Eiskalt
Lange Jahre war Eva nicht in ihrem Heimatort, doch eine Einladung zweier alter Freunde bringt sie dazu, sich auf den Weg zu machen, bringt die Erinnerung zurück. Der Sommer 2002 als Eva dreizehn war, ein ...
Lange Jahre war Eva nicht in ihrem Heimatort, doch eine Einladung zweier alter Freunde bringt sie dazu, sich auf den Weg zu machen, bringt die Erinnerung zurück. Der Sommer 2002 als Eva dreizehn war, ein Sommer der Freundschaft, ein Sommer der Schwester, der Sommer, in dem Jan starb. Es war der Sommer, in dem vieles anders war als es den Anschein hatte. Mit ihren Freunden Laurens und Pim ist Eva gerne unterwegs. Sie flieht ihr Elternhaus, ihre liebenswerte Schwester mit ihren vielen Ticks, ihre Eltern, die in Hassliebe vereint sind, ihren Bruder, der bald alt genug ist, um zu gehen.
Was bringt eine junge Frau dazu, sich einen großen Eisblock in den Kofferraum zu laden und sich damit auf den Weg in ihr Heimatdorf zu machen? Liest man dies in der Beschreibung zu diesem Roman, kann man neugierig werden und sich mit Eva auf die Fahrt begeben. Je länger man jedoch auf dem Weg ist, desto mehr lässt die Neugier nach. Begreifen setzt ein, über das, was vor so langer Zeit geschah und das, was geschehen wird. Und je mehr man versteht, desto weniger möchte man weiterlesen oder hören. Der Roman ist teilweise wirklich schwer zu ertragen. Vermutet man zunächst eine Sommergeschichte, ein Miterleben des Erwachsenwerdens junger Menschen, eines Aufbruchs in eine neue Welt, so muss man bald feststellen, dass Evas Geschichte nichts für schwache Nerven ist. Zwar erzählt sie durch Anna Thalbachs Stimme mit Leichtigkeit, doch erzählt sie nicht von einem schönen Sommer der Wärme, der Freunde. Nein, die Erzählung ist eher hart und schonungslos. Die Grausamkeit dummer Kinder zerstört die feinen Gefühle. Kaum zu ertragen sind die Erlebnisse dieses Sommers, schwer zu verstehen, welchen Gedanken Eva auf dem Weg zu der Feier nachhängt.
Bei diesem Debütroman handelt es sich nicht um leichte Kost. Nicht alles wird erklärt, die Story ist ziemlich hart, mit seinen Gedanken wird der Leser allein zurück gelassen.