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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2018

Kurzweiliger Regionalkrimi aus Südtirol mit viel Lokalkolorit

Wie du mir so er dir
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Kurz zum Inhalt:
In Meran und Bozen werden kurz hintereinander zwei Leichen gefunden. Beide männlich, ca. 40-50 Jahre alt, bekleidet, auf die selbe Art getötet und beide verstümmelt. Dem einen fehlen die ...

Kurz zum Inhalt:
In Meran und Bozen werden kurz hintereinander zwei Leichen gefunden. Beide männlich, ca. 40-50 Jahre alt, bekleidet, auf die selbe Art getötet und beide verstümmelt. Dem einen fehlen die Augen, dem anderen die Zunge.
Commissario Fabio Fameo, der bei der Questura in Bozen arbeitet, wird gemeinsam mit seiner Assistentin Francesca Giardi auf den Fall angesetzt.
Obwohl er doch eigentlich gerade dabei ist, einen Fälscherring von Markenkleidung auszuheben.
Die beiden Ermordeten führen ihn zu diesem Fälscherring; und nicht nur Kleidung, auch Potenzmittel und stimmungsaufhellende Pillen werden gefälscht und der Vertriebsweg führt über Italien.
Können Fabio Fameo und Francesca Giardi den Mörder finden?


Meine Meinung:
"Wie du mir so er dir" ist der 3., eigenständig zu lesende, Teil der Reihe um Commissario Fameo. Man trifft wieder alle alten Bekannten: seine Assistentin Francesca Giardi, seine Frau Elisabeth, seinen Freund und 'Kollegen' von den Carabinieri, Thommaso Caruso und dessen Frau Anna, und den Vizequestore.
Fameo kauft sich in diesem Band endlich ein eigenes - natürlich speziell für ihn ein besonderes - Auto, welches ihm sein Freund Thommaso empfohlen hat. Somit muss ihn dieser nicht mehr ständig zur Arbeit mitnehmen!

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und schnell zu lesen, die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, und der Spannungsbogen wird konstant aufrecht gehalten.
Auch dass die Auflösung ganz anders als erwartet war, hat mich überrascht und hat mir gefallen.
Was mir auch ganz besonders gefällt, ist, dass es Ralph Neubauer es immer schafft, die italienische Gegend so gut zu beschreiben, dass man sich fühlt, als wäre man dort. Somit kann man sich alles noch besser vorstellen.

Am Ende des Krimis gibt es einen Glossar, der nochmals die italienischen Polizeistrukturen beschreibt, was sehr hilfreich ist, da die Polizei in Italien ganz anders aufgebaut ist als in Deutschland oder Österreich.
Das Cover passt auch perfekt zum Inhalt; es zeigt Pillen-Plagiate. Dass das "O" in "Südtirol Krimi" wie ein Fadenkreuz aussieht, finde ich pfiffig und lässt auf den ersten Blick einen Krimi erkennen!


Fazit:
Unterhaltsamer und spannender 3. Teil um Commissario Fabio Fameo in malerischer italienischer Kulisse. Fesselnd und überraschend. Ich bin begeistert!

Veröffentlicht am 01.05.2018

Atemlose Spannung von Anfang bis zum Ende

Zu nah
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Kurz zum Inhalt:
Detective Frankie Sheehan vom Dubliner Police Department, deren letzter Fall ihr fast das Leben kostet hat, untersucht den Selbstmord der angesehenen Wissenschaftlerin Eleanor Costello. ...

Kurz zum Inhalt:
Detective Frankie Sheehan vom Dubliner Police Department, deren letzter Fall ihr fast das Leben kostet hat, untersucht den Selbstmord der angesehenen Wissenschaftlerin Eleanor Costello. Doch sie erkennt, dass es Mord war. Und ein Farbpigment - Preußischblau - wurde an der Leiche gefunden.
Bald taucht eine zweite weibliche Leiche auf, die zu Tode gefoltert wurde. Und die ebenfalls mit Preußischblau gekennzeichnet wurde.
Die Ermittlungen führen zu einer schrecklichen Homepage namens Black Widow im DarkNet. Alle Spuren laufen immer wieder bei Eleanor zusammen, die doch eigentlich ein Opfer ist?


