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Veröffentlicht am 01.05.2018

Psychothriller? Ich weiß nicht so recht.

Das Böse in deinen Augen
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Nach "Die stille Kammer" und "Das Mädchen im Dunkeln" ist dies der 3. Roman von Jenny Blackhurst. Ich kenne die beiden vorherigen Werke nicht, kann aber schon mal vorwegnehmen, dass ich durch das Lesen ...

Nach "Die stille Kammer" und "Das Mädchen im Dunkeln" ist dies der 3. Roman von Jenny Blackhurst. Ich kenne die beiden vorherigen Werke nicht, kann aber schon mal vorwegnehmen, dass ich durch das Lesen von "Das Böse in Deinen Augen" neugierig geworden bin. Aber von Anfang an:

In "Das Böse in Deinen Augen" geht es um Ellie. Ellie hat ihre Eltern und ihren kleinen Bruder bei einem Hausbrand verloren und lebt nun mit einem Pflegebruder und einer Pflegeschwester in einer Pflegefamilie in dem Dorf Gaunt. Gaunt ist der Heimatort von Imogen, einer Kinderpsychologin, die wegen diverser, im Buch näher beschriebener Umstände, gemeinsam mit Ihrem Ehemann wieder dorthin zurückkehrt. Im Rahmen ihrer neuen Stelle lernt Sie nun auch die 11jährige Ellie kennen. Um Ellie kursieren im ganzen Dorf Gerüchte, die Menschen haben Angst vor ihr, da angeblich immer etwas Schlimmes passiert, wenn Ellie in der Nähe ist und wütend wird. Es ist auch schon ein Mord passiert, der insgeheim Ellie angelastet wird. Imogen gibt nichts auf diese Gerüchte, sondern sieht in Ellie einfach ein traumatisiertes Kind, das Hilfe benötigt. Sie nimmt sich ihrer an und überdehnt dabei den beruflichen Korridor um einiges, lässt Ellie und alles Drumherum viel zu nah an sich heran. Dies hat zur Folge, dass ihr der Fall entzogen wird, woraufhin einige unschöne Ereignisse eintreten (was genau, verrate ich hier natürlich nicht). Auf jeden Fall ist es so schlimm, dass sogar Imogen Zweifel daran hat, ob Ellie wirklich nur das arme, aber harmlose kleine Mädchen ist.

Ich habe dieses Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen, weil es wirklich sehr flüssig und locker geschrieben ist. Die einzelnen Kapitel sind herrlich kurzgehalten, so dass auch eine "Kapitelleserin" wie ich (ich lese immer von Kapitel zu Kapitel und wenn diese kurzgehalten sind, kann ich auch mal eben ganz auf die Schnelle eins lesen) auf ihre Kosten kommt. Der Spannungsaufbau ist eindeutig vorhanden, ich war wirklich die ganze Zeit hindurch neugierig, wie es nun wohl weiter geht mit Ellie und Imogen und den anderen Charakteren. Hier spielt sicherlich auch die Geschichte rund um Imogen´s Kindheit/Mutter eine Rolle, die das ganze Buch über immer mal wieder thematisiert, aber auch im Dunkeln gehalten wird, bis sie dann im letzten Drittel dann endlich vollumfänglich zur Sprache kommt.

Um zu meinem Titel dieser Rezension zurück zu kommen („Psychothriller? Ich weiß nicht so recht“): hier herrscht eher etwas Paranormales vor, weniger ein Thrillergeschehen. Klar, es passiert so einiges, auch ein Todesfall und andere Schlimme Dinge, aber alles vor dem Hintergrund des eher Unerklärlichen, Nichtgreifbaren. Die „Auflösung“ ist für meinen Teil ein bisschen zu inszeniert und weit hergeholt, was aber durch den Schluss (und damit meine ich buchstäblich das Ende, also die letzte Seite des Buches) wieder ein Stückweit wettgemacht wird (auch hier verrate ich natürlich nichts Näheres).

Mir persönlich hat das Buch gut gefallen: es ist kurzweilig, spannend, unterhaltsam, leicht verständlich und flüssig geschrieben und es hält den Spannungsbogen nahezu permanent aufrecht. Aufgrund des paranormalen Anteils bzw. der Auflösung des Ganzen gebe ich dennoch nicht die vollen 5 sondern „nur“ 4,5 Sterne.

