Inhalt:
Elle und Luke sind beste Freunde und das soll auch so bleiben, deshalb haben sie sich vor zwei Jahren ein Versprechen gegeben: Sie fangen niemals, unter keinen Umständen etwas miteinander an. Doch als Elle für die Hochzeit ihrer Schwester Sadie wieder in ihr Elternhaus zurückkehren und sich einem schwierigen Kapitel ihrer Vergangenheit stellen muss: ihrer Mutter, ist Luke an ihrer Seite und die Beiden kommen sich gefährlich nahe. Plötzlich ist da eine Spannung, eine Anziehungskraft zwischen Luke und Elle, die beide weder leugnen können, noch wahrhaben wollen. Denn schließlich haben sie sich etwas versprochen. Ein Versprechen, das ihre Freundschaft beschützen soll.
Meinung:
Schon nach dem ersten Band der Firsts-Reihe war mir klar: "Der letzte erste Kuss" wird wahrscheinlich mein Lieblingsband, doch ich war nicht darauf gefasst, dass dieser Teil um Luke und Elle mein Herz im Sturm erobern würde. Denn letztlich war die Geschichte um so viel besser, als ich mir je hätte vorstellen können. Sie hat mich mit Haut und Haaren verschlungen und tief zwischen die Seiten geführt, bis ich schließlich zwischen Luke, Elle, Dylan, Emery, Mason, Tate und Trevor im Sonnenschein auf der Bank saß und mit ihnen gemeinsam Burger aus der Mensa verschlungen habe (denn wer lässt sich schließlich den Burger-Tag in der Mensa entgehen?). Bianca Iosivoni hat es geschafft, dass ich ein Teil der Geschichte wurde, ein Teil dieser wunderbaren Clique, ein Teil dieser wunderbaren Welt. Ich habe jedes Kapitel in diesem Buch genossen, auch wenn das Werk natürlich einem gewissen Schema folgt, das man aus dem Genre gewohnt ist und somit auch das Ende in gewissen Zügen vorhersehbar ist, hat mich dies an keiner Stelle gestört. Ich habe trotzdem voller Neugier das Geschehen verfolgt und dem dramatischen Höhepunkt entgegen gefiebert.
Bereits in "Der letzte erste Blick" habe ich mich in Elle verliebt und mich deshalb auf den Moment gefreut, in dem ich ihre Geschichte entdecken kann. Denn Elle ist ein wunderbarer Charakter, voller Leben, Energie und Positivität. Ihre Art ist ansteckend und sie färbt nicht nur innerhalb der Geschichte auf ihre Freunde ab, sondern schwappt auch über die Seiten und erobert das Leserherz im Sturm. Im ersten Band der Firsts-Reihe hat man sie als gute Seele der Clique kennengelernt und auch in "Der letzte erste Kuss" kann sie dieses Image beibehalten. Trotzdem gibt einem dieser Band so viel mehr, denn dadurch, dass wir hier nicht nur Lukes Perspektive, sondern auch die Perspektive von Elle von der Autorin präsentiert bekommen, erhaschen wir einen Blick hinter ihre Fassade und erkennen neben all den positiven Zügen auch andere Gefühle: Traurigkeit und Schwermut, aber auch Willenskraft, was einem Elle schließlich nicht nur ´noch´ sympathischer macht, sondern ebenfalls Authentizität verleiht.
Diese Authentizität macht das Buch in meinen Augen auch so besonders. Die Geschichte ist mitten aus dem Leben gegriffen, realistisch und zeichnet sich durch bodenständige Figuren aus. Wir finden hier keine Übermenschen oder ein stark konstruiertes Drama, sondern Menschen mit vorstellbaren und nachvollziehbaren Problemen und Vergangenheiten - Menschen wie du, Menschen wie ich. Und das macht das Leseerlebnis aus.
Auch Luke hat mir sehr gut gefallen, denn er ist ebenfalls sehr authentisch, wobei ich ihm anfangs etwas skeptisch gegenüberstand. Dies lag daran, dass er in der Geschichte von Dylan und Emery nicht allzu sympathisch präsentiert wurde. Spätestens aber, wenn man als Leser seine Perspektive vor Augen geführt bekommt, seine Gefühle und Eigenarten kennenlernt, sind anfängliche Startschwierigkeiten sofort vergessen. Denn spätestens dann erkennt man, wie gut Luke ist. Er ist ein Mann, der für seine Freunde alles tun, alles riskieren würde. Er ist witzig, ehrlich, offen und verleiht dem Band durch seine frechen Sprüche das gewisse etwas. Kurzum: Er ist der beste Freund, den man sich an seiner Seite wünscht, eine ebenso gute Seele wie Elle, bloß auf eine ganz andere Weise.
Der lockere, leichte, aber auch unglaublich gefühlvolle Schreibstil von Bianca Iosivoni rundet das Werk dann schließlich ab. Ich bin kein Mensch, der beim Lesen anfängt zu weinen, doch Bianca hat in mir die volle Gefühlspalette ausgelöst. Ich habe gelacht, geweint und mein ganzer Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen. Chapeau! Denn es gelingt nicht vielen Autoren, Worte so aufs Papier zu zaubern, dass sie die Gefühlswelt der Figuren vollkommen auf die Gefühlswelt des Lesers übertragen.
Fazit:
Ich habe mich verliebt. In Luke. In Elle. In dieses Buch. "Der letzte erste Kuss" ist ein wunderbares Werk, voller Emotionen, die jedoch an keiner Stelle erzwungen oder übermäßig konstruiert wirken. Ich habe gelacht, geweint und hatte eine Gänsehaut - einfach wundervoll!
Oder wie Elle sagen würde: "fanta-tastisch"!