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Veröffentlicht am 15.03.2019

Beste Unterhaltung!

Die Todesfee der Grindlay Street
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Ein viktorianischer Krimi mit zwei unterschiedlichen und sehr unterhaltsamen Hauptdarstellern. Das ist GANZ kurzgefasst die Zusammenfassung dieses Buchs.

Gern erzähle ich euch ein bisschen genauer von ...

Ein viktorianischer Krimi mit zwei unterschiedlichen und sehr unterhaltsamen Hauptdarstellern. Das ist GANZ kurzgefasst die Zusammenfassung dieses Buchs.

Gern erzähle ich euch ein bisschen genauer von der Handlung.
Zuerst muss ich aber erwähnen, dass es sich hier um den dritten Teil dieser Krimiserie um die Inspectors Frey & McGray handelt und ich die beiden ersten Teile nicht kenne. Dieses Buch ist dennoch gut les- und verstehbar, da es sich um eine abgeschlossene Geschichte handelt. Nichtsdestotrotz habe ich mir das eine oder andere Mal gewünscht, die Vorgeschichten doch zu kennen. Einfach deswegen, weil die Charaktere mich neugierig gemacht haben.

Das ganze spielt in London bzw. Edinburgh im Jahr 1889. Nach der Londoner Theatervorführung von Macbeth taucht eine mit Blut geschriebene Botschaft auf und kündigt den gewaltsamen Tod einer Person in Edinburgh an, der nächsten Station der Theatergruppe, wo ebenfalls Macbeth aufgeführt werden soll. Die Inspectors Frey und McGray nehmen sich des Falls an, wobei sie mit unterschiedlichen Vorgehensweisen herangehen: der eine (Frey) eher nüchtern, der andere (McGray) dagegen überzeugt, dass hier ein übernatürliches Phänomen mit im Spiel ist.

Und da wären wir auch schon bei den beiden Hauptcharakteren: Frey und McGray. Die beiden sind so unterschiedlich und dennoch ähnlich. Frey ist ein etwas steifer, sprich vernünftiger Engländer und McGray sein doch recht derber und lockerer schottischer Kollege und sogar Vorgesetzter. Hier prallen zeitweise Welten aufeinander. Aber immer auf eine sehr unterhaltsame und humorvolle Art und Weise.

Ich habe beide ins Herz geschlossen... vor allem aber den polternden, kein Blatt vor den Mund nehmenden Schotten McGray. Wohlgemerkt: wir zeichnen das Jahr 1889... damals herrschte noch eine ganz andere Etikette und aus dieser bricht McGray gerne aus. Teilweise recht derb, aber immer mit Charme.

Der Fall an und für sich ist sehr interessant und man verdächtigt so nach und nach irgendwie jeden. Aber das mag ich persönlich an Krimis ganz gerne.

Was hier noch als Besonderheit zu erwähnen ist, sind die Protagonisten aus dem realen Leben. So spielen hier z.B. Bram Stoker (ihr wisst schon: Dracula), Sir Henry Irving und Dame Ellen Terry jeweils eine sehr gewichtige Rolle in dem Buch. Alles Personen aus dem echten Leben. Das macht es gleich nochmal eine Spur unterhaltsamer, finde ich.

Wer gern Krimis liest mit typisch englischem/schottischem Humor, einer tollen Handlung und unterhaltsamen Schreibweise, der wird "Die Todesfee der Grindlay Street" sicher mögen. Ich zumindest werde mir wohl mal Band 1 und 2 demnächst zulegen, um über die Hintergrundgeschichten von Frey und McGray ein bisschen mehr zu erfahren.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Psychothriller? Ich weiß nicht so recht.

Das Böse in deinen Augen
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Nach "Die stille Kammer" und "Das Mädchen im Dunkeln" ist dies der 3. Roman von Jenny Blackhurst. Ich kenne die beiden vorherigen Werke nicht, kann aber schon mal vorwegnehmen, dass ich durch das Lesen ...

