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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Tolles Buch

What if? Was wäre wenn? - Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen
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Das erste, was ich beim Lesen des Buches dachte, war "...das ist ein Hoëcker-Buch". Wer stellt denn solche Fragen und wer ist der Mann, der diese Fragen auch noch beantworten kann? Ich war schon fasziniert ...

Das erste, was ich beim Lesen des Buches dachte, war "...das ist ein Hoëcker-Buch". Wer stellt denn solche Fragen und wer ist der Mann, der diese Fragen auch noch beantworten kann? Ich war schon fasziniert von den Fragen. Wer kommt auf solche Ideen? Vielleicht beschäftige ich mich zu wenig mit den Naturwissenschaften, um auf diese Fragen kommen zu können. Zugegeben manche Fragen fand ich einfach nur abstrus (auch die folgende Antwort), aber andere waren wiederum recht interessant und verständlich. Die kleinen Comiczeichnungen haben das Geschriebene aufgelockert. Die schrägsten und vielleicht auch gefährlichsten Fragen wurden nur kommentiert (das war dann die Gehirnpause für den Leser).

Wenn man sich dieses Buch zur Hand nimmt, muss man sich Zeit nehmen, denn Randall Munroe nimmt die Fragen ernst und beantwortet diese sehr detailliert und fachlich ausschweifend. Es ist kein Buch, welches man in einem Rutsch durchliest, aber es ist ein Buch, welches man immer wieder zur Hand nimmt und darin liest. Der Humor kommt bei den ganzen komplexen Antworten nicht zu kurz und so muss man zwischendurch immer wieder schmunzeln. Für ganz Eifrige sei gesagt, dass die Experimente nicht zum Nachmachen geeignet sind.

Zum Schluss muss ich sagen, hat sich dieses Buch zum Familienbuch entwickelt, denn selbst die etwas lesefaulen Herren haben es zur Hand genommen und gelesen und sich gut dabei amüsiert.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Wunderbare Geschichte

Pawlowa
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Eine wunderbare Geschichte über einen englischen Herrn (Mr. B), der sehr viele Strapazen und Umwege in Kauf nimmt, um einer jungen Eselin das Leben zu retten. Die Geschichte klingt erstmal eigenartig und ...

Eine wunderbare Geschichte über einen englischen Herrn (Mr. B), der sehr viele Strapazen und Umwege in Kauf nimmt, um einer jungen Eselin das Leben zu retten. Die Geschichte klingt erstmal eigenartig und etwas skurril, aber sie entpuppt sich als eine herzliche, sensible und trotzdem abenteuerreiche Geschichte, die den Leser auf eine spannende Reise durch den Nahen Osten Richtung Europa mitnimmt.

Mr B hat die junge Eselin unter seinen Schutz genommen und läuft nun mit ihr gen Heimat (England). Was er anfangs nicht bedachte, die Eselin kann und darf nicht viel und nicht zu anstrengende Wege laufen, da sie noch zu klein und schwach ist. Also muss Mr. B andere Mittel und Wege finden, um nach England zu kommen. Im Laufe der Reise begegenet er den verschiedensten Menschen und erfährt, was Herzlichkeit, Fürsorge und Gastfreundschaft ist. Der Autor schafft durch diese Geschichte auch ein anderes Bild vom Nahen Osten und man erfährt einiges über die Länder und deren Kultur.

Brian Sewell erzählt die Geschichte mit einer guten Portion trockenen englischen Humor. Sein leichter und gut zu lesender Schreibstil lässt den Leser durch die Geschichte gleiten. Er beschreibt viele kleine Details, die die Geschehnisse bunt und laut und dem Leser sehr nahe bringen. Man kann den Tee förmlich riechen, das Essen fast schon schmecken und man fühlt die Wärme, die die Menschen an Mr. B und Pawlowa weitergeben.

Die vielen kleinen liebevollen Zeichnungen unterstreichen die Geschichte und sorgen für ein schönes Kopfkino beim Lesen.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Lesevergnügen

Zartbitter ist das Glück
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Für mich war es ein Lesevergnügen den fünf Frauen zu folgen. Es ist keine Sex in the City-Freundinnen Geschichte, sondern eine Geschichte über Frauen, wie sie uns im Alltag immer wieder begegnen. Man erkennt ...

Für mich war es ein Lesevergnügen den fünf Frauen zu folgen. Es ist keine Sex in the City-Freundinnen Geschichte, sondern eine Geschichte über Frauen, wie sie uns im Alltag immer wieder begegnen. Man erkennt sich in der einen oder anderen Handlung, in manchen Erfahrungen und Situationen, die diese Frauen erlebt haben, wieder. Es sind interessante und starke Charaktere, die hier nach Jahren wieder aufeinander treffen.

