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Veröffentlicht am 14.10.2018

Ein unglaubliches Highlight

Das Herz der Kämpferin
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Inhalt
Seit Ewigkeiten befinden sich die Aska und die Riki im Krieg. Die junge Aska Eelyn ist als Tochter des Clan-Führers zur Kämpferin erzogen worden und gemeinsam mit ihrer Kampfgefährtin Myra zieht ...

Inhalt
Seit Ewigkeiten befinden sich die Aska und die Riki im Krieg. Die junge Aska Eelyn ist als Tochter des Clan-Führers zur Kämpferin erzogen worden und gemeinsam mit ihrer Kampfgefährtin Myra zieht sie auch dieses mal wieder auf das Schlachtfeld. Doch was sie dort sieht, verändert alles: Ihr tot geglaubter Bruder Iri kämpft auf Seiten des Feindes. Eelyn beschliesst, ihren Bruder zu suchen - denn diese Schmach, diesen Verrat kann sie nicht auf sich sitzen lassen. Dabei wird sie von den Riki entführt und in eines ihrer Dörfer gebracht... wo sich ihr Leben von Grund auf ändert.

Meine Meinung
Zugegeben, ohne den ganzen Hype, der das Buch zeitweise auf Instagram erhalten hat, wäre ich wohl vorerst nicht darauf aufmerksam geworden. Da ich aber Wikinger, nordische Mythologie und Co. schon immer faszinierend fand, habe ich mich an Das Herz der Kämpferin gewagt. Recht schnell habe ich in die Geschichte hinein gefunden, denn es beginnt spannend und rasant und der Schreibstil der Autorin ist aussergewöhnlich schön.

Nach dem Tod ihrer Mutter und ihres Bruders ist Eelyn, die Tochter des Clanführers, alles für ihren Vater. Die Ehre ihres Stammes, der Aska, verlangt es von ihr, dass sie sich an den Schlachten gegen den verfeindeten Clan der Riki beteiligt. Bei einer dieser Schlachten entdeckt Eelyn etwas, das ihr Herz zum zerreissen bringt: Ihr Bruder lebt - und er kämpft mit dem Feind! Die junge Kämpferin will Rache und wird dabei zum Opfer. Die Riki entführen sie, machen sie zur Sklavin und verschleppen sie nach Fela. Dort trifft sie auf ihren Bruder. Und auf dessen neue Familie. Doch was, wenn die jahrhundertealte Fehde nicht auf Wahrheiten beruht? Sind die Riki wirklich der Feind der Aska?

Aus Sicht von Eelyn begleitet der Leser die junge Kämpferin durch ihre raue und brutale Welt, durch die Schönheit der Fjorde und die Hässlichkeit einer ewig andauernden Blutfehde. Das alles auf authentische und äusserst realistische Art und Weise - so realistisch, dass ich tatsächlich auch mal den Blick abwenden musste, um das Gelesene zu verdauen. Wer Probleme mit Kämpfen, mit blutiger Brutalität und mit Schmerz hat, dem rate ich von diesem Buch ab. Wer aber - wie ich - gerne auch die raue Welt der Wikinger erkundet, der wird hier ein paar ganz besondere Lesestunden finden.

Das Herz der Kämpferin ist das erste Buch seit langem, das mich so richtig hat bibbern lassen und an das ich jede Sekunde meiner Nicht-Lesezeit gedacht habe. Das Buch ist wie ein guter Film, der einem noch Tage danach im Kopf herumschwirrt, wie ein schöner Moment, der einem lange das Herz wärmt. Und das trotz der Brutalität.

Ich möchte euch so viel über das Buch erzählen, aber dann würde ich euch dieser wunderbaren Geschichte berauben... Mit ihrem Debüt hat Adrienne Young ein wahnsinnig starkes und bedeutungsvolles Werk mit einer sehr wichtigen Botschaft geschaffen. Die Autorin erzählt auf unvergleichliche Weise von Freundschaft und Loyalität, von der Bedeutung einer Familie, von Verrat und Vergebung. Und von Selbstfindung.

