Cover-Bild Ein ganzes halbes Jahr
Teil 1 der Serie "Lou"
(11)
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12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.09.2015
  • ISBN: 9783839892794
Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr

Luise Helm (Sprecher), Ulrike Hübschmann (Sprecher), Romanus Fuhrmann (Sprecher), Karolina Fell (Übersetzer)

Lou Clark weiß eine Menge. Sie weiß, wie viele Schritte es von der Bushaltestelle bis nach Hause sind. Sie weiß, dass ihr die Arbeit im Café »Buttered Bun«“ gefällt, und sie weiß, dass sie ihren Freund Patrick vielleicht nicht liebt. Was Lou nicht weiß: Sie wird ihren Job verlieren und einen neuen annehmen, der alles Bisherige in Frage stellt. Will Traynor weiß, dass der Motorradunfall ihm den Lebensmut genommen hat. Er weiß, dass alles sich klein und freudlos anfühlt, und er weiß ganz genau, was er dagegen tun wird. Was Will nicht weiß: Lou wird in sein Leben platzen wie eine Explosion aus Farben. Und weder Lou noch Will wissen, dass sie das Leben des anderen für immer ändern werden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2020

Mega

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Mega. Ich war wie gebannt. Viel besser als der Film. Ausdrucksstark und berührend. Charmant, und irgendwie auch lustig. Ich habe es geliebt. Die Geschichte ist schon grandios, aber die Art wie sie dem ...

Mega. Ich war wie gebannt. Viel besser als der Film. Ausdrucksstark und berührend. Charmant, und irgendwie auch lustig. Ich habe es geliebt. Die Geschichte ist schon grandios, aber die Art wie sie dem Leser / Hörer transportiert wird, die Diskrepanzen und Sichtweisen nahe zu Legen, dies gelang einfach mit Extraklasse. Es prallen zwei Welten aufeinander, die verdreht sind, eine unwirkliche Wirklichkeit. Ein heikles Thema wird hier auf eine sehr direkte und doch mit Stil und Charme verpackte Weise angesprochen, dem Leser nahe gebracht. Es braucht nicht viel Worte in dieser Rezension. Einfach ein Hammer Buch.

Die Stimmen der Sprecher waren wirklich angenehm und authentisch. ES war eine sehr packende Art, die mich im Auto abgeholt hat. Ich würde sagen, perfekt getroffen.

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Veröffentlicht am 06.05.2018

"Bitte Beipackzettel beachten: Für lange Zugfahrten bestens geeignet."

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[Lou & Will Rezension Teil 1]

Ich warne euch wohl besser einmal vor: das hier wird eine Rezension der etwas anderen Art. Nicht so strukturiert mit Abschnitten und detaillierten Sternen, wie ihr es von ...

[Lou & Will Rezension Teil 1]

Ich warne euch wohl besser einmal vor: das hier wird eine Rezension der etwas anderen Art. Nicht so strukturiert mit Abschnitten und detaillierten Sternen, wie ihr es von mir gewöhnt seid. Ich verbinde mit diesem Buch (und seinen Nachfolgern) nämlich eine besondere Geschichte... Also legt die Beine hoch und lest einfach mit.


Ich habe "Me before you" damals am Bahnhof in Frankfurt gekauft, als ich meinen Zug nach Würzburg verpasst habe, weil der Zug von Krefeld nach Frankfurt gecancelt worden war. Es war mein erstes Buch von Jojo Moyes und, damals, die erste Liebesgeschichte seit Langem. Während der Wartezeit und der anschließenden Zugfahrt, habe ich das Buch regelrecht verschlungen. Ich weiß noch genau, wie mir damals in der Schwüle des Bahnsteiges die ersten Tränen über die Wangen gelaufen sind. Das war die Stelle, an der Lou Wills Fall aufgeben wollte - falls ihr euch wundern solltet: ja, ich habe 5 Stunden warten müssen.


