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Veröffentlicht am 08.05.2018

Eine überdrehte, spritzige und humorvolle Liebeskomödie, leider nicht ganz so gelungen wie der Vorgängerband.

Rivalen der Liebe
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Ausgerechnet der spitzzüngigen Klatsch und Tratschkolumnistin Julianna, verwitwete Lady Somerset, die unter dem Pseudonym „Eine Lady mit Klasse“, für eine im ton wohlbekannte Zeitung schreibt, hat es Lord ...

Ausgerechnet der spitzzüngigen Klatsch und Tratschkolumnistin Julianna, verwitwete Lady Somerset, die unter dem Pseudonym „Eine Lady mit Klasse“, für eine im ton wohlbekannte Zeitung schreibt, hat es Lord Simon Roxbury zu verdanken, dass er von seinem Vater die finanziellen Mittel gestrichen bekommt, sollte er nicht binnen eines Monats zu heiraten gedenken. Simons Vater hat nämlich gründlich die Nase voll von den ausschweifenden, sexuellen Eskapaden seines Sohnes!

Doch eine Braut zu finden, ist für Simon nun alles andere als leicht, nach Juliannas Zeilen, die ihn, als dem anderen Geschlecht zugeneigt darstellen. Simon ist über alle Maßen erzürnt über Juliannas Zeilen, vor allem, da sie in seinem Fall nicht auf der Wahrheit beruhen. So stellt er die Kolumnistin in ihrem Büro zur Rede, doch die denkt gar nicht daran Gewissensbisse ob ihres Handelns zu bekommen. Und auch ihr Chef weigert sich eine Gegendarstellung abzudrucken. Ein darauf folgendes Duell sorgt für weitere Schlagzeilen, die Lord Simons Ruf als böser Bube untermauern. Julianna bringt das Duell jedoch auch zum ersten Mal in ihrem Leben ins Grübeln darüber, ob ihre Schlagzeilen wirklich so ein harmloser Zeitvertreib sind. Zumal auch sie nicht wirklich glaubt, dass Simon mehr Gefallen an Männern findet. Dafür sind seine Blicke, die er ihr schenkt viel zu leidenschaftlich…

Nach „Lady meines Herzens“ erzählt Maya Rodale ihre Geschichte über die „Writing Girls“ nun mit der Klatschkolumnistin Lady Julianna Somerset weiter. Da mir der erste Teil der Serie so außerordentlich gut gefallen hatte, denn ich fand; auch wenn es vielleicht nicht unbedingt realistisch anmutet in der gewählten Zeitepoche, dass Frauen der Gesellschaft, solch „bürgerlichen Berufen“ nachgehen, die Ausgangssituation sehr spannend; war es für mich daher sonnenklar, dass ich auch unbedingt Lady Juliannas Story lesen wollte.

Leider fand ich „Rivalen der Liebe“ nicht ganz so gelungen, wie den Vorgängerband. Das, liegt zum einen daran, dass Julianna lange Zeit so unbelehrbar erscheint und für meinen Geschmack zu lang dafür benötigt, zu begreifen, dass ihre Klatschkolumne auch für viel Leid verantwortlich ist. Dass sie noch nicht einmal eingreift, bevor das Duell zwischen Simon den sie verunglimpft hat und ihrem Arbeitgeber stattfindet, fand ich dabei völlig inakzeptabel. Mal davon abgesehen, dass dieses Duell völlig überflüssig für den weiteren Handlungsverlauf war.
Und auch die Art und Weise, wie modern der Roman verfasst wurde (liegt es an der Übersetzung oder ist das bereits im englischsprachigen Original der Fall?) ließ mich beim Lesen oftmals stutzen ob der sehr umgangssprachlichen Ausdrücke, die die Protagonisten benutzten.

Zugegeben auch beim ersten Teil fanden sich bereits einige neuzeitliche Bezeichnungen, Ausrufe etc. in dem Roman, doch hier ist es diesmal besonders arg, zumal selbst die Story an sich hier und da ein wenig zu sehr ins Moderne abdriftet. So darf man sich etwa auf einen angesäuselten Protagonisten freuen, der unter dem Fenster der Klatschkolumnistin zweifelhafte Liedchen zu Besten gibt. Sicher, die Verse sind witzig, keine Frage, doch wer eine gute Portion Realismus in diesem Historical erwartet, ist hier eindeutig fehl am Platz.

