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Veröffentlicht am 22.06.2018

Agneta Lejongård - die Herrin des Löwenhofes

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch über Liebe, Frauenrechte, Wirren des 1. Weltkriegs und den Erwartungen der Familie, des Standes. Im Zentrum steht Agneta, die Tochter von Stella und Thure. Sie wird durch ...

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch über Liebe, Frauenrechte, Wirren des 1. Weltkriegs und den Erwartungen der Familie, des Standes. Im Zentrum steht Agneta, die Tochter von Stella und Thure. Sie wird durch einen traumatischen Schicksalsschlag fast über Nacht zur Gräfin des schwedischen Landguts. Das Leben und Leiden von ihr wird in der
Ich-Erzählweise wiedergegeben. ich liebe diese Art der Erzählkunst, so bin ich der Protagonistin besonders nah. Dadurch kann ich als Leser ihre Gefühle gegenüber ihrer Mutter besonders gut nachvollziehen, ihre Zerissenheit, ja Suche nach Nähe und Mutterliebe.
Agneta wächst in einem alten Adelsgeschlecht auf. Grundsätzlich glücklich, doch hat sie nie Mutterliebe erfahren, Gefühle waren nicht erlaubt. Dies wird in folgendem Zitat Seite 101 deutlich:„Zerriss es sie vor Schmerz? Fühlte die sich betäubt? In Familie wie der unsrigen wurde nie über persönliche Befindlichkeiten und Gefühle gesprochen. Es wurde erwartet, dass man funktioniert. Das war ein Grund, warum ich vom Löwenhof wegwollte.“

Das Buch beginnt im Jahr 1913, der Kampf der Frauen um Rechte beginnt, die Suffragetten treten in Erscheinung und Agneta hatte mit ihrer Familie gebrochen, da sie unabhängig von Männern in Stockholm lebte und Kunst studierte, doch dann kam das Unglück und sie musste sich um ihr Erbe, den Löwenhof kümmern.
Eine tapfere junge Frau, die sich ihrem Schicksal beugt und sich aufopferungsvoll ums Erbe kümmert, in dem sie sich Wissen aneignet. Und mit Hilfe Anderer schafft sie es, den Hof am Leben zu erhalten und Pferdezucht erfolgreich weiter zu führen. Hierzu ein Zitat von Seite 243 „Ja, das habe ich. Ich möchte die Zügel so schnell wie möglich in der Hand haben. Jeder Tag, der verstreicht, kostet das Gut Geld.“

Sie entscheidet sich klug und trotz auch ihrer Mutter, das sie im Zeitalter der Frauenbewegung nicht an alten Handlung festhalten möchte.

Sie ist eine starke Frau, die sich nach Liebe sehnt und diese auch erhält, aber immer, wenn sie denkt, dass sie ihr Ziel erreicht, merkt sie, dass sie sich in ihren Gefühlen getäuscht hat oder getäuscht wurde. Was ist Liebe?

Die Autorin schafft es mich mit ihrer bildhaften Sprache mitzunehmen, so ging ich mit Agneta über den Hof, im Wald spazieren, an den Pferdekoppeln vorbei und erlebt den Wandel in der Gesellschaft, der mit der Frauenbewegung, dem Fortschritt des Automobils einherging. Und was mir auch noch besonders gut gefallen hat, dass Agneta und ihre Zife gelesen haben und die Liebe über oder zu Büchern deutlich wird. Siehe auch hier: „Wir sollten auch nicht lesen, um uns die Zeit zu vertreiben, sondern um unseren Geist zu erbauen... Sie sind der Schlüssel zu einem besseren Leben.“

Mit „Die Frauen vom Löwenhof“ hat mir Corina Bomann wunderschöne atemraubende Lesestunden beschert. Was für ein Buch, kann ich da nur sagen. Ich spreche eine deutliche Leseempfehlung aus.

Vielen Dank an den Ullstein-Verlag für das Reziexemplar.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Im Namen des Glaubens

Die Seelenfischer
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Inhalt:
NÜRNBERG: Renovierungsarbeiten in einer alten Villa fördern einen sensationellen Fund zutage. Er ruft den Bischof von Bamberg auf den Plan. Kurz darauf reist der Bischof nach Rom. Einen Tag ...