Einige Wochen später kam dann der Film mit Emilia Clark und Sam Claflin in die Kinos. Ich kannte das Buch inzwischen auswendig und sprach die Dialoge in meinem Kopf mit. Ich sah jedes Detail, das übernommen oder weggelassen wurde – und weinte abermals. Im Kino saßen damals hauptsächlich Frauen, allen Alters, aber auch der eine oder andere männliche Begleiter. Um meine Freundin und mich fing es schon sehr früh herzhaft zu schniefen an und am Ende reichten alle Taschentücher nicht mehr aus. Selten habe ich einen Film gesehen, der alle Zuschauer im Kino dermaßen miteinander verbunden hat. Als die Leinwand wieder schwarz wurde, haben wir alle gelacht über unsere Emotionen. Die Geschichte um Lou und Will war einfach so perfekt… herzzerreißend ehrlich, aufrichtig und keineswegs weichzeichnend.


Im Moment höre ich das Hörbuch. Die Leserin des englischen Hörbuchs scheint nicht dieselbe zu sein, wie beim dritten Band, aber sie macht ihren Job sehr, sehr gut. Es scheint mir fast, als würde Lou neben mir im Auto sitzen und mir ihre und Wills Geschichte erzählen.

Ich muss immer wieder schmunzeln und lächle stumm vor mich hin. Zum Beispiel, als Lou, die immerhin 27 ist, sich mit ihrer kleinen Schwester um die Zimmerverteilung im Elternhaus streiten muss. Oder als Will das erste Mal von Lou und ihrem "Running Man" Patrick hört. Oder wenn Lou Patrick mal wieder beim Training hinterher keucht, der Busen nicht so recht im BH halten will... Ich spüre regelrecht Lous Seitenstechen und bin ganz bei ihr, in ihrem kleinen Örtchen mit der Burg.

Und dann gibt es stellen, bei denen mir Tränen in den Augenwinkeln kitzeln, und ich mich ermahnen muss, dass es keine gute Idee ist, jetzt zu weinen, da gerade rechts von mir ein Motorrad zwischen der linken und der mittleren Spur um den Arc de Triomphe vorbeizischt. Zum Beispiel, als Lou von Wills Vorhaben erfährt - ein umstrittenes Thema, ja, aber Für extrem selbst bestimmte Menschen scheint es fast der einzige Ausweg ab einem bestimmten Punkt im Leben. Meine Mutter hat schon sehr früh mit mir darüber geredet. Oder als Will Lou die Challenge stellt, den Weg in und aus dem Labyrinth bei der Burg zu finden, und Lou zusammenbricht und nur ihm erzählen kann, warum sie ihr langweiliges Leben so lebt, wie sie es tut.


Seid also vorsichtig, wann ihr euch das Hörbuch gönnt. Für Pariser Straßenverkehr ist es nicht unbedingt geeignet!

Und lest auf keinen Fall den 2. Band. Künstliche Happyends sind das schlimmste, was es gibt.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Sehr emotional und unterhaltsam mit einem umstrittenem Thema im Hintergrund

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Inhaltsangabe:
Lou Clark weiß eine Menge. Sie weiß, wie viele Schritte es von der Bushaltestelle bis nach Hause sind. Sie weiß, dass ihr die Arbeit im Café »Buttered Bun«“ gefällt, und sie weiß, dass sie ...

Inhaltsangabe:
Lou Clark weiß eine Menge. Sie weiß, wie viele Schritte es von der Bushaltestelle bis nach Hause sind. Sie weiß, dass ihr die Arbeit im Café »Buttered Bun«“ gefällt, und sie weiß, dass sie ihren Freund Patrick vielleicht nicht liebt.Was Lou nicht weiß: Sie wird ihren Job verlieren und einen neuen annehmen, der alles Bisherige in Frage stellt.Will Traynor weiß, dass der Motorradunfall ihm den Lebensmut genommen hat. Er weiß, dass alles sich klein und freudlos anfühlt, und er weiß ganz genau, was er dagegen tun wird.Was Will nicht weiß: Lou wird in sein Leben platzen wie eine Explosion aus Farben. Und weder Lou noch Will wissen, dass sie das Leben des anderen für immer ändern werden.

