Liebevoll und berührend erzählt
Milli hat eine besondere Gabe, Menschen zu heilen, fernab und ergänzend zur Schulmedizin. Sie tauscht sich darüber auch mit ihrem Freund Paul, einem Hausarzt, aus, in den sie seit vielen Jahren heimlich ...
Milli hat eine besondere Gabe, Menschen zu heilen, fernab und ergänzend zur Schulmedizin. Sie tauscht sich darüber auch mit ihrem Freund Paul, einem Hausarzt, aus, in den sie seit vielen Jahren heimlich verliebt ist. Als er seine über alles geliebte Frau plötzlich durch einen Unfall verliert, beginnt Milli ihm Tag für Tag Briefe zu schreiben, um ihm in seiner Verzweiflung und in seiner Trauer Halt zu geben und ihn zu unterstützen.
Wie wird es mit der Freundschaft aus der Ferne weitergehen?
Und was passiert, als plötzlich ein anderer Mann in Millis Leben auftaucht?
Meine Meinung:
Julia Fischer versteht es meisterhaft, auch emotional schwierige und traurige Geschichten behutsam und liebevoll zu erzählen, so dass man sich als Leserin ganz in diese Geschichten versenken kann.
Die Personen sind wunderbar gezeichnet, sehr liebevoll beschrieben und haben ihre eigene mitreißende Ausstrahlung. Es ist einfach zauberhaft, wie Milli auf ihre verschiedenen Patienten und Patientinnen eingeht und wir auch an deren Entwicklung teilhaben dürfen. Diese geht weit über eine reine Behandlung von Krankheitssymptomen hinaus.
Die Beziehungen der Figuren untereinander und deren Entwicklung machten für mich den besonderen Reiz dieses Romans aus.
Darüber hinaus habe ich mich auch wieder sehr an der poetischen und bezaubernden Erzählweise der Autorin erfreut. Besonders in den Briefen, die Milli an ihrem Freund Paul schreibt, habe ich das eine oder andere sprachliche Kleinod gefunden, das mir sehr gefallen hat.
Fazit:
Insgesamt ist „Sehnsucht auf blauem Papier“ eine wundervolle Lektüre, die mich berührt und bewegt hat und mir sehr schöne Lesestunden beschert hat. Ein großes Dankeschön an Julia Fischer für den tollen Roman!