Inhalt:
NÜRNBERG: Renovierungsarbeiten in einer alten Villa fördern einen sensationellen Fund zutage. Er ruft den Bischof von Bamberg auf den Plan. Kurz darauf reist der Bischof nach Rom. Einen Tag nach seiner Rückkehr wird er bestialisch ermordet aufgefunden.
ROM, drei Monate später: Der junge Jesuit Lukas wird zum Generaloberen des Ordens zitiert. Der erteilt ihm einen geheimen Auftrag. Noch bevor Lukas diesen ausführen kann, geschieht ein weiterer Mord und er findet sich unvermittelt als Tatverdächtiger wieder. Da taucht plötzlich seine Jugendliebe, die Journalistin Rabea Rosenthal bei ihm auf und bietet ihm ihre Hilfe an. Gemeinsam fliehen sie aus Rom und es beginnt eine Jagd quer durch Italien. Nicht nur die Polizei, auch der unbekannte Mörder ist den beiden dicht auf den Fersen.
Dann erfährt Lukas, dass seine Zwillingsschwester Lucie spurlos verschwunden ist. Jäh fragt er sich, ob es ein Zufall war, dass Rabea just an jenem Tag in Rom auftauchte, als er zum Generaloberen gerufen wurde. Was weiß Rabea?

Meine Meinung und Fazit zum Buch:
Mit „Die Seelenfischer“ legt Hanni Münzer einen temporeichen und spannenden Thriller mit gelungenen Szenenwechseln vor.
Die Hauptprotagonisten Rabea und die Zwillinge Lucie und Lukas sind seit Kindertagen befreundet. Rabea und Lukas waren sogar in Liebe vereint, was der Grund der Trennung war, ist zunächst unklar, man merkt nur, dass beide auf ihre Art darunter leiden. Sie können unterschiedlicher kaum sein, Rabea eine unerschrockene Journalistin, die Atheistin ist, und Lukas, der sich für das Priesteramt der Jesuiten entschieden hat. Zentrales Thema ist ganz klar der Glauben der Welt, der Hass der Glaubensrichtungen, denn nichts verbindet mehr als Hass.
Das Thema konnte mich unheimlich fesseln, ich selbst bin Atheistin und beschäftige mich nichts desto trotz sehr mit den verschiedenen Glaubensansätzen und der Entstehung der Religionen. Das Buch bietet hier viele Thesen und regt zum Nachdenken an und ist vor allem aktueller denn je. Was wurde alles im Namen des Glaubens getan und für gut befunden, egal welches Leid damit verbunden war. Im Buch habe ich dazu folgende Zitate gefunden, die mich sehr nachdenklich gestimmt haben:
Bentivoglio: "Die Menschheit muss endlich begreifen, dass es kein größeres Verbrechen gibt, als im Namen Gottes zu töten." Und Rabea: "was gibt es Schlimmeres als religiöse Intoleranz, die versucht, dem Menschen die geistige Freiheit zu stehlen?"

Dieses Buch ist das erste Werk, was ich von Hanni Münzer gelesen habe und ich bin sehr von ihrem bildhaften beschreibenden Schreibstil überzeugt. Die Geschichte rund um die Seelenfischer-Tetralogie finde ich sehr stimmig und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Dass das Buch mich begeistert hat, kann man den Vorzeilen entnehmen. Es regt in Sachen Glaubensfragen oder allgemein Glauben zum Nachdenken an und es wird mich weiter beschäftigen. Und Hanni Münzer hat einen ans Herz gehenden Schreibstil, denn zum Schluss musste ich die ein oder andere Träne verdrückt, denn es gibt im Buch auch Verluste.

Hervorheben möchte ich auch die gelungene Covergestaltung, Silhouette von Rom und eine Blüte im Zentrum. Wer das Buch liest, weiß warum. Und das Cover hat Wiedererkennungswert, weil die Fortsetzungen im gleichen Stil gehalten sind. Im Innenteil wartet eine tolle Straßenkarte von Rom auf den Leser, hier hat Piper sehr mitgedacht, denn damit kann der Leser leicht die Protagonisten auf ihrem Weg begleiten.