Ich muss ehrlich sagen, das war mein erster Roman bzw. erstes Hörbuch von Jojo Moyes und bin einfach begeistert. Sie schreibt mit einer locker-lustigen Art, die mir sehr gefällt. Aber auch an den Stellen wo es ernster und emotionaler zuging, passten ihre Worte perfekt. Jojo Moyes ist einfach eine bemerkenswerte Autorin!
Dieses Hörbuch wurde von mehreren Stimmen gelesen, was mir in der Form neu war. 2 Leser kenne ich aber gleich 5, hui das war mal was neues! Aber es wurde trotz der vielen verschiedenen Stimmen toll ausgearbeitet und jede Stimme hat zu ihrem jeweiligem Protagonisten gepasst.
Die Story um Lou und Will selber war einfach nur packend! Ich konnte mir Lou in ihren flippigen, wilden Klamotten genau vorstellen. Und Will mit seiner rauen Art im Rollstuhl war das perfekte Gegenstück. Eine ergreifende, spannende Geschichte, die ein ernstes Thema verbirgt. An den emotionalen Stellen, vor allem am Ende, hatte ich immer Gänsehaut und habe es kaum erwarten können wie es weiter geht. Das versteckte Thema aktive Sterbehilfe fande ich super dargestellt. Sowohl von Will als auch von Lou und Will's Familie. Die Diskussion wer diese Entscheidung zutreffen hat ist für uns alle in Zukunft interessant. Deswegen war das der Hauptgrund warum ich dieses Buch hören wollte. Die Liebesgeschichte und das ernste Thema fügen sich perfekt zu einer sehr realen Geschichte zusammen, die mich sehr zum nachdenken angeregt hat.

Ich kann das Buch/Hörbuch einfach nur empfehlen, vorallem bei dem Thema aktive Sterbehilfe....Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 28.01.2018

Hier stimmt einfach alles: Das perfekte Gesamtpaket. Tolle Figuren, emotional mitreißende Story und überraschendes Ende

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"Es waren", erklärte ich ihm, "die besten sechs Monate meines Lebens." Darauf folgte ein langes Schweigen. "Komisch, Clark, bei mir ist es genauso."

Inhalt:
Louisa Clark führt ein einfaches und bescheidenes ...

"Es waren", erklärte ich ihm, "die besten sechs Monate meines Lebens." Darauf folgte ein langes Schweigen. "Komisch, Clark, bei mir ist es genauso."

Inhalt:
Louisa Clark führt ein einfaches und bescheidenes Leben, sie liebt ihren Job, wohnt bei ihren Eltern, um sie finanziell zu unterstützen und weiß ganz genau, wie viele Schritte es benötigt, um von der Bushaltestelle bis zu ihrem Haus zu gelangen. Ihr Leben folgt festen Regeln und diese hat Louisa noch nie wirklich in Frage gestellt. Dies ändert sich, als sich die junge Frau eines Tages beim Arbeitsamt wiederfindet, ihr vorheriger Chef musste den Laden aufgeben und Lou entlassen. Sie bekommt einen Job bei der gutgestellten Familie Traynor als Pflegekraft bzw. Haushaltshilfe für dessen pflegebürftigen und im Rollstuhlsitzenden Sohn Will.

Will Traynor hat alles verloren, an was er geglaubt und was er geliebt hat. Seit einem Verkehrsunfall ist Will bis zum Hals gelähmt und in allen Lebenslagen auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Das Schlimmste, was ihm passieren konnte, denn der junge Mann hat sein altes Leben geliebt, war ständig in Bewegung, auf Reisen und hat das große Abenteuer gesucht. Sich nicht mehr eigenständig bewegen zu können raubt ihm jede Freude und Lust am Dasein.

Was beide noch nicht wissen, sie werden das Leben des Anderen komplett auf den Kopf stellen und jeder von ihnen, wird den Anderen verändern – für immer.