Meine Meinung:
Für einen Debüt-Thriller finde ich "Zu Nah" wirklich außergewöhnlich gut gelungen.
Obwohl man sich an den Schreibstil erst gewöhnen musste (ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag), hat man sich aber schnell dran gewöhnt und man ist auch sofort mittendrin.
Die Geschichte ist in Ich-Form von Frankie Sheehan im Präsens geschrieben.
Die Protagonistin, Detective Frankie Sheehan, ist gut und sympathisch gezeichnet, und auch wenn sie ein traumatisches Erlebnis hatte, ist ihr Alkoholkonsum Klischee pur.
Auch die weiteren handelnden Personen sind detailliert geschildert, so dass man sich alles genau vorstellen kann.

Die Autorin weiß sehr gekonnt einen Spannungsbogen aufzubauen und aufrecht zu halten; und viele Kapiteln enden mit Cliffhangern, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Was mir leider weniger gefallen hat, ist, dass der Irische Flair in keinster Weise erwähnt wurde. Klar, es ist ein Thriller - der aber auch überall anders auf der Welt hätte spielen können...
Trotz einiger nicht nachvollziehbarer Handlungen und Verhaltensweisen der Protagonisten hat mich dieses Buch total gefesselt.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Überraschungseffekt - mit diesem Täter hatte ich nämlich zu keiner Zeit gerechnet!

Das Cover lässt sofort auf einen Thriller schließen; der Spalt in der geöffneten Tür lässt einen glauben, dass der Täter schon sehr nahe gekommen ist...


Fazit:
Tolles Thriller-Debüt einer irischen Autorin. Spannung pur. Nur die Auflösung hätte etwas schlüssiger sein und die Schönheit Irlands bzw. Dublins hätten noch Erwähnung finden können.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ein Krimi als Mordvorlage

Krokodilwächter
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Kurz zum Inhalt:
Gregers Hermansen, einer der Mieter in Haus der pensionierten Esther de Laurenti, findet in der Wohnung im 1. Stock, die von zwei Studentinnen bewohnt wird, eine weibliche Leiche, und ...

Kurz zum Inhalt:
Gregers Hermansen, einer der Mieter in Haus der pensionierten Esther de Laurenti, findet in der Wohnung im 1. Stock, die von zwei Studentinnen bewohnt wird, eine weibliche Leiche, und erleidet einen Herzanfall.
Jeppe Korner und Anette Werner von der Kopenhagener Mordkommission ermitteln in diesem Fall. Es stellt sich heraus, dass die Tote einer der beiden Studentinnen ist, Julie Stender.
Julie wurde ein Muster ins Gesicht geritzt, das einem Scherenschnitt gleicht.
Dieser Mord inklusive dem ins Gesicht geschnittene Muster hatte eine Vorlage, und zwar Esthers Krimi-Manuskript!
Nun gilt es herauszufinden, warum Julie sterben musste, und warum Esthers Manuskript als Vorlage genommen wurde! Ist Esther die Täterin? Oder ihr jugendlicher Freund Kristoffer?
Doch der Mörder spielt weiter...


Meine Meinung:
Der Thriller spiel in Kopenhagen, jedoch erfährt man nicht sonderlich viel über diese Stadt. Das Augenmerk liegt tatsächlich in der Aufklärung des Falles. Es herrscht eine typisch skandinavische melancholische Grundstimmung.
Die dänischen Eigennamen machten mir anfangs das Lesen etwas schwer, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen; er ist unaufgeregt und langsam und im Gegensatz zu den schnell-rasanten amerikanischen Thrillern steht die Polizei- und Ermittlungsarbeit im Vordergrund.