Überhaupt wird dem Punkt Humor von Seiten der Autorin wieder viel Platz in dieser Geschichte eingeräumt. Sieht man einmal von Juliannas langer Unbelehrbarkeit ab, kann man sich durchaus köstlich über die spritzigen Wortduelle zwischen Simon und seiner Klatschkolumnistin amüsieren. Wenn man dazu ein Faible für etwas überdrehte Stories im Stile einer Lynsay Sands hat, wird man bestimmt viel Spaß an diesem Roman haben und meinen aufgeführten Kritikpunkten weniger Aufmerksamkeit schenken. (Abgesehen von der zu modernen Wortwahl)

Auch die beiden Protagonisten sind eigentlich sympathische Zeitgenossen. Man findet im Laufe der Zeit dann schließlich auch heraus, wieso Julianna Männer ohne Moral so hasst und warum sie sich dazu entschieden hat, Klatschkolumnistin zu werden und ihre Gründe dafür lassen sie am Ende in einem etwas besseren Licht erscheinen. Vor allem ist sie, als sie selbst plötzlich ins Visier ihres Erzfeindes „Der Mann der Bescheid weiß“ (ebenfalls Klatschkolumnist einer anderen Zeitung), gerät, dann doch noch lernfähig.

Kurz gefasst: Eine überdrehte, spritzige und humorvolle Liebeskomödie, leider nicht ganz so gelungen wie der Vorgängerband.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Ein geheimnisvoller Krimi, auf zwei Zeitebenen erzählt, in denen die Akteure für meinen Geschmack zu blass blieben.

So bitter die Rache
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2016:

Ellen Holst lebt in Scheidung und ist mit ihrem Sohn Tris in ein wunderschönes Haus gezogen, das in Heiligendamm liegt. Sie lernt schnell die übrigen neuen Nachbarn aus der Siedlung „Vineta“ kennen, ...

2016:

Ellen Holst lebt in Scheidung und ist mit ihrem Sohn Tris in ein wunderschönes Haus gezogen, das in Heiligendamm liegt. Sie lernt schnell die übrigen neuen Nachbarn aus der Siedlung „Vineta“ kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Als Ellen erfährt, dass in ihrem Haus einst drei Personen ermordet wurden, ist sie schockiert. Doch sie liebt ihr neues Zuhause, wird stattdessen neugierig, und will schließlich herausfinden, was damals geschah. Sie beginnt damit, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Währenddessen freundet sich Tris mit dem geistig behinderten jungen Mann, Ruben an, der ebenfalls in der Siedlung lebt. Ellen ist einerseits sehr froh, denn nachdem ihr Sohn erst kürzlich beim Ladendiebstahl erwischt wurde, hatte sie schon befürchtet, dass sich Tris in seinem neuen Zuhause nicht wohl fühlen könnte.
Doch das ist es nicht. Tris wurde zunächst selbst Opfer eines Diebstahls, wie Ellen bald herausfindet. Und obwohl sie eigentlich erst die Trennung von ihrem Mann verarbeiten muss, tritt ein interessanter Mann in ihr Leben…

Damals:

Der lebensgefährlich erkrankte Paul, fährt mit seiner um einige Jahre jüngere Frau Julia nach Heiligendamm. Dort, in der Siedlung Vineta, soll er sich erholen von den Strapazen seiner Behandlungen und auch die schwangere Julia, freut sich auf ruhigere Zeiten.
Doch kaum nach ihrer Ankunft, ziehen bereits dunkle Wolken am Horizont auf. Pauls große Leidenschaft ist nämlich die Rosenzucht. Und ausgerechnet seine Rosen werden allesamt von einem unbekannten Vandalen „hingemetzelt“.
Paul glaubt bereits zu wissen, wer der Täter ist, doch sein Freund, ein Anwalt, rät ihm davon ab, Strafanzeige zu stellen. Derweil bemühen sich die übrigen Bewohner von Vineta sehr, Paul und Julia in ihrer exklusiven Gemeinschaft aufzunehmen…