Wahrscheinlich werde ich mir auch noch die ersten beiden Bücher der Autorin holen… wie eingangs erwähnt, bin ich neugierig geworden.

Wer meine Rezension auch auf meinem Blog ansehen möchte, der kann das gern hierüber tun: https://julaniprodukttests.blogspot.de/2018/05/buchrezension-das-bose-in-deinen-augen.html

Oder hier: https://www.instagram.com/p/BiO9xAQAj39/?taken-by=julanitimeto_test

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
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  • Geschichte
Veröffentlicht am 29.11.2024

Englische Webdesignerin und amerikanischer Ex-Polizist ermitteln als Team

Cherringham - Folge 1 & 2
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Inhaltsangabe Verlag:
Mord an der Themse
Cherringham - eine beschauliche Kleinstadt in den englischen Cotswolds. Ein Ort, an dem das Verbrechen unbekannt ist. Bis eines Tages die Leiche einer jungen Frau ...

Inhaltsangabe Verlag:

Mord an der Themse


Cherringham - eine beschauliche Kleinstadt in den englischen Cotswolds. Ein Ort, an dem das Verbrechen unbekannt ist. Bis eines Tages die Leiche einer jungen Frau in der Themse gefunden wird. Ein schrecklicher Unfall - zumindest laut der Polizei. Sarah glaubt jedoch nicht daran. Zusammen mit Jack, einem ehemaligen Detective der New Yorker Mordkommission, beginnt sie zu ermitteln. Dabei müssen sie feststellen, dass die Dinge nicht so klar sind, wie die Polizei das gerne hätte...

Das Geheimnis von Mogdon Manor


Der Eigentümer des herrschaftlichen Mogdon Manor stirbt bei einem mysteriösen Feuer. Ein tragischer Unfall? Jack und Sarah bezweifeln das ... Als mögliche Erben kommen die drei erwachsenen Kinder des Opfers in Frage. Hat einer von ihnen das Feuer gelegt, um frühzeitig an sein Erbe zu kommen?

Meine Inhaltsangabe:

Mord an der Themse


Sarah, alleinerziehende Webdesignerin erfährt, dass ihre ehemalige beste Freundin aus Jugendzeiten tot aus der Themse gefischt wird. Die Polizei geht von einem Unfall aus, war das Opfer doch bekannt für ihre Drogenprobleme. Doch Sarah kann das nicht glauben und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei lernt sie Jack kennen, den älteren ehemaligen US-Polizisten, der in der Nähe des Fundorts in einem Hausboot lebt. Die beiden tun sich zusammen, um den Fall zu lösen. Verdächtige gibt es genug.

Das Geheimnis von Mogdon Manor


In Mogdon Manor bricht ein Feuer aus, dem der betagte Besitzer des Anwesens zum Opfer fällt. Doch seine Leiche wurde nicht wie vermutet im Bett gefunden, sondern in einer Dachkammer. Seine Pflegerin ist sich sicher: das war kein Unfall und bitte Sarah und Jack, in dem Fall zu ermitteln. Die knöpfen sich die drei Kinder und damit Erben des Verstorbenen vor und lüften ein brisantes Geheimnis.

Mein Eindruck:
Wer sich kurzweilig unterhalten lassen will mit Krimis, die jetzt nicht wirklich anspruchsvoll, dafür aber irgendwie heimelig sind, der ist mir Cherringham gut beraten. Cosy Crime passt hier ganz gut als Beschreibung, spielt sich doch alles in einer englischen Kleinstadt ab, in der jeder jeden kennt. Die Hauptprotagonisten Sarah und Jack sind ein sehr ungleiches Paar. Sie: jung, alleinerziehend, Engländerin, neu verwurzelt in ihrem Heimatstädchen. Er: schon etwas älter, Witwer, ehemaliger Cop aus den USA. Dennoch passt es einfach zwischen ihnen. Sie sind kein Liebespaar (auch wenn unterschwellig ein kleines bisschen knistert, aber wirklich nur ganz nebenbei), verstehen sich aber sehr gut und kommen gut miteinander aus. Folge 1 fand ich ein wenig langweilig, es kam einfach keine Spannung auf, es plätscherte nur so ein bisschen vor sich hin. Vielleicht war das dem geschuldet, dass man als Hörer erst mal die Figuren kennenlernen sollte. Folge 2 fand ich deutlich besser, weil einfach spannender und vielschichtiger. Ich finde es schön, dass Sarah nicht als Superermittlerin hingestellt wird, sondern sie vor allem auch erst mal Mutter zweier Kinder ist, also nicht einfach mal so alles stehen und liegen lassen kann. Das kommt schön rüber. Und Jack ist einfach eine coole Socke, mit seinem Hausboot, seinem Hund und seiner ruhigen Art. Ich mag ihn sehr.

