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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Konnte mich vollauf begeistern!

Ein anderer Morgen
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INHALT:
In letzter Zeit ist Eva Heinrich ein richtiges Biest: Sie raunzt die hilfsbereite Arbeitskollegin an und setzt den Hamster ihrer Kinder aus, sucht im Netz nach einem One-Night-Stand und kippt ihrem ...

INHALT:
In letzter Zeit ist Eva Heinrich ein richtiges Biest: Sie raunzt die hilfsbereite Arbeitskollegin an und setzt den Hamster ihrer Kinder aus, sucht im Netz nach einem One-Night-Stand und kippt ihrem Mann Abführmittel ins Bier. Dabei führt sie seit 15 Jahren eine gute Ehe mit Peter, ist Mutter zweier toller Kinder, hat einen riesigen Freundeskreis und ist gerade Abteilungsleiterin geworden. Warum kann sie nicht einfach glücklich sein? Eine unerwartete Wendung nimmt ihr Leben, als sie in der Silvesternacht Anna, die Freundin ihres Chefs, kennen- und lieben lernt.

MEINUNG:
Ich habe von Carolin Hagebölling bereits Der Brief gelesen und habe es sehr gemocht. In diesem Roman beschäftigt sie sich mit der Frage was wäre, wenn das Leben der Protagonistin anders verlaufen wäre und wie es dann sein könnte. Ein anderer Morgen fällt fast in die gleiche Kategorie und ist trotzdem gänzlich anders aufgebaut.

Das schmale Büchlein ist in zwei Teile aufgeteilt: In Du und in Ich. Der erste Teil wird von Protagonistin Eva aus Du-Sicht erzählt, einer relativ ungewöhnlichen, aber mir nicht völlig fremden Erzählweise. Durch Du-Sicht wirkt Eva sehr distanziert gegenüber ihrem eigenen Leben, was vermutlich auch genau damit von der Autorin bezweckt werden sollte. Man spürt mit jeder Seite, dass Eva zwar ein fast rund um sorgloses, abgesicherter Leben mit Mann und zwei Kindern führt, aber dennoch nicht glücklich ist. Von außen betrachtet mag das vielleicht nicht nachvollziehbar sein und ich kann mir gut vorstellen, dass es einigen Lesern auch so damit geht, aber man sollte bedenken, dass vielleicht nicht jeder mit der klassischen Lebenskonstellation, Ehe, Haus und Kinder, ausgefüllt, zufrieden und glücklich ist. Eva gehört scheinbar auch nicht dazu. Trotz der relativ geringen Seitenanzahl schafft es die Autorin ein sehr genaues Bild von Eva und ihrer Lebenssituation zu zeichnen. Ich habe diesen ersten Abschnitt wie im Bann gelesen. Natürlich spürt man, dass sie da etwas zusammenbraut. Dieser erste Teil endet mit der Begegnung mit Anna.

Im zweiten Teil spricht Eva zu uns aus der Ich-Perspektive und wir kommen ihr so viel näher. Auch Eva selbst ist sich wieder näher und das alles liegt an Anna, mit der sie eine Affäre beginnt. Fremdgehen finde ich grundsätzlich nicht gut, aber es wird hier nicht schöngeredet und kommt doch auch immer wieder in der Realität vor. Die Konsequenzen daraus sind häufig verheerend für alle Beteiligten, vor allem für Evas Kinder. Auch das wird hier gezeigt als die ganze Sache herauskommt. Dennoch ist Eva sehr glücklich mit Anna. Ich finde es großartig, dass die Geschichte genauso konstruiert ist, wie sie es ist und dass die Liebe zwischen Frauen hier thematisiert wird. Carolin Hagebölling verpackt das aber ohne großen Aufhebens als wäre es etwas ganz Natürliches, was es ja auch ist. Gerade in dieser Ehrlichkeit gegenüber der Alltäglichkeit liegt die große Stärke des Romans. Von dieser Art Geschichte dürfte es gerne mehr geben!