„So bitter die Rache“, ist mein erster Krimi von Eric Berg. Dank seines sehr eingängigen Schreibstils, wurde ich schnell hineingezogen in die Geschichte der Siedlung Vineta. Es gibt zwei zeitlich versetzt spielende Handlungsstränge und man lernt als Leser zunächst einmal sehr viele Akteure kennen. Ich fand es zum Teil sehr mühsam, diese auseinander zu halten, weil sie, abgesehen von Tris und Ellen, für mich wenig greifbar erschienen. Dazu waren, die Dialoge der Akteure, einfach streckenweise zu smalltalkmäßig gehalten. Es wurde viel geredet, doch oftmals ohne Substanz, so dass ich versucht war, diese Seiten schnell zu überlesen. Nach knapp 200 Seiten, plätscherte die Handlung leider immer noch vor sich hin; lediglich wurden mit Malush und dessen Schwester, zwei weitere Schlüsselfiguren eingeführt.

Der Autor hat durchaus eine sehr bildhafte Ausdrucksweise, man kann sich die Siedlung sehr gut vor seinem geistigen Auge vorstellen, doch irgendwie fand ich, dass sich dieser Roman streckenweise fast wie ein Drehbuch las; gerade wenn die Akteure sich miteinander unterhielten oder auch, wenn die Szenerien wechselten. Ein Beispiel. Anfangs erzählt Ellen einem Mann, der sie davon unterrichtet, das Tris bei der Polizei sitzt, praktisch ihren ganzen privaten Werdegang, doch von dem Mann kommt kaum etwas zurück und wenn, ist es nur Oberflächliches. Diese Szene wirkt durchaus gut beschrieben, wenn es um Räumlichkeiten etc. geht, aber aus emotionaler Warte gesehen, irgendwie zu kurz, nüchtern und nicht so, wie ich es bei einem Roman erwarte, verfasst.
Dazu dauerte es recht lange, bis der Autor langsam an der Spannungsschraube zu drehen begann. Obwohl mich der Klappentext, im Vorfeld, so neugierig auf den Roman hat werden lassen, konnte mich die Umsetzung leider dann nicht so fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte. Die gelegten falschen Fährten, führten zumindest dazu, dass ich praktisch bis zum Schluss darüber im Dunklen tappte, was wirklich damals geschah.

Es mag vielleicht so klingen, doch fand ich „So bitter die Rache“, keinesfalls schlecht geschrieben. Nur leider konnte der Autor, mit seinem Schreibstil, nicht meinen persönlichen Lesernerv treffen. Ich mag es halt, wenn die Akteure ein wenig mehr Ecken und Kanten besitzen und ihre Gedanken- und Gefühlswelt mehr in den Fokus gestellt wird. Allerdings könnte ich mir diesen Roman gut verfilmt vorstellen.

Kurz gefasst: Ein geheimnisvoller Krimi, auf zwei Zeitebenen erzählt, in denen die Akteure für meinen Geschmack zu blass blieben.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Unterhaltsamer 2. Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe, in dem gleich zwei Paare zueinander finden- in dem jedoch, für meinen Geschmack, auch gewisse Längen innerhalb der Story vorherrschen.

Strandhaus Nr. 9: Ein Sommer wie ein Leben
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Das Strandhaus Nr.9 in Kalifornien, gilt als berühmt berüchtigter Ort für Verliebte oder solche, die es werden wollen, denn schon viele Paare haben hier bereits zusammengefunden. Der bei einem Kriegseinsatz ...