Sie sind im Rentenalter und haben bereits einiges erlebt, was sie entweder als Ballast und/oder als Freude mit sich tragen. Sie haben zusammen die Schulbank gedrückt und sich dann teilweise aus den Augen verloren. Jetzt treffen sie sich auf Fidschi wieder und müssen sich den Gedanken, den Gefühlen und der Vergangenheit stellen. Die Autorin schreibt die Geschichte in vielen kleinen Kapiteln, die immer aus einer anderen Perspektive erzählt werden. Dadurch wiederholen sich zwar einige Punkte, aber die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind interessant und machen die Geschichte spannend. Es gibt viel zu lachen, der Humor ist wunderbar und leicht ironisch bis sarkastisch. Es wird aber auch viel be - und geweint, verpasste Chancen, große Lieben und traurige Erfahrungen. Von der Eifersucht, der Freude über das Wiedersehen, der Trauer, den Krankheiten über den Ansporn, etwas Neues zu schaffen und es sich noch einmal zu beweisen, ist alles dabei, was eine gute Geschichte ausmacht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und lässt sich leicht lesen. Man taucht sehr schnell in die Geschichte ein und man kann kaum das Buch weglegen, da man wissen möchte, wie es mit den Frauen weitergeht. Für mich war es eines der besten Bücher, die ich 2017 gelesen habe.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Spannend bis zum Schluss

Verfolgung
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David Lagercrantz kann mich mit jeder weiteren Folge mehr überzeugen. Ich dachte anfangs, dass er es wohl nicht schaffen wird, Stieg Larsson zu ersetzen. Doch nach "Verfolgung" muss ich zugeben, dass ...

David Lagercrantz kann mich mit jeder weiteren Folge mehr überzeugen. Ich dachte anfangs, dass er es wohl nicht schaffen wird, Stieg Larsson zu ersetzen. Doch nach "Verfolgung" muss ich zugeben, dass ich mich geirrt habe. Er ersetzt ihn nicht, schafft es aber die Lücke zu schließen und die Geschichte von Mikael und Lisbeth spannend weiterzuerzählen.

"Verfolgung" hat es in sich und sorgt für Gänsehaut und Entsetzen. Die Vergangenheit holt irgendwann jeden ein, so auch Lisbeth und ihren Betreuer. David Lagercrantz erzählt ganz langsam seine Geschichte und startet mehrere Handlungsstränge gleichzeitig. Trotzdem verliert man seinen Faden nicht und kann ihm gut folgen. Die Handlungen werden immer mehr miteinander verbunden und am Ende kommt eine erschreckende und traurige Geschichte heraus. Erschreckenderweise kann man sich gut vorstellen, dass es diese Forschung auch in der Realität geben könnte. Ich habe es nicht recherchiert, ob sich Lagercrantz an einem tatsächlichen Fall orientiert hat, aber er erzählt es so realistisch und klar, als ob es dies wirklich passiert wäre. Bis zum Schluss bleibt es spannend und irgendwie auch etwas gruselig.

Mit Dietmar Wunder hat sich der Verlag eine starke Stimme geholt. Ihm gelingt es sehr schnell, die Charaktere zu zeichnen und sie bildlich darzustellen. Ich konnte ihm gut folgen und auch über die lange Zeit wurde ich seiner Stimme nicht überdrüssig.

Ich hoffe, dass David Lagercrantz die Geschichte von Lisbeth und Mikael fortsetzen wird, denn er hat (wie auch Stieg Larsson) die Fähigkeit den Zuhörer sofort an sich zu binden und mitzureißen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gelungener Krimistart

Kommando Abstellgleis
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Kommando Abstellgleis hat viele Charaktere, die einfach nur menscheln und so gar nicht in den Polizeiapparat passen. Neben Anne Capestan (die Chefin, die gern mal eigenmächtig schießt) gibt es die Romanpolizistin, ...

Kommando Abstellgleis hat viele Charaktere, die einfach nur menscheln und so gar nicht in den Polizeiapparat passen. Neben Anne Capestan (die Chefin, die gern mal eigenmächtig schießt) gibt es die Romanpolizistin, die gern Bücher über ihre Kollegen schreibt und etwas dekadent lebt. Und dazu noch einen Hund namens Pilou bei sich führt. Torrez hat seinen ganz eigenen Schatten. Niemand möchte ihm zu nahe kommen, denn bisher hat es den Kollegen nicht gut getan. Merlot kennt sich mit Wein bestens aus und trinkt diesen auch reichlich. Dazu kommen noch Lebreton, ein gutaussehender Mann, der leider der Homophobie des Reviers zum Opfer fiel. Neben diesen wunderbaren Figuren gibt es noch weitere "abgestellte" Polizisten.

Es macht unheimlich Spaß dieses Team kennenzulernen. Sie sind sehr speziell, eigenwillig und unterhaltsam. Die Charaktere wurden teilweise stark überzogen dargestellt und nicht alles, sollte man auf die Goldwaage legen. Die Fälle sind verzwickt, denn eigentlich sollen sie nicht gelöst werden. Das Kommando Abstellgleis soll nur beschäftigt werden, damit es aus dem Sichtfeld rückt. Doch die „Abgeschobenen“ raufen sich zusammen und nachdem sie sich eingerichtet haben, starten sie, sehr zum Entsetzen der großen Chefs, durch.

Es ist kein gewöhnlicher Krimi, sondern eher eine kleine Satire. Die Charaktere sind interessant, bergen einige Überraschungen und sind dabei noch sympathisch. Man freut sich deshalb schon auf den zweiten Fall (den es bereits gibt), um noch weitere Aktionen, witzige Dialoge und menschelnde Polizisten zu erleben.