FAZIT:
Mit Ein anderer Morgen konnte mich Carolin Hagebölling noch mehr begeistern als sie es schon mit Der Brief tat. Auch wenn die Geschichte kurz und nicht völlig neu ist, war ich davon absolut begeistert, denn viele Botschaften sind hier einfach wichtig. Mir gefiel auch das Ende sehr gut! Ich freue mich auf den nächsten Roman der Autorin!

Veröffentlicht am 14.03.2018

Überaschend richtig toll

Für immer ist die längste Zeit
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INHALT:
Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional ...

INHALT:
Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.
Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.

MEINUNG:
Ich muss ehrlich sagen, dass meine Erwartungen an das Buch jetzt nicht übermäßig groß waren. Vor allem liegt das am Cover, welches relativ nichtssagend ist und nach einem typischen, möglicherweisen flachen Frauenroman schreit. Auch der Titel lässt keinen Rückschluss auf den Inhalt zu. Der Klappentext hat aber dennoch mein Interesse geweckt, weil ich wissen wollte, was mit Maddy wirklich passiert ist.

Jedes Kapitel ist in drei Perspektiven geteilt, in die von Maddy, Eve und Brady. Maddy ist tot und schaut sozusagen vom Himmel auf Eve und Brady hinab. Das fand ich anfangs etwas komisch, aber ich habe mich dann daran gewöhnt. Sie versucht immer wieder Einfluss auf ihre Lieben zu nehmen, aber man erfährt auch einiges über sie und lernt sie besser kennen. Die Autorin bedient sich darüber hinaus noch dem beliebten Mittel des Tagebuchs, welches Eve und Brady nach ihrem Tod Stück für Stück lesen. Man wird davon aber nicht erschlagen, sondern es gibt immer mal wieder einen kleinen Einschub, oft passend zur Situation.

Eve fand ich wirklich klasse und sie war auch der Faktor, der mich das Buch sehr schnell sehr mögen lies. Keine Frage, Eve hat ihre Mutter verloren und kämpf tagtäglich mit dem Leben, welches nicht mehr so ist wie vorher. Eves komplette Gefühlswelt steht Kopf. Dennoch ist sie unheimlich schlagfertig und sarkastisch, aber auch sehr klug und reif für ihre 17 Jahre. Die Autorin zeigt an ihr wunderbar, wieviel sich in einem Menschen ändert, wenn ein anderer stirbt.

Brady ist ein typischer Workaholic, der eigentlich zum größten Teil nur für seine Arbeit lebt. Maddy war Hausfrau und hat sich um alles inkl. Eve gekümmert. Was dabei alles auf der Strecke geblieben ist, merkt Brady leider erst jetzt nach Maddys Tod. Das waren solche Momente im Buch, wo man innehalten und sich selbst vor Augen halten sollte, wie schnell ein geliebter Mensch nicht mehr da sein kann und wie wenig Zeit man ihm gewidmet hat, weil scheinbar andere Dinge wichtiger waren. Unter Bradys Arbeit hat auch die Beziehung zu Eve gelitten. Beide müssen sich völlig neu aufeinander einstellen. Brady lernt Eve erstmal richtig kennen. Diese Annäherung war wirklich schön zu lesen, ohne dass sie ins Kitschige abgerutscht ist.

Generell fand ich das Buch zu keiner Zeit nicht kitschig und übertrieben, sondern habe es ausgesprochen gerne gelesen. Die Autorin spickt das ganze Buch mit so viel Weisheiten und Wortwitz, dass ich manches zweimal lesen musste, um auch nichts zu verpassen. Dadurch ist es kein Buch, was man mal eben so weg liest, sondern man sollte ihm verdienterweise genug Zeit widmen.

