lassen den Leser mitfühlen. Man hofft mit Vera mit und kann ihr Entsetzen nachvollziehen, wenn sich wieder einmal eine Hoffnung zerschlägt.
Der Krimi steckt bis zum Ende voller überraschender Wendungen. Der Autor hat wirklich Talent und kann den Leser mit seinem Schreib- und Erzählstil total fesseln.
Dieser schwedische Kriminalroman bekommt von mir eine absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 29.05.2018

Backen für alle Gelegenheiten

Das große Jahreszeiten-Backbuch
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Das große Jahreszeiten-Backbuch von Lena Fuchs bietet für jeden Geschmack das Richtige.
Die Rezepte sind, wie der Titel schon sagt, nach den vier Jahreszeiten geordnet. Dadurch wird viel mit saisonalen ...

Das große Jahreszeiten-Backbuch von Lena Fuchs bietet für jeden Geschmack das Richtige.
Die Rezepte sind, wie der Titel schon sagt, nach den vier Jahreszeiten geordnet. Dadurch wird viel mit saisonalen Zutaten gearbeitet, was mir sehr gefallen hat. Man ist aber nicht zwingend an diese Einteilung gebunden. Das Rezeptregister unterteilt zusätzlich noch nach Zutaten oder Kategorien (z.B. für Kinder, schnell & einfach etc.). Das macht die Suche nach dem passenden Rezept sehr einfach.
Es gibt nicht nur süße Bäckereien, sondern auch jede Menge herzhafte Rezepte. Es ist für jeden Anlass etwas dabei.
Die Aufmachung des Backbuches ist sehr ansprechend. Mir gefallen besonders die wunderschönen Fotos und die farbliche Gestaltung des Buches. Die Rezepte und Zutaten sind übersichtlich angeordnet. Auch für Hobbybäcker sind die Anleitungen leicht verständlich und nachvollziehbar.
Unsere eigenen Backversuche reichten zwar noch nicht an die tollen Fotos heran, aber der Geschmack konnte alle voll überzeugen. Wir werden definitiv noch viel mehr aus diesem schönen Buch nachbacken.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Faszinierendes Debüt

Kleine Feuer überall
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Das Haus der Familie Richardson steht lichterloh in Flammen. Irgendjemand hat in allen Schlafzimmern Feuer gelegt. Hauptverdächtige ist die jüngste Tochter Izzy, die auch noch verschwunden ist. Doch warum ...

Das Haus der Familie Richardson steht lichterloh in Flammen. Irgendjemand hat in allen Schlafzimmern Feuer gelegt. Hauptverdächtige ist die jüngste Tochter Izzy, die auch noch verschwunden ist. Doch warum sollte Izzy das Haus der Familie in Schutt und Asche legen wollen?
Stück für Stück wie bei einem Puzzle fügt sich die Geschichte zusammen und steuert unaufhaltsam auf die unfassbare Tat zu. Auslöser der Ereignisse war nach Elena Richardsons Meinung, der Einzug ihrer neuen Mieter, der Fotokünstlerin Mia und ihrer fünfzehnjährigen Tochter Pearl.
Pearl freundet sich schnell mit den Kindern der Richardsons an und geht bald im Haus ein und aus. Sie ist absolut fasziniert von der, ihrer Meinung nach, perfekten Vorbildfamilie. Der Vater erfolgreicher Rechtsanwalt, die Mutter Journalistin und die vier wunderschönen Kinder sind für die sensible Pearl, der Inbegriff des amerikanischen Traums. Sieht man vom schwarzen Schaf der Familie, der aufmüpfigen Izzy, einmal ab.
Shaker Heights wirkt wie die perfekte Vorstadtidylle. Alle sind erfolgreich, besuchen gute Schulen, haben harmonische und skandalfreie Familien und sind natürlich überaus tolerant und wohltätig. Die Toleranz reicht natürlich nur soweit, wie von jedem Bewohner alle geschriebenen und ungeschriebenen Regeln eingehalten werden.
Die Autorin beschreibt herausragend, wie diese Fassade erst kleine und dann große Risse bekommt. Jedes klitzekleine Ereignis greift ins andere und man sieht die Katastrophe kommen. Die Charaktere sind in ihren Nuancen sehr gut gezeichnet. Wirkliche Helden oder Sympathieträger gibt es in diesem Spiel nicht. Letztendlich kann jeder nur verlieren in dieser Mischung aus Geheimnissen und Misstrauen. Die scheinbar heile Vorstadtwelt ist fragil und absolut jeder hat seine Leichen im Keller.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da ich von der facettenreichen Geschichte fasziniert war. Wie sich hier ein Steinchen an das andere fügt, ist wirklich toll.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Einfach zauberhaft

Der zauberhafte Eisladen
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Der zauberhafte Eisladen:

Elli ist mit ihrer Familie in die Nähe ihres italienischen Großvaters gezogen. Nun kann sie jede Menge Zeit mit ihrem Nonno verbringen. Praktischerweise besitzt dieser einen ...