Das Strandhaus Nr.9 in Kalifornien, gilt als berühmt berüchtigter Ort für Verliebte oder solche, die es werden wollen, denn schon viele Paare haben hier bereits zusammengefunden. Der bei einem Kriegseinsatz verletzte Vance Smith, hat das Strandhaus für vier Wochen gemietet und Layla, die Tochter eines, bei einem Einsatz ums Leben gekommenen Kameraden, eingeladen, weil er seinem toten Kameraden damit einen letzten Wunsch erfüllen möchte. Nur geht Vance, wegen eines Bildes, das Laylas Onkel Phil ihm geschickt hat, davon aus, dass Layla noch ein halbwüchsiges Mädchen ist und heuert zudem eine ehemalige Nachbarin seiner Eltern, Addie, an, die als eine Art Kindermädchen fungieren soll.

Vance hat eine Liste in Besitz, auf der lauter Dinge stehen, die eigentlich Laylas toter Vater mit dem Mädchen unternehmen wollte. Doch als er Layla kennen lernt, fallen ihm ganz andere Dinge ein, die er mit ihr unternehmen würde, denn Layla entpuppt sich als bildschöne junge Frau, die genauso fasziniert ist, von Vance, wie er von ihr.
Doch sowohl Layla als auch Vance haben Probleme, die es ihnen zunächst schwer machen, zueinander zu finden.

Layla hadert immer noch mit dem Tod ihres Vaters und schleppt Bindungs- und Verlustängste mit sich herum, denn als Tochter eines Soldaten und einer Mutter, die Mann und Kind früh im Stich ließ, hat sie früh gelernt, dass nichts von Dauer ist.
Stattdessen hat sich Vance von seiner restlichen Familie abgewandt, seitdem sein älterer Bruder sich mit Vance Exverlobter einließ. Sehr zum Verdruss seines Bruders, der immer wieder versucht, Frieden mit Vance zu schließen. Aber Vance hat noch einen anderen Grund, warum er der Familie aus dem Wege geht. Sein Vater hat in der Vergangenheit nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Vance Lebensart nicht zu schätzen weiß. Das ging am Ende so weit, dass er Vance, den vom Großvater versprochenen Posten im Familienbetrieb (eine Plantage) verweigerte, was Vance enttäuscht und verbittert hat werden lassen.
Und dennoch können Vance und Layla nicht ihre Finger voneinander lassen. Werden sie trotz aller Widrigkeiten zueinander finden?

Aber auch Addie, deren Dienste als Kindermädchen nicht mehr benötigt werden und Vances Cousin Baxter, fühlen sich zueinander hingezogen, was eigentlich nichts Neues ist, denn der korrekte Baxter und die schüchterne Addie hatten vor ein paar Jahren bereits einen One Night Stand miteinander. Kann daraus nun mehr werden?

Der zweite Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe von Christie Ridgway erzählt gleich zwei Lovestorys in einem Band, von denen beide ausführlich erzählt werden, so dass keines der beiden Paare vernachlässigt wird. Auch haben beide Liebesgeschichten wieder eine interessante Ausgangssituation und zudem vielschichtige Protagonisten zu bieten.
Mir persönlich ging Vance und Laylas Story ein wenig mehr ans Herz, da darin einfach mehr emotionale Momente verpackt wurden. Und dennoch trotz aller Romantik und prickelnder Liebesszenen gab es auch einige Punkte, die eine bessere Bewertung meinerseits verhindert haben. Erst einmal bekommt man beim Lesen schnell das Gefühl, als würden sich rund um das Strandhaus Nr. 9 ausschließlich schöne und höllisch attraktive Menschen tummeln, was durch die schwelgerischen Beschreibungen der Figuren noch zusätzlich untermauert wird und mich irgendwann ob der Übertreibungen leider nur noch gelangweilt hat. Die Liebesgeschichten hätten auch gut und gern über Personen handeln können, die optisch ein wenig durchschnittlicher geraten wären, was der Glaubwürdigkeit nur zuträglich gewesen wäre.
Und dann ist die Ausführlichkeit beim Erzählen, die die Autorin auch schon im ersten Band der Reihe an den Tag legte, hier ein, wie ich finde zweischneidiges Schwert. Zwar bekommen die Figuren dadurch mehr Ecken und Kanten auf den Leib geschrieben und auch die Story selbst wirkt tiefgründig, doch andererseits könnte man die Probleme, die Vance und Layla bzw. Addie und Baxter mit sich herum tragen, eigentlich auch viel schneller lösen, als es hier geschieht.