Mein Dank gilt dem Team von kriminetz.de und dem PIPER-Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Gelungene spannende Fortsetzung

Die Akte Rosenthal – Teil 2
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Inhalt:
Buchbeschreibung buecher.de

ROM: Der Papst tritt überraschend zurück, seine Motive lässt er im Unklaren. Sofort sprießen in Rom die wildesten Gerüchte. Spekulationen über Geschäfte der Vatikanbank, ...

Inhalt:
Buchbeschreibung buecher.de

ROM: Der Papst tritt überraschend zurück, seine Motive lässt er im Unklaren. Sofort sprießen in Rom die wildesten Gerüchte. Spekulationen über Geschäfte der Vatikanbank, Erpressung und Missbrauch machen die Runde. Ein gefundenes Fressen für die Medien. Der neue Papst sieht sich einer schier unlösbaren Aufgabe gegenüber. Er nimmt den Kampf auf, stößt auf die weltumspannende Verschwörung eines Wirtschaftssyndikats - und bringt sich damit in Lebensgefahr.

NÜRNBERG: Lukas erhält völlig unerwartet ein Angebot aus dem Vatikan. Während er über seine Rückkehr nach Rom nachdenkt, treten gleich zwei interessante Männer in das Leben seiner Zwillingsschwester Lucie. Beide kämpfen um sie. Bald muss sie sich fragen, ob einer von ihnen ein falsches Spiel mit ihr treibt.

Lukas' Frau Magali verstrickt sich durch das Erbe ihrer Mutter in dunkle Machenschaften, aus denen es scheinbar kein Entkommen gibt. Und sie sorgt sich um ihre Ehe - sie weiß, Lukas hat seine Jugendliebe Rabea nie vergessen.

MÜNCHEN: Jules Lafitte ist gezwungen, vor dem Terroristen Yussuf unterzutauchen. Quer durch Europa jagt er Beweisen nach, um sich endgültig von seiner Vergangenheit zu befreien.

Keiner der fünf ahnt, dass sie ins Visier eines gefährlichen Gegners geraten sind - denn alle Ereignisse sind miteinander verknüpft. Und am Ende führen alle Wege nach Rom.

Meine Meinung und Fazit:
Carlotta van Campen ist tot und für die meisten eigentlich ein Grund zur Freude, da von ihr keine Gefahr mehr aus geht. Doch auch nach ihrem Tod hat sie mit ihrem Vermächtnis für ordentlich Unruhe gesorgt, sei es, dass sie mit ihrem Testament erneut Magali in ihre "Machenschaften" zieht und somit wieder über sie bestimmt oder anderseits nach Bekanntwerden ihres Testament zugleich die verschiedene Kontrahenten um Wissen, Macht und Geld kämpfen. Das allgemeine Verwirrspiel und die vorherrschende Intrigen der katholischen Kirche gehen auch in diesem Teil weiter. Gekonnt schafft es Hanni Münzer aktuelle Probleme die mit den Skandalen um Missbrauch von Schutzbefohlenen und Geldverschwendung in die Geschichte einzubinden. Der Skandal um die Neugestaltung und Herrichten eines bestimmten deutschen Bischofspalast findet in Akte Rosenthal Teil 2 Showdown eine zentrale Betrachtung. Die Namenswahl fand ich sehr gelungen und nicht zu verwechseln mit tatsächlichen Geschehnissen .

Rabea stößt bei Nachforschungen im Internet auf verschiedene Theorien und stelzt dabei das fest, was auch mir schon lange aufgefallen ist. Im Netz kann jeder seinen Senf dazu geben, egal wie sinn- oder gehaltvoll dies ist. Sie meint dazu: "... Kein Wunder, dass sich der Umgangston immer mehr radikalisiert und vielfach Sachlichkeit und Höflichkeit missen ließ, als würden die Leute Stacheldraht frühstücken".
Rabea ist für mich nach wie vor die Protagonistin, für mich am meisten beeindruckt hat. Die weiß über so ziemlich alles Bescheid, kann genial gut argumentieren und nimmt nur ein Blatt vor dem Mund. Sie sagt ihre Meinung, sie ist stark und selbstbewusst, irgendwie wünsche ich mir ein Stück davon.

