Profilbild von Wolly

Wolly

Lesejury Star
offline

Wolly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wolly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2018

Unerwartete Abenteuer

Dark Canopy – Dark Destiny
0

Dark Destiny von Jennifer Benkau ist der zweite und gleichzeitig letzte Teil der Dilogie über das Rebellenmädchen Joy und den Percent Neel. Allein die Tatsache, das es sich mal nicht um eine Trilogie handelt ...

Dark Destiny von Jennifer Benkau ist der zweite und gleichzeitig letzte Teil der Dilogie über das Rebellenmädchen Joy und den Percent Neel. Allein die Tatsache, das es sich mal nicht um eine Trilogie handelt verdient schon Pluspunkte.

Aber nicht nur damit kann es überzeugen. Wie auch schon im ersten Band Dark Canopy besticht das Buch durch eine gelungene Mischung aus guten Charakteren, einer gefälligen Schreibe, ein paar neuen Ideen und einer abwechselungsreichen Geschichte.
Besonders letzteres fällt positiv auf. Der Klappentext bereitet den Leser auf jeden Fall nicht ansatzweise auf das Abenteuer vor, das ihn hinter den Buchdeckeln erwartet. (Daher auch keine Inhaltsangabe meinerseits)
Ich kann nur sagen, das dieser Schmöker für jeden Freund von Dystopien lesenswert ist, auch wenn es nicht ganz an meine Lieblingsbücher heranreicht. Trotzdem gefiel mir Teil 2 sogar besser als Teil 1 weil die Charaktere erwachsener geworden sind und deutlich logischere Entscheidungen treffen. Hier war besonders das Ende eine sehr positive Überraschung für mich. Selten so gelesen, umso positiver wahrgenommen.

Fazit:
Ich habe mit beiden Bänden schöne Lesestunden verbracht und kann von daher auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen. Fans von Panem und Co. sind hier auf jeden Fall richtig.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Ungewohnt nachdenklich für ein Jugendbuch

Während ich vom Leben träumte
0

Während ich vom Leben träumte, ist ein Jugendbuch das in diesem Bereich überrascht. Es ist trauriger und nachdenklicher als die meisten Vertreter des Genres, sodass es sich zeitweise eher wie ein Roman ...

Während ich vom Leben träumte, ist ein Jugendbuch das in diesem Bereich überrascht. Es ist trauriger und nachdenklicher als die meisten Vertreter des Genres, sodass es sich zeitweise eher wie ein Roman liest. Trotzdem sind die nachdenklichen Themen mit klassischen Teeniesorgen kombiniert, sodass es nicht nur auf die Tränendrüse drückt. Liebe, Träume, Tod, Freundschaft, Familie und Selbstfindung sind dabei zu einem gekonnten Mix kombiniert. Würde es nicht ab und an zu esoterisch werden, hätte das Buch von mir die volle Punktzahl erhalten. So gibt es hier einen Punkt abzug.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen, auch wenn
der Einstieg in das Buch war eher schwierig war. Die ersten Seiten verwirren durch eine seltsame Perspektive, was sich aber schnell besserte. Danach las sich die Geschichte sehr schön und Genretypisch leicht. Durch wiederkehrende kleine Einschübe von Nahtodberichten, gab es reichlich Abwechselung, die zeitweise für Gänsehaut sorgte. Die Autorin geht hierbei gleichermaßen sensibel wie schonungslos mit dem Thema Tod um und wird für ein Jugendbuch überraschend deutlich.

Gleiches gilt für die Figuren des Buches. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und sind nicht immer einfach. Besonders die Protagonistin Eden ist nicht das liebe kleine Mädchen, was für mich aber eher ein plus ist. Trotzdem kann ihre mitunter zickige Art auch nerven. Besonders ihr Zwillingsbruder tat mir dabei zeitweise wirklich leid, was ihr Verhalten aber umso authentischer macht, wenn man ihre Situation bedenkt.

