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Veröffentlicht am 19.11.2021

Trinken oder Nicht trinken

Berauscht vom Leben
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Die Autorinnen Jardine Libraire und Amanda Eyre Ward haben sich ein für sie persönlich wichtiges Thema ausgesucht und viele kleine Geschichten dazu geschrieben. Beide haben anscheinend dem Alkohol etwas ...

Die Autorinnen Jardine Libraire und Amanda Eyre Ward haben sich ein für sie persönlich wichtiges Thema ausgesucht und viele kleine Geschichten dazu geschrieben. Beide haben anscheinend dem Alkohol etwas zu sehr zugesprochen und habe nach eigenen Angaben den Absprung geschafft. Beide bezeichnen sich als "trocken".

So weit, so gut.

Anregungen, bzw. Erkenntnisse findet man in Masse, ob sie wirklich hilfreich sind, kann ich nicht beurteilen, weil vieles, was da beschrieben wird, zwar für amerikanische Verhältnisse offenbar gang und gebe ist, aber nicht in Europa, zumindest nicht in dem Teil davon, in dem ich lebe.

Im Anhang findet man sehr interessante Rezepte, die ich nach und nach sicher ausprobieren werde.

Ich meine ja:

Maßloses Trinken ist weder gesund noch fördert es die gute Meinung von einer Frau ( natürlich gilt das auch für Männer )

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2020

Wo ist der rote Beryll

Das Vermächtnis der Gräfin
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Ein Schloß, einige dekadente Adelige, drei junge Leute, die ein Geschenk erforschen wollen und in eine chaotische Suche nach einem Halbedelstein geraten.
Ein Detektivroman der besonderen Art ist der Autorin ...

Ein Schloß, einige dekadente Adelige, drei junge Leute, die ein Geschenk erforschen wollen und in eine chaotische Suche nach einem Halbedelstein geraten.
Ein Detektivroman der besonderen Art ist der Autorin Cindy Jäger da aus der Feder , nein, in die Tastatur geflossen. Drei durchaus sympathische junge Leute gehen an die Aufgabe, den verschollenen Halbedelstein der Familie von Barthow zu finden. Allerdings sind sie mit diesem Projekt nicht alleine und nach und nach kristallisiert sich auch noch etwas heraus, das der adeligen Familie gar nicht zum Ruhme gereicht.
Schwungvoll und die Leserschaft gespannt haltend, wird die nicht gerade rühmliche Geschichte auf 240 E-Book-Seiten recht flüssig erzählt.
Ein hübsches Bild ziert das Cover und versetzt in die richtige Stimmung.
Gute, leichte Unterhaltung ist garantiert, da auch der Humor zu seinem Recht kommt.

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Veröffentlicht am 30.09.2018

Evryn, Nicolaj und Joshua

Honig aufs Herz
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Moni Kaspers hat tief in die Klischeekiste gegriffen und dabei auch noch die erotische Kiste gestreift.
Schade eigentlich.
Die Geschichte hat absolut Potential. Mädchen erwischt Freund mit einer ...

Moni Kaspers hat tief in die Klischeekiste gegriffen und dabei auch noch die erotische Kiste gestreift.
Schade eigentlich.
Die Geschichte hat absolut Potential. Mädchen erwischt Freund mit einer anderen. Sie macht Schluß und zieht aus. Lernt durch Zufall einen Mann kennen. Der hat aber auch Probleme, über die er nicht nachdenken und schon gar nicht reden mag.
Und in einem Kinderheim sitzt ein lieber kleiner Bub, der nichts anderes will, als zu seinem Vater zu kommen.
Dann ist da noch eine böse russische Ehefrau mit einem nicht ganz so bösen Ehemann, der einige noch ein bisschen weniger böse Bodyguards beschäftigt.
Ein Toter, einige Verletzte, und noch ein paar Randfiguren.
Wäre ein guter Grundstock für spannende, zu Herzen gehende Literatur.
Aber dann kommt detailliert beschriebener Sex ( Liebe genannt) ins Spiel, der meiner Meinung einfach nicht für die Handlung des Romans wichtig ist.
Ich bin nicht prüde und habe schon Heftigeres gelesen, aber muß da alles bis ins kleinste Detail beschrieben werden?
Beim Lesen soll doch die Fantasie angeregt werden und nicht totgeschlagen, weil kein Spielraum mehr da ist.
Moni Kaspers bittet im Nachtrag um die ehrliche Meinung der Leser. Hier ist eine davon.
Sehr gut getroffen finde ich dagegen die Auswahl des Covers. Man erkennt New York, wo die Geschichte spielt, und eben zwei, die sich offensichtlich mögen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Vorhersehbar