Mir persönlich gefällt sehr gut, dass man über das Privatleben der Ermittler genug erfährt, um sich ein genaues Bild von ihnen zeichnen zu können, das Private jedoch nicht im Vordergrund steht, sondern die Ermittlungen im Mord. Deshalb ist es für mich auch eher Krimi als Thriller.
Mir sind sowohl die Ermittler, der bärbeißige mürrische Jeppe Korner, der geschieden ist und dadurch psychosomatische Rückenschmerzen hat, und die ruhige ausgeglichene Anette Werner, als auch die pensionierte Lehrerin Esther sehr sympatisch, die selbstbewusst auf ihrem Standpunkt beharrt und sich nicht unterkriegen lässt, auch wenn sie dem Rotwein zu sehr zuspricht. Für sie ist ganz schlimm, dass Julie so getötet wurde, wie es in ihrem Krimi-Manuskript beschrieben wird. War die junge Frau doch die Vorlage für die Hauptfigur.
Für Julie selbst empfindet man anfangs Mitleid, jedoch erfährt man im Laufe der Ermittlungen so einiges, was sie in ein anderes Licht rückt.

Im Buch werden immer wieder Passagen aus Esthers Krimi eingestreut, gut erkennbar durch die andere Schrift.

Viele handelnde Personen, für mich anfangs schwer zu lesende Namen, Szenen, die einem anfangs unwichtig erscheinen und verworrene Handlungsstränge verwirren einen beim Lesen, und man ermittelt quasi mit Jeppe und Anette mit, und erst nach und nach lösen sich die Knoten. Und erst ganz am Ende erkennt man das ganze Ausmaß.

Leider wird erst gegen Ende des Buches aufgeklärt, was es mit dem Titel "Krokodilwächter" auf sich hat. Dies ist ein kleiner Vogel, der von den Essensresten im Maul eines Krokodils lebt. Der Vogel erhält Nahrung, und dem Krokodil werden die Zähne gereinigt. Eine ebensolche Symbiose gibt es auch im Buch zwischen gewissen handelnden Personen.

Das Cover ist wundervoll gestaltet: Fünf Schnitte ziehen sich durch den Schutzumschlag, sodass der rote, hochwertige Leinen-Einband des Buches darunter hervorscheint. Die Risse sollen wohl die Messerschnitte des Mordes darstellen, auch wenn dabei ein detaillierteres Muster gezeichnet wurde, und passt daher perfekt zum Inhalt des Buches.
Das Buch hat als Hardcover eine handliche Größe, jedoch könnten die Buchstaben ein klein wenig größer sein.


Fazit:
Langsamer aber mitreißender Kopenhagener Krimi mit sympathischen Ermittlern, in dem die Aufklärung des Mordes im Vordergrund steht. 4,5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 26.03.2018

Opas aufregende Feier zum 70er!

Conni und das Familienfest (Meine Freundin Conni - ab 6)
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Kurz zum Inhalt:
Connis Opa wird 70! Und natürlich soll groß gefeiert werden, obwohl Opa das eigentlich gar nicht mag.
Oma organisiert eine Feier mit allen Familienangehörigen, wovon Conni einige noch ...

Kurz zum Inhalt:
Connis Opa wird 70! Und natürlich soll groß gefeiert werden, obwohl Opa das eigentlich gar nicht mag.
Oma organisiert eine Feier mit allen Familienangehörigen, wovon Conni einige noch gar nicht kennt.
Und natürlich passen wieder aufregende Dinge: Conni bastelt als Geschenk für Opa einen Stammbaum; gemeinsam mit Oma backt Conni eine Geburtstagstorte, die die Form eines Bienenstocks hat; Opas Bienenvolk will sich ein neues Zuhause suchen und muss wieder eingefangen werden; und dann kommt auch noch am selben Tag das jüngste Familienmitglied zur Welt - und Conni muss den Stammbaum natürlich ergänzen!


