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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2018

Mehr als ich erwartet hatte.

Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel
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Will Jaeger, ein britischer Ex-Elitesoldat, erhält den ungewöhnlichen Auftrag, ein Militärflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg zu bergen. Gemeinsam mit einem Team erfahrener Veteranen, macht er sich auf ...

Will Jaeger, ein britischer Ex-Elitesoldat, erhält den ungewöhnlichen Auftrag, ein Militärflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg zu bergen. Gemeinsam mit einem Team erfahrener Veteranen, macht er sich auf den Weg in den brasilianischen Dschungel, um die geschichtsträchtige Fracht ans Tageslicht zu bringen. Doch bald schon werden die Kameraden von einem zweiten, finsteren Team verfolgt, die nur ein Ziel verfolgen: Jaeger und seine Begleiter eliminieren...
Die Hetzjagd kann beginnen.

Ich muss sagen, von diesem Buch habe ich eigentlich nicht sehr viel erwartet und habe es mir nur interessehalber gekauft und weil ich den Autor, Bear Grylls, extrem toll finde.
Trotzdem, dachte ich mir, von einem Soldaten und Überlebenskünstler, den man hauptsächlich aus Fernsehshows kennt, in denen er unter widrigen Bedingungen in der Wildnis nach Essen und Schlafplätzen sucht, kann man nun keinen umwerfenden Thriller erwarten.
Aber ich wurde überrascht. Zwar sind einige Darstellungen sehr klischeehaft, dennoch las sich das Buch wunderbar flüssig. Der Autor kann, dank seines Wissens aus ersten Hand, bildhaft und sehr detailliert den Überlebenskampf seiner Hauptpersonen im Regenwald beschreiben und auch Kampfszenen und Action kommen nicht zu kurz.
Was die Personenbeschreibungen angeht, so kommt der Schreiber ohne viele umständliche äußerliche Merkmale aus, sodass ich mir die Handelnden sehr gut nach meinen Vorstellungen formen konnte.

Grylls Erzählstil ist sehr flüssig und schwungvoll und ich habe die Geschichte Seite für Seite verschlungen. Obwohl, wie oben erwähnt, einige Klischees vorherrschen, welche ich zum Teil etwas durchgelutscht und übertrieben fand, konnte ich trotzdem über diese Stellen hinwegsehen und mich ganz in die actionreiche Geschichte um den Elitesoldaten Jaeger vertiefen.

Das Ende, in diesem Fall ein offenes, kam allerdings etwas schnell daher und hat bei mir den Eindruck hinterlassen, dass man den Thriller an dieser Stelle rasch beenden wollte, ehe zu viel vom (eventuell?) folgenden Buch verraten wurde.
Mir hätten hier auch ein paar Seiten mehr gefallen, die noch die eine oder andere offene Frage geklärt hätten.

Aber ich möchte mich nicht beschweren. Dafür, dass ich diesen Thriller nur gekauft habe, weil ich den Autor sympathisch finde, ist er überraschend gut. Und so fällt an dieser Stelle auch meine Bewertung aus: drei von fünf Sterne.
Bear Grylls Thrillerdebüt "Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel" ist zwar kein Knaller, verdient aber definitiv ein solides "Gut".

Veröffentlicht am 11.05.2018

Auf der Suche nach der wahren Liebe...

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand
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Der Lehrer Glenn Dixon beschließt, nachdem seine Liebe unerwidert und unerkannt bleibt, nach Verona zu gehen. Dort tritt er dem Club der Julias bei, einer Gruppe von Frauen, die Briefe beantworten, die ...

Der Lehrer Glenn Dixon beschließt, nachdem seine Liebe unerwidert und unerkannt bleibt, nach Verona zu gehen. Dort tritt er dem Club der Julias bei, einer Gruppe von Frauen, die Briefe beantworten, die an Shakespeares Julia geschickt werden. Er beantwortet traurige, sehnsuchtsvolle oder hoffnungsvolle Schreiben aus aller Welt und merkt bald, dass Liebe auch anders sein kann, als stummes Sehnen...