Nach "Die stille Kammer" und "Das Mädchen im Dunkeln" ist dies der 3. Roman von Jenny Blackhurst. Ich kenne die beiden vorherigen Werke nicht, kann aber schon mal vorwegnehmen, dass ich durch das Lesen von "Das Böse in Deinen Augen" neugierig geworden bin. Aber von Anfang an:

In "Das Böse in Deinen Augen" geht es um Ellie. Ellie hat ihre Eltern und ihren kleinen Bruder bei einem Hausbrand verloren und lebt nun mit einem Pflegebruder und einer Pflegeschwester in einer Pflegefamilie in dem Dorf Gaunt. Gaunt ist der Heimatort von Imogen, einer Kinderpsychologin, die wegen diverser, im Buch näher beschriebener Umstände, gemeinsam mit Ihrem Ehemann wieder dorthin zurückkehrt. Im Rahmen ihrer neuen Stelle lernt Sie nun auch die 11jährige Ellie kennen. Um Ellie kursieren im ganzen Dorf Gerüchte, die Menschen haben Angst vor ihr, da angeblich immer etwas Schlimmes passiert, wenn Ellie in der Nähe ist und wütend wird. Es ist auch schon ein Mord passiert, der insgeheim Ellie angelastet wird. Imogen gibt nichts auf diese Gerüchte, sondern sieht in Ellie einfach ein traumatisiertes Kind, das Hilfe benötigt. Sie nimmt sich ihrer an und überdehnt dabei den beruflichen Korridor um einiges, lässt Ellie und alles Drumherum viel zu nah an sich heran. Dies hat zur Folge, dass ihr der Fall entzogen wird, woraufhin einige unschöne Ereignisse eintreten (was genau, verrate ich hier natürlich nicht). Auf jeden Fall ist es so schlimm, dass sogar Imogen Zweifel daran hat, ob Ellie wirklich nur das arme, aber harmlose kleine Mädchen ist.

Ich habe dieses Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen, weil es wirklich sehr flüssig und locker geschrieben ist. Die einzelnen Kapitel sind herrlich kurzgehalten, so dass auch eine "Kapitelleserin" wie ich (ich lese immer von Kapitel zu Kapitel und wenn diese kurzgehalten sind, kann ich auch mal eben ganz auf die Schnelle eins lesen) auf ihre Kosten kommt. Der Spannungsaufbau ist eindeutig vorhanden, ich war wirklich die ganze Zeit hindurch neugierig, wie es nun wohl weiter geht mit Ellie und Imogen und den anderen Charakteren. Hier spielt sicherlich auch die Geschichte rund um Imogen´s Kindheit/Mutter eine Rolle, die das ganze Buch über immer mal wieder thematisiert, aber auch im Dunkeln gehalten wird, bis sie dann im letzten Drittel dann endlich vollumfänglich zur Sprache kommt.

Um zu meinem Titel dieser Rezension zurück zu kommen („Psychothriller? Ich weiß nicht so recht“): hier herrscht eher etwas Paranormales vor, weniger ein Thrillergeschehen. Klar, es passiert so einiges, auch ein Todesfall und andere Schlimme Dinge, aber alles vor dem Hintergrund des eher Unerklärlichen, Nichtgreifbaren. Die „Auflösung“ ist für meinen Teil ein bisschen zu inszeniert und weit hergeholt, was aber durch den Schluss (und damit meine ich buchstäblich das Ende, also die letzte Seite des Buches) wieder ein Stückweit wettgemacht wird (auch hier verrate ich natürlich nichts Näheres).

Mir persönlich hat das Buch gut gefallen: es ist kurzweilig, spannend, unterhaltsam, leicht verständlich und flüssig geschrieben und es hält den Spannungsbogen nahezu permanent aufrecht. Aufgrund des paranormalen Anteils bzw. der Auflösung des Ganzen gebe ich dennoch nicht die vollen 5 sondern „nur“ 4,5 Sterne.

Wahrscheinlich werde ich mir auch noch die ersten beiden Bücher der Autorin holen… wie eingangs erwähnt, bin ich neugierig geworden.