FAZIT:
Ein Buch, was viel mehr verspricht als Titel und Cover erahnen lassen mögen. Ein Buch, über Abschied, Trauer und Neuanfänge. Ein Buch, welches humorvoll und traurig zugleich ist. Eine klare Leseempfehlung dafür!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Wie John Green, nur besser

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
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INHALT:
Getroffen haben sich Tess und Jonah nur ein einziges Mal. Obwohl sie sieben Monate zusammen waren. In dieser Zeit haben sie alles miteinander geteilt per Chat, Facebook, Tweets, haben sich herzzerreißende ...

INHALT:
Getroffen haben sich Tess und Jonah nur ein einziges Mal. Obwohl sie sieben Monate zusammen waren. In dieser Zeit haben sie alles miteinander geteilt per Chat, Facebook, Tweets, haben sich herzzerreißende E-Mails geschrieben, ihr Innerstes preisgegeben, sich gegenseitig ihre Liebe erklärt. Und trotzdem hat Tess es nicht kommen sehen: Jonahs Selbstmord. Doch Tess sendet weiter Nachrichten an Jonah, ihre erste Liebe. Es ist ihre Art, die Trauer zu verarbeiten. Und eines Tages erhält sie tatsächlich Antwort … Ein außergewöhnlicher Roman über Tod und Abschied in Zeiten von Social Media und darüber, dass jedem Ende ein neuer Anfang – und vielleicht sogar eine neue Liebe – innewohnt.

MEINUNG:
Das Buch war mir zwar schon aufgefallen und ich bin grundsätzlich großer Fan von den Büchern aus dem Hanser Verlag, aber so richtige Erwartungen hatte ich an die Geschichte nicht, denn ich konnte mir nicht so richtig vorstellen, wohin die Geschichte geht. Letzten Endes war ich sehr begeistert von dem Buch.

Gleich zu Anfang des Romans flieht Tess aus ihrem Internat in New York zu ihrem Vater, zu dem sie seit zwei Jahren keinen richtigen Kontakt mehr hatte nach Minnesota. Auch Jonahs Tod ist klar. Für Tess ein furchtbarer Zustand, der sie schnell auf dumme Gedanken kommen lässt. Dass Tess plötzlich bei ihrem Vater auftaucht, ist für diesen erstmal ein Schock, dennoch ist es absolut liebenswert, wie sich die beiden wieder annähern. Tess ist ein sehr ehrlicher, sensibler und kluger Mensch. Trotz der Trauer, die sie um Jonah verspürt, ist sie in der Lage einige Situation und Zustände mit wenigen Worten sofort zu durchschauen. Ich mochte ihre schlagfertige Art sehr, die trotz der immer unterschwelligen Traurigkeit, nicht verloren gegangen ist. Oft musste ich darüber schmunzeln.

Das Thema Abschied nehmen hat der Autor sehr klug eingebettet, denn Tess‘ Vater baut sich gerade ein neues Standbein als Bestatter auf. Tess‘ wird zu seiner Partnerin und erkennt schnell, dass auch der Abschied von Jonah etwas Notwendiges ist, um weitermachen zu können, was sich als gar nicht so leicht erweist, denn Tess merkt schnell, dass sie Jonah gar nicht richtig gekannt hat. Der Tod und dass was danach kommt ist ein Thema mit dem sich die meisten Leute sicher lieber nicht beschäftigen wollen, aber Peter Bognanni gelingt es dieses ernste Thema humorvoll und dennoch ohne Verlust der Sensibilität dem Leser zu vermitteln, gibt ihm die Chance selbst darüber nachzudenken. So ging es mir zumindest damit. Er nimmt der Thematik ein bisschen die Schwere.

Der Titel des Buches ist sicherlich von einer Aussage von Tess abgeleitet: „Unser ganzes Leben ist ein Haufen unvollkommener Momente. Und genauso unvollkommen ist die Liebe, die wir für andere empfinden. Und ehe wir uns versehen, ist alles vorbei. Und vielleicht sollten wir dieses kurze, unvollständige Glück feiern. Denn wenn irgendwann alles zu Ende geht, sind die Erinnerungen daran vielleicht alles, was uns bleibt.“ Das ist so schön gesagt und dem kann ich auch wenig hinzufügen.

