Zurück in der Mythos Academy
Cover
Was bin ich glücklich darüber, dass die Cover wieder mehr den “ersten” Covern der originalen Mythos Academy-Reihe ähneln! (Und natürlich der Black Blade-Reihe). Weiße Cover sind ja immer Risiko-Faktoren ...
Cover
Was bin ich glücklich darüber, dass die Cover wieder mehr den “ersten” Covern der originalen Mythos Academy-Reihe ähneln! (Und natürlich der Black Blade-Reihe). Weiße Cover sind ja immer Risiko-Faktoren in der Covergestaltung, aber ich finde klasse, wie der Piper Verlag das mal wieder umgesetzt hat. Zu sehen ist wieder ein Gesicht, das jedoch kaum über richtige Konturen verfügt. Man erkennt einen rot-braunen Haaransatz und die Augen, die mit dunkelrotem Make-up richtig aus dem weißen Hintergrund hervorstechen. In dem gleichen Rot ist dann auch der Titel gehalten, dessen extream schöne Serifenschrift ein wahrer Hingucker ist.
Meinung
Was habe ich die Mythos Academy geliebt? Es ist schon Jahre her, seitdem ich die Reihe als eine der ersten Bücher auf Englisch gelesen habe, und doch habe ich mich seit der Ankündigung wie verrückt auf die neue Spin-Off-Reihe zu der Mythos Academy gefreut. Vor allem, seitdem ich weiß, dass es dieses Mal um Rory, Gwens Cousine, geht, die auch schon in den letzten Bänden der anderen Reihe eine wichtige Rolle gespielt hat.
Obwohl es jetzt schon so lange her ist, hatte ich absolut keine Probleme, mich wieder in die Welt hineinzuversetzen. Jennifer Estep hat die Ereignisse der vorherigen Reihe einfach clever in die Handlung verwoben, so dass die, die diese nicht mehr ganz so präsent im Gedächtnis haben, auch direkt wieder wissen, worum es geht. Außerdem können Leser so auch direkt mit der Mythos Academy Colorado in das Universum einsteigen. Empfehlen würde ich das allerdings nicht, denn im Grunde kann man sich die originale Mythos Academy dann schenken, weil man sowieso schon das Ende kennt. ;)
Aus diesem Grund fühle ich mich auch verpflichtet, an dieser Stelle eine Spoilerwarnung auszusprechen, denn die Handlung der neuen Reihe basiert auf der der alten und wer diese noch nicht beendet hat, wird hier unweigerlich gespoilert. Nun denn, die Geschichte beginnt am ersten Schultag des neuen Schuljahrs an der Mythos Academy Colorado und Rory ist eher nicht begeistert von dem, was sie erwartet. Seitdem alle dort wissen, dass ihre Eltern Schnitter waren, wird sie von allen verpöhnt, beschimpft und runtergemacht. Und das, obwohl sie nicht einmal davon gewusst hat. Dazu kommt, dass noch am gleichen Tag Schnitter in die Bibliothek der Altertümer einbrechen, ein Mädchen getötet und ein wertvolles Artefakt entwendet wird. Und mit einem Mal ist Rory, bewaffnet mit einem neuen – und natürlich sprechenden – Schwert, mittendrin und soll den Täter stellen …
Wer die Mythos Academy Reihe kennt, dem wird dieses Szenario bekannt vorkommen, denn wir erinnern uns: Ging Gwens Geschichte nicht genauso los? Ein totes Mädchen in der Bibliothek und ein sprechendes Schwert, was die Klappe nicht halten kann? Diese Parallele springt einem beim Lesen förmlich an und es ist leider nicht die einzige, was ich sehr schade finde, denn eigentlich hat Rory mehr verdient als eine Geschichte, die genau gleich beginnt wie die ihrer Cousine, sie überall als Heldin gefeiert wird. (Das wird übrigens gefühlt 45678987654345678x erwähnt, was mir nach einer Zeit doch ein wenig aufs Gemüt geschlagen hat.)
Sehr froh bin ich darüber, dass die Geschichte aber nicht vollkommen gleich abläuft und Jennifer Estep es doch noch schafft, bei mir aufzutrumpfen. Vor allem die Vorgeschichte von Babs, dem sprechenden Schwert, hat mich in Atem gehalten und dass endlich aufgeklärt wird, was Sigyn, die nordische Göttin der Hingabe, am Ende der Mythos Academy angedeutet hat. Außerdem hat Jennifer Estep nebenbei noch Anspielungen auf ihre anderen Reihen beim Piper Verlag reingeschmuggelt, so dass die Fans von der Bigtime-Reihe und der Black-Blade-Trilogie was zu schmunzeln haben werden.
Gerade das Ende finde ich einmal wieder sehr gelungen. Es ist kein Ende, bei dem man jetzt glücklich ist und zufrieden das Buch zuklappen kann, aber auch nicht unbedingt ein Cliffhanger-Ende, bei dem man den nächsten Band kaum erwarten kann. Wie schon in der Mythos-Academy-Reihe findet die Autorin hier diesen schmalen Grad, der es ihr ermöglich, die Leser mit dem Ende glücklich zu machen, sie aber trotzdem die Fortsetzung herbeisehnen lässt. Mir für meinen Teil geht es so.
Rory, die Protagonistin, habe ich bereits in der vorherigen Reihe sehr liebgewonnen und freue mich, sie nun besser kennenlernen zu können. Sie ist eine wahnsinnig starke und mutige Person, die viel einstecken musste und ich denke, dass sie mit Fortschreiten der Reihe noch stärker werden wird. Ian, dem ich jetzt die Protagonisten-Rolle zuschanze, konnte mich vor allem durch seinen Background, der wirklich sehr detailliert geschildert wird, überzeugen und obwohl ich Logan doch noch etwas lieber mag, habe ich Ian doch auch schon in mein Herz geschlossen.
Fazit
“Bitterfrost” ist ein Auftakt, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Das vertraute Mythos-Academy-Feeling ist wieder da und die Autorin trumpft mit neuen, total liebenswerten Charakteren auf, die natürlich auch ganz schön was drauf haben. Etwas schade finde ich die Parallelen zwischen den beiden Reihen, die in meinen Augen nicht hätten sein müssen. Trotzdem konnte das Buch mich überzeugen. Ich freue mich auf den nächsten Band.