So hat mich dieser Roman zwar wieder einmal gut unterhalten, doch hatte ich immer wieder mit Längen innerhalb der Geschichte zu kämpfen. Diese Langsamkeit des Erzählens will dann auch nicht so recht zu Laylas Entscheidungsfreudigkeit sich in Vances Probleme zu mischen passen, auch wenn sie es gut zu meinen scheint. Dazu konnte mich diese „Friede, Freude, Eierkuchen Mentalität“ von Vances Familie leider auch nicht so packen, wie ich es mir gewünscht hätte und ehrlich gesagt fand ich es auch schwer vorstellbar, dass Vance Exfreundin sich, kurz bevor er in den Krieg zog, mit ihm verlobte, obwohl sie nie zuvor miteinander geschlafen hatten. Mag sein, dass es vielleicht dadurch weniger unappetitlich wirkte, wenn sich zwei Brüder kurz hintereinander in die gleiche Frau verliebten, doch der Glaubwürdigkeit war das ebenfalls nicht unbedingt zuträglich.
Gut fand ich allerdings die Idee aus Layla eine Cup Cake Bäckerin zu machen, zudem lassen einem ihre Rezepte am Ende des Romans, die die Autorin für die Leser zusammengestellt hat, das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer 2. Teil der „Strandhaus Nr. 9“ Reihe, in dem gleich zwei Paare zueinander finden- in dem jedoch, für meinen Geschmack, auch gewisse Längen innerhalb der Story vorherrschen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Trotz kleiner Kritikpunkte meinerseits, ein interessanter Debütroman von einer Autorin, die ich weiterhin im Auge behalten werde.

Erben der Schuld
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Mary-Ann lernt auf einem Ball den gutaussehenden und sehr charmanten James White kennen und ist sogleich fasziniert von diesem Mann. Sie heiraten, doch dann folgt schnell das böse Erwachen.
James ist charakterlich ...

Mary-Ann lernt auf einem Ball den gutaussehenden und sehr charmanten James White kennen und ist sogleich fasziniert von diesem Mann. Sie heiraten, doch dann folgt schnell das böse Erwachen.
James ist charakterlich alles andere als der, der er vor der Hochzeit vorgegeben hat, zu sein. Er misshandelt seine Frau, weil sie ihm trotz regelmäßigen Beischlafs noch immer keinen Erben geschenkt hat, den er dringend benötigt, um eine wichtige Auflage im Testament seines Vaters zu erfüllen. Zudem ist er kalt, äußerst gewissenlos und geht sprichwörtlich über Leichen, um seinen Geltungsdrang und seine Gier nach Macht und Reichtum zu befriedigen.
Seine intriganten Züge werden im der Zeit immer stärker deutlich, auch wenn Mary-Ann zunächst die Augen davor verschließen möchte.
Als jedoch ein Mordanschlag auf ihren Bruder William verübt wird, der nur durch den beherzten Eingriff von John van Hoven, einem holländischen Nachbarn, in letzter Sekunde vereitelt werden kann, keimt in ihr langsam ein schrecklicher Verdacht, der sich mehr und mehr verhärtet. Mary-Ann sieht schließlich ein, dass ihr Mann der Rädelsführer des Ganzen war und würde liebend gern Hals über Kopf dieser ungeliebten Ehe entfliehen- und das am liebsten Mit John van Hoven, der nach ihrer ersten Begegnung mit ihr genauso fasziniert von ihr ist, wie sie von ihm.

Doch ihr sind die Hände gebunden, denn James White hat ihr kurz zuvor einen Säugling untergeschoben, den sie als ihr eigenes Kind ausgeben soll und er droht damit, das Kind zu töten, würde sie sich jemals seinem Willen widersetzen.
Lediglich die Liebe zu John, der nichts davon ahnt, wie sehr Mary-Ann in ihrer Ehe leidet und ihre Freundschaft zu den Hauangestellten Victoria und Köchin Melly geben ihr Kraft, dem ungeliebten Mann mutig die Stirn zu bieten.
Doch kann es ein Happy-End für John und Mary-Ann geben?

