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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Lesevergnügen

Zartbitter ist das Glück
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Für mich war es ein Lesevergnügen den fünf Frauen zu folgen. Es ist keine Sex in the City-Freundinnen Geschichte, sondern eine Geschichte über Frauen, wie sie uns im Alltag immer wieder begegnen. Man erkennt ...

Für mich war es ein Lesevergnügen den fünf Frauen zu folgen. Es ist keine Sex in the City-Freundinnen Geschichte, sondern eine Geschichte über Frauen, wie sie uns im Alltag immer wieder begegnen. Man erkennt sich in der einen oder anderen Handlung, in manchen Erfahrungen und Situationen, die diese Frauen erlebt haben, wieder. Es sind interessante und starke Charaktere, die hier nach Jahren wieder aufeinander treffen.

Sie sind im Rentenalter und haben bereits einiges erlebt, was sie entweder als Ballast und/oder als Freude mit sich tragen. Sie haben zusammen die Schulbank gedrückt und sich dann teilweise aus den Augen verloren. Jetzt treffen sie sich auf Fidschi wieder und müssen sich den Gedanken, den Gefühlen und der Vergangenheit stellen. Die Autorin schreibt die Geschichte in vielen kleinen Kapiteln, die immer aus einer anderen Perspektive erzählt werden. Dadurch wiederholen sich zwar einige Punkte, aber die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind interessant und machen die Geschichte spannend. Es gibt viel zu lachen, der Humor ist wunderbar und leicht ironisch bis sarkastisch. Es wird aber auch viel be - und geweint, verpasste Chancen, große Lieben und traurige Erfahrungen. Von der Eifersucht, der Freude über das Wiedersehen, der Trauer, den Krankheiten über den Ansporn, etwas Neues zu schaffen und es sich noch einmal zu beweisen, ist alles dabei, was eine gute Geschichte ausmacht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und lässt sich leicht lesen. Man taucht sehr schnell in die Geschichte ein und man kann kaum das Buch weglegen, da man wissen möchte, wie es mit den Frauen weitergeht. Für mich war es eines der besten Bücher, die ich 2017 gelesen habe.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Spannend bis zum Schluss

Verfolgung
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David Lagercrantz kann mich mit jeder weiteren Folge mehr überzeugen. Ich dachte anfangs, dass er es wohl nicht schaffen wird, Stieg Larsson zu ersetzen. Doch nach "Verfolgung" muss ich zugeben, dass ...

David Lagercrantz kann mich mit jeder weiteren Folge mehr überzeugen. Ich dachte anfangs, dass er es wohl nicht schaffen wird, Stieg Larsson zu ersetzen. Doch nach "Verfolgung" muss ich zugeben, dass ich mich geirrt habe. Er ersetzt ihn nicht, schafft es aber die Lücke zu schließen und die Geschichte von Mikael und Lisbeth spannend weiterzuerzählen.

"Verfolgung" hat es in sich und sorgt für Gänsehaut und Entsetzen. Die Vergangenheit holt irgendwann jeden ein, so auch Lisbeth und ihren Betreuer. David Lagercrantz erzählt ganz langsam seine Geschichte und startet mehrere Handlungsstränge gleichzeitig. Trotzdem verliert man seinen Faden nicht und kann ihm gut folgen. Die Handlungen werden immer mehr miteinander verbunden und am Ende kommt eine erschreckende und traurige Geschichte heraus. Erschreckenderweise kann man sich gut vorstellen, dass es diese Forschung auch in der Realität geben könnte. Ich habe es nicht recherchiert, ob sich Lagercrantz an einem tatsächlichen Fall orientiert hat, aber er erzählt es so realistisch und klar, als ob es dies wirklich passiert wäre. Bis zum Schluss bleibt es spannend und irgendwie auch etwas gruselig.

Mit Dietmar Wunder hat sich der Verlag eine starke Stimme geholt. Ihm gelingt es sehr schnell, die Charaktere zu zeichnen und sie bildlich darzustellen. Ich konnte ihm gut folgen und auch über die lange Zeit wurde ich seiner Stimme nicht überdrüssig.

Ich hoffe, dass David Lagercrantz die Geschichte von Lisbeth und Mikael fortsetzen wird, denn er hat (wie auch Stieg Larsson) die Fähigkeit den Zuhörer sofort an sich zu binden und mitzureißen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gelungener Krimistart

Kommando Abstellgleis
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Kommando Abstellgleis hat viele Charaktere, die einfach nur menscheln und so gar nicht in den Polizeiapparat passen. Neben Anne Capestan (die Chefin, die gern mal eigenmächtig schießt) gibt es die Romanpolizistin, ...

Kommando Abstellgleis hat viele Charaktere, die einfach nur menscheln und so gar nicht in den Polizeiapparat passen. Neben Anne Capestan (die Chefin, die gern mal eigenmächtig schießt) gibt es die Romanpolizistin, die gern Bücher über ihre Kollegen schreibt und etwas dekadent lebt. Und dazu noch einen Hund namens Pilou bei sich führt. Torrez hat seinen ganz eigenen Schatten. Niemand möchte ihm zu nahe kommen, denn bisher hat es den Kollegen nicht gut getan. Merlot kennt sich mit Wein bestens aus und trinkt diesen auch reichlich. Dazu kommen noch Lebreton, ein gutaussehender Mann, der leider der Homophobie des Reviers zum Opfer fiel. Neben diesen wunderbaren Figuren gibt es noch weitere "abgestellte" Polizisten.