FAZIT:
Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente ist eine wundervolle Geschichte über Abschied nehmen, aber auch über Zueinander finden und neue Wege beschreiten. Es ist ein Buch über Freundschaft und Liebe. Vom Stil her hat es mich sehr an John Green erinnert, nur dass ich es besser fand als seine letzten Romane (Das Schicksal ist ein mieser Verräter mal ausgenommen).
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.10.2017

Einfühlsam erzählte Familiengeschichte

Alle müssen mit
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INHALT:
Die Geschwister Inge, Klaus und Uwe haben schon vor langer Zeit jeden Kontakt zueinander abgebrochen. Doch als ihnen der Notar eröffnet, dass sie das Erbe ihres Vaters nur ausgezahlt bekommen, ...

INHALT:
Die Geschwister Inge, Klaus und Uwe haben schon vor langer Zeit jeden Kontakt zueinander abgebrochen. Doch als ihnen der Notar eröffnet, dass sie das Erbe ihres Vaters nur ausgezahlt bekommen, wenn sie zusammen nach Polen reisen um dort seine Asche zu verstreuen, müssen sie sich notgedrungen gemeinsam in einen Kleinbus setzen. So beginnt eine Reise ins Ungewisse voller Abenteuer und unerwarteter Erkenntnisse.

Ein Roadmovie mit echten Typen, unerwarteten Wendungen und schrägem Witz – ein Roman, dessen großes Herz für die Familie schlägt.
MEINUNG:
Von Lo Malinke habe ich bereits Alle unter eine Tanne gelesen und ich mochte die Art, wie der Autor Familiengeschichten erzählt. Seinen Familien sind vor allem eines: Nicht perfekt. Das gilt auch für Inge, Klaus und Uwe. Alle müssen mit wird als Komödie angepriesen und auch das fröhliche Cover lässt darauf schließen. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen an das Buch, aber man wird hier schnell eines Besseren belehrt.

Schon nach den ersten drei Kapiteln, in denen man Inge, Uwe und Klaus das erste Mal begegnet, bekommt man ganz schnell einen bitteren Beigeschmack, denn alle drei scheinen sehr unglücklich mit ihrem Leben zu sein und haben einen Sack wirklich ernst zu nehmender Probleme wie Alkoholabhängigkeit und Depressionen. Von Komödie spürt man hier zunächst sehr wenig, aber mir gefiel sofort die Tiefe, die die Geschichte damit einnahm. Auf der anderen Seite haben die drei einen auch wirklich manchmal deprimiert. Die Beziehung zwischen den Dreien ist praktisch nicht vorhanden und auf der Reise ist Streit vorprogrammiert Es gibt lauter unterschwellige Enttäuschungen und Missverständnisse.

Aufgelockert hat das Ganze Jule, die Tochter von Inge und Krzysztof, ein polnischer Notar, der die vier begleitet und die Bedingungen, die an die Auszahlung des Erbes geknüpft sind, überwacht. Die Reise führt quer durch Polen auf den Spuren der Vergangenheit ihres Vaters/ Großvaters. Damit werden in diesem Roman auch die Vertreibung der Deutschen aus Polen nach dem zweiten Weltkrieg und die Beziehung zwischen Deutschen und Polen als Thema ausgegriffen und thematisiert. Lo Malinke versteht es, dieses Thema sehr feinfüllig zu vermitteln und räumt auch mit gewissen Vorurteilen auf. Das hat mir sehr gut gefallen.