Um an Interviews zu kommen, kann Rabea mit umfassendem Wissen auftrumpfen, um so zu Erfolg zu kommen. Hierbei ist mir ihr erwähntes Zitat von Ghandi in Erinnerung: "Er sagte einst: Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, dann hast du gewonnen". Passt gut zum Geschehen und allgemein zur Politik.

Neben den Geschehnissen in Rom finde ich es sehr gelungen, dass Hanni Münzer auch Themen aufgreift, die nicht so im Fokus stehen. Wie die freie Raumenergie. Dazu werden im Nachwirt noch einmal Links zur Verfügung gestellt, so dass man sich als Leser, wenn man möchte, einen guten Überblick verschaffen kann.

Vielen Dank für dieweitere Reise mit Rabea und ihren Freunden durch Rom und Begegnung mit alten Bekannten.
So nun geht es ans Hexenkreuz, damit ich den Anschluss oder Beginn der Tetralogie nicht verpasse.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Wer Macht hat, bestimmt

Die Akte Rosenthal – Teil 1
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Inhalt:
Lukas von Stetten ist nach den folgenschweren Ereignissen in Rom nur eine kurze Atempause vergönnt: Sein Sohn Matti wird entführt. Unvermittelt findet sich der junge Vater inmitten einer Verschwörung ...

Inhalt:
Lukas von Stetten ist nach den folgenschweren Ereignissen in Rom nur eine kurze Atempause vergönnt: Sein Sohn Matti wird entführt. Unvermittelt findet sich der junge Vater inmitten einer Verschwörung wieder, die bis in höchste Regierungskreise reicht. Die Entführer verlangen kein Lösegeld, sondern die Übergabe einer Akte, die ihm die Journalistin Rabea kurz vor ihrem Tod überlassen hat - eine Akte, deren Inhalt so brisant ist, dass sie die amerikanische Regierung stürzen kann. Doch Lukas ist nicht mehr im Besitz dieser Geheimdokumente. Auch ein mächtiges Wirtschaftssyndikat, deren Interessen durch die Akte ebenfalls in Gefahr sind, hat die Jagd auf ihn eröffnet. Verzweifelt sucht Lukas nach einer Lösung, wie er sein Kind aus den Händen der Entführer retten kann. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit ....

Meine Meinung und Fazit:

Falsche Informationen werden gestreut, um Lukas in die Irre zu führen und seine Gedanken zu vergiften. Zitat Seite 154 "nichts wächst so schnell wie der Keim des Misstrauens" und Seite 195 Nichts flüstert so laut wie die Stimme des Misstrauens.
Wem kam er noch Glauben schenken bzw vertrauen? Das Wechselbad der Gefühle wird sehr gut dargestellt. Was hat es mit dem Verschwinden seiner Frau Magali auf sich? Warum gar sie keine Angst, hat sie was damit zu tun? Eines ist jedoch sicher, seiner Zwillingsschwester kann er immer trauen.

Als Leser "reist" man von Nürnberg über Barcelona nach London, man glaubt, dass sich etwas geklärt hat, so wurde man doch wieder auf eine falsche Fährte gelockt oder man hat den Anschein vermittelt bekommen. Der Fortgang der Geschehnisse entwickelt sich zu einem Katz- und Mausspiel.

Die Autorin hat beim Fortgang der Geschehnisse den Weg gewählt, dass der Leser mehr weiß, als die Zwillinge Lukas und Lucie und somit dem Keim des Zweifels zumindest bei Lukas nährt. Für mich ein gelungenes Stilmittel.
Zwischendrin habe ich mir beim Lesen gedacht, dass es mitunter ein "zu viel" an Aktion ist und es irgendwie arrangiert wirkt, etwas weniger hätte auch gereicht.

