Was macht man, wenn man viel Geld mit pornografischen Filmen verdient hat? Richtig man zieht in eine eher unbekannte Stadt und lässt da den Chef raushängen. Was dabei herauskommen kann, ist z.B. B-Movie-Hell. Und was passiert in dieser Stadt? Tja, das verrät die Kurzbeschreibung schon sehr gut, denn von heute auf morgen mordet sich ein maskierter Killer durch sie hindurch und hinterlässt dabei eine mehr als blutige Spur.
Ganz ehrlich? Das ist noch weit untertrieben, denn man kann es ein wahres Gemetzel nennen. Hier ein Kopf, da paar Körperteile, ja der Herr mit der zutiefst ungrusligen Skelettmaske und dem roten Irokesen obendrauf schlägt und ballert sich einmal quer durch die Prärie und wirkt dabei so kalt wie ein Eisklotz. Trotzdem war ich recht angetan vom Buch, da die Gewaltorgien von einem Humor begleitet wurden, der mir schon mal die Lachtränen in die Augen drücken konnte. Ich mag diesen Mix sehr, da es zwar Brustalität gibt, sie aber nicht so extrem geschildert wird wie in manch anderen Krimis oder Thrillern. Ja, klar ist ein abgerissener Kopf etwas Schlimmes, aber ohne die detaillierten Angaben und den unterschwelligen Humor, konnte ich die Szene regelrecht genießen. Man merkte eben, das hier viel Fiktion im Spiel war.
Warum das freundliche Kerlchen auf die Stadt losgeht, möchte ich hier nicht erzählen, denn gerade das ist eines der größten Spannungselemente. Jedoch gab es genug Personen drum herum, welche meine Aufmerksamkeit ebenso auf sich zogen. Zum einen wären hier das FBI, welches durch 2 Agenten ins Spiel kommt und versucht herauszufinden, weshalb gerade hier ein Amoklauf stattfindet und was allgemein mit dieser Stadt los ist. Dies ist übrigens ein guter Stichpunkt für die Bevölkerung von B-Movie-Hell, welche mehr als komisch ist. Sie alle sind dem Bordell-Besitzer Mr. Mellencamp gehörig und schrecken vor nichts zurück. Hier war es dann auch so, das ich nicht gerade viel Mitleid für sie aufbringen konnte. Ihre unsympathische Art und der Drang einen dauerhaft notgeilen Mann zu folgen, machte sie zu gerade abstoßenden Personen. Trotz allem war Baby, die eigentliche Hauptperson. Das junge Mädchen mit dem Hang zu Dirty Dancing, spielte die wohl größte Rolle im Buch, was jedoch erst mit jeder gelesenen Seite bemerkbar wurde. Ich fand sie süß und auch clever und konnte mich gerade am Ende nur mit ihr freuen.
Ich muss gestehen, erst mit wachsender Seitenanzahl dem Handeln und Aktionen wirklich folgen zu können. Dies lag vor allem daran, das gerade in der ersten Hälfte recht wenig geschah bzw. nichts was mich ernstlich überrascht hätte. Erst im späteren Verlauf kamen die AHA-Momente und die einzelnen Elemente bildeten ein Muster. Dies ist auch eigentlich mein einziger Makel, der aber fast dafür sorgte, dass ich das Buch abbrach. Natürlich kam mir von Anfang an, alles mögliche komisch vor, aber nicht so das es mich packte. Zum Glück änderte sich das, wobei ich gestehen muss, im Nachhinein, den Anfang nicht so langweilig gefunden zu haben. Es ergab halt plötzlich einen Sinn und war dann sogar noch unterhaltsamer.
Wie schon beschrieben gab es im Buch ein paar äußerst unterhaltsame Momente, welche wohl bei vielen trotzdem unter die Gürtellinie fallen würden. Witze über die Toten oder lustige Sprüche von den leicht bekleideten Damen, hier wurde mir von allem was geboten. Aber gerade in sexueller Hinsicht wurde mir so einiges abverlangt, da mir die Damen in diesem horizontalen Gewerbe mehr als leid taten. Der Chef, der einen einreitet, Mädels, welche die schrägsten Wünsche erfüllen müssen, ja, hier kam ich manchmal an meine Grenzen. Doch auch hier blinkte stets das „Fiktion“-Lämpchen auf, da vieles einfach zu kurios klang.
Die Ermittlungen an sich und das Ende waren übrigens grandios umgesetzt und boten neben reichlich befremdlichen Treffen, auch herzerwärmende Wiedersehen.
Mein Fazit
Dieses Buch bot mir eine gute Mischung aus Thriller und Komödie, welcher gerade zu Anfang ein wenig mehr Spannung gutgetan hätte. Allerdings konnte mich die unterhaltsame Story trotzdem noch überzeugen und sorgte dafür das ich nicht nur auf den Nachfolger neugierig wurde, sondern auch auf andere Bücher des Autors.