Setting
Im hohen Norden, in einem kleinen Dorf nahe den Fjorden, lebt Eelyn - in Hylli, einem Dorf von vielen der kriegerischen Aska. Das Leben dort ist hart und rau, und doch liebt Eelyn es, wie nichts anderes auf der Welt. Der Einblick in das Leben und den Kampf der Aska hat mir wahnsinnig gut gefallen. Auch Fela, das Dorf der Riki, wird detailgetreu beschrieben, ich war regelrecht vor Ort in den Bergen, im Schnee, in der rauen Schönheit der Wildnis. Das Setting - der wilde Norden - ist wirklich unglaublich toll gewählt und wiedergegeben.

Auch am Worldbuilding an sich gibt es nichts auszusetzen. So existieren die Aska, die Sigr anbeten, Holzfiguren ihrer Verstorbenen nah bei ihrem Herzen tragen, und viel Zeit mit Fischen und Kämpfen verbringen. Daneben - und mit den Aska im Krieg - leben die Riki, ein ebenso kämpferischer Stamm, dessen Gott Thora ist und dessen Rituale ihnen heilig sind.

Die Welt, die Adrienne Young für ihre Leser heraufbeschwört ist einfach unglaublich - unglaublich schön und doch rau, wild und doch fast perfekt, einfach unglaublich authentisch.

Charaktere
Eelyn, 17 Jahre alt, Tochter der Clan-Führers und begnadete Kämpferin. Sie hat ihre Mutter und ihren Bruder verloren, erstere bei einem grausamen Überfall, letzteren in der Schlacht gegen die Riki. Sie ist ihrem Volk treu ergeben, ihrer Familie gegenüber loyal, sie lebt und liebt ihre Prinzipien und der Hass auf die Riki treibt sie an. Doch Eelyn muss in Gefangenschaft bei den Riki so einiges lernen - über die Welt, aber auch über sich selber. Ihre Wandlung hat mir besonders gut gefallen.

Neben der Hauptprotagonistin lebt die Geschichte auch von ihren anderen Charakteren, die alle gut umschrieben und gezeichnet sind - manche liebenswürdig, andere wiederum nicht. Wichtige Rollen spielen nicht nur die Aska Myra, Eelyns Bruder und Vater, sondern auch ein paar der Riki, so unter anderem Fiske und dessen Familie; Mutter Inge und Bruder Halvard. An sie alle habe ich mein Herz verloren.

Fazit
Ein brutales und blutiges Debüt, das von Freundschaft, Familie und Verrat erzählt. Von Vergebung, Liebe und von der Unsinnigkeit gewisser Prinzipien. Die Geschichte von Eelyn hat mich sehr berührt und wird mich noch lange begleiten. Getreu dem Motto der Riki Ond Eldr - Entfache das Feuer! Und genau das hat das Buch bei mir geschafft.

#Lieblingscupcake

Veröffentlicht am 10.08.2018

Ein Highlight!

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Vorneweg sei erwähnt, dass es sich hierbei um den zweiten Band der Reihe handelt und bereits die Inhaltsangaben Spoiler zu Band 1 beinhalten können!

Inhalt
Nach den Ereignissen unter dem Berg, versuchen ...

Vorneweg sei erwähnt, dass es sich hierbei um den zweiten Band der Reihe handelt und bereits die Inhaltsangaben Spoiler zu Band 1 beinhalten können!

Inhalt
Nach den Ereignissen unter dem Berg, versuchen Feyre und Tamlin wieder Normalität in ihr Leben zu bringen. Doch Feyre kommt kaum über das Erlebte hinweg und Tamlin beginnt eine ungesunde Kontrollsucht zu entwickeln. Und dann ist da noch der Pakt mit Rhysand, dem High Lord des Hofs der Nacht, wegen dem Feyre einmal im Monat zu diesem muss. Doch langsam muss die junge Frau feststellen, dass Rhysand und sein Reich anders ist, als alle vermuten...

Meine Meinung
Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich Band 1 gelesen habe und entsprechend hatte ich anfangs Mühe, in der Welt zurecht zu kommen. Vor allem auch, weil ich nicht mehr recht wusste, was denn im ersten Teil nochmal alles passiert war. Nach und nach habe ich aber in die Geschichte gefunden und mich wieder aufs neue in den wunderbaren Schreibstil verliebt.

