Zum Inhalt:
Kann Vergeltung Erlösung sein? Wo beginnt Gerechtigkeit und wo hört Rache auf?
Flirrende Augusthitze quält Düsseldorf seit Wochen. Da wird ein Toter in einem Rosengarten entdeckt – grotesk in Szene gesetzt. Einen Tag später findet die Kölner Polizei eine ähnlich inszenierte Leiche in ihrer Marina. Das Spezialisten-Team vom LKA um Leana Meister ist mit hochmoderner Ermittlungstechnik ausgestattet und erstellt ein Profil: Die Mörderin agiert kühl, schnell und geplant. Weitere Morde vollstreckt sie in aller Öffentlichkeit mit solch ruhiger Gelassenheit, dass Leana Meister ahnt: Diese Frau hat nichts mehr zu verlieren. Es folgt der Wettkampf zweier hochintelligenter Frauen, denen das Leben alles abverlangt und die versuchen, ihr Glück und ihren Frieden zu finden. Die Zahl 18 ist der Schlüssel zu beider Leben…
(Kurzbeschreibung gem. Egmont LYX Verlag)
Die Autorin:
Mia Winter ist das Pseudonym von Stefanie Koch, die 1966 in Wuppertal geboren wurde. Sie ist weit gereist und hat nach einem Studium in Frankreich lange dort gelebt. Heute wohnt sie als Autorin in Düsseldorf, der Stadt ihrer bekanntesten Romanfigur, des französischstämmigen Inspektors Lavalle.
Meine Meinung:
Das Buch ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe um Leana Meister, die neue Leiterin des LKA-Kompetenzcenters in Düsseldorf.
Leana hat nach vielen Jahren in Südafrika ihre Karriere dort aufgegeben und auch ihre Familie dort zurückgelassen. Ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise, da Leana Vollblutpolizistin ist, den Beruf allem voran stellt und ihre Familie kommt damit offenbar nicht zurecht.
Aber Leana wird der Neuanfang in Düsseldorf nicht leicht gemacht. Ihre engste Mitarbeiterin und Vertreterin Natalia hätte gerne den Job gehabt und die Leitung des Teams übernommen. Mit ihr muss Leana sich erst arrangieren. Viel Zeit bleibt ihr dafür nicht, denn gleich an ihrem ersten Tag geschieht ein Mord und der ist offenbar der erste einer Serie.
Leana und ihr Team beginnen mit den Ermittlungen. Das Team besteht aus mehreren sehr unterschiedlichen Ermittlern, die alle ihre Eigenarten und ihre Spezialgebiete haben.
Diese bunte Mischung von Figuren mit sehr unterschiedlichen Charakteren hat mir sehr gut gefallen, weil sie Abwechslung in die Handlung bringt.
So wie Leana gleich nach ihrer Ankunft mit einem Mord konfrontiert wird, ergeht es auch dem Leser. Außer einem kurzen Prolog gibt es kein Vorgeplänkel und man ist gleich mitten im Geschehen.
Ich mag Krimis mit viel Ermittlungsarbeit und der Nutzung moderner Techniken. Und hier gibt es viel zu ermitteln, denn der Täter lässt dem Team wenig Zeit und mordet weiter.
Es war spannend zu beobachten, wie sich Tempo und Spannung langsam steigern und man als Leser genau so wie die Ermittler Stück für Stück ein Bild des Täters zusammen setzt.
Das steigert sich bald zu einem Wettrennen zwischen Leana mit ihrem Team und dem Täter, denn Leana will unter allen Umständen weitere Morde verhindern. Und selbst als der Täter und sein Motiv entlarvt sind, gelingt es der Autorin, die Spannung weiter hoch zu halten. Es entwickelt sich dann zu einem Zweikampf zwischen Leana und der Täterin und mündet in einen fulminanten Showdown.
Lediglich das Ende hat mir nicht so ganz gefallen, denn es ist in gewisser Weise ein "offenes Ende", was natürlich eine beabsichtigte "Hintertür" der Autorin sein kann. Es bleiben aber keine Fragen zu Täterin und Motiv offen.
Gut gefallen hat mir aber der Aufbau der Story, denn zwischen alle den Ermittlungen lernt man die maßgeblichen Protagonisten erst so nach und nach kennen, in dem man sie bei ihrer Arbeit und teilweise auch im Privatleben erlebt.
Es war auch schön zu beobachten, wie sich Leana und Natalia zusammenraufen. Währen Natalia anfangs noch viel gegen Leana "zickt", ist Leana auf die Erfahrung ihrer engsten Mitarbeiterin angewiesen. Aber Natalia lernt auch bald Leanas Vorzüge schätzen und profitiert davon. So entwickeln sich die beiden recht unterschiedlichen Frauen mit der Zeit zu einem guten Team und respektieren sich gegenseitig.
Nach einem etwas ruhigeren Anfang steigert die Autorin Tempo und Spannung und entwickelt die Geschichte gegen Ende mit viel psychologischer Spannung.
Die Bedeutung der Zahl 18 war meiner Meinung nach nicht so entscheidend, wie Titel und Klappentext vermuten lassen.
Und auch das hochmoderne Kompetenzzentrum mit seinen Spezialisten und viel moderner Technik war mir manchmal ein bisschen zu perfekt.
Aber insgesamt hat mir das Buch gefallen, mich gut und spannend unterhalten und mir mit seiner interessanten Protagonistin Leana und einem gut zu lesenden, flüssigen Schreibstil Lust auf die Fortsetzung der Reihe gemacht.
Fazit: 4 von 5 Sternen
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