Ich kann gar nicht mehr genau sagen, wie ich auf dieses Buch gestoßen bin... Ich glaube, ich war in meiner Stammbuchhandlung und habe es dort auf einem Aussteller stehen sehen. Der Klappentext hat mich aber angesprochen, da ich selbst schon in Verona Urlaub gemacht habe und auch die Tatsache interessant fand, dass der Autor von seinen eigenen Erlebnissen schreibt und es sich hier nicht um eine fiktive Geschichte handelt.
Also habe ich angefangen zu Lesen und habe zwischen den Buchdeckeln eine Geschichte gefunden, die wirklich schön und romantisch ist.

Zwar ist die sprachliche Gestaltung dieses Romans nicht übermäßig anspruchsvoll, aber die Geschichte selbst hat mich sehr angesprochen.
Was die Charakterisierung der Akteure angeht, so hat sich der Autor etwas zurückgehalten. Die Handelnden sind sympathisch, werden aber nicht so beschrieben, wie man es aus anderen Büchern kennt. Auch persönliche Hintergründe zu den Personen werden nicht näher beleuchtet, sodass sie doch etwas oberflächlich bleiben.

Trotzdem, Aufbau und Handlung sind sehr schön und haben mich angesprochen. Das Buch ist in drei Akte eingeteilt, was hier den Bezug zu Shakespeares "Romeo & Julia" darstellen soll. Dieses tragische Libretto steht hier im Mittelpunkt. Geschrieben ist die Handlung aus Sicht des Protagonisten (und Autors), sodass man ihn bei seiner Reise nach Verona, Italien, begleitet.
Schön sind auch die Sehenswürdigkeiten der Stadt beschrieben, sodass ich mich schnell wieder dorthin versetzt fühlte.

Da mir dieser Roman gut gefallen hat, aber leider kein Meisterwerk ist, möchte ich es mit "Gut" bewerten und drei Sterne vergeben.
"Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand" ist ein netter Roman für ein entspanntes Sommerwochenende.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Nicht der beste Roman der Autorin

Die Hofnärrin
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Im Winter 1553 flieht die junge Jüdin Hannah mit ihrem Vater vor der spanischen Inquisition nach England. Hier trifft die auf Lord Robert Dudley, der sie in seine Dienste nimmt. Als Hofnarr verkleidet, ...

Im Winter 1553 flieht die junge Jüdin Hannah mit ihrem Vater vor der spanischen Inquisition nach England. Hier trifft die auf Lord Robert Dudley, der sie in seine Dienste nimmt. Als Hofnarr verkleidet, soll sie ihm Bericht über die Königsfamilie erstatten. Doch zwischen Machtspielen und Intrigen ist die junge Frau schon bald hin und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und Liebe. Als schließlich auch noch ihr Leben auf dem Spiel steht, muss Hannah sich entscheiden, für die Liebe oder für die Treue zur Königin...

Wie immer ist dieser Roman eine wunderbare Mischung aus Fakten und Fiktion, verwoben mit einer ergreifenden Liebesgeschichte.
Philippa Gregory hat auch in dem vorangegangenen Buch "Die Schwester der Königin" gezeigt, dass historische Romane ihr Metier sind.
Auch im zweiten Buch verknüpft sie gekonnt geschichtliche, belegte Ereignisse und Personen mit einer tollen Handlung. In diesem Fall muss die junge Hannah im Dienste Robert Dudleys die Thronerbin Maria ausspionieren, die später als die "blutige Königin" oder "bloody Mary" in die Geschichte eingehen wird. Die Protagonistin wird teils unwissentlich, teils aus Liebe in Intrigen und Geheimnisse verwickelt, die ihr das Leben kosten könnten.
Wie auch in all ihren anderen Romanen, hat die Autorin die Charaktere sehr liebevoll herausgearbeitet, sie haben ihre guten und schlechten Seiten und rufen beim Leser einige Sympathien oder Antipathien hervor.
Auch der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm zu lesen und zeichnet sich durch die blumige Sprache der damaligen Zeit aus.
Leider musste ich beim Lesen feststellen, dass sich diesmal einige Längen in die Geschichte eingeschlichen haben. Zwar verliert die Handlung an sich nichts an ihrer Faszination, aber es lässt den Lesefluss ab und an doch leicht stocken. Hier ziehe ich Punkte ab.