Fazit:
Ein ungewöhnliches Jugendbuch was mich sehr gut unterhalten hat. 4 1/2 Sterne gibts von mir.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Klein aber fein

Das Mädchen, das in der Metro las
0

Das Mädchen, das in der Metro las ist ein kurze, aber sehr schöne Geschichte. Man sollte sich beim Lesen klarmachen, das es bei diesem Buch nicht darum geht eine realistische Geschichte zu erzählen, sondern ...

Das Mädchen, das in der Metro las ist ein kurze, aber sehr schöne Geschichte. Man sollte sich beim Lesen klarmachen, das es bei diesem Buch nicht darum geht eine realistische Geschichte zu erzählen, sondern eine Botschaft zu vermitteln bzw. gleich mehrere.
Klar es geht um Bücher, die befreien, aber auch einengen können, darüber hinaus auch um verpasste Momente, Erlebnisse und Freundschaft. Einfach die kleinen und großen Freuden dieses Lebens, die man sowohl erhaschen kann, in dem man sich per Buch durch ferne Länder begibt, als auch wenn man sich seiner Umgebung einfach mal mit offenen Augen nähert und den Blick für Kleinigkeit behält.
Um diese Dinge hat die Autorin eine schöne kleine Geschichte gestrickt, die mich berühren konnte und die auch zum Nachdenken anregt. Wo will ich hin? Was sind meine Wünsche?

Der Stil der Autorin ist dabei manchmal poetisch und manchmal ein wenig holprig. Sagen wir, etwas woran sie noch arbeiten könnte. Trotzdem liest sich das Buch angenehm und flott.
Besser als mit ihrer Schreibe konnte die Autorin bei mir aber mit ihren Figuren punkten. Sehr liebevoll gezeichnet, wenn auch nicht so intensiv beschrieben, wie mancher Leser es sich vielleicht wünschen würde. Ich mochte aber gerade das, denn es macht thematisch Sinn das manches im Verborgenen bleibt. Feret-Fleury gibt den Charakteren einfach Privatsphäre, die ich ihnen auch nicht nehmen möchte.

Fazit:
Ein kleiner Schatz, der mir bis auf den holprigen Stil manchmal sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Eine interessante Reise um einen alten Mythos der Menschheit

Das Buch von Eden
0

Winter 1257:
Kai Meyer schickt uns mit einer bunten Truppe Gesellen quer durch die halbe Welt, auf einer Mission, die eines der ältesten Mysterien der Menschheit entschlüsseln soll. Es geht um den Garten ...

Winter 1257:
Kai Meyer schickt uns mit einer bunten Truppe Gesellen quer durch die halbe Welt, auf einer Mission, die eines der ältesten Mysterien der Menschheit entschlüsseln soll. Es geht um den Garten Eden, zu dem ein alter Gelehrter glaubt, den Schlüssel gefunden zu haben. Er macht sich mit seiner Hüterin auf den langen, beschwerlichen Weg, zum ursprünglichen Garten um ihn zu neuem Leben zu erwecken. Während der Reise gesellen sich die unterschiedlichsten Gestalten zu ihnen, die Teil ihrer Mission werden. Natürlich bleibt sein Vorhaben nicht unentdeckt und sie stoßen schnell auf Widerstand.
Gegner, Wetter und andere Gefahren machen die Reise zu einem Weg auf Leben und Tod.

Über viele Seiten fiebert man mit der Truppe mit, die aus ganz unterschiedlichen Menschen besteht. Durch die Länge des Buches dringt man tief zu den Einzelnen vor, sodass man sich ein wirklich gutes Bild von ihnen machen kann. Die meisten sind dabei wirklich sympathisch, auch wenn uns der Autor dieses empfinden selbst in die Hand gibt. Er schafft es nämlich seine Charaktere so vielschichtig zu gestalten, das sie keineswegs nur positive oder negative Eigenschaften besitzen. Viele haben gemordet, gestohlen oder Dinge begehrt die ihnen nicht zustanden, trotzdem sind sie deshalb nicht zwingend schlechte Menschen. Jeder hat dabei seine ganz eigene Motivation die gefährliche Reise anzutreten, manche ist vielleicht verständlicher als andere. Die Motive der Menschen für ihr Handeln sind in meinen Augen ein Kernstück der Geschichte, nicht nur was Eden anbelangt.

Spannung entsteht neben der Reise nämlich auch durch Kriege, politische Ränkeschmiede und Glaubensdiskurse. Auch hier kommen immer wieder moralische Fragen auf, die Jeder für sich beantworten sollte.

Neben der Geschichte selbst, ist natürlich auch ihr Rahmen wichtig, den Kai Meyer wortgewand und manchmal etwas zu ausschweifend dokumentiert.
Man bekommt einen recht umfangreichen Eindruck der Welt in der Zeit des Mittelalters, besonders der Ausflug in orientalische Gefilde gefiel mir dabei ausgesprochen gut. Hier hat der Autor sich teilweise nah an tatsächliche Historie gehalten, sodass es hier auch noch was zu lernen gab. Ob fiktiv oder real ist aber eigentlich nebensächlich, denn beides ist unterhaltsam durch die schöne Schreibe des Autors, die man auch von seinen anderen Werken gewohnt ist.

Fazit:
Ein spannenden Reise für die man sich etwas Zeit nehmen sollte, um sich wirklich darauf einzulassen.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Abwechslungsreich

Die Wildrose
0

Die Wildrose ist eine bunte Mischung aus verschiedenen Genren, Schauplätzen und Charakteren. Der Leser bereist dabei bekannte Orte wie London oder Paris genauso wie exotische, beispielsweise Kenia, Damaskus ...

Die Wildrose ist eine bunte Mischung aus verschiedenen Genren, Schauplätzen und Charakteren. Der Leser bereist dabei bekannte Orte wie London oder Paris genauso wie exotische, beispielsweise Kenia, Damaskus oder den Südpol. Dabei findet man sich mal in einem Liebesroman, mal in einem Spionageabenteuer und mal in einem Abenteuerbericht wieder. Diese Vielfalt macht für mich den Hauptcharme des Buches aus. Sie sorgt für genügend Abwechselung auf den über 700 Seiten.

Neben der Vielfalt kommt auch die Spannung ausreichend zum Tragen. Die Kapitel sind knackig gehalten, der erste Weltkrieg bietet einen unvorhersehbaren Schauplatz und auch die Unterwelt ist immer wieder für eine Überraschung gut.
Lediglich die Liebesgeschichte überrascht nicht und gefällt mir auch nicht. Eine manische Liebe die alles um sie herum zerstört und für mich nichts mit echem Gefühl zu tun hat.

Allgemein sind die zwischenmenschlichen Beziehungen dieses Romans gewöhnungsbedürftig. Manche sind liebevoll und stark, andere verlogen, einsam oder eben besessen. Es ist von allem etwas dabei. Gleiches trifft auf die Charaktere zu. Man trifft alte Bekannte aus den Vorgängerbänden und lernt neue Personen kennen. Manche sind sympathisch und interessant, andere konnten mich nicht überzeugen. Was mir aber allgemein zusagte, war der hohe Anteil an starken Frauenrollen, was bei einer Geschichte, die um diese Zeit spielt nicht so häufig vorkommt. Politisch engagiert, beruflich erfolgreich oder auch abenteuerlich mutig bestreiten sie ihr Leben in schwierigen Zeiten. Allen voran gefallen mir Fiona und Katie. Willa dagegen bewundere ich zwar für ihren Mut, verurteile sie andererseits aber für ihre vielen Schwächen.

Fazit:
Eine wunderbar bunte Mischung, die sich als angenehmer Zeitvertreib entpuppt hat. Von mir gibts wenig Kritik und dem entsprechend eine Leseempfehlung.