Dieser historische Roman von Brigitte Reiter besticht durch einen sehr guten, fesselnden Schreibstil, der mich ziemlich in den Bann zog. Die Geschichte um eine junge Ehefrau, die mit einem grausamen Tyrannen verheiratet wurde und sich langsam aber sicher versucht von ihm zu befreien, ist zwar nicht neu, jedoch spannend umgesetzt.
Die politischen Ereignisse dieser Zeit werden zwar behandelt, nehmen jedoch nicht zu viel Raum in der Geschichte ein.
Mary-Ann und John van Hoven sind zwei sympathische Charaktere, jedoch fehlte mir ein wenig eine tiefgründigere Beschreibung ihres Seelenlebens und ihrer Gedankenwelt und ihre aufkeimende Liebe war mir ebenfalls etwas zu knapp gehalten.
Die Figur, die eigentlich am ausführlichsten beschrieben wurde, war die des Bösewichts, James White.
Trotzdem empfand ich die Darlegung seines Charakters und sein Verhalten eine Spur „too much“, um noch glaubwürdig zu wirken. Genauso ging es mir auch mit den Vergewaltigungen und Misshandlungen an den Frauen in diesem Roman. Natürlich war das Leben in früheren Zeiten kein Zuckerschlecken, jedoch war der Bösewicht des Romans so frauenverachtend, dass ich beim Lesen regelrecht angeekelt von ihm war.

Kurz gefasst: Trotz kleiner Kritikpunkte meinerseits, ein interessanter Debütroman von einer Autorin, die ich weiterhin im Auge behalten werde.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ruby & James- Erster Band der neuen Maxton Hall Reihe, ist ein solider Young Adult Roman, sollte, meiner Meinung nach, jedoch nur von der altersmäßigen Zielgruppe gelesen werden

Save Me
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Ruby Bell stammt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt und das Geld ist stets knapp zu Hause, doch dank ihres außerordentlichen Fleißes, ist es Ruby gelungen, ...

Ruby Bell stammt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt und das Geld ist stets knapp zu Hause, doch dank ihres außerordentlichen Fleißes, ist es Ruby gelungen, ein Stipendium für das Maxton Hall College zu bekommen. Doch Maxton Hall, soll nur ein Sprungbrett sein, für ihr größeres Ziel- Oxford! Und um das zu schaffen, legt sich Ruby nicht nur ins Zeug, sondern geht auch allen Zerstreuungen, wie Partys aus dem Wege. Ihre Mitschüler, allen voran der reiche, attraktive James, Sohn einer exklusiven Schneiderdynastie, die sogar für das britische Königshaus Kleidung anfertigt, sind dem Feiern dagegen keinesfalls abgeneigt. Als Ruby eines Tages in eine äußerst verfängliche Situation stolpert und sie ausgerechnet die Schwester von James, mit einem ihrer Lehrer in flagranti erwischt, läuft sie zunächst geschockt davon.

Ruby will eigentlich nur ihre Ruhe und schweigt sich über das Gesehene aus. Doch dann tritt James an sie heran und versucht sie mit Geld zu bestechen, um den Ruf seiner Schwester zu schützen. Als er merkt, dass Ruby unbeeindruckt davon ist, versucht er es mit Drohungen, bis sie ihn verärgert stehen lässt.
Wenig später, als James es auf einer offiziellen Schulparty „krachen“ lässt, die Ruby und andere Mitschüler organisiert haben, dauert es nicht mehr lange, bis die Party vollkommen aus dem Ruder läuft. Der Schulleiter ist alles andere als amüsiert und verdonnert James dazu, Rubys Organisation beizutreten. Das kostet ihn seinen Platz im Lacrosse Team, da James nicht mehr an den Trainingsstunden teilnehmen kann. James ist wütend und liefert sich ein hitziges Wortgefecht mit Ruby. Ruby überspannt den Bogen, begreift das schnell und entschuldigt sich bei James. Und James? Der ist völlig überfordert von Rubys Verhalten. Beide schließen Waffenstillstand. Und bei einer Fahrt nach London, als Ruby und James Kostüme, für den nächsten Mottoschulball besorgen sollen, lernen sie sich etwas besser kennen. Rubys Art fasziniert James immer mehr, doch wird sie sich auf ihn einlassen? Schließlich ist sein Ruf bei den Frauen legendär und sie will doch nur eines… unbeschadet von Herzschmerz nach Oxford gelangen…