Meinung:
Manchmal wehre ich mich mit Händen und Füßen gegen eine Geschichte, nur weil sie von allen anderen Lesern gehypte wird. Ich weiß nicht so recht woran es liegt, aber mein Bedürfnis es den Anderen gleich zu tun, schwindet mit jeder Person, die ich mit dem Buch in der Hand sehe. „Ein ganzes halbes Jahr“ war auch so eine Geschichte. Ich konnte mich nicht für sie erwärmen, weil jede Frau im Zug sie zwischen den Fingern hielt und begierig darin versank. Warum ich mir die Erzählung von Will und Louisa dann doch mit nach Hause nahm, in Form eines Hörbuches, und warum ich sie mir dann wirklich auch anhörte, kann ich heute gar nicht genau sagen. Ich kann nur sagen, dass Will und Lou mein Leben verändert haben. Das klingt vielleicht etwas hochgestochen, aber ich meine es so, wie ich es hier niederschreibe. Sie haben mein Leben verändert, sie haben mich nachts mit ihrer Geschichte wach gehalten, sie haben mich dazu gebracht, dass ich mich in sie verliebt habe, mit Haut und Haaren.

Nun kann ich nachvollziehen, warum und weswegen dieses Buch so viele Menschen in seinen Bann ziehen konnte. „Ein ganzes halbes Jahr“ ist einfach wunderbar, unglaublich und atemberaubend. Mit ganz viel Gefühl und Sensibilität erzählt Jojo Moyes ihren Zuhörern eine herzzerreißende, mitreißende und außergewöhnliche Geschichte. Dabei greift sie ein Tabuthema auf, das bisher nur wenig, bis gar nicht in dieser Genrespate zu finden ist: Sterbehilfe und das Recht dazu, sein Leben durch Selbstmord selbst zu beenden. Wie ist das Leben im Rollstuhl? Wie fühlt es sich an, wenn man sich kaum bewegen kann und in allen Lebensbereichen auf Hilfe angewiesen ist? Schränkt es die Lebensqualität ein? Lässt es das eigene Lachen auf immer verstummen? Und wie fühlen sich Betroffene, denen ein ganz vertrauter Mensch plötzlich entzogen ist, weil sich seine Persönlichkeit nach und nach seiner Erkrankung anpasst? All diesen Fragen stellt sich Jojo Moyes hier und das auf sehr authentische und bewegende Weise.

"Die Sache ist die: Wenn man plötzlich in ein ganz neues Leben katapultiert wird oder jedenfalls auf einmal so eng mit jemanden zu tun hat, ist es, als würde man sich die Nase am Wohnzimmerfenster von fremden Leuten platt drücken - es bringt einen dazu, neu zu überdenken, wer man eigentlich ist. Oder wie man auf andere Leute wirkt"

Authentizität und Sympathie bringt sie besonders durch Louisa Clark in ihre Geschichte, denn diese ist für die Zuhörer - schon von den ersten Minuten an – nicht mehr aus der Geschichte wegzudenken. Lou ist eine Frau wie du und ich. Lou ist das Mädchen von Nebenan, das du morgens lieb grüßt. Lou ist die beste Freundin, die du nachts anrufst, wenn du vor lauter Herzschmerz nicht schlafen kannst. Lou ist die Tochter, die dich tröstend in den Arm schließt, wenn dein Leben schwer und dein Tag hart war. Lou ist die Schwester, die dir bestimmt sagt, dass du dich auf den falschen Weg begeben hast, die dich an der Hand nimmt und dich wieder auf den richtigen Pfad führt. Lou ist natürlich, lebensfroh, voller Farben, voller Klang, voller Energie, Lebenswillen und steht mit jeder Faser ihres Körpers hinter oder vor den Menschen, die sie liebt. Schlicht: Als Protagonistin ist Lou perfekt. Man lacht mir ihr, weint mit ihr, hofft mit ihr und kämpft mit ihr. Diese ganzen Persönlichkeitsmerkmale von ihr und die wunderschöne und von der Klangfarbe perfekt auf Lou zugeschnittene Hörbucherzählerin Luise Helm, schaffen es, dass man als Zuhörer komplett in die Geschehnisse eintauschen kann, sich ganz den Klängen hingibt, die mal laut, mal sanft aus den Boxen fließen und sich den Weg in den eigenen Kopf bahnen. Besonders die Symbiose aus Will und Lou setzt dem ganzen Geschehen dann noch das Sahnehäubchen auf. Zunächst kracht es zwischen den Beiden gewaltig, doch mit der Zeit lernen sie voneinander und was schließlich dabei rauskommt, das müsst ihr dann schon selbst herausfinden.