Der zauberhafte Eisladen:

Elli ist mit ihrer Familie in die Nähe ihres italienischen Großvaters gezogen. Nun kann sie jede Menge Zeit mit ihrem Nonno verbringen. Praktischerweise besitzt dieser einen Eisladen, der in der Umgebung wahnsinnig beliebt ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Ellis neue Klassenkameraden bald Stammgäste bei Opa Leornardo sind. Eine Sache ist Elli jedoch unerklärlich – wieso fühlt sie sich nach ein wenig Eis von Leonardo manchmal richtig stark oder selbstbewusst oder mutig. Und nicht nur ihr geht es so, auch manch anderer Kunde verhält sich nach einer Kugel Eis plötzlich ganz anders. Welches Geheimnis verbirgt ihr Großvater?
Die Geschichte um die kleine Elli und ihre Familie ist im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft. Elli ist eine Hauptfigur, die man sofort ins Herz schließt. Aber auch ihre Familie ist witzig und einfach zum Gernhaben. Das Buch macht riesigen Spaß, sowohl zum Selbstlesen für kleine Leser, als auch als Vorlesegeschichte. Da macht sich auch die Einteilung in die Kapitel gut.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und auch im Buch finden sich immer wieder niedliche Illustrationen.
Hoffentlich gibt es bald eine Fortsetzung um den magischen Eisladen und Elli Spirelli.


Ellas Welt:
Ella kommt in die vierte Klasse und will diesmal gleich zum Schulstart alles richtig machen. Leider ist ihre beste Freundin Zoe nicht da und so muss sie neben der Oberzicke Penny Parker sitzen. Penny nervt Ella zu jeder möglichen Zeit und versucht, sie vor allen schlecht dastehen zu lassen. Auch vor ihrer neuen Klassenlehrerin Frau Weiss, die Ella eigentlich total toll findet. Aber Ella lässt sich nicht unterkriegen und schon gar nicht von Penny.
Das Buch ist wunderschön im Tagebuchstil gestaltet. Dazu passt auch die Schreibschrift, die aber immer noch gut zu lesen ist. Kleine Zeichnungen und Anmerkungen lockern die ganze Gestaltung auf. Das rosa-pinkfarbene Design ist wohl vorwiegend für kleine Leserinnen ausgelegt.
Die Geschichte wird wie in einem Tagebuch aus der Sicht von Ella erzählt. Die Gedankengänge der kleinen Hauptfigur passen perfekt zu einem Mädchen dieses Alters, genau wie das Design.
Die Geschichte macht Mut und zeigt, dass man selbstbewusst für seine Meinung einstehen sollte.
Meine Kinder fanden sowohl die liebvolle Gestaltung als auch die Geschichte supertoll und haben das Buch quasi verschlungen. Ich kann mich dem nur anschließen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Der zauberhafte Eisladen"
  • Cover "Ellas Welt"
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  • Lesespaß
Veröffentlicht am 21.04.2018

Spannung in Kopenhagen

Krokodilwächter
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Im Haus der pensionierten Kunstdozentin Esther de Laurenti wird die junge Studentin Julie brutal ermordet. Julie war für ihr Studium aus der Provinz nach Kopenhagen gezogen. Esther ist zutiefst verstört ...

Im Haus der pensionierten Kunstdozentin Esther de Laurenti wird die junge Studentin Julie brutal ermordet. Julie war für ihr Studium aus der Provinz nach Kopenhagen gezogen. Esther ist zutiefst verstört und fühlt sich mitschuldig, denn sie hat im Manuskript für ihren Kriminalroman, Julie als Vorlage für das Mordopfer gewählt. Die Ausführungen im Buch wurden vom Mörder exakt umgesetzt – bis zu den Mustern, die dem Opfer in die Gesichtshaut geschnitten wurden. Hat Esther den Mörder inspiriert? Und wie konnte er überhaupt von dem Manuskript und von Julie wissen?
Die ungleichen Ermittler Jeppe und Anette werden auf den Fall angesetzt und tappen zunächst im Dunkeln. Kurz danach geschieht ein zweiter Mord – wieder ein enger Freund von Esther und auch von Julie.
Katrine Engberg hat ein phantastisches Debüt hingelegt. Die Autorin muss sich neben anderen erfolgreichen skandinavischen Krimiautoren nicht verstecken.
Der Schreibstil liest sich sehr gut und als Leser ist man sofort von der Geschichte gefesselt. Die Figuren sind spannende und interessante Charaktere. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Handlung sehr lebendig macht. Auch wenn ich zum Beispiel Esther nicht unbedingt sympathisch fand, kann ich dadurch trotzdem mit ihr mitfühlen. Bei den Kommissaren liegt der Fokus in diesem Buch eher bei Jeppe, dessen persönliche Probleme seinen Alltag und die Ermittlungen überschatten. Die Personen im Buch sind allesamt sehr vielschichtig und haben helle und dunkle Seiten. Die Autorin versteht es hervorragend alle diese Facetten aufzuzeigen und nicht zu urteilen.
Die Richtungen, die die Story einschlägt, sind unvorhersehbar und geschickt miteinander verwoben. Ich hatte mich von Anfang an gefragt, was der Titel eigentlich zu bedeuten hat, aber auch dieses Rätsel wird gelöst.
Das Debüt von Katrine Engberg ist ein spannender und lesenswerter Thriller, den ich klar empfehlen kann.