Wer meine Rezension auch auf meinem Blog ansehen möchte, der kann das gern hierüber tun: https://julaniprodukttests.blogspot.de/2018/05/buchrezension-das-bose-in-deinen-augen.html

Oder hier: https://www.instagram.com/p/BiO9xAQAj39/?taken-by=julanitimeto_test

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  • Geschichte
Veröffentlicht am 31.08.2024

Selbstmord? Mord? Spurensuche im verschneiten Siglufjörður

Wintersturm
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Meine Inhaltsangabe:
Ari freut sich auf ein eine schöne Osterzeit mit seinem Sohn, der zusammen mit Aris Exfreundin für ein paar Tage aus Schweden zu Besuch kommt. Dann stürzt sich die 19jährige Unnur ...

Meine Inhaltsangabe:
Ari freut sich auf ein eine schöne Osterzeit mit seinem Sohn, der zusammen mit Aris Exfreundin für ein paar Tage aus Schweden zu Besuch kommt. Dann stürzt sich die 19jährige Unnur von der Dachterrasse eines Hauses. Zwar deutet alles auf einen Selbstmord hin, was von Unnurs Eltern aber vehement bestritten wird. Sie verlangen Ermittlungen in Richtung Mord und so ist Ari wider Willen mit dem Fall befasst und kann sich sehr zu seinem Bedauern weniger seinem Sohn widmen. Derweil zieht auch noch ein Sturm auf, was alles nochmal weiter erschwert. Doch Ari stellt unverzagt seine Ermittlungen und bringt einige Spuren ans Licht.

Mein Eindruck:
Die Inhaltsangabe des Verlags deckt sich m.M.n. nicht mit den Tatsachen. Ja, es gibt diesen Sturm, aber der ist absolut nicht ausschlaggebend für die Handlung. Ein Tagebuch der Toten gab es gar nicht. Und lebensbedrohlich wurde es für Ari ebenfalls nicht. Aber egal, denn das Buch ist wirklich sehr gut. Jónasson schreibt mit einer Ruhe und Unaufgeregtheit, so dass ich mich völlig in das isländisch-kalte Setting reinversetzen konnte. Ari handelt überlegt und ruhig, hadert zwar auch mal mit seiner Situation, die ihn dazu zwingt, sich zwischen Privatleben und Beruf zu entscheiden, agiert aber in meinen Augen professionell, was mir gut gefällt, weil es glaubwürdig rüberkommt. Der Fall macht irgendwann eine für mich nicht vorhersehbare Wendung und nimmt damit toll Fahrt auf. Es endet zwar auch anders als ich das gedacht hätte, aber durchaus absolut nachvollziehbar und glaubwürdig. Ein stiller und dennoch ungemein fesselnder Thriller, der zwar Teil einer Reihe, aber auch separat zu lesen ist. Greifbare Figuren, kaltes Setting, spannender Fall und ein überaus ruhiger und eindringlicher Schreibstil. 4/5 Sterne und eine Empfehlung an alle Liebhaber skandinavischtypischer ruhiger Thriller.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Mit Wischmopp und Essigreiniger auf Mörderfang

Ein blitzsauberer Mord
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Meine Inhaltsangabe:
Tilly, Anfang 40, kündigt ihren Job als angestellte Putzkraft und kehrt der Großstadt Köln für die Gründung ihrer eigenen Putzfirma im beschaulichen Dörfchen Untertannberg bei Stuttgart ...

Meine Inhaltsangabe:
Tilly, Anfang 40, kündigt ihren Job als angestellte Putzkraft und kehrt der Großstadt Köln für die Gründung ihrer eigenen Putzfirma im beschaulichen Dörfchen Untertannberg bei Stuttgart den Rücken. Bei ihrem ersten Putzauftrag betätigt Tilly sich unbewusst als Tatortreinigerin, was ihr eine Verdächtigung als mordende Neigschmeckte einbringt. Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten und Tilly gerät immer mehr ins Fadenkreuz von Stubs, dem inkompetenten Kommissar. Gut, dass sie in Gerdy, Leon und Sarah Verbündete findet die ihr helfen wollen, den echten Mörder zu finden. Und auch Basset-Welpe Muffin ist mit von der Partie, der ein großes Talent für die Kontamination von Tatorten hat.

Mein Eindruck:
Ich kenne schon einige Bücher vom Autor: die Kinderbuchreihe Flüsterwald, die Fantasy-Reihe Das Erbe der Macht sowie den Thriller Rachejagd. Nun also ein CosyCrime. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und lädt dazu ein, durch die Seiten zu fliegen: locker, lustig, mit viel Situationskomik und detailreich beschriebenen Figuren, mit denen man schnell warm wird. Die Story selbst ist für meinen Geschmack deutlich zu überzogen und komplett unrealistisch. Das fängt bei den plakativen Namen fast sämtlicher Figuren an, geht über die fast blitzartig eingetretenen tiefen Freundschaftsverhältnisse dieser sich völlig fremden Menschen und endet bei Szenen, die einfach zu klamaukig sind und damit ins Alberne und Unglaubwürdige abrutschen. Dennoch, das mag für den einen oder anderen nach meinem vorherigen Satz nicht nachvollziehbar sein, fühlte ich mich gut unterhalten. Es kommt wohl immer darauf an, welche Ansprüche man an ein Buch hat. Wer auf CosyCrime mit Hand und Fuß steht, wird von dem eher sehr ins Komödiantische abdriftende Werk vielleicht enttäuscht sein. Wer einfach mal abschalten und was witziges zum Schmunzeln lesen möchte, quasi frei nach dem Motto: Hirn aus, Buch auf, der wird seine Freude an der durchs Leben mehr stolpernden als gehenden Putzfrau Tilly, ihrem verfressenen Hund Muffin und den sympathischen Mitfiguren haben. Ich gebe 3,5 Sterne, mag aber keine halben Sachen und runde daher auf 4 auf. Es ist übrigens eine Fortsetzung geplant, die vielleicht auch ihren Weg zu mir finden wird. Irgendwie will ich ja doch wissen, wie es im schwäbischen Untertannberg weitergeht. Des isch klar wia Wurschdbriah, woisch wasse moin?

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Pferde, Drachen und ein geheimer Trank – spannendes Erstleserabenteuer

Penguin JUNIOR – Einfach selbst lesen: Der geheime Drachenwald - (Lesestufe 1)
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Meine Inhaltsangabe:
Lise und Max müssen unbedingt den geheimen Trank aus dem Drachenwald finden, der die Kraft hat, ihre erkrankten Pferde zu heilen. Doch den zu finden, ist gar nicht so leicht und dann ...

Meine Inhaltsangabe:
Lise und Max müssen unbedingt den geheimen Trank aus dem Drachenwald finden, der die Kraft hat, ihre erkrankten Pferde zu heilen. Doch den zu finden, ist gar nicht so leicht und dann sind da auch noch die Drachen, die es ihnen schwer machen, ihren Weg voranzuschreiten. Eine abenteuerliche Suche beginnt für die zwei Kinder.

Mein Eindruck:
Dieses Buch richtet sich ganz deutlich an Leseanfänger, die noch ganz am Anfang stehen. Das erste Kapitel ist ein Einführungskapitel und soll dem Kind vorgelesen werden, wobei wenige Wörter bunt hervorgehoben sind und vom Kind dann schon mitgelesen werden sollen. Die Sätze der nachfolgenden Kapitel sind sehr kurz und einfach gehalten, die Schrift groß und teilweise auch in Comicform, also in Sprechblasen verpackt. Alles eingebettet in viele bunte und lustige Zeichnungen, die das Gelesene sehr gut wiedergeben. Die spannende Story in Verbindung mit der ansprechenden Aufmachung und den kurzen, einfachen Sätzen und Wörtern animieren sicherlich so manchen Lesemuffel und bescheren das so wichtige Erfolgserlebnis. Am Ende gibt es dann noch ein fünf Fragen umfassendes Quiz mit dem man ganz gut erkennen kann, ob das Kind das Gelesene verstanden, erfasst und behalten hat. Für absolute Leseneulinge ein toller Einstieg in die Welt der Bücher und daher sehr gute 4/5 Sterne. Für 5 reicht es nicht, weil mir eine Szene nicht so gut gefällt und ich sie in einem Kinderbuch für nicht angebracht halte (viele schwere Melonen in einem Netz auf den doch nur spielenden Drachen fallen zu lassen, um diesen auszuschalten finde ich einfach bedenklich und nicht gut). Wer noch ein Geschenk zum Schulanfang sucht, ist hiermit gut beraten.