Zwischendurch lässt Jojo Moyes auch andere Figuren zu Wort kommen, wodurch die Geschichte an Tiefe und Facetten gewinnt. Sie schildert die Gefühle von Wills Mutter, die Erlebnisse von Wills Vater, wie Lous Schwester mit den Ereignissen umgeht und zuletzt auch, wie der angestellte Krankenpfleger Nathan, die Beziehung, die sich langsam zwischen Lou und Will entwickelt, erlebt. Gesprochen werden diese Rollen von: Ulrike Hübschmann, Romanus Fuhrmann, Nina West, Anne Helm und Reinhard Kuhnert. Die Kombination aus allen Ansichten ist gelungen und eröffnet auch noch einmal eine neue Perspektive auf das schwierige Thema des Werkes. Hier bekommt man ein Gefühl für die Gesamtsituation und erkennt die Problematik. Die anderen Sprecher haben zwar einen geringeren Sprechanteil, als die Luise Helm, trotzdem fühlt man sich durch ihre Passagen nicht aus der Handlung gebracht und lauscht ihnen gebannt und neugierig zugleich.

Die Erzählung ist generell, zu keiner Zeit langwierig oder hält sich großartig mit überflüssigen Handlungsausschnitten auf. Jojo Moyes konzentriert sich auf den wesentlichen Inhalt und geht dort in die Tiefe, wo es der Geschichte zuträglich ist. Dadurch entsteht ein angenehmes Tempo.

Fazit:
Manchmal überraschen einen die Geschichten am Meisten, denen man nichts zugetraut hat, an die man sich eigentlich nie heranwagen wollte, die man im Regal immer strafend angesehen hat – so wie bei mir. Im Grunde hatte ich mir vorgenommen, die Geschichte um Lou und Will niemals kennenzulernen, als ich es dann unbegreiflicherweise doch tat, haben mich die Beiden mitten ins Herz getroffen. Louisa Clark ist eine authentische, natürliche und unglaubliche sympathische Protagonistin, mit der man nur allzu gerne befreundet sein würde. Das Thema der Geschichte ist ungewöhnlich und gewagt und bricht mit einem langgeglaubten Tabuthema. Die Sprecher haben eindringliche und angenehme Stimmen, die vom Farbton her ihren Figuren entsprechen. Um es kurz zu machen: Jojo Moyes hat hier ein wunderbares Werk geschaffen, dessen leisen, lauten, sanften, harten, lustigen und dramatischen Tönen man sich nur zu gerne hingibt – hier stimmt nicht nur das Gesamtpaket, hier stimmt alles!

Veröffentlicht am 19.12.2017

Rührt zu Tränen ...

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Durch die Verfilmung von Jojo Moyes „Ein ganzes halbes Jahr“ habe ich mir das ungekürzte Hörbuch geholt. Aufgenommen im Argon Verlag wird es gefühlvoll von Luise Helm gelesen. Über 14 Stunden begleitete ...

Durch die Verfilmung von Jojo Moyes „Ein ganzes halbes Jahr“ habe ich mir das ungekürzte Hörbuch geholt. Aufgenommen im Argon Verlag wird es gefühlvoll von Luise Helm gelesen. Über 14 Stunden begleitete mich Luisas Geschichte, mit einigen emotionalen Höhen und Tiefen.