Alles in allem leichte Kost, aber charmant und unterhaltsam. Von mir gibts 3/5 Sterne für Folge 1 und 4/5 Sterne für Folge 2. Weitere Folgen liegen schon parat und ich freue mich darauf, sie anzuhören.

Veröffentlicht am 17.11.2024

Mit den Mitternachtskatzen durch den Advent (Adventskalenderbuch)

Mitternachtskatzen: Mr Mallorys magisches Weihnachtsgeheimnis. Ein Adventskalender mit auftrennbaren Seiten (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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Inhaltsangabe Verlag:
Schnurrend durch den Advent
Weihnachten steht vor der Tür, und auf eine Tradition freuen sich Katzen und Felidix ganz besonders: im festlich geschmückten Schulturm zusammenzusitzen ...

Inhaltsangabe Verlag:
Schnurrend durch den Advent
Weihnachten steht vor der Tür, und auf eine Tradition freuen sich Katzen und Felidix ganz besonders: im festlich geschmückten Schulturm zusammenzusitzen und den Geschichten aus den Magischen Seiten zu lauschen. Sobald sie erklingen, erfüllen sie jedes Herz mit ihrem einzigartigen Zauber. Doch alle 24 Blätter sind verschwunden! Wird es den Katzen gelingen, sie rechtzeitig wiederzufinden und das Weihnachtsfest zu retten?

Meine Inhaltsangabe:
Horatio ist ein bisschen traurig. Weihnachten steht vor der Tür und er erinnert sich daran, wie in seiner Kindheit sein damaliger Lehrer, Mr Mallory, den Felidix im Turm aus den magischen Seiten vorgelesen hat. Diese waren es, die Weihnachten für Horatio unvergesslich gemacht haben. Doch leider musste Mr Mallory die Seiten verstecken; überall verteilt in London. Den Katzen ist schnell klar, dass sie die magischen Seiten finden müssen, um Horatio eine große Weihnachtsfreude zu bereiten. Und so begibt sich eine Katze nach der anderen auf Schnitzeljagd und folgt den Hinweisen der jeweils vorherigen, gefundenen Seite.

Mein Eindruck:
Das ist nicht nur einfach eine süße Weihnachtsgeschichte aus dem Mitternachtskatzen-Universum, sondern ein Begleiter durch die Adventszeit. Jeden Tag, angefangen mit dem 1. Dezember, endend mit dem 25. Dezember, trennt man die Seiten der jeweiligen Tagesgeschichte auf. Diese beginnt immer mit einem Portrait und einer kurzen Vorstellung der jeweils agierenden Katze und befasst sich dann mit dem Rätsel um das Auffinden der nächsten magischen Seite. Es sind jetzt keine mordsmäßig spannenden Geschichten, die Verstecke sind relativ schnell und einfach gefunden, doch das ist okay. Hier geht es um die Freude, jeden Tag einen kleinen Teil mehr zu erfahren, beizuwohnen, wie die Katzen ihrem geschätzten Horatio einen großen Weihnachtswunsch erfüllen wollen und dabei nur gemeinsam ans Ziel kommen können. Neben einer süßen Katzengeschichte mit viel Londoner Flair geht es hier um Botschaften wie Freundschaft, Zusammenhalt, Loyalität, Liebe und Familie und natürlich um ein wunderschönes, glückliches Weihnachtsfest. Für Kinder wohl besonders schön und aufregend: das Auftrennen der Seiten. Von mir gibt´s 4/5 Sterne und eine Empfehlung vor allem, aber nicht nur, für alle Fans der Mitternachtskatzen-Reihe.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Ein Horrorhaus im wahrsten Sinne des Wortes

Das flüsternde Haus
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Inhaltsangabe Verlag:
Eine mutige Frau in einer gruseligen Villa – aber sie ist nicht allein ... Der neue Roman der Horror-Fantasy-Queen Christina Henry!
Harry Adams liebt Horrorfilme, daher ist es kein ...

