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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2019

Enttäuschend

Alles, was ich weiß über die Liebe
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Eine Leseprobe hat mich auf das Buch neugierig gemacht, doch ich muss leider feststellen, dass sich das Buch mich nicht überzeugt hat.
Dolly erzählt über ihre Jugend, die Verwirrungen des Erwachsenwerdens. ...

Eine Leseprobe hat mich auf das Buch neugierig gemacht, doch ich muss leider feststellen, dass sich das Buch mich nicht überzeugt hat.
Dolly erzählt über ihre Jugend, die Verwirrungen des Erwachsenwerdens. Sie ist schonungslos ehrlich und scheut sich nicht von all ihren Fehlentscheidungen zu erzählen. Ihre Sprache ist dabei ziemlich schnoddrig, eine Art Jugendslang, den sie auch als Erwachsene beibehält. Partys mit billigem Alkohol bis zum Abwinken, Gelegenheitssex, der konsumiert wird, wie eine Packung Chips und das alles um endlich die richtige Liebe oder Freundschaft zu finden. Fast ein Jahrzehnt braucht sie um die Leere ihres Lebens zu erkennen. Davor taumelt Dolly durch Drogen- und Alkoholexzesse, zieht ziellos durch die Straßen, immer pleite, immer auf der Suche nach einem neuen Kick. Eine Pubertätsgeschichte, die leider viel zu lange andauert.


Wie ein roter Faden zieht sich die Freundschaft zu Farly durch die Geschichte. Sie sind Freundinnen seit der Schulzeit und hier ist eigentlich auch die einzige echte Beziehung zu finden. Ich hatte mir tatsächlich mehr von diesem Buch versprochen und meine Enttäuschung hat sich bis zum versöhnlichen Ende nicht gelegt. Davor taumelt Dolly durch Drogen- und Alkoholexzesse und lässt ihre Leser sehr unmittelbar daran teilhaben.


Vielleicht kann man das Buch genießen, wenn man in Dollys Alter ist. Aber für andere Leser ist es zu nichtssagend und kratzt nur an der Oberfläche. Schade!

Veröffentlicht am 17.07.2017

Nicht mein Buch

Dunkels Gesetz
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Die Handlung ist kurz erzählt: Achim, Tankstellenbesitzer und skrupelloser Kleinkrimineller will das schnelle Geld im Drogenhandel verdienen. Er dient seine Geschäftsidee Falco an, der überall mitmischt, ...

Die Handlung ist kurz erzählt: Achim, Tankstellenbesitzer und skrupelloser Kleinkrimineller will das schnelle Geld im Drogenhandel verdienen. Er dient seine Geschäftsidee Falco an, der überall mitmischt, wo es um krumme Dinger geht. Richard Dunkel, Ex-Söldner, desillusioniert und abgebrannt, stolpert bei einem Securityjob über das Drogenversteck und setzt ungewollt eine Spirale von Gewalt in Gang.
Heuchert bedient sich einer knappen, harten, oft auch gewollt platzierter Gossensprache um das Milieu zu beschreiben und um die Härte seines Krimis zu betonen. Die Sätze sind kurz und lakonisch. Das Tempo wird hochgehalten. Trotzdem wollte sich bei mir keine rechte Spannung einstellen. Der Kurzkrimi war mir zu vorhersehbar, zu sehr auf Wirkung kalkuliert. Seine Typen aus dem Milieu waren sehr klischeehaft gestaltet, eindimensionale Charaktere, die mich überhaupt nicht berührten.
Ja, als Drehbuch für einen Fernsehfilm, für eine Folge einer Vorabendserie könnte ich mir das gut vorstellen, aber als Kriminalroman, der ein Kopfkino in Gang setzen sollte, reichte mir das nicht aus.
Schade, es war wirklich nicht mein Buch.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Hat mir leider gar nicht gefallen

Als Luca verschwand
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Als Lucas Mutter Mel im Drogeriemarkt ganz aufgelöst bemerkt, dass ihr Baby aus dem Kinderwagen verschwunden ist, schlägt ihr zuerst Mitgefühl entgegen. Doch bald kommen Zweifel auf: warum ließ sie an ...

Als Lucas Mutter Mel im Drogeriemarkt ganz aufgelöst bemerkt, dass ihr Baby aus dem Kinderwagen verschwunden ist, schlägt ihr zuerst Mitgefühl entgegen. Doch bald kommen Zweifel auf: warum ließ sie an einem eisigen Januarmorgen den Kinderwagen draußen, dazu noch in einer uneinsehbaren Ecke? Warum ließ sie sich so viel Zeit um Kosmetika auszuprobieren, dass es sogar die Drogeriemarkt Kassiererin auffiel – allerdings dachte sie eher an Ladendiebstahl. Auch ihre Aussagen weisen einige Ungereimtheiten auf, aber als dann eine Lösegeldforderung eingeht arbeitet die Polizei unter Zeit- und Hochdruck. Kriminalkommissar Klinkhammer ist mit der Familie gut bekannt, dass macht seine Befragungen heikel.
Ich habe sehr lange für diesen Roman gebraucht und war mehrmals nahe dran, das Buch einfach zur Seite zu legen. Der Plot wäre durchaus spannend, wenn sich nicht Frau Hammesfahr in seitenlangen Beschreibungen der Lebenssituation ihrer Protagonisten erging, die bis in die Kinderzeit zurück reicht. Vielleicht wollte sie die psychologische Stresssituation ihrer Figuren besonders betonen, aber ich empfand es nur als langweilig und ausufernd. Vor allem, weil mir schon von Anfang an klar war, was hinter der Kindesentführung steckt. Zu vordergründig agieren hier die Protagonisten, zu sehr sind die einzelnen Charaktere schon festgelegt, als dass es da noch einen Überraschungseffekt geben könnte.
Ein langer Handlungsstrang führt mit vielen Rückblenden noch in die Esoterikszene und die betrügerischen Machenschaften einer Frau, die Leid und Trauer ausnützt um ihre Opfer um ihre Ersparnisse zu bringen. Auch das war mir viel zu weitschweifig und nichtssagend erzählt.
Der Krimi – ich weiß nicht, ob das die richtige Genrebezeichnung für das Buch ist – mäandert durch die Handlung, verliert sich in Nebensträngen und langatmigen Personenbeschreibungen. Wobei mir keine so recht nahe kam. Am ehesten noch die Polizeibeamtin Rita Voss als echter Charakter vor Augen stand.
Nein, leider hat mir der Roman kein Lesevergnügen bereitet und ich war froh, ihn „geschafft“ zu haben.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Falsche Wahl