Die Schönheit der Nacht
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Der Roman von Nina George ist schwer einzuordnen.
Das Cover ist ebenfalls wenig aussagekräftig.
Eine netter Gag ist es, das Lesebändchen in der gleichen Farbe wie den Druck des Namens der Autorin ...

Der Roman von Nina George ist schwer einzuordnen.
Das Cover ist ebenfalls wenig aussagekräftig.
Eine netter Gag ist es, das Lesebändchen in der gleichen Farbe wie den Druck des Namens der Autorin zu nehmen.
Die Handlung selbst ist nachvollziehbar, eher langsam und gefühlvoll. Vieles sagen die Protagonistinnen gar nicht, sie denken es nur. Zwei Frauen, Claire die Ältere, Erfahrenere und Julie, die noch sucht. Allerdings weiß sie nicht genau, was. Bis sie es findet. Dazwischen der Versuch, schwimmen zu lernen, was irgendwann auch gelingt. Claire dagegen weiß, was sie will, und auch, was sie nicht will. Aber auch sie sucht nach der Erfüllung, dem ganz großen Gefühl.
Beide schwimmen sich frei im wahrsten Sinne des Wortes.
Hintergrund ist der Ort Trevignon an der bretonischen Küste, wo Claire aufgewachsen ist, unter der Obhut ihrer Großmutter Jeanne, einer Schriftstellerin.
Das Ende ist mehr oder weniger offen, der Leser kann die Geschichte in jede Richtung weiterdenken.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Schmetterlingshafte Fäkalpoesie

Auf Erden sind wir kurz grandios
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Das Buch von Ocean Vuong hat mich zwiegespalten.
Auf der einen Seite beherrscht er die flügelschwingende leichte Sprache der Poesie, wie ich sie bis jetzt kaum gelesen habe, auf der anderen Seite, ...

Das Buch von Ocean Vuong hat mich zwiegespalten.
Auf der einen Seite beherrscht er die flügelschwingende leichte Sprache der Poesie, wie ich sie bis jetzt kaum gelesen habe, auf der anderen Seite, die "rohe" Fäkalsprache mit Beschreibungen von Handlungen, die ich nie lesen wollte.
Ein Sohn einer Vietnamesin schreibt seiner Mutter, die des Lesens gar nicht mächtig ist, wie er als Kind und Jugendlicher, später als junger Erwachsener sich an viele Fragmente in seinem Leben erinnert.
Großmutter und Mutter, beide gehörig traumatisiert und am Rande der Schizophrenie taumelnd, aufgefangen durch einen Großvater, der keiner war, die Mutter, liebevoll und im nächsten Moment brutal zuschlagend, wie es der Vater des Jungen bei ihr gemacht hat, die Großmutter, die ihr Leben verkauft hat, um ihre Töchter zu retten, die einen amerikanischen Soldaten geheiratet hat, von ihm aber verlassen und jahrelang vergessen zu werden, bis sie in einem phillipinischen Flüchtlingslager aufgefangen, immer noch auf der Suche nach ihm endlich den Ehemann fand, doch der war schon seit Jahren mit einer Amerikanerin verheiratet und hatte zwei Töchter.
Die Mutter, die kaum der englischen Sprache und des Lesens mächtig war, sie arbeitet in einem Nagelstudio, um ihre kleine Familie mit dem Nötigsten versorgen zu können.
Die Tante, die von ihrem Mann geschlagen wird.
Das Kind, das vieles nicht versteht und völlig anders deutet, in der Schule ein Niemand, als Jugendlicher geht er arbeiten, um zum Familienerhalt beizutragen.
Die Erkenntnis, "anders" zu sein. Liebe bzw Nähe zu finden.
Und das in wenig schöner Fäkalsprache.
Wie gesagt, ich bin zweigeteilt und unentschlossen.