Inhaltsangabe Verlag:
Eine mutige Frau in einer gruseligen Villa – aber sie ist nicht allein ... Der neue Roman der Horror-Fantasy-Queen Christina Henry!
Harry Adams liebt Horrorfilme, daher ist es kein Zufall, dass die junge Mutter den Job als Haushaltshilfe für den berühmten Filmregisseur Javier Castillo annimmt. Dessen gruselige Villa ist von oben bis unten mit furchterregenden Requisiten und Kostümen vollgestopft – und Javier legt höchsten Wert auf Diskretion. Doch dann hört Harry Geräusche hinter einer verschlossenen Tür. Geräusche, die wie eine menschliche Stimme klingen, die um Hilfe ruft ...

Meine Inhaltsangabe:
Harry (Mitte 30), alleinerziehende Mutter von Gabe (14) und ausgesprochene Horrorfilmliebhaberin, arbeitet als Putzhilfe bei dem Oscar-dekorierten Regisseur Javier Castillo. Nachdem dessen Sohn des Mordes verdächtigt wurde, sind dieser und Javiers Ehefrau spurlos verschwunden, was einen riesengroßen öffentlichen Skandal nach sich zog. Javier lebt seitdem zurückgezogen in der großen Villa, die vollgestellt ist mit Requisiten aus all seinen berühmten Horrorfilmen. Ein Ausstellungsstück bereitet Harry Kopfzerbrechen, da sie meint, es würde sich bewegen. Und dann sind da noch diese Klopfgeräusche und Hilferufe aus dem Zimmer mit der abgeschlossenen Tür. Sie ahnt Böses, als eines Tages eine Freundin von Javier aus einem Fenster der Villa in den Tod stürzt. Als sie notgedrungen übergangsweise mit Gabe in die Villa einziehen muss, passieren seltsame Dinge und Gabe scheint sich zu verändern. Harry nimmt all ihren Mut zusammen, um herauszufinden, welches Geheimnis dieses Horrorhaus verbirgt.

Mein Eindruck:
Horrorfilme bzw. die Liebe zu ihnen sind Dreh- und Angelpunkt in dieser Story, so verwundert auch der ausgefallene Buchschnitt nicht weiter. Wie von Christina Henry gewöhnt, liest sich ihr Schreibstil flüssig und locker und schafft es, mich zu fesseln. Ich mochte die kleinen Rückblenden in Harrys und Javiers Leben, die aufzeigen, warum wir dort angekommen sind, wo wir gerade stehen. Gefühlt gibt es Wendungen, die gar keine sind, weil das Offensichtliche passiert, ich mir aber immer dachte, dass es so vorhersehbar doch sicher nicht sein wird. Letztlich ist es so ausgegangen, wie ich mir dachte, was aber völlig okay ist, da der Weg bis dorthin schon sehr unterhaltsam war. Teils mit kleinen Längen, wenn es um die finanziellen Sorgen von Harry ging bzw. generell um ihr Leben, aber dennoch spannend und kurzweilig. Ich würde das Buch jetzt nicht als Horror-Thriller bezeichnen, denn Horror passiert relativ wenig. Es ist ein Roman mit kleinen gruseligen Anteilen. Harry ist hier klar die Heldin, alles dreht sich um sie. Daher ist klar, dass ihre Figur den größten Stellenwert einnimmt. Doch auch die anderen kommen nicht zu kurz, sind gut ausgearbeitet und teils ein wenig zweideutig geschrieben, so dass man sich nie sicher ist, wie man zu ihnen stehen soll. Ich mochte »Das flüsternde Haus« gerne und vergebe sehr gute 4/5 Sterne. Jemand, der auf richtigen, echten Horror steht, würde ich es nun nicht direkt empfehlen, allen anderen schon.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Millennium, Visionen, bestialische Morde – spannender Reihenauftakt

Die Vernehmung
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Inhaltsangabe Verlag:
Berlin, November 1999: Das Millennium steht kurz bevor. Doch während sich die Menschen nichtsahnend auf die Neujahrsfeier vorbereiten, sitzt eine Zeugin im Vernehmungszimmer. Ivonne ...

