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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2018

Sterbehilfe

Einfach gehen
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Evan ist Anfang 30, Krankenpfleger und Sohn der Parkison kranken Viv. Er führt ein unbeschwertes Leben und welchselt seine Bettgefährten zirka gleich schnell wie die Stationen auf denen er arbeitet. Doch ...

Evan ist Anfang 30, Krankenpfleger und Sohn der Parkison kranken Viv. Er führt ein unbeschwertes Leben und welchselt seine Bettgefährten zirka gleich schnell wie die Stationen auf denen er arbeitet. Doch als sich Vivs Zustand verschlechtert und er wieder in ihre Nähe zieht, verändert nicht nur diese Verantwortung, sondern auch diejenige gegenüber dem schwulen Pärchen mit dem er Spaß hat und die es ernster mit ihm meinen als gedacht, seine Denkweise und sein Leben! Abgesehen vom Privaten wirbt er auch noch in einem Projekt an, das aktive Sterbehilfe legal testet, was ihn mehr verändert als gedacht!


Das klingt jetzt vielleicht nach ganz schön viel Story für ein 340 Seiten langes Buch, doch der Autor schafft es geschickt, alle Erzählebenen schlau miteinander zu vernetzen, sodass der Inhalt keinesfalls überladen ist. Die Sprache ist angenehm und trotz des eher schwierigen Themas gut und leicht zu lesen.

Der Autor wertet in diesem Buch nicht und hält sich mit seiner eigenen Überzeugung zurück, was für die Thematik meiner Meinung nach der beste Weg ist, vor allem um dem Leser sein eigenes Urteil zu erlauben. Und dieses wird sich auch bei Menschen mit gefestigten Meinungen im Laufe dieser Lektüre das ein oder andere Mal wandeln. Daher zeichnet dieses Buch für mich jedenfalls aus, dass ich das Gefühl habe, dass es meine Denkweise zum ein oder anderen Thema erweitert hat.

Es handelt sich im Endeffekt um einen wirklich gelungenen Roman, zu einem aktuellen Thema, der aufgrund seiner Sidestory auch extrem aktuell ist und jeden Leser prägen wird.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Wendepunkte

Was ein Mann ist
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In diesem Buch wird die Geschichte von 9 Männern erzählt, die an gewissen (Wende)Punkten in verschiedenen Alterstufen quer durch Europa stehen. Das Buch beginnt mit einem Jugendlichen und endet im 9. Teil ...

In diesem Buch wird die Geschichte von 9 Männern erzählt, die an gewissen (Wende)Punkten in verschiedenen Alterstufen quer durch Europa stehen. Das Buch beginnt mit einem Jugendlichen und endet im 9. Teil mit einem über 70jährigen Mann. Auch wenn die Erzählungen per se nicht zusammenhängen, gibt es aber doch einige gut durchdachte Überscheidungen!


Das Buch ist gut zu lesen, auch wenn die Gedankengänge der Männer viel Raum einnehmen. Es hat Ansätze von Philosophischem und auch kommt die sexuelle Komponente nicht zu kurz, ist aber nicht anstrengend zu lesen.


Mir hat das Buch im Großen und Ganzen gut gefallen, auch wenn ich es eher als Kurzgeschichten verstanden habe!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Alles für den Job

Die Ladenhüterin
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Keicko ist 36 Jahre alt, unverheiratet, hat studiert, aber arbeitet seit 18 Jahren in einem 24-Stunden-Shop als Aushile. Sie ist sehr eigen, meidet zwischenmenschliche Beziehung bzw. kann auch nichts damit ...

Keicko ist 36 Jahre alt, unverheiratet, hat studiert, aber arbeitet seit 18 Jahren in einem 24-Stunden-Shop als Aushile. Sie ist sehr eigen, meidet zwischenmenschliche Beziehung bzw. kann auch nichts damit anfangen und hat große Probleme sich in die Gesellschaft einzufügen. Lediglich im Laden kann sie sich eingliedern indem sie das Verhalten ihrer Kollegen kopiert und sich streng nach Dienstvorschrift verhält...


Das Buch ist wirklich gut geschrieben und fesselt den Leser, obwohl es sich natürlich nicht unbedingt um eine rasante Erzählung handelt. Es ist sehr leicht zu lesen und mir hat daran besonders gefallen, dass die Geschichte eben in Japan spielt und somit authentisch ist. Trotzdem handelt es sich natürlich um ein gewohnt skurilles asiatisches Buch, was mir aber sehr zusagt!

Veröffentlicht am 15.02.2018

Allroundtalent

Das Gewicht der Freiheit
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Florian Burkhardt war mir vor Lektüre dieses Buches schon bekannt, da ich letztes Jahr sowohl seinen Film "electroboy" als auch sein erste Buch "Das Kind meiner Mutter" gelesen habe. Daher musste ich natürlich ...

Florian Burkhardt war mir vor Lektüre dieses Buches schon bekannt, da ich letztes Jahr sowohl seinen Film "electroboy" als auch sein erste Buch "Das Kind meiner Mutter" gelesen habe. Daher musste ich natürlich auch die fortsetzende Biographie lesen :) Ich würde auch jedem Interessierten empfehlen, den Film anzusehen sowie das erste Buch zu lesen, da einem dies das Erfassen vieler kleiner Details ermöglicht, die ansonsten nicht herauskommen würden.

In diesem zweiten Buch lässt uns Florian an seiner Jugend bzw. seinem jungen Erwachsenenleben nach Abnabelung von seiner Familie teilhaben, welches ihn in die große weite Welt geführt hat. Er möchte gerne Schauspieler werden und reist dafür nach Amerika. Unglaublicherweise gelingt es ihm dann wirklich berühmt zu werden, jedoch als Model und nicht als Schauspieler, da ihm hierfür die Arbeitserlaubnis fehlt. So dürfen wir den Autor bei einer schnellen Reise durch die Modeszenen begleiten, bis er eines Tages die Karriere aufgibt. Es folgen weitere Karrieren, unter anderem in der Internetbranche, welche für Florians Gesundheitszustand aber leider nicht zuträglich sind...

Alle diese Erlebnisse lassen mich insofern sprachlos zurück, als ich gar nicht glauben kann, wie begabt, talentiert und zielstrebig der Autor sein muss, um derartige Erfolge verbuchen zu können. Berücksichtigt man hier noch, dass dieser in den letzten Jahren 2 Bücher geschrieben hat, ist dies noch unfassbarer. Ich habe größten Respekt vor seinem Schaffen!

Zur Biographie selbst kann ich sagen, dass diese mir sprachlich wirklich zusagt und ich sie gerne gelesen habe. Auch wenn es hin und wieder ein paar Längen gibt, fesselt Florian Burkhardt seine Leser mit seiner tollen Lebensgeschichte!

Veröffentlicht am 10.12.2017

Vom Ende zum Anfang

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Nicette reist aufgrund der demenziellen Erkrankung ihres Vaters in ihren Heimatort zurück, dem sie vor 10 Jahren den Rücken gekehrt hat. Damals ist ihre beste Freundin im Alter von 18 Jahren verschwunden ...

Nicette reist aufgrund der demenziellen Erkrankung ihres Vaters in ihren Heimatort zurück, dem sie vor 10 Jahren den Rücken gekehrt hat. Damals ist ihre beste Freundin im Alter von 18 Jahren verschwunden und Nic hat ihre Vergangenheit zurückgelassen. Dich es deutet alles darauf hin dass viele Leute mehr über dieses nie aufgeklärte Verbrechen wissen, als sie Preis geben. Nicht zuletzt auch der verwirrte Vater. Als dann auch noch eine zweite junge Frau verschwindet, müss sich das ganze Dorf mit der Vergangenheit auseinandersetzen!

Das Alleinstellungsmerkmal dieses Thrillers ist ganz klar die Erzählweise. Die Autorin arbeitet sich nämlich vom 15. zum 1. Tag von Nicolettes Rückkehr zurück. Gerade das ist natürlich interessant und zeichnet das Buch auch aus. Jedoch ist diese verkehrte Chronologie teilweise schwierig, da der Leser dauernd das Gefühl hat Einzelheiten nicht zu erfassen. Dies hemmt leider ein wenig den Lesefluss. Toll ist hingegen dass so gut wie alle offenen Fragen aufgeklärt wurden, obwohl dies zwischenzeitig aufgrund des Aufbaus unmöglich schien!

Die Sprache ist leicht und locker zu lesen. Jedoch verstrickt sich die Autorin teilweise in längere Gedankengänge, die die Erzählung nicht voranbringen. Obwohl ich mich an so etwas normalerweise sehr störe, ist es mir hier nicht unbedingt negativ aufgefallen.

Alles in allem handelt es sich um einen gut konstrierten Thriller, der gerade mit der ungewöhnlichen Erzählweise wirbt. Ob man sich darauf einlassen kann uns ob das Buch diese wirklich braucht, sei dahingestellt!