FAZIT:
Alle müssen mit ist eine Tragikomödie von drei Geschwistern, die erst nach dem Tod des Vaters wieder ein Stück zueinander finden. Außerdem ist eine wunderschöne, augenöffnende Geschichte über die die deutsch-polnische Beziehung. Eine Familiengeschichte, die man sich auf jeden Fall mal ansehen sollte (oder anhören…das Hörbuch wird vom Autor selbst gesprochen).
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Spannend und temporeich

In ewiger Schuld
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INHALT:
Maya – Pilotin und nach einem umstrittenen Einsatz aus dem Militär entlassen – blickt fassungslos auf die Filmaufnahmen ihrer Nanny-Cam: Dort spielt ihre kleine Tochter seelenruhig mit Mayas Ehemann ...

INHALT:
Maya – Pilotin und nach einem umstrittenen Einsatz aus dem Militär entlassen – blickt fassungslos auf die Filmaufnahmen ihrer Nanny-Cam: Dort spielt ihre kleine Tochter seelenruhig mit Mayas Ehemann Joe. Doch Joe wurde zwei Wochen zuvor brutal ermordet – und Maya hat tränenblind an seinem Grab gestanden. Kann Maya ihren Augen trauen? Wer würde sie so grausam täuschen? Und was geschah wirklich in der Nacht, in der Joe ermordet wurde? Um Antworten auf all ihre Fragen zu finden, muss Maya sich den düsteren Geheimnissen nicht nur ihrer eigenen Geschichte stellen. Sie muss auch tief in die Vergangenheit von Joes reicher Familie eintauchen. Doch dort ist sie plötzlich nicht mehr willkommen...

MEINUNG:
Harlan Coben hatte ich als Fan von Thrillern schon lange auf dem Schirm, doch nie hat es sich ergeben, bis jetzt. In ewiger Schuld ist also mein erster Roman von dem Autor und er hat nun einen Fan mehr, nämlich mich.

Die Geschichte beginnt mit der Beerdigung von Joe und beginnt dann ohne große Vorgeplänkel gleich an Fahrt auf. Schon nach den ersten 50 Seiten konnte ich das Buch nur schwer zur Seite legen. Der Schreib- und Erzählstil von Harlan Coben lässt einen flüssigen Lesefluss zu ohne dabei trivial zu sein. Auch die Mischung aus Erzählung und Dialogen empfand ich als stimmig. Mir gefiel gut, dass man hier das Gefühl hatte einer Wahrheit näher zu kommen, auch wenn am Ende nochmal alles anders war. Außerdem fand ich toll mal ein Einblick ins amerikanische Militär zu bekommen, ein Thema, dass ich bisher nur selten in Romanen hatte.

Mit seiner Hauptprotagonistin Maya wirft Harlan Coben auch relativ viele Kontroversen auf. Sie ist eine Frau an der man sich gerne reibt, denn sie ist nicht die klassische Mutter und Hausfrau. Mayas Berufung ist das Militär und sie liebt Waffen ebenso sehr wie das Schießen. Ein Frauenbild, welches mit Sicherheit bei einigen Geschlechtsgenossinnen auf Unverständnis stößt. Maya tut zweifelsohne Dinge, die mehr als fragwürdig sind und sich auch manchmal auch nicht mehr im legalen Bereich befinden, aber sie bleibt sich bis zum Ende treu. Mir tat es dennoch etwas um ihre zweijährige Tochter Lily leid, denn Maya hat bei ihren Handlungen wohl weniger daran gedacht, welche Konsequenzen es für Lily hat.

Das Ende hat mich wirklich umgehauen, denn es war unvorhersehbar und vor allem mutig. Man wird als Leser sprichwörtlich an der Nase herum geführt. Vergleiche zu anderen Romane spare ich mir mal, weil sonst der Überraschungseffekt weg bleibt.

FAZIT:
Für diese spannenden, temporeichen Thriller kann ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Viele Wendungen und ein überraschendes Ende machen das Buch zu einem grandiosen Leseerlebnis. Am Ende war nur traurig, dass es schon so schnell vorbei war.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.