Feyre leidet seit den vergangenen Ereignissen. Sie leidet unter Albträumen, Flashbacks - und darunter, dass sie sich gefangen fühlt. Sie kommt nur aus Tamlins Palast raus, wenn sie ihren Teil des Pakts mit dem High Lord der Nacht erfüllen muss und von diesem an seinen Hof geholt wird. Doch nach und nach erkennt sie, wer Rhysand wirklich ist, und nach und nach entfremdet die sich von Tamlin. Bis sie es nicht mehr aushält bei ihm und Rhys sie an den Hof der Nacht bringt...

Hach, so ein wunderwunderschönes Buch! Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll. Nachdem mich im ersten Band vor allem das letzte Drittel nicht überzeugen konnte, ja fast schon enttäuscht hatte, hat mich dieser zweite Teil rundum gepackt und endlich, endlich kann ich den Hype verstehen, habe ich Rhysand lieben gelernt und shippe ihn mit Feyre.

Ich habe mich nun also auch in Prythian verliebt. Die Geschichte startet am Hof des Frühlings, wo ich mich das erste mal überhaupt unwohl gefühlt habe. Ja, tatsächlich, Tamlin hat sich nämlich nicht zum Guten weiterentwickelt. Er leidet genauso wie Feyre unter den Erinnerungen an Amarantha, aber anstatt sich jemandem anzuvertrauen, wird er richtiggehend kontrollsüchtig.

Feyre hat unter dem Berg in einen Pakt einwilligen müssen und muss einmal im Monat Rhys an seinem Hof besuchen. Die Abstecher an den Hof der Nacht haben mir wahnsinnig gut gefallen, das Setting da ist einfach zauberhaft. Ganz zu schweigen von Velaris... aber das müsst ihr schon selber entdecken! Weiter gehe ich auf die Geschehnisse nicht ein, sonst würde ich euch bloss spoilern.

Das Worldbuilding kann ich nur loben! Allein die Fae sind so vielseitig und -schichtig, dass es das Herz eines jeden Fantasy-Fans höher schlagen lässt. Dann kommen die verschiedenen Höfe dazu, die Orte die es zu entdecken gibt, die Geschichte, die jeder der Höfe mit sich bringt. Und schliesslich wird das ganze noch mit Magie getoppt - Gestaltwandlung, den Wind teilen, fliegen, alles was das Herz begehrt.

Zuerst hat mich Feyre's Verhalten irritiert, schliesslich hatte ich sie als Kämpferin in Erinnerung. Dann allmählich habe ich begriffen, dass sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet - und das war wirklich gekonnt umgesetzt! Die Entwicklung, die sie zwischen PTBS und einigermassen normalem Leben durchmacht, ist authentisch und es macht Freude, sie dabei zu begleiten. Feyre muss nämlich neben all den anderen Dingen, die es zu bewältigen gilt, auch lernen ihre neuen Kräfte als High Fae zu beherrschen...

Zu Tamlin gibt es nicht viel zu sagen. In Band 1 hat er mein Herz im Sturm erobert. Und jetzt in Band 2 hat er es eben so schnell wieder gebrochen. Sein Verhalten - er mag zwar traumatisiert sein - ist unverzeihlich. Auch Lucien, den ich in "Dornen und Rosen" noch gelobt hatte, verliert ordentlich an Sympathie.

Einen wesentlich wichtigeren Part in der Geschichte spielt der High Lord Rhysand. Dunkel, gefährlich und absolut unwiderstehlich! Ja, ich mochte ihn erst nicht, aber ja, auch ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Rhysand ist ein sehr vielschichtiger, tiefgründiger und interessanter Charakter. Und er bringt den Inneren Zirkel mit sich - seine besten und treuesten Freunde: Amren, Mor, Cassian und Azriel. Sie alle haben es mir auf ihre Art und Weise angetan.

Fazit
Ein unglaubliches Worldbuilding, vielschichtige Charaktere, unerwartete Wendungen - was will man mehr? Mich konnte "Flammen und Finsternis" komplett in seinen Bann ziehen. Der wunderbare Schreibstil ist nur das Tüpfelchen auf dem i - ja, hier ist einfach alles perfekt gelungen, rundum so, wie ich mir ein gutes Buch vorstelle!

#Lieblingsbuch

Veröffentlicht am 01.05.2018

Was für ein Highlight! Spannend, magisch, prickelnd - rundum gelungen

Hidden Legacy - Das Erbe der Magie
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Inhalt
Nevada Baylor verdient ihren Lebensunterhalt als Privatdetektivin und spürt Fremdgeher und Versicherungsbetrüger auf - nach dem Tod ihres Vaters und der Invalidität ihrer Mutter ist sie praktisch ...

Inhalt
Nevada Baylor verdient ihren Lebensunterhalt als Privatdetektivin und spürt Fremdgeher und Versicherungsbetrüger auf - nach dem Tod ihres Vaters und der Invalidität ihrer Mutter ist sie praktisch zum Haupternährer ihrer Familie geworden. Als sie den Auftrag erhält, den mächtigen Feuermagier Adam Pierce festzunehmen und seiner Familie zurückzubringen, ahnt sie noch nicht, in was für ein gefährliches Machtspiel sie verwickelt wird. Denn nicht nur sie jagt Adam, sondern auch Connor "Mad" Rogan, der wohl mächtigste und gefährlichste Magier Houstons. Ihr bleibt nichts anderes, als sich mit ihm zu verbünden, um Adam zu fangen. Dumm nur, dass Mad Rogan ihr von Anfang an Avancen macht... und sie diesen hilflos erlegen ist.

Meine Meinung
Das Autorenduo Ilona Andrews kenne ich von der "Stadt der Finsternis"-Reihe, wo sie mich mit jedem Buch aufs Neue begeistern können. Keine Frage also, dass ich zu ihrem neuesten Werk greife. Und ich wurde nicht enttäuscht! Der Schreibstil ist cool, lässt sich flüssig lesen, steckt voller Humor, ist heiss und spannend und rasant. Auch wenn sich bei der Übersetzung ein, zwei Fehlerchen eingeschlichen haben, bin ich wieder restlos begeistert vom Schreibstil.

Nach dem Tod ihres Vaters wird Nevada zur Hauptverdienerin ihrer Familie. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Cousin Bern leitet sie das Familienunternehmen - eine Detektei - weiter. Um den Rest ihrer Familie zu ernähren, ist sie auf jeden noch so kleinen Job angewiesen. Und so nimmt sie auch den Auftrag an, den kriminell gewordenen Feuermagier Adam Pierce festzunehmen. Doch einfacher gesagt, als getan. Denn Adam scheint ein begabter Geheimniskrämer zu sein und nicht nur das, auch der gefährlichste Magier der Stadt, Mad Rogan, hat es auf ihn abgesehen. Und Mad Rogan kommt Nevada so richtig in die Quere. Dass es gewaltig zwischen ihnen knistert, war aber nicht geplant..

Eigentlich kann ich das Buch in zwei Worten zusammenfassen: Absolutes Lesehighlight! Ilona Andrews schafft es, den Leser zu fesseln und immer, wenn man denkt, "Mann war das toll!", kommt es noch besser! Aber der Reihe nach: Die Geschichte beginnt mit einem Vorwort, in dem erklärt wird, was es mit der Magie in Houston auf sich hat. Etwas ungewohnt, aber das kam mir gerade sehr gelegen. Nach dem Vorwort folgt ein Prolog, der definitiv das Interesse des Lesers zu wecken vermag, und danach kommt die eigentliche Geschichte aus Nevada's Sicht daher. Und die hat es in sich!

Ein absoluter Höhepunkt bilden die Dialoge zwischen den Protagonisten. Denn Nevada und Mad Rogan sind beide Sturköpfe und wenn die beiden aneinander geraten, knallt es heftig. Sowohl verbal als auch emotional. Und genau diese Dialoge und Szenen machen das Buch noch besser und noch unterhaltsamer.

Nevada und ihre Familie sind auf Anhieb sympathisch und man freut sich als Leser auf alles, was noch kommen wird. Mit jedem Kapitel kommt mehr Spannung auf, es geht wahnsinnig rasant voran und man erfährt kleine Stückchen Wahrheit, das Rätseln kommt hier nicht zu kurz. Es gibt keine einzige Stelle, die ich langweilig oder zu lang gezogen fand. Im Gegenteil, ständig passiert etwas, Nevada und Mad Rogan geraten in Gefahr, Magie wird ausgeübt, es ist ein wahres Feuerwerk der Action. Wer Fantasy mit Krimifaktor und kaum aushaltbarer Spannung mag, sollte definitiv einen Blick in das Buch werfen.

Setting
"Das Erbe der Magie" spielt in einer alternativen Version von Houston. Magisch Begabte haben einen erhöhten Stellenwert und sind in grossen Familien organisiert, die Macht und Ansehen geniessen. Doch mit Magie kommt auch immer Gefahr einher, weshalb Houston kein so richtig sicheres Plätzchen ist.

Das Worldbuilding ist mal wieder grandios, Ilona Andrews weiss einfach, wie es geht! Die Welt von Nevada ist einerseits interessant und spannend, andererseits düster und gefährlich. Die Magie ist unglaublich vielfältig und es gibt so viel zu entdecken für den Leser. Ich hoffe auf ganz viel mehr Magie in den Folgebänden!

Besonders mit der "Grube" hat das Autorenduo mal wieder bewiesen, dass sie Meister im Erschaffen von Welten und Orten sind. Ein so düsterer und brutaler Ort, voller Gesetzloser und Krimineller, aber doch auch voller Magie. Ich will mehr davon!

Charaktere
Nevada Baylor ist eine wunderbare Protagonistin. Sie ist selbstbewusst und doch etwas verunsichert, da eine grosse Last auf ihr liegt. Sie ist tough, frech und nicht auf den Mund gefallen, aber auch nachdenklich, verletzlich und ja, sie ist rundum gelungen. Ich liebe sie.

Connor "Mad" Rogan ist der mächtige und gefährliche Magier, der an Nevada sofort einen Narren gefressen hat. Er ist unglaublich heiss, aber auch ziemlich tiefgründig, hat eine romantische Ader und auch auf seinen Schulter liegt eine grosse Last.

Adam Pierce ist der verrückte und kriminelle Feuermagier, der in der Geschichte den Part des Bösewichtes übernimmt. Zu Beginn war er mir durchaus sympathisch, da ich seine Beweggründe und Wünsche nachvollziehen konnte.

Neben den Hauptprotagonisten bietet die Geschichte noch weitere tolle Charaktere, die ich hier nicht unerwähnt lassen möchte. Nevada bringt neben ihrer knallharten aber invaliden Mutter auch zwei jüngere Schwestern mit Teenagerproblemen mit, sowie zwei Cousins, von denen mir vor allem Bern, der Nerd, unglaublich gut gefallen hat. Und last but not least und der Burner der Geschichte: Grossmutter Frieda. Sie ist eine Automechanikerin mit einer Vorliebe für heisse junge Männer, die unglaublich viel Liebe und Humor hat und ordentlich was einstecken kann. Fast würde ich behaupten, dass Oma Frieda die eigentliche Attraktion der Geschichte ist.

Das Autorenduo schafft es einfach immer wieder, authentische und verschiedene Charaktere zu gestalten, die einem nahe gehen oder die einen das Fürchten lernen. Perfekt ausgearbeitet und mit Ecken und Kanten.

Fazit
Im gewohnt unterhaltsamen Stil wird hier eine magische und actionreiche Story erzählt, gespickt mit unglaublich viel Humor und wunderbar komischen Dialogen, voller aussergewöhnlicher Charaktere und mit einem ordentlichen Schuss Erotik. Ich möchte Band 2 am liebsten auf der Stelle lesen!

#Lieblingsbuch

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 22.04.2018

Grandios, bildgewaltig und unglaublich fesselnd

Palace of Glass - Die Wächterin
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Inhalt
Rea Emris ist mit der verbotenen Gabe der Magdalenen geboren; mit einer Berührung kann sie die Gedanken der anderen Menschen lesen und umschreiben. In einer Gesellschaft, in der Berührung illegal ...

Inhalt
Rea Emris ist mit der verbotenen Gabe der Magdalenen geboren; mit einer Berührung kann sie die Gedanken der anderen Menschen lesen und umschreiben. In einer Gesellschaft, in der Berührung illegal ist und mit dem Tod bestraft wird, versucht sie verzweifelt, sich gedeckt zu halten. Als sie eines Nachts aufgegriffen wird, befürchtet sie schon das schlimmste, doch anstatt die Hinrichtung wartet ein Job auf sie: Sie soll die neue Leibwächterin des Thronfolgers werden und diesen vor den Attentaten beschützen, die sich in letzter Zeit gehäuft haben. Doch es ist gar nicht so einfach, bei Hofe die Gabe zu verstecken und daneben den unverschämten Prinzen zu beschützen...