Ich war total begeistert von Mona Kastens „Begin“ Reihe und daher schon voller Vorfreude, auf den ersten Teil ihrer neuen Serie, die in England spielt. Allerdings, um es vorweg zu nehmen, es handelt sich hier diesmal um einen Young Adult und spricht nach meinem Empfinden auch nur diese Alterszielgruppe an.
Ruby und James sind halt ein Heldenpaar, das oftmals noch recht pubertär und sprunghaft agiert; eben ihrem Alter entsprechend. Ich muss zugeben, dass ich große Probleme damit hatte, Rubys schnelles Einlenken zu begreifen. Und auch das überaus unterkühlte, arrogante Verhalten von James, hat mich eher befremdet, als begeistert. Die Szenen, in denen er sich, Ruby gegenüber, ausnahmsweise wie ein mitfühlender Mensch verhält, sind eher dünn gesät und es vergeht einige Lesezeit, bis James etwas greifbarer wird und man sich besser in ihn hineindenken kann. Rubys Familie ist sympathisch gestrickt, doch im ersten Teil, bleibt sie leider noch sehr im Hintergrund, was sich hoffentlich im zweiten Teil ändern wird. Besonders Rubys übergewichtige Schwester, die einen Blog betreibt, ist eine interessante Romanfigur; allerdings auch noch recht sprunghaft in ihrem Verhalten.

Die Atmosphäre des Romans erinnerte mich an die, eines 80er Jahre Lieblingsfilms von mir- „Pretty in Pink“, und James verwandelte sich vor meinem geistigen Auge schnell in den Bösewicht des Films, „Steff, gespielt von James Spader, was ich einerseits ganz witzig und schräg fand, andererseits aber auch dazu führte, dass ich James leider nicht so wirklich in mein Leserherz schließen konnte, so leid es mir auch tut für die Autorin und ihr Werk. Sicher, es gibt durchaus triftige Gründe dafür, dass James zu anderen Menschen wenig Vertrauen hat, doch entschuldigt das lieblose Elternhaus nicht sein heftiges Benehmen, das er Ruby gegenüber mehrfach an den Tag legt. Dass Ruby sich immer wieder von ihm einwickeln lässt, konnte ich absolut nicht nachvollziehen; vor allem das dramatische Showdown des ersten Teils, lässt diesbezüglich eigentlich nicht mehr viel Handlungsspielraum für Ruby.

Und ehrlich gesagt bin ich hin und hergerissen. Einerseits möchte ich wissen, wie es weitergeht, andererseits mochte ich James so wenig, dass ich wohl noch etwas Bedenkzeit benötige, ob ich mir die Fortsetzung überhaupt antun soll.
Dazu war mir Ruby zu oft zur falschen Zeit, am falschen Ort, was mit der Zeit ziemlich unglaubwürdig wirkte. Der Roman lässt sich, dank Mona Kastens eingängigem Schreibstil, gut lesen und Young Adult Romance Fans bekommen hier das, was sie erwarten, doch mir fehlte mehr Romantik und auf das ewige Geschmolle und Gezicke des Heldenpaars, hätte ich ebenfalls gut verzichten können. Aber hey, ich bin eine Leserin, jenseits der Young Adult Zielgruppe, daher sehe ich manche Dinge vielleicht auch kritischer. Und natürlich darf man auch nicht vergessen, dass Rubys und James Geschichte auf drei Bände angelegt wurde und noch viel geschehen kann, bis zum möglichen Happy End.

Kurz gefasst: Ruby & James- Erster Band der neuen Maxton Hall Reihe, ist ein solider Young Adult Roman, sollte, meiner Meinung nach, jedoch nur von der altersmäßigen Zielgruppe gelesen werden.