Es macht unheimlich Spaß dieses Team kennenzulernen. Sie sind sehr speziell, eigenwillig und unterhaltsam. Die Charaktere wurden teilweise stark überzogen dargestellt und nicht alles, sollte man auf die Goldwaage legen. Die Fälle sind verzwickt, denn eigentlich sollen sie nicht gelöst werden. Das Kommando Abstellgleis soll nur beschäftigt werden, damit es aus dem Sichtfeld rückt. Doch die „Abgeschobenen“ raufen sich zusammen und nachdem sie sich eingerichtet haben, starten sie, sehr zum Entsetzen der großen Chefs, durch.

Es ist kein gewöhnlicher Krimi, sondern eher eine kleine Satire. Die Charaktere sind interessant, bergen einige Überraschungen und sind dabei noch sympathisch. Man freut sich deshalb schon auf den zweiten Fall (den es bereits gibt), um noch weitere Aktionen, witzige Dialoge und menschelnde Polizisten zu erleben.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Tolles Hörbuch

84, Charing Cross Road
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Bei der großen Inhaltsangabe fasse ich mich mit meiner Meinung eher kurz. Ich hatte das Hörbuch second hand erworben, weil es mal wieder um Bücher ging und ich muss (für mich) sagen, es hat sich gelohnt.

Das ...

Bei der großen Inhaltsangabe fasse ich mich mit meiner Meinung eher kurz. Ich hatte das Hörbuch second hand erworben, weil es mal wieder um Bücher ging und ich muss (für mich) sagen, es hat sich gelohnt.

Das Hörbuch war einfach nur schön und herzlich und unterhaltsam. Ich konnte mich sehr gut in die Zeit zurückversetzen und auch die Aufgeregtheit und die Vorfreude von Helene Hanff nachvollziehen. Das Fiebern nach dem nächsten Buch und das bange Hoffen, dass es ihr Lieblingsbuchhändler Frank Doel organisieren kann. Man muss sich immer wieder beim Zuhören vor Augen halten, dass in dieser Zeit (1949-1969) noch kein Internet, kein Onlinebuchhandel, keine Email gab, um schnell an das gewünschte Buch zu kommen. Es wurden Briefe mit den Wünschen geschrieben und und teilweise mit dem Geld verschickt und dann Wochen gewartet, um es später wie eine Trophäe in der Hand zu halten.

Man spürte richtig die Freude über das erworbene Buch. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit tut so eine Geschichte fast schon gut. Mich hat Helene Hanff mit ihrer Geschichte, ihrem Briefwechsel und der immer größer werdenden Freundschaft gut unterhalten und (man mag es kaum glauben) auch etwas entschleunigt.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Wundervolles Buch

Ein großer Garten
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Dieses wundervolle Buch habe ich zum ersten Mal auf der Buchmesse in Leipzig gesehen und es hatte mich direkt angesprochen. Es hat ein ungewöhnliches und nicht ganz so handliches Format, aber dies sollte ...

Dieses wundervolle Buch habe ich zum ersten Mal auf der Buchmesse in Leipzig gesehen und es hatte mich direkt angesprochen. Es hat ein ungewöhnliches und nicht ganz so handliches Format, aber dies sollte nicht abschrecken.

Die Illustrationen, die in diesem Buch sind, sind einfach nur schön, spannend und interessant. Wer die Wimmelbücher für Kinder kennt und mag, wird hier als Erwachsener seine Freude haben. Ich denke für ganze kleine Kinder ist es eher nicht so gut geeignet, aber für Kinder, die den Garten schon etwas kennen und für Erwachsene ist das Buch interessant.

Wie der Titel es schon sagt, dreht es sich hier um den Garten. Jeder Monat wird einzeln betrachtet. Man sollte zuerst auf der linken Seite den Text lesen und sich dann auf die tolle Illustration stürzen. Es gibt so viel auf einer einzelnen Seite zu entdecken, dass man nicht merkt, wie die Zeit vergeht.

Für mich das perfekte Buch zum Abschalten und Herunterkommen. Das Gehirn hat keine Zeit noch an die Arbeit oder den Haushalt zu denken, denn man muss das Mäuschen oder die Katze auf dem Bild suchen und entdeckt dabei viele andere kleine liebevoll gezeichnete Szenen, Figuren und Pflanzen.

Ich nehme mir das Buch gern immer wieder zur Hand und entdecke dabei stets etwas Neues. Eine Figur, die man bis dahin übersehen hat, eine Pflanze oder ein Tier, die sich erst nach dem zweiten oder dritten Mal zeigen.

Mich hat dieses Buch mit seinen Illustrationen, den vielen Farben, Formen und kleinen verschiedenen Szenen einfangen.