Luisa ist das typische Durchschnittsmädchen, das einen annehmbaren Schulabschluss gemacht hat und nun eine Arbeitsstelle als Kellnerin tätigt. Doch schnell muss Luisa feststellen, wie sehr sich ihr Leben verändern kann. Durch die Kündigung im „Butteres Bun“ sieht sie sich gezwungen einen neuen Arbeitsweg einzuschlagen. Sie bekommt die Chance sich ein halbes Jahr um Will zu kümmern, was ihr Leben in allem Denken und Fühlen komplett auf den Kopf stellt …

Schon seit einer ganzen Weile lag mir meine beste Freundin in den Ohren, dass ich „Ein ganzes halbes Jahr“ lesen soll. Nun durch die Buchverfilmung wurde ich selbst immer neugieriger und ich wurde absolut nicht enttäuscht.
Luisa wird richtig gut von Luise Helm in dem Hörbuch gelesen und man konnte sich immer mehr mit der Figur und ihrer Umwelt identifizieren.
Sie ist eine bunte Person, die mit der Mode sich sehr von den anderen Leuten in ihrer Wohngegend abhebt. Doch die Szenen in ihrer eigenen Familie haben mich teilweise sehr erstaunt und geschockt. Der Vater machte sie permanent schlecht, als wenn sie nichts könnte. Die Mutter sagte lieber gar nichts und ihre Schwester war sowieso das Wunderkind, obwohl sie schon ein Kind hat, anstatt sich um ihren ach so tollen Weg zu bemühen. Luisa ist da anders, sie musste immer wieder zurückstecken und blieb trotzdem ruhig und schien es immer wieder allen Recht machen zu wollen. Gleich als ich sie in der Handlung immer mehr und mehr kennenlernte, schloss ich sie ins Herz.
Eigentlich kann ich nicht viel zu ihr in Worte fassen, dann sie erschien mir so in sich gezogen und später sehr auf Will fixiert. Aber am Ende merkt man, dass sie sich trotzdem Gedanken um ihr Leben gemacht hat und sich immer mehr entwickelt.
Als man als Leser/Hörer Will kennenlernt, bringt er gleich ein abweisendes Bild von sich, denn so, wie er Luisa gegenüber auftritt, hat man selbst als Außenstehender das Gefühl, dass er nicht wirklich etwas mit seinem Umfeld zu tun haben möchte. Auch die arme Luisa muss oft unter ihm leiden. Was mich aber an diesem Teil sehr von Luisa faszinierte, ist ihre Hartnäckigkeit, auch wenn diese manchmal kleine Risse bekommt. Sie setzt sich gegen Will durch und bietet ihm sehr oft die Stirn.
Ein riesen Schock ist die Offenbarung über das Ende des halben Jahres. Auch wenn ich den Ausgang der Geschichte bereits wusste, ist es dennoch eine große Belastung, wenn man etwas erfährt, aber es eigentlich gar nicht wissen sollte.
Luisa ist in diesem Punkt einfach grandios, sie versucht sich gegen Will zu behaupten und ihn aus dem Alltag, der sich nach seinem Unfall eingestellt hatte, herauszuholen.
Für mich bleibt Luisas Figur jemand, den man nicht mehr vergessen möchte. Man leidet, lacht und grübelt mit ihr. So habe ich es in vielen Szenen erleben dürfen.
Auch Wills Entscheidung konnte ich, aus seiner Sicht, verstehen und ziehe meinen Hut vor diejenigen, die diesen Schritt wagen, denn jeder sollte frei entscheiden dürfen, wie das weitere Leben vorbesteht.
Jojo Moyes versteht es den Leser in seinen Bann zu ziehen und die Stimme von Luise Helm haucht der Figur Luisas Leben ein. So bekommt man ein in sich abgestimmtes Erlebnis, das mitreißt und viele Leser und Hörer überzeugen wird!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog