Fünf Freunde 2.0
Der Kreidemann
Krimis und Thriller interessieren mich immer, neue Autoren sowieso. Deshalb musste ich „Der Kreidemann“ unbedingt haben. Doch ich wurde enttäuscht. Worum geht es?
Schauplatz ist eine englische Kleinstadt. ...
Krimis und Thriller interessieren mich immer, neue Autoren sowieso. Deshalb musste ich „Der Kreidemann“ unbedingt haben. Doch ich wurde enttäuscht. Worum geht es?
Schauplatz ist eine englische Kleinstadt. Zwei Handlungsstränge gilt es zu verfolgen: Einer in den 80er Jahren, ein weiterer 30 Jahre danach. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Ed erzählt.
Eddie war zwölf Jahre alt, als alles begann. Zu seiner Gang gehören Fat Gav, Metal Micky, Hoppo und Nicky, das einzige Mädchen. Eines Tages bekommt Fat Gav zum Geburtstag einen Eimer mit Kreidestiften. Ein Lehrer, der wegen seiner bleichen Haut „Kreidemann“ genannt wird, bringt die fünf Freunde auf die Idee, Strichmännchen zu zeichnen und mittels geheimer Botschaften zu kommunizieren. Als Eddie im Wald ein totes Mädchen findet, ist nichts mehr, wie es war.
„Der Kreidemann“ von C.J. Tudor ist eher ein Jugendroman als ein Thriller. Es geht um Freundschaft und Verlust. Eds Mutter ist Ärztin in einer Abtreibungsklinik, Nickys Vater Pfarrer. Auch hier sind Konflikte vorprogrammiert. Zudem wird Alzheimer thematisiert.
30 Jahre danach. Ed ist ein Eigenbrötler und lebt noch immer in seinem Elternhaus. Er arbeitet inzwischen selbst als Lehrer und ist noch immer ein leidenschaftlicher Sammler. Als Ed einen geheimnisvollen Brief erhält, scheint sich die Geschichte zu wiederholen.
Dem grausigen Prolog folgt ein schwacher Mittelteil. Doch die Autorin versteht es, den Leser mit unvorhergesehenen Wendungen zu überraschen. Die Auflösung ist unerwartet und beantwortet alle offenen Fragen. Eine Geschichte mit diversen Schock-Effekten, die für meinen Geschmack aber spannender hätte sein können.
Fazit: Gelungener Debütroman. Unheimlich und unterhaltsam. Aber kein Thriller!