Meine Meinung
Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen hatte, war isch schockverliebt. Und auch die Inhaltsangabe hat es mir sofort angetan. Nach all dem Lob, welches das Buch erhalten hat, habe ich mich voller Vorfreude in die Seiten gestürzt. Der Einstieg ist mir leicht gefallen, der Schreibstil hat mir sehr zugesagt und je mehr ich gelesen habe, desto fesselnder wurde es. Zwischendurch gab es einen Sprung in der Geschichte (wobei ich nicht weiss, ob es ein Gedankensprung der Autorin war, oder eine unglückliche Seiteneinteilung), der mich verwirrt hat, aber alles in allem bin ich nur so durch die Seiten geflogen.

London im Jahr 2054: Jegliche Berührungen wurden strengstens untersagt, denn die Gefahr, die von den Magdalenen - Menschen, die durch Berührung die Gedanken anderer lesen und manipulieren können - ausgeht, wird gefürchtet. Rea Emris ist mit dieser Gabe gesegnet und hält sich seit je her bedeckt, zu gross ist die Angst vor dem Tod, der ihr unweigerlich droht, sollte jemand hinter ihr Geheimnis kommen. Eines Tages aber fliegt sie auf - doch statt Haft und Tod wartet das englische Königshaus auf sie. Sie soll die Leibwächterin des Thronfolgers werden. Aber das Leben am Hof ist kompliziert, besonders für eine Magdalena - und besonders weil der Prinz sie ansieht, wie kein Mann zuvor...

Ich weiss gar nicht, wo ich beginnen soll... obschon mir der Einstieg leicht gefallen ist, hatte ich vor allem zu Beginn etwas Mühe - ich hätte mir ein Glossar oder noch besser ein paar Zeichnungen und Skizzen gewünscht. Denn vor allem die Kleidung der Menschen hat mich doch arg verwirrt. Gefallen hat es mir trotzdem: Im London der Zukunft herrscht Fortschritt und Technik, und dennoch tragen die Menschen wieder Kleidung wie früher - bauschige Kleider und schicke Anzüge, die so viel Haut wie möglich verdecken. Was für jeden dazugehört (und das konnte ich mir trotz meiner blühenden Fantasie nicht wirklich vor Augen führen) sind Gladies (Handschuhe) und ein Kummerbund mit Schleppe. Denn Berührung ist untersagt und Abstand ist gefragt. Nachdem ich mich aber einigermassen eingelebt hatte und ein vages Bild von den Kummerbünden mir der Schleppe heraufbeschworen hatte, wurde es richtig gut!

Zu Beginn lernt der Leser Rea kennen, eine junge Frau, die mit ihrem Bruder in ärmlichen Verhältnissen lebt. Tagsüber verdient sie sich etwas als Schneiderin, abends geht sie sich in zwielichtigen Gegenden prügeln. Denn als Magdalene wird sie von der Hautgier getrieben; sie benötigt den Hautkontakt, der in London strengstens verboten ist. Rea war mir recht schnell sympathisch während ich zeitgleich Mitleid mit ihr hatte. Als die Geschichte dann (recht schnell) ihren Lauf nimmt und Rea in den gläsernen Palast des Königs gebracht wird, wird es so richtig spannend. Denn es gestaltet sich für Rea immer wieder als äusserst schwierig, ihr Geheimnis zu verstecken und sie hat so viel Kontakt zu Menschen, denen sie nicht trauen kann. Und dann ist da noch der Prinz...

Bei "Palace of Glass" handelt es sich mal wieder um eines der Bücher, die schwer zu beschreiben sind, weil eine Rezension dem Inhalt einfach niemals gerecht werden kann. Es gilt hier mal wieder einfach zu sagen: Lest es, es lohnt sich!

Setting
Die Geschichte spielt in London im Jahr 2054. Technik ist vorhanden, sogar ein wenig weiterentwickelt als die unsrige, aber ansonsten hat die Menschheit eine erschreckende Wendung genommen: Hautkontakt ist strengstens untersagt und nur zum Zwecke der Fortpflanzung unter Verheirateten erlaubt. Ausschlaggebend dafür sind die Magdalenen, Menschen die durch Berührung Zugriff auf die Gedanken der anderen haben. Seit einer Rebellion, bei der diese Magdalenen beinahe die Geschehnisse zu ihren Gunsten gewendet haben, steht Berührung unter Strafe und Seide - die den Begabten mehr Macht verhelfen - wurde verboten.

Das Worldbuilding ist einfach grandios, aber auch sehr erschreckend. Ich habe die Geschichte regelrecht in mich aufgesogen und war stets vor Ort, denn die Autorin beschreibt (fast) alles wunderbar detailliert und bildgewaltig. Die Kombination aus Zukunft und Vergangenheit hat mir gut gefallen, ebenso die Ausarbeitung der Welt an sich - denn London habe ich als grosser Fan der Stadt so nicht wieder erkannt...

Charaktere
Rea Emris ist die Hauptprotagonistin der Geschichte. Mir war sie von Anfang an sympathisch und ihre Gefühle sind wunderbar zur Geltung gekommen. Beherrscht von Angst aber doch mit einem Funken Widerstand im Herzen kämpft sie sich durchs Leben. Sie macht eine unglaublich tolle Wandlung durch im Verlauf der Geschichte, erkämpft sich Selbstbewusstsein und Würde.

Thronprinz Robin ist der männliche Hauptprotagonist und zu Beginn.. ja, ich mochte auch ihn, auch wenn er schwer zu durchschauen war. Nach und nach erfährt man mehr über ihn und seine Meinung und Vorstellungen und je weiter die Geschichte fortschreitet, desto unglaublicher wird dieser junge Mann.

Neben Rea und Robin gibt es noch andere sehr wichtige Personen in dieser Geschichte, zum Beispiel Blanc, einen begnadeten Kämpfer und Leibwächter aus Frankreich, an den ich ein wenig mein Herz verloren habe, Mister Galahad, der Rea eine grosse Stütze ist, der König und die Königin von England, die beide eine tragende Rolle spielen und furchtbar unsympathisch sind, und last but not least Duchesse Ninon D'Orléans. Ich liebe diese Frau! Sie ist ein Freigeist, eine Rebellin, sie ist Perfektion!

Die Charaktere der Geschichte sind wie das Worldbuilding einfach grandios gelungen und ach, meine Güte, ich freue mich so, zu erfahren wie es mit ihnen weitergeht!

Fazit
Anfängliche Schwierigkeiten damit, sich gewisse Dinge vorzustellen und sich in der Welt zurechtzufinden, sind schnell verflogen. Und danach kommen Spannung, Action und Herzrasen, Romantik, Angst und Freundschaft. Wunderbare Charaktere und ein unglaubliches Worldbuilding fesseln einen und lassen dich nicht wieder los. "Palace of Glass" ist gigantisch, grandios, bildgewaltig und so wahnsinnig spannend, dass es einen fast zerreisst.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Bild- und wortgewaltig - eine unsterbliche Liebe

Schwerelos
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Inhalt
Nach einem verheerenden Unfall sind Astronautin Carys und ihr Freund Max ausser Reichweite ihres Raumschiffs gelangt. Allein in den Weiten des Weltalls müssen sie mit Schrecken feststellen, dass ...

Inhalt
Nach einem verheerenden Unfall sind Astronautin Carys und ihr Freund Max ausser Reichweite ihres Raumschiffs gelangt. Allein in den Weiten des Weltalls müssen sie mit Schrecken feststellen, dass ihre Luft noch für 90 Minuten reicht. Und während die beiden alles versuchen, um ihr Leben zu retten, blicken sie zurück zur Erde, auf der ihre Freundschaft begonnen und sich zu einer Liebe, die nicht sein darf, entwickelt hat...

Meine Meinung
Ein Blick auf das Cover und die Inhaltsangabe und ich wusste - dieses Buch werde ich lesen! Schon nach dem ersten Kapitel hat mein Herz wie wild geklopft und ich habe die Spannung richtig genossen. Der Schreibstil ist wunderbar, teilweise poetisch, immer den Gegebenheiten angepasst. Rasant führt die Autorin durch die Geschichte - im Jetzt jeweils in Präsens und mit allwissendem Erzähler, was mich andernorts sicherlich gestört hätte, hier aber wunderbar funktioniert hat.

Carys und Max wurde auf eine Mission geschickt: Den Asteroidengürtel, welche die Erde vom Rest des Universums abschottet, durchbrechen und der Menschheit wieder Hoffnung geben. Doch unterwegs passiert ein schrecklicher Unfall, und die beiden landen losgelöst von ihrem Raumschiff mitten im Weltall - mit nichts als 90 Minuten Luft im Tank und dem, was sie bei sich tragen. Während sie alles versuchen, um zurück zum Raumschiff zu gelangen oder um Hilfe zu rufen, denken sie zurück daran, wie alles begann mit ihnen. Einer Freundschaft, die zu Liebe wurde, die so nicht sein durfte...

Mit "Schwerelos" ist der Autorin in unglaubliches Debüt gelungen. Es ist viel mehr als ein Sci-Fi-Roman um Leben und Tod - es handelt von Freundschaft, Individualität, dem Kampf für das Richtige. Mit einem wahnsinnig tollen Worldbuilding und zwei authentischen wie auch sturen Protagonisten erzählt sie die Geschichte einer unsterblichen Liebe.

Während Carys und Max mit verschiedenen Methoden versuchen, irgendwie näher zurück an ihr Raumschiff zu gelangen, blicken sie zurück auf ihr Leben, darauf, wie sie sich kennen und trotz aller Widrigkeiten lieben gelernt, wie sie sich verstritten und doch nie wirklich getrennt haben, und wie beide für sich einen grossen Kampf führen mussten, der sie hierhin gebracht hat. Und über allem hängt der bedrohliche Countdown, bis ihnen die Luft ausgeht.

Setting
Die Erde in der Zukunft ist gebeutelt vom Krieg durch Menschenhand. Amerika ist durch einen Nuklearangriff nur noch Ödnis, der Rest der Welt versucht sich knapp über Wasser zu halten. Und über all dem hängt die dunkle Gefahr des Asteroidengürtels, der die Welt umgibt. Die Länder haben ein gemeinsames Utopia namens Woiwodschaft vom Volk für das Volk geschaffen, in welchem strenge Regeln gelten.

In Europia, dem grössten Teil der Woiwodschaft, wechseln alle Personen alle 3 Jahre die sogenannte Woiwode (sprich Verwaltungsbezirk/Land) und fangen wieder von vorne an - neue Sprache, neue Freunde, neue Abenteuer. So soll die Individualität der Menschen gefördert werden. Bis zu einem gewissen Alter werden Beziehungen nicht gerne gesehen - die Menschen sollen sich vollkommen auf sich selbst und ihre berufliche Leistung konzentrieren. Erst im späteren Alter wird eine Partnerschaft angestrebt und damit die Gründung der Familie.

Die Idee des Utopias, der Woiwoden und des Wechsels des Zuhauses hat mir wahnsinnig gut gefallen. Und obschon es sicherlich seinen Reiz hat, alle drei Jahre einen neuen Ort zu besuchen, so ist die Vorstellung, es zu müssen, doch sehr beängstigend. Die Autorin hat eine tolle Welt geschaffen, voller Details, die die Geschichte unglaublich realistisch gemacht hat.

Charaktere
Carys ist eine junge, aufstrebende Astronautin, die ausserhalb der Woiwoden aufgewachsen ist und als einzige das Utopia und seine Regeln hinterfragt. Sie ist eine aufgestellte, vorwitzige und doch nachdenkliche Person, die mir mit Fortlauf der Geschichte immer mehr ans Herzen gewachsen ist.

Max ist Koch und in seinem Leben als Leiter eines seiner Familie gehörenden Supermarktes eher unterfordert und unglücklich. Doch besonders in seiner Familie sind die Woiwodschaft und deren Regeln alles, und so beugt sich Max - bis er in Carys jemanden kennen lernt, der sein ganzes Weltbild durcheinanderbringt.

Zugegeben, Carys und Max waren mir nicht von Anfang an sympathisch. Beide sind sehr eigensinnige Personen und ihrer eigenen Pärchendramatik konnte ich nicht immer folgen. Dennoch sind sie mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer geworden und ich habe mit ihnen gefiebert und gelitten. Die Charaktere der Geschichte sind so vielseitig und detailliert, wie das Worldbuilding und haben mich vollkommen in ihren Bann gezogen.

Fazit
Mit "Schwerelos" ist der Autorin ein bild- und wortgewaltiges Debüt gelungen. Das unendliche Weltall, eine perfekte kleine Welt, eine unsterbliche Liebe und bedingungslose Freundschaft machen dieses Buch zu einem wahren Schatz, den zu erkunden es sich definitiv lohnt! Herzklopfen vorprogrammiert.

#Lieblingscupcake