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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2018

Liebeserklärung an das Lesen

Gebrauchsanweisung fürs Lesen
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Felicitas von Lovenberg hat eine Liebeserklärung ans Lesen geschrieben. Dabei trifft sie eine gute Mischung aus persönlichem Blickwinkel, wissenschaftlichen Fakten und Zitaten bekannter Autoren und Leser. ...

Felicitas von Lovenberg hat eine Liebeserklärung ans Lesen geschrieben. Dabei trifft sie eine gute Mischung aus persönlichem Blickwinkel, wissenschaftlichen Fakten und Zitaten bekannter Autoren und Leser. Geschrieben ist das ganze flüssig und unterhaltsam. In meinen Augen ist das Buch wissenschaftlich fundiert, ohne dabei trocken zu sein oder den Anspruch zu haben, ein Sachbuch zu sein. Obwohl ich mich bereits mit dem Thema Lesen beschäftigt habe, habe ich in diesem Buch noch neues erfahren.

Eine schöne Lektüre für Leute, die gerne lesen - auch als Geschenk gut geeignet.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Absolute Leseempfehlung!

Léon und Louise
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Das Buch hat mich positiv überrascht. Es ist eine intelligente, ungewöhnliche, keinesfalls kitschige Liebesgeschichte, die auch das Leben in Frankreich während der Weltkriege thematisiert. Die Geschichte ...

Das Buch hat mich positiv überrascht. Es ist eine intelligente, ungewöhnliche, keinesfalls kitschige Liebesgeschichte, die auch das Leben in Frankreich während der Weltkriege thematisiert. Die Geschichte ist anscheinend von der Familiengeschichte des Autors, der in der Schweiz lebt und auf Deutsch schreibt, geprägt. Auch sprachlich besonders, gut lesbar, irgendwie französisch (deshalb wohl auch meine Überraschung, dass der Autor garnicht auf französisch schreibt).

Veröffentlicht am 17.04.2018

Anderer Blick auf Japan

Die Ladenhüterin
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Die Ich-Erzählerin Keiko arbeitet seit 18 Jahren in einem Konbini - einem kleinen japanischen Supermarkt. Im Buch wird geschildert, wie sehr dieser Job und auch ihre spezielle Persönlichkeit sie zur Aussenseiterin ...

Die Ich-Erzählerin Keiko arbeitet seit 18 Jahren in einem Konbini - einem kleinen japanischen Supermarkt. Im Buch wird geschildert, wie sehr dieser Job und auch ihre spezielle Persönlichkeit sie zur Aussenseiterin in der perfektionistischen japanischen Gesellschaft machen. Dabei schafft es die Autorin Sayaka Murata, dass es nie traurig wird, sondern manchmal auch witzige Momente im Text eingeflochten sind. Manches im Buch mag auf den europäischen Leser aber überspitzter wirken, als es wirklich ist - die japanischen Normen werden hier durchaus realistisch dargestellt.
Ein Buch, das mich nachdenklich, aber nicht traurig zurück lässt, und einen ungewöhnlichen Blickwinkel auf die japanische Gesellschaft wirft.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Ganz anders als zu erwarten (im positiven Sinne)

Das Fundbüro der Wünsche
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Wer den Klappentext liest, könnte vom Buch enttäuscht sein. Das Buch enthält mehr Magie und wird recht langsam erzählt. Hier gilt außerdem mal wieder: don't judge a book by its cover. Das Cover lässt mich ...

Wer den Klappentext liest, könnte vom Buch enttäuscht sein. Das Buch enthält mehr Magie und wird recht langsam erzählt. Hier gilt außerdem mal wieder: don't judge a book by its cover. Das Cover lässt mich eine sehr viel kitschigere Geschichte erwarten, als tatsächlich enthalten ist.Wer sich auf die ungewöhnliche Geschichte rund um die ebenfalls ungewöhnliche Martha Lost einlässt, wird meiner Meinung nach aber sehr gut und warmherzig unterhalten.
Ein bisschen erinnerte mich die magisch angehauchte Welt und die vielen einsamen Menschen an den Film "Die fabelhafte Welt der Amélie".
Überrascht wurde ich von Mutters Kälte und Brutalität - die hätte ich in diesem Buch nicht so erwartet.
Ein schönes Buch, das gut lesbar aber nicht gewöhnlich ist!

Veröffentlicht am 14.02.2018

Bewegendes literarisches Zeitdokument

Der Reisende
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Die vorliegende Ausgabe von "Der Reisende" ist die deutsche Erstausgabe des 1938 von Ulrich Alexander Boschwitz geschriebenen Romans. Eine Zusammenarbeit zwischen Lektor und Verlag war hier nie möglich: ...

Die vorliegende Ausgabe von "Der Reisende" ist die deutsche Erstausgabe des 1938 von Ulrich Alexander Boschwitz geschriebenen Romans. Eine Zusammenarbeit zwischen Lektor und Verlag war hier nie möglich: der Autor verstarb bereits 1942, also bevor an eine Veröffentlichung auf Deutsch überhaupt zu denken war. Dadurch ist es ein authentisches, nahezu unverändertes Zeitdokument, was es in meinen Augen zu einer interessanten und wichtigen Lektüre macht.
Der Leser erlebt die rastlosen Gedankengänge, die Unsicherheit, die Sorgen um sich und seine Familie, aber auch um seine Firma und sein Vermögen mit. Otto Silbermann befindet sich im Zwiespalt: es fällt ihm auch nach fünf Jahren Nazi-Herrschaft schwer, die neue Realität mit dem Deutschland in Einklang zu bringen, das ihm seit seiner Geburt Heimat war. Man kann durch die Person Otto Silbermann nachvollziehen, warum es auch in der Realität leider so viele Juden gab, die Deutschland trotz aller Warnungen nicht verlassen haben. Während seiner Odysee trifft Otto Silbermann eine Vielzahl von Mitbürgern, die sich alle unterscheiden und so wohl ein gutes Abbild der Deutschen 1938 geben.
Sprachlich ist es in seiner Zeit verhaftet und manchmal vielleicht nicht ganz ausgereift, was sich hin und wieder etwas ungewohnt liest.
Insgesamt aber ein interessantes und wichtiges Zeitzeugnis!