Aber alles in allem ist das Buch nicht schlecht. Im direkten Vergleich ist dieses Exemplar jedoch nicht annährend so gut wie die anderen Bücher der Autorin. Deswegen vergebe ich in diesem Fall nur drei Sterne.
Da "Die Hofnärrin" aber der zweite Teil einer Reihe ist, finde ich, sollte man den Roman gelesen haben.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Angenehmer Zeitvertreib

Cottage mit Kater
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Buchautorin Nora flüchtet aus ihrem Alltag in Berlin nach Cornwall. Im Cottage ihres besten Freundes möchte sie Ruhe und Frieden finden und ihr neuestes Buch zu Ende bringen. Doch ihre Pläne werden von ...

Buchautorin Nora flüchtet aus ihrem Alltag in Berlin nach Cornwall. Im Cottage ihres besten Freundes möchte sie Ruhe und Frieden finden und ihr neuestes Buch zu Ende bringen. Doch ihre Pläne werden von einem kleinen Katerchen durchkreuzt, der Nora nicht mehr von der Seite weichen möchte. Als sich dann auch noch der attraktive Nachbar in Noras Leben einschleicht, werden alle ihre Vorsätze auf die Probe gestellt und auf die Autorin wartet doch noch das große Glück...

Dieser Roman ist tolle Unterhaltung für zwischendurch. Die Geschichte ist nicht sehr anspruchsvoll und auch sprachlich eher einfach geschrieben, sodass man das Buch sehr schnell lesen kann.
Die Charaktere sind amüsant und liebenswert, aber leider nicht besonders tiefgründig. Dafür sind die Ortsbeschreibungen, meiner Meinung nach, ansprechend und wunderbar bildhaft. Ich konnte mir die beschriebene Umgebung und Landschaft Cornwalls gut vorstellen.
Trotzdem ist und bleibt das Buch eher Durchschnitt und für mich nicht unbedingt ein Lesehighlight.

Wie oben schon erwähnt, ist "Cottage mit Kater" ein angenehmer Zeitvertreib für zwischendurch: Schnell zu lesen, mit sympathischen Protagonisten, einem süßen Kater vor der atemberaubenden Landschafts Südenglands.
Ich vergebe daher ein "Gut" mit drei Sternen.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Nicht 100%ig überzeugend

Puls
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Ohne Vorwarnung befällt eine mysteriöse Geisteskrankheit die Menschheit. Ein Telefonanruf lässt Leute zu gewalttätigen und blutrünstigen Verrückten mutieren. Nur wenige, die durch Zufall kein Handy bei ...

Ohne Vorwarnung befällt eine mysteriöse Geisteskrankheit die Menschheit. Ein Telefonanruf lässt Leute zu gewalttätigen und blutrünstigen Verrückten mutieren. Nur wenige, die durch Zufall kein Handy bei sich haben, bleiben bei Verstand und kämpfen fortan, in einer Welt, die dem Untergang geweiht zu sein scheint, ums Überleben...

Klingt spannend und nach super SciFi-Lektüre, ist aber leider nicht annährend das, was man von Stephen King gewohnt ist.
"Puls" beginnt zwar vielversprechend, lässt aber dann recht schnell nach und liest sich nur noch zäh.
Der Ausdruck und Schreibstil ist zwar wie gewohnt einfach zu lesen, trotzdem verliert die Handlung an Schwung, sodass der Mittelteil bis auf wenige Passagen eher langatmig ist.
Die Handlung konzentriert sich auf wenige, aber recht interessante Charaktere, die sich im weiteren Verlauf des Buches weiterentwickeln und viele Veränderungen durchmachen.
Aber, aber, aber... Mich hat das Buch nicht zu 100% überzeugen können. Gute Ansätze wechseln sich mit Seiten ab, auf denen nichts passiert, was die Geschichte besonders beeinflusst. Im Gegenteil, der Lesefluss kommt ins Straucheln und stellenweise war ich versucht, das Buch beiseite zu legen.

Ich möchte abschließend aber hervorheben, dass mich die Idee der Geschichte begeistert hat! Menschen mit Hilfe von Handys umzuprogrammieren, sodass sie nur noch nach niederen Instinkten handeln, ist wirklich faszinierend und würde heutzutage wahrscheinlich 99% der Bevölkerung betreffen.
Obwohl das Buch in meinem Ranking der King-Bücher abgeschlagen auf den letzten Plätzen liegt, möchte ich drei Sterne vergeben. Die Grundlage der Handlung hat so einiges herausgerissen.