Meine Meinung:
Für mich persönlich ist diese Geschichte nicht ganz so spannend, wie die anderen Conni Geschichten, da eher weniger (aufregendes) passiert. Meine Tochter ist davon aber total begeistert - und das Hörspiel soll ja der Zielgruppe, also den Kindern gefallen, und dieses Ziel wurde erreicht!

Jede handelnde Person wird von einer anderen Person gesprochen, und Conni hat natürlich wieder ihre typische "Conni-Stimme".
Das CD-Cover entspricht dem Cover auf der Print-Ausgabe.


Fazit:
Ein aufregendes Geburtstagsfest - ein Muss für alle Conni-Fans! Ich vergebe 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 11.03.2018

Spannung in den Südtiroler Bergen

Liebe macht zornesblind
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Kurz zum Inhalt:
Commissario Fabio Fameo ist einem Betrüger-Ring auf der Spur, der Geldautomaten auf Tankstellen manipuliert. Dann tauchen 2 Leichen im Pfossental auf.
Und dann ist da noch seine neue Kollegin, ...

Kurz zum Inhalt:
Commissario Fabio Fameo ist einem Betrüger-Ring auf der Spur, der Geldautomaten auf Tankstellen manipuliert. Dann tauchen 2 Leichen im Pfossental auf.
Und dann ist da noch seine neue Kollegin, Francesca Giardi, und die neue ViceVicequestora, die der Ausländerkriminalität an den Kragen will. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf die Partnervermittlungsagentur Omega, die einem einsamen Schafbauern eine Frau aus Rumänien vermittelt hat. Wie hängen diese Fälle zusammen?


Meine Meinung:
"Liebe macht zornesblind" ist der zweite Teil der Reihe um Commissario Fameo, der aber eigenständig zu lesen ist.

Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, aber schnell habe ich Commissario Fameo ins Herz geschlossen.
Bei seinen Ermittlungen benutzt er seinen Verstand und hört auf sein Gefühl, und seine anfangs ungewollte neue Kollegin stellt sich als sehr große Hilfe heraus!
Besonders mag ich auch den Freund von Fameo, Tommaso Caruso, der den Caribinieri angehört. Und dass beide erfolgreich zusammenarbeiten, obwohl das anscheinend nicht üblich ist - im Gegenteil, die beiden Polizeieinheiten sind eher verfeindet.

Der Spannungsbogen wird auch gekonnt aufrecht gehalten, und bald konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Organisiertes Verbrechen, Menschenhandel und Korruption sind Thema dieses Krimis.
Man muss auch viel mitdenken, da so viel passiert, und man die Zusammenhänge erst nach und nach erkennt und die Handlungsstränge erst stückweise zu einem Ganzen verflechten.

Man lernt auf erzählerische Weise viel über die Polizeistrukturen in Italien, und die wunderschöne Gegend des Pfossentals und Bozen werden bildlich nähergebracht. Ich konnte mir alles wundervoll vorstellen.

Schön wird auch die Liebe zwischen Fameo und seiner Verlobten Elisabeth, die er im ersten Band kennengelernt hat, dargestellt. Die Hochzeit der beiden wurde mir persönlich jedoch zu schnell und zu kurz abgehandelt.

Das Cover trifft jetzt nicht so ganz meinen Geschmack, aber dass das "O" in "Südtirol Krimi" wie ein Fadenkreuz aussieht, finde ich pfiffig und lässt auf den ersten Blick einen Krimi erkennen!


Fazit:
Kurzweiliger Regionalkrimi aus Südtirol mit viel Lokalkolorit, in dem sich zwei vermeintlich nicht zusammengehörige Handlungsstränge zu einem Ganzen verflechten. Gut zu lesen; sympathische Protagonisten; 4,5 Sterne von mir.