Nicht desto trotz hat mir auch der 2. Teil der Seelenfischer-Reihe sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wie es im 3. Teil weitergeht und sich die Protagonisten entwickeln. Erwähnen möchte ich noch, dass mir ja bereits im 1. Teil die bildhafte vergleichende Sprache sehr gut gefallen hat und dies auch in der Akte Rosenthal 1 fortgesetzt und zur Situation passend Zitat gewählt wurden.

Mein Dank gilt dem Team von kriminetz.de und dem Piper-Verlag für das Rezi-Exemplar.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Abschluss der Seelenfischer-Reihe, oder wie alles begann

Das Hexenkreuz
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Meine Meinung und Fazit
"Das Hexenkreuz" ist das 4. Buch und der Seelenfischer-Reihe. Als Leser habe ich mich auf eine Reise begeben, um ab dem Jahre 1767 den Kampf der Mächtigen beizuwohnen, auf Seiten ...


Meine Meinung und Fazit
"Das Hexenkreuz" ist das 4. Buch und der Seelenfischer-Reihe. Als Leser habe ich mich auf eine Reise begeben, um ab dem Jahre 1767 den Kampf der Mächtigen beizuwohnen, auf Seiten des Klerus und der Monarchen Europas.
Die Handlungen sind überwiegend in Italien und zu kleinen Teilen in Versailles
angesiedelt.
Von den Vorgängerromanen bekannt, habe ich auch im "Das Hexenkreuz" wieder diese tolle bildhafte Sprache wiedergefunden. Hanni Münzer kann herrlich mit Worten spielen und hat soviele wundersame schöne Zitate aufgeführt, dass das Lesen ein Genuss war.

Eine zentrale Rolle hat die Hauptprotagonistin Emilia, Zwillingsschwester von Emanuele. Eine tolle junge Frau, die sich durch nichts unterkriegen lässt und sich tapfer den Wendungen des Schicksals stellt und diesem auch die Stirn bietet. Was mich beeindruckt hat ist die Verbindung der Zwillinge, wenn es einem von beiden schlecht geht, dann merkt das der andere. Hier ist ein großer Wiedererkennungswert zu den anderen Teilen der Reihe. Die Freundschaft zu Serafina, eine Freundin aus Kindertagen rundet dies gekonnt.
Tja und Liebe darf auch nicht fehlen, dich warum muss sich Emilia gerade in Francesco, einen Jesuit verlieben? Zitat Seite 398: "Bei uns in Russland, mein Freund, gibt es ein Sprichwort: Je weiter man von ihr flieht, umso näher kommt die Liebe."

Als Teile der Handlung in Versailles gespielt haben, hat mich doch zunächst der Zustand bzw. der lasterhafte Hofalltag gestört. Das Verhalten Königs Louis XV. hat mich extrem abgestoßen, so ein alter Gockel, naja, aber was blieb der Autorin anderes übrig, wenn es damals halt am bourbonischen Hof so zu ging, muss es auch so beschrieben werden. Und das macht ja wiederum ein gutes Buch und perfekte Recherchearbeit aus. Zitat zum Thema Macht Seite 451 "Was geschieht nur mit dieser Welt? Alles gerät aus den Fugen. Die Mächtigen beiden uns unsere Erfolge. Und warum ? Weil der Mächtige nichts mehr fürchtet als die Macht, die anderen erwächst". Auch ein sehr aktuelles Thema, oder?

Ein kleinen Kritikpunkt gibt es für mich, das Buch ist strikt in Kapitel eingeteilt, da sich jedoch die Handlung über einen gewissen Zeitraum zieht, hat mir da irgendwo die Angabe zu den Monaten/Jahren gefehlt, z.B.Rom Mai 1770 oder so. Zum Überblick für mich besser geeignet, wenn dies für mich so als Leser untersetzt ist.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass mir die Seelenfischer-Reihe sehr gut gefallen hat, dass ich sehr viel gelernt habe, egal zu welchem Thema, sei es Religion, Freundschaft, Vertrauen oder auch die Situation am Versailles Hof. Vielen Dank an kriminetz.de und den Piper-Verlag für das Rezensionsexemplar, dass ich diese Reihe genießen durfte.