Nicht besonders gut.
Senorita Prim, eine gebildete und schöne junge Frau mit genauen Vorstellungen und Erwartungen vom Leben, nimmt eine Stelle als Bibliothekarin in einem verträumten kleinen Örtchen an. Hier herrscht Ruhe ...
Senorita Prim, eine gebildete und schöne junge Frau mit genauen Vorstellungen und Erwartungen vom Leben, nimmt eine Stelle als Bibliothekarin in einem verträumten kleinen Örtchen an. Hier herrscht Ruhe und Frieden und das Städtchen bietet seinen Bewohnern Schutz vor der lauten, hektischen Welt.
Die Senorita schließt neue Freundschaften, macht interessante Bekanntschaften und beginnt ihr bisheriges Leben zu hinterfragen...
"Das Erwachen der Senorita Prim" ist eigentlich nur auf meiner Leseliste gelandet, weil ich mir immer vornehme, jedes Jahr mindestens ein Buch zu lesen, dessen Klappentext mich nicht sofort umhaut. Ich habe immer die Hoffnung, dass ich so auf ein ganz außergewöhnliches Buch stoße, das sich als wahrer Leseschatz erweist.
Leider hatte ich auch bei diesem Roman kein Glück.
Zwar werden hier die Charaktere ganz besonders hervorgehoben und viele gesellschaftliche Themen in angenehmem Rahmen und Maße von den handelnden Personen diskutiert, aber mir fehlte es an Handlung. Was mich auch gestört hat war, dass einige Charaktere, im Besonderen der neue Arbeitgeber der Senorita Prim, keinen Namen bekamen. Wenn von diesem Mann die Rede war, wurde er immer nur als "Der Mann im Armsessel" bezeichnet. Zudem ist die Protagonistin ein äußerst anstrengender Charakter, denn scheinbar besteht ihr Lebensinhalt darin, grundsätzlich alles zu hinterfragen. Manchmal kam sie mir vor, als wäre sie ein kleines Kind, dass auf jede Erklärung hin "Warum?" fragen muss. Etwas auf den Grund gehen zu wollen ist ja grundsätzlich nicht schlecht, aber in diesem Falle war es einfach zu viel.
Bis zum letzten Kapitel war mir auch nicht ganz klar, wieso dieses Buch "Das Erwachen (...)" heißt. Auch hier hätte ich mir irgendwie mehr gewünscht.
Obwohl es teils sehr schöne Orts- und Landschaftsbeschreibungen gibt und auch alle Personen, die in diesem Buch erwähnt werden sehr detailträchtig hervorgehoben werden, konnte mich das Buch nicht überzeugen.
Da ich mir diesem Roman als Hörbuch zu Gemüte geführt habe, muss ich leider auch die Leserin kritisieren. Hätte sie einfach nur vorgelesen, wäre hier nichts auszusetzen, aber der klägliche Versuch manchen Handelnden eine andere Stimme zu geben, hat in meinen Augen viel zerstört, da mir diese Stimmimitationen zu lächerlich vorkamen.
Mein Fazit ist daher nicht besonders gut.
Auch wenn die Geschichte sehr tiefsinnig ist und viele poetische und philosophische Passagen enthält, konnte mich der Roman nicht überzeugen. Die Personen haben mich in keiner Weise berühren oder überzeugen können. Von manchen Ansichten der Protagonistin war ich irgendwann schlichtweg genervt. Auch ihre scheinbare Hochnäsigkeit ging mir teils gehörig gegen den Strich.
Daher möchte ich das (Hör-)buch wie folgt bewerten:
Sprecherin: ein Stern.
Handlung: zwei Sterne.