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Die junge Avery zieht nach einen schlimmen Scheidung zusammen mit ihrer autistischen Tochter Hailey auf’s Land. Genauer gesagt in das Kleinstädtchen Redwood, in dem ihre Mutter lebt und einige Ferienhäuser ...

Die junge Avery zieht nach einen schlimmen Scheidung zusammen mit ihrer autistischen Tochter Hailey auf’s Land. Genauer gesagt in das Kleinstädtchen Redwood, in dem ihre Mutter lebt und einige Ferienhäuser besitzt, so kann sie zumindest für einige Monate unterkommen. Gleich am Tag ihres Einzugs findet Hailey einen schwerverletzten Hundewelpen und Avery und sie fahren sofort zur Tierklinik.
Der diensthabende Arzt sieht zwar umwerfend aus, ist aber ein Klotz sondergleichen. Wohl, weil er denkt, dass Avery Schuld an der Verletzung des Tiers ist. Aber schon am nächsten Tag ist das Missverständnis geklärt und Avery hat gleich noch einen Job in der Tierklinik ergattert.
Auch bei mir gab es ein Missverständnis. Als ich die ersten Seiten der Leseprobe gelesen habe, hatte ich einen anderen Eindruck vom Buch gewonnen. Mein Fehler! Ich bin für diese Art Lektüre einfach zu alt. Ein mehr als einfacher Sprachstil und ständige Wiederholungen. Ich hatte im Ohr immer eine leicht schrille Stimme, die „OMG“ ruft. Wenn die Autorin ihre Protagonisten Blicke tauschen lässt, vertraut sie so wenig ihrer Beschreibung, dass sie eine kursiv geschriebene Übersetzung für die Leserinnen beifügt. Cade O’Grady, der junge Tierarzt, wird immer nur mit dem Adjektiv sexy umschrieben.
Es gibt einige sehr witzige und auch liebevolle Szenen und Beschreibungen. Aber das war mir zu wenig an Unterhaltungswert. Ich denke, dass das Buch eine junge Leserinnenschaft ansprechen soll, die sich leichte Unterhaltung gemischt mit einer Sexy Romance wünschen.
Für mich war das leider nicht die richtige Wahl.

Veröffentlicht am 30.04.2018

12 Tage

Agathas Alibi
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Agatha Christie gilt auch heute noch, über 40 Jahre nach ihrem Tod, als eine der bekanntesten und meistgelesenen Kriminalautoren. Es gibt eine Episode in ihrem Leben, die selbst wie ein Plot eines Krimis ...

Agatha Christie gilt auch heute noch, über 40 Jahre nach ihrem Tod, als eine der bekanntesten und meistgelesenen Kriminalautoren. Es gibt eine Episode in ihrem Leben, die selbst wie ein Plot eines Krimis anmutet: ihr 12tägiges Verschwinden im Jahr 1925 gab Anlass für viele Spekulationen. Sie selbst hat sich nie dazu geäußert. Diese rätselhaften 12 Tage sind der Gegenstand des Romans „Agathas Alibi“ von Andrew Wilson.

Im Prolog wird der Eindruck einer biografischen Dokumentation erweckt, aber bald berichtet Agatha in der Ich-Form über diese Zeit. Ein seltsamer Arzt nimmt Kontakt zu ihr auf und weiß nicht nur vom Verhältnis ihres Mannes zu Nancy Neele, er kennt auch sehr viele Details aus ihrem Leben und mit Drohungen erpresst er Agatha zu einem Verbrechen. Der Plot könnte ganz witzig und auch spannend sein, die Umsetzung hat mich allerdings nicht überzeugt. Quälend lang werden die nervlichen Probleme der weiblichen Beteiligten ausgebreitet – unter nervöse Störungen wurde alles abgelegt, was nicht körperlich greifbar war – und sie müssen als Erklärung für jedes Verhalten herhalten.

Im Sprachstil versucht der Autor Agatha Christie zu kopieren, was ja nicht schwer ist, denn sprachlich sind ihre Krimis recht einfach gehalten. Aber es fehlen dabei der Witz und das Augenzwinkern, mit dem Christie ihre Figuren ausstattete. Ihre Überzeichnungen (Poirot und Miss Marple) sind gekonnt, bei Wilson wirken sie meist nur übertrieben und künstlich (Dr. Kurs).

Das Buch hat mich nicht überzeugt, Spannung ist zu keiner Zeit aufgekommen und zur Erhellung dieser geheimnisvollen Episode in Agatha Christies Leben hat es auch nicht beigetragen.