Inhaltsangabe Verlag:
Berlin, November 1999: Das Millennium steht kurz bevor. Doch während sich die Menschen nichtsahnend auf die Neujahrsfeier vorbereiten, sitzt eine Zeugin im Vernehmungszimmer. Ivonne Becker hat einen Mord beobachtet und möchte nur mit einer Person über ihre Beobachtungen sprechen – mit Hauptkommissarin Lisa Seifert. Als die junge ambitionierte Polizistin die Vernehmung beginnt, wird schnell klar, dass es sich hier nicht um einen Standardfall handelt, denn Ivonne Becker gibt an, einen Mord gesehen zu haben, der noch nicht geschehen ist.
Während Lisa krampfhaft versucht, sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen, kämpft der Verhaltensanalyst Jan Theurer damit, ein Täterprofil zu erstellen. Mehrere Obdachlose wurden brutal ermordet, aber es gibt keine Spur. Frustriert über den Stillstand in seinen Ermittlungen kommt ihm die Anfrage einer anderen Direktion genau recht, denn genau diese bringt ihn auf eine Spur und zu Lisa Seifert. Obwohl sich Jan offiziell nicht in diesen Fall einmischen soll, beginnt er insgeheim mit Hauptkommissarin Seifert zusammenzuarbeiten. Als der durch Ivonne vorhergesehene Mord schließlich geschieht, während sie in der Vernehmungszelle sitzt, gerät Lisa in einen Strudel aus Wahrheit und Lügen, der sich immer schneller zu drehen beginnt. Die Zeitungen haben von der Zeugin erfahren, taufen sie »Die Todesbringerin« und setzen die Polizei mit ihrer Berichterstattung unter Druck. Der Schlüssel liegt darin, die Zeugin zu durchschauen, denn die Wahrheit liegt im Vernehmungsraum und die Einzigen, die sie ans Tageslicht bringen können, sind Seifert und Theurer. Sie müssen das Rätsel schnell lösen, denn die nächsten Opfer stehen bereits fest.

Meine Inhaltsangabe:
Berlin 1999, die Leute spielen verrückt, weil das Millennium und damit nach Meinung einiger Menschen der Untergang der Welt bevorsteht. Lisa Seifert, junge aufstrebende Hauptkommissarin, wird zu einer seltsamen Zeugenaussage zitiert. Ivonne Becker, die ausschließlich mit Lisa sprechen will behauptet, einen bestialischen Mord gesehen zu haben, allerdings als Vision. Die Polizei tut das als Spinnerei ab, bis der besagte Mord dann tatsächlich geschieht. Und es bleibt nicht bei dem einen, andere, ebenfalls von Ivonne vorhergesagte Morde lassen nicht lange auf sich warten. Diese hat ein bombenfestes Alibi, saß sie während der Tat doch im Vernehmungsraum der Polizei. Jan Theurer, Verhaltensanalyst, bekommt Wind von den Morden und stellt einen möglichen Zusammenhang zu den brutalen Morden und Verstümmelungen an vier Obdachlosen fest. Gemeinsam mit Lisa versucht er, weitere Morde zu verhindern und analysiert die jüngsten Verbrechen und Ivonne, die eine Schlüsselfigur zu sein scheint.

Mein Eindruck:
Mir gefällt schon mal die Zeit gut, in der diese Thrillerreihe spielt, weil dort doch technisch gesehen noch einiges anders war bzw. in den Kinderschuhen steckte. Und auch die Handlung ist sehr spannend, weil recht vielseitig. Man rutscht so zwischen Morden, Vernehmungen, Visionen und Fallanalysen hin und her und streift dabei auch noch die jeweiligen Privatleben von Seifert und Theurer. Und man stellt sich die Frage: hat sie jetzt Visionen oder nicht? Der Autor schafft es also, eine gute Spannung aufzubauen und den Lesenden ein Stückweit in die Irre zu führen. Zudem ist der Schreibstil sehr gut zu lesen, es geht rasant zu, die kapitelweisen Wechsel zwischen den Sichtweisen von Seifert und Theurer sorgen für Abwechslung. Teileweise ging es mir aber ein wenig zu flott, ich hätte gern hier und dort ein bisschen tiefer nachgebohrt und mehr erfahren und auch die Figuren blieben nicht ganz, aber doch ein bisschen zu blass für meinen Geschmack. Irgendwie konnte ich nicht so recht warm werden mit ihnen und fand den einen oder anderen vielleicht auch ein bisschen klischeebehaftet. Die Story hat mich dennoch bei der Stange gehalten und ich musste einfach wissen, wie sich alles zuträgt und vor allem, wie die Auflösung ist. Insofern war ich durchaus gefesselt: 3,75/5 Sterne, da ich dreiviertel Sterne